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feuer

Den restlichen Abend gestalten sie sich wieder lustig. Musik wird aufgedreht, T krempelt ein paar alte Brettspiele hervor und dann wird auch schon gezockt, während der Regen weiterhin gegen die Fensterscheiben prasselt. Activity, Sagaland, good old Memory und bisschen Schach. Es macht ziemlich Spaß, T gewinnt zwar das meiste, aber das juckt Guk nicht. Der kann sich nicht so auf die Spiele konzentrieren, ist immer leicht wo anders mit dem Kopf. Denn das Gras wirkt mittlerweile nicht mehr. 

Ja, richtig gehört. Guk ist im Prinzip grad sober. Und trotzdem hockt er hier äußerlich gechillt mit T am Tisch, hört die Musik und zockt mit ihm. Er hätte zwar noch die andere Hälfte des Js in seiner Hosentasche, aber...es läuft grad ganz okay auch ohne. Denn T weiß mittlerweile so viele von seinen Geheimnissen, seinen tiefsten Abgründe und zerstörerischen Gedanken. Da braucht er ja jetzt keine Angst mehr haben, dass sein Freund irgendwas herausfindet, er braucht nix mehr vor ihm verstecken eigentlich. Wenn er in der nächsten Sekunde den Impuls bekommt, seinen Schädel gegen die Tischkante zu schlagen, bis er blutet, dann kann er mit T drüber reden und er wird ihn wahrscheinlich nicht verurteilen.

Der andere Part seiner Angststörung, die konstanten Selbstzweifel, ist auch erstaunlich ruhig zurzeit. Vielleicht liegt es an den guten Liedern, die aus den Boxen schallen, oder an Ts Gesellschaft, die schon einiges seiner Aufmerksamkeit beansprucht, aber er denkt grad gar nicht so viel nach. Er hört nicht seine innere Stimme, die ihn für jeden falschen, dämlichen Spielzug fertigmacht oder für jede schlecht ausgeführte Activity Pantomime Aufgabe auslacht. Der böse Guk in seinem Kopf schweigt und das ist eine ganz angenehme Abwechslung. 

Nur an was denkt er, denn, wie gesagt, ist er nicht mit voller Konzentration beim Spiel? Nun ja, er hämmert sich grad mit aller Kraft die Worte ins Hirn, die T vorhin zu ihm gesagt hat. Dass er ihn mag, dass er ihm wichtig ist und dass sein Selbsthass ihn auch verletzt. Dass T ihn nicht fallen sehen will, ihn nicht sterben sehen will. Und dass Guk versprochen hat, auf sich aufzupassen. Das sind Dinge, die muss er jetzt mal reinbekommen. Er hat keinen Bock mehr, T Sorgen zu bereiten, das muss jetzt aufhören. Deswegen ist er mehr mit diesen Sachen beschäftigt als mit dem nächsten Spielzug. 

Unsere Helden haben also einige witzige, unbeschwerte Stunden und schließlich ist es Zeit für Guk zu gehen, denn er will ja nicht Pi begegnen, wenn dey dann nach Mitternacht von deren Job heimkommt. Sie räumen die Spiele wieder ein, drehen die Musik ab und begeben sich in den Eingangsbereich, wo Guk seine überdimensional großen Stiefel anzieht. 

"Brauchst du einen Regenschirm?", bietet T an, da es ziemlich schüttet draußen. 

"Nah, das passt schon, danke. Ich mag Regen eh"

"Okay. Und ähm, spürst du jetzt eigentlich noch was vom Gras? Sind ja sicher sieben Stunden vergangen"

"Haha ja, nein, ich spür nix mehr"

"Wie cool! Guk, schau, du kannst es ja. Boah, ich bin so stolz auf dich", freut T sich aufrichtig und umarmt sogleich seinen Freund. 

Guk erwidert mit dummem Grinsen die Umarmung, legt die Arme um Ts Rücken. Er freut sich, dass T sich freut und gewinnt Zuversicht. Legit, es ging halt echt jetzt am Ende ohne die Drogen. Vielleicht braucht er sie echt nimmer. Vielleicht kann T ihn heilen. 

