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notwendig

Nach einer undefinierbaren Zeitspanne öffnet Guk die Augen wieder. Er war nicht bewusstlos oder so, nein, er hat einfach nur die Stille genossen. Kein Wort in seinem Schädel, nur der pulsierende Schmerz an Arm und Bein. Das ist ein Segen, sowas hat er schon lange nicht mehr erlebt. Das letzte Mal, dass er sich so ausgiebig geschnitten hat, ist halt sicher schon vier Jahre her. Wurde Zeit, das nachzuholen. 

Das Blut ist teilweise schon geronnen. Guk hat nicht die beste Ernährung, dementsprechend ist sein Blut dünn und hell und es braucht lange, bis die Wunden verschlossen sind. Seine Klamotten haben einiges abbekommen, Boden auch, da muss er dann putzen, und Schreibtisch. Guk denkt sich das, aber mehr denkt er sich auch nicht. Die Population ist sehr spärlich, er genießt es. 

Nach ein paar weiteren Minuten, in denen er nur ziellos in den Raum gestarrt hat, kommt er auf die Idee, sich Arm und Oberschenkel zu verbinden, damit die Blutung langsam mal aufhört. Ist nämlich schon einiges aus ihm rausgeflossen, kritisch ist es nicht, aber mehr braucht's halt auch nicht mehr sein. Personen, die diese Wunden unabsichtlich irgendwo kassiert hätten, würden wahrscheinlich sofort in die Tagesklinik oder Notfallaufnahme fahren. Doch Guk ist gechillt, wenn man sich selbst die Verletzungen zufügt, sind sie irgendwie weniger scary. Als hätte man's im Griff. 

Der Schwarzhaarige probiert also aufzustehen, winkelt sein rechtes Bein ab und will anspannen, doch macht ihm der Schmerz einen Strich durch die Rechnung. Plötzlich sticht der Oberschenkel so sehr, dass an eine Belastung gar nicht zu denken ist, und Guk kracht augenblicklich zusammen. Er zischt auf, findet aber irgendwie Genugtuung im bohrenden Stechen, genießt für einen Augenblick die Empfindung. Dann steht er mit dem anderen Bein zuerst auf und es funktioniert. 

Im Stehen schaut er kurz an sich herab. Er sieht wirklich wild aus, die waagrechten Schnitte an seinem rechten thigh sind soeben wieder voll aufgeplatzt, bluten genauso stark wie am Anfang. Die Flüssigkeit rinnt über seine blasse Haut, zieht hellrote Linien, wobei Ärzt*innen bei der Farbe gleich 'nen Eisenmangel diagnostizieren würden. Sein linker Arm ist genauso zerstört, über Handgelenk und Finger rinnt ihm das Blut und färbt auf alles ab, was er berührt. Mittlerweile hat er's auch im Gesicht, was er natürlich nicht sehen kann, aber die blutigen Finger kommen halt überall hin. 

Mit wankendem Schritt, der eher einem Humpeln gleicht, schleppt er sich ins Bad, hinterlässt rote Spuren. Sein Kopf ist noch immer leise, er denkt nur an die Sachen, die er jetzt machen muss, wie zum Beispiel abduschen und dann verbinden. Das macht er auch gleich, stellt sich unter die Dusche und dreht den Hahn auf.

Und holy shit. Das Wasser killt ihn ja nochmal anders. Es rinnt über seinen Körper, in die Schnitte und prasselt hart auf ihn ein. Plötzlich ist der Schmerz so intensiv, Guk zuckt zusammen und lässt den Duschkopf fallen. Er zittert heftig, verarbeitet kurz den betäubenden Reiz und hebt dann das Teil wieder auf. Beim zweiten Mal ist der Schock weniger stark, immer noch bringt das Wasser seine Wunden zum Brennen, aber jetzt kann er es aushalten, enjoyt es auf eine verdrehte Art sogar. Es ist, als würde er in die vorhandenen Schlitze nochmal mit der Schere reingehen und tiefer schneiden. Ein Horrorszenario für viele, aber irgendwie geil für Guk. 

