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er versteht nix

"Geht's?", fragt T nach, als er ein besonders heikles Pflaster runterzieht und Guk bisschen das Gesicht verzieht. 

"Ja, geht schon"

Mittlerweile ist er mit dem Oberschenkel fertig, hat alle Pflaster unten und beschäftigt sich nun mit dem Arm, während unten noch zarte Blutstropfen rinnen. Das Badewannenwasser hat auch schon einen leicht rötlichen Stich vom Blut, das da rein drippt und die benutzten Pflaster stapeln sich im Mistkübel. Beim Arm sind die Schnitte noch tiefer, dafür nicht so lang und es geht leichter, alles freizulegen. Dennoch sind viele Wunden noch offen, oder schon wieder, und beginnen, zu bluten. 

"Ich glaub", meint T, als er mit der einen Hand behutsam Guks Arm hält und mit der anderen ganz vorsichtig die Pflaster runterzieht, "Das sollte man nähen lassen"

"Nah, so schlimm is' es nicht"

"Schau dir an, wie tief das ist. Das braucht sicher ur lang zum Verheilen und gibt dicke Narben"

Guk zuckt mit den Schultern. Es könnte ihm egaler nicht sein, ob er jetzt mit ein paar Narben mehr oder weniger herumläuft. Und dass irgendwer im Krankenhaus sich das anschaut, will er erst recht nicht, macht's nur unnötig kompliziert. Aber möglicherweise würde es T stören, wenn er noch vernarbter als vorher ist, who knows. 

"Findest du mich dann hässlich?", erkundigt Guk sich ganz ungeniert, als wär das keine dezent traurige Frage. 

"Nein, ganz sicher nicht. Das ist komplett egal. Ich will nur nicht, dass es sich entzündet oder keine Ahnung, vielleicht wirklich nicht gescheit verheilt. Ich will nicht, dass es schlimmer für dich wird"

"Hm..."

"Wir können's ja morgen wem in der Psychiatrie zeigen, wenn wir hinfahren"

"Aber dann behalten sie mich doch fix dort. Da komm ich nimmer raus"

"Nein, das dürfen sie gar nicht. Ohne dein Einverständnis läuft nix"

Guk schweigt kurz. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Leute nur freiwillig in der Psychiatrie hocken. In welcher Lebenssituation sagt man bitte, ja, okay, ich bring das hier nicht mehr auf die Reihe, gehma Psychiatrie. Guk kann sich's legit nicht vorstellen, der Gedanke, aus eigenem Interesse Hilfe zu holen, ist ganz komisch für ihn. 

Dabei gibt's no joke Leute, die sich mehr oder weniger freiwillig einweisen haben lassen. Denn ja, wenn man nur an sich selber denkt, würden es wahrscheinlich eher wenige machen, aber zum Beispiel eine Mutter, die fett 'ne Psychose schiebt, die erkennt im Optimalfall, dass sie da für einige Zeit rein muss, weil sonst familiär alles den Bach runter geht. Die versteht halt, welche Rolle sie im Leben spielt und dass sie wichtig ist für ihre drei Kinder und ihre Ehefrau. Aber Guk? Für den ist das ja unbegreiflich, dass er jemandem etwas bedeutet und deshalb sieht er nicht die Notwendigkeit, dass er gesund ist.

Denn ja, es heißt zwar immer, love yourself und so, aber ganz ehrlich, beschützt einen das vor den finstersten Phasen? Es gibt halt Zeiten, da kann man sich nicht selbst halten. Da ist alles, was man erreicht hat und worauf man stolz ist, alle schönen Erinnerungen, sind auf einmal so egal. Da könnte man auf alles scheißen und sich einfach wegwerfen. Doch dann ist es gut, wenn man jemanden hat, der einem trotzdem ins Gedächtnis rufen kann, dass man einen Platz in dieser Welt hat und dass man zumindest dieser Person wichtig ist. Das kann jeder sein, Eltern, Freund*innen, Geschwister, Lehrer*innnen, whatever. Denn wenn einem selbst auch etwas am Wohlergehen dieser Person liegt, hat man zumindest eine Chance, zu verstehen, dass man enormen Schmerz hinterlassen würde, wenn man geht. Das hat nix damit zu tun, dass man nur für andere lebt, nein, sie helfen einem einfach durch diese Zeit, sind der Anker, der einen im Leben behält, und schließlich wird man froh sein, dass man noch da ist und weitere schöne Dinge erleben kann. 