"Also, schreiben wir uns dann?", meint T und nimmt zärtlich Guks tätowierte Hand in seine. 

"Ja, passt"

"Halt mich am Laufenden mit allem, was bei dir so passiert"

"Okay. Du mich auch. War schön heut, danke fürs Einladen"

"Immer gerne"

Guk weiß nicht ganz, wie er sich verabschieden soll, aber zum Glück macht T einfach sein Ding, lehnt sich vor und gibt ihm ein Bussi auf die Wange. Irgendwie muss Guk lächeln und er schaut T mit großen, dumm und verliebt glänzenden Augen an. Sie umarmen sich nochmal, bevor er geht. 

Und wie Guk da so durch den Regen marschiert neben der sprudelnden Donau, schaut er zuversichtlich um sich herum. Der Himmel ist schwarz, keine Sterne, kein Mond, nur die schüttenden Wolken über ihm, die ihn in wenigen Minuten komplett durchnässt haben. Aber es stört ihn nicht, ist immerhin eine relativ lauwarme Spätsommernacht. 

Er fühlt sich ungewohnt beschwingt, irgendwie leicht und mild, obwohl da grad nichts Fremdes durch seinen Körper strömt. Er ist nüchtern und zum ersten Mal seit Monaten will er daran nichts ändern. Gedanklich ist er nämlich nicht bei sich selbst und seinen Fehlern, sondern bei T. 

Guk fällt nämlich so langsam wirklich hart in love. Er bewundert T, das hat er ja schon die ganze Zeit gemacht, aber gefühlt mit jedem Treffen kommt ein neuer layer Bewunderung dazu. Legit, er ist so beeindruckt von T, was für wilde social skills er hat, was er alles kann und weiß. Allein die Schnitzerei, what the fuck, wer kann denn schon schnitzen, das ist so ein seltener, exquisiter skill. 

Aber was ihn am meisten flasht, ist, dass T nach all den tiefgründigen, persönlichen Gesprächen noch immer an seiner Seite ist. Er kann sich das nicht anders erklären, als dass T der netteste, liebevollste Mensch der Welt ist, durch und durch gut. Sonst würde er sich ja nie im Leben mit so einem ängstlichen Versager wie Guk abgeben. Vielleicht ist T ein Engel, wer weiß, es kommt ihm nicht abwegig vor. 

Diese Unbeschwertheit in seinem Körper erinnert Guk fast an seine späte Kindheit, frühe Jugend. Als ihm das Lernen in der Schule noch Spaß gemacht hat, als das Wort Angststörung nur ein fremdes Wort im Psychologiebuch war und er voller Erwartungen und Ambitionen dem Erwachsenwerden entgegen gefiebert hat. Denn auch wenn Guks Familie damals trash war, er hatte dieses lodernde Feuer in sich, diesen hellroten Lebenswillen einfach. Über die Jahre ist dieses Feuer ziemlich niedergetreten und schwächer worden, manchmal vergisst er sogar, dass es noch da ist. 

Aber jetzt spürt er die Flammen so heiß wie schon lange nicht mehr in sich. Der kühle Regen prasselt zwar auf seine Haut, aber sein Inneres fängt heißes Feuer. Verdi hat in La Traviata vom jugendlichen Feuer meines flammenden Gemüts geschrieben. Und das passt grad ziemlich auf Guk. Er kann das actually hinbekommen mit T. In seiner Gegenwart hat er sich heute so wohl gefühlt, er braucht keine Drogen mehr. T akzeptiert ihn ja. 

Und dann, wenn Guk keine Drogen mehr nimmt, dann wird T so froh sein. Dann wird er ihn wirklich mögen, vielleicht sogar lieben, sie werden so ein gutes Paar sein. Und Guk kann all seinen Selbsthass, all die Zweifel hinter sich lassen, weil er weiß, dass T ihn akzeptiert. Und wenn T ihn akzeptiert, wieso sollte er selbst es dann nicht tun?



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