Er duscht sich lange, immer wieder kommt neues Blut aus den Wunden und verdünnt sich im Wasserstrahl. Spaßhalber drückt er an seiner Haut herum, zieht die blutenden Ritzer auseinander, sodass sein Gewebe noch mehr aufreißt. Der Schmerz ist immens, aber so gut auf eine ungewohnte Weise. Für einen Moment stellt er sich vor, T würde seine langen Finger in die Verletzungen stecken oder reinspucken. Dann verschwindet der Gedanke wieder, wie das halt so ist, wenn der Körper schreit vor Schmerzen. 

Schließlich beendet er die Dusche, steppt hinaus und trocknet sich etwas ab, wobei schon wieder neues Blut kommt und aufs Handtuch drippt. Es juckt ihn nicht. Stattdessen kramt er aus einer Schublade Verbandszeug und setzt sich auf den Boden, um die Wunden zu versorgen. Das hat irgendwie was Friedliches. Die Ruhe nach dem Sturm. 

Da er nicht top ausgerüstet ist, bedient er sich einfacher Pflaster. Die Pflaster sind schon groß, wie so die Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger ungefähr, aber beim Oberschenkel muss er trotzdem zwei hintereinander schalten, weil die Schnitte hier so lang sind. Außerdem muss er was von der Klebefläche wegschneiden, denn sonst pickt das Teil schon auf der nächsten Wunde und das braucht er auch nicht. Wär sonst Höllen Endlevel, wenn er die Pflaster dann nach ein paar Tagen runterziehen will, dann reißt er sich die ganze Kruste gleich nochmal auf, hell nah. Er schneidet also zurecht und pickt sie dann auf seine Haut, wobei er davor nochmal kurz das nachgekommene Blut mit einem Fetzen abwischt. Die weißen Pflaster kriegen gleich rote Abdrücke, aber passen sollte es schon. 

Es dauert einige Zeit, bis er alles verklebt hat. Wie 'ne halbe Mumie schaut er aus, legit die Hälfte von seinem Arm und Oberschenkel ist zugedeckt. Aber das sollte jetzt in Ordnung sein, da macht er nix mehr dreckig mit dem Blut. Er packt den mittlerweile fast leeren Verbandskasten wieder weg und macht sich ans Putzen. 

Mit dem Fetzen von vorher und einem Kübel Wasser geht er das Schlachtfeld an, schrubbt das Blut von Oberflächen und Stoff. Doch bei den Klamotten verkackt er bisschen, er verwendet nämlich warmes Wasser und da er keine Gebärmutter hat, hat seine Mutter ihm nie beigebracht, dass man blutige Kleidung immer mit kaltem Wasser waschen muss, sonst wird's nur schlimmer. Tja, so ist das halt jetzt, die Flecken an Hose und Shirt wird er nicht mehr los. Die Unterhose ist eh schwarz, da sieht man wenigstens nichts, aber auf dem Dunkelgrau halt schon. Aber egal, er zieht das Zeug auch so noch an. Ist ja nicht so, als könnte er es sich leisten, neue Klamotten zu koppen. 

Vom Boden, Schreibtisch und Sessel bekommt er das Blut aber weg und als er fertig ist, trocknet er noch alles mit einem Handtuch, leert das leicht rötlich gefärbte Wasser im Waschbecken aus. Seit Wochen ist er nicht so effizient im Arbeiten gewesen. So ist das halt, wenn es nichts außer den task in deinem Hirn gibt. Da macht man halt einfach. 

So auch Guk. Der legt sich jetzt erst mal geschmeidig aufs Bett, schaut entspannt auf die Decke und denkt nur eine Sache. Dass das so notwendig war. Mit dem Gefühl im Kopf schläft er zufrieden ein. 

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