Das Problem bei Guk ist nur, dass er sich nicht vorstellen kann, dass es wieder besser mit ihm wird. Klar, das kann keiner, wenn er in dem Loch hockt, aber bei Guk dauert es einfach schon zu lange. Seit fünf, sechs Jahren plagt er sich, wird von sich selbst zerfressen und ist verloren in der Welt. Natürlich, es gab gute Momente, gute Tage, an denen er Spaß hatte, viele davon mit T, aber unterm Strich wäre er lieber weg. Er hat es verpasst, Anschluss an die Welt zu finden und mittlerweile ist es zu tief in seinem Hirn einprogrammiert, dass er unbrauchbar und wertlos ist, als dass diesen Code irgendjemand je mit Zuneigung und Liebe umschreiben könnte. Er will das alles wirklich nur irgendwie hinter sich bringen. 

"Okay, dann zeig ich's morgen her", willigt Guk nach diesem dezenten rant ein, denn der Weg des geringsten Widerstands ist der leichteste. 

"Danke"

T hat alle Pflaster unten, jetzt wird noch ordentlich mit Wasser ausgewaschen und dann kommt der Desinfektor drauf. Guk beißt fett die Zähne zusammen und verzieht die Mimik, als sein Freund das Alkoholgemisch auf die blutigen Wunden sprüht. Exorbitanter Schmerz, schlimmer als gestern in der Dusche. Aber muss wohl. Anschließend pickt T riesige, neue Pflaster drauf, schneidet sie teilweise zu und verbindet alles sorgfältig. Es rinnt noch immer bisschen Blut, das wischt er mit einem Fetzen weg. 

"So, das sollte passen", beendet T seine Arbeit und lässt das rote Badewannenwasser aus, duscht nochmal alles ab zum Säubern.

"Danke, wirklich. Du bist zu gut", bedankt sich Guk ehrlich, wobei er seinen Freund am liebsten küssen würde, aber er traut sich nicht. 

"Kein Problem"

T setzt sich neben Guk auf den Badewannenrand und legt sein Köpfchen auf dessen Schulter. Er ist erschöpft und traurig, das war keine schöne Beschäftigung. Doch notwendig war sie allemal, wenn sowas nicht gewechselt und sauber gehalten wird, dann kann sich viel eher noch was entzünden. Trotzdem schmerzt es ihn tief, seinen Freund so zu sehen. 

"Willst du über Nacht bleiben?", schlägt T vor, da ihn der Gedanke, dass Guk diese Nacht allein verbringt, beunruhigt. 

"Ähm...i-ich, ich hab jetzt nix da...zum Übernachten", stottert er, wobei er sich obviously auf Drogen bezieht. 

"Hältst du's nicht aus die eine Nacht?"

"Glaub nicht...nein"

Enttäuscht atmet T tief aus und vergräbt das Gesicht an Guks Nacken. Keine 12 Stunden hält er es ohne den shit aus, ja, das war zu erwarten, aber trotzdem zieht es den Lockenboy runter. Doch er kann seinen Freund heut Abend nicht allein lassen, er hat wirklich Angst, dass irgendwas Irreversibles passieren würde. 

"Kann ich dann bei dir pennen?"

"Äh, okay. Aber...das musst du nicht machen, ich geh morgen schon dorthin"

"Will aber bei dir bleiben"

"O-okay"

Guk ist ein bisschen verwirrt, aber er kann eh nicht wirklich was tun, also nimmt er die Entwicklung an und legt smooth eine Hand in Ts Haarschopf, krault ihm bisschen die Kopfhaut. Er spürt stark den Selbsthass in sich, weil er T Sorgen bereitet, ihn die Pflaster hat wechseln lassen und seine Gutmütigkeit einfach ausbeutet. Legit, und trotzdem sind sie noch zusammen. Guk kommt das alles nur mehr surreal vor, er versteht nicht, wieso T an seiner Schulter lehnt und seine Nähe will. Er versteht gar nix mehr. 




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