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der egoistischste zustand

Katja holt bei der Bar zwei Drinks, lässt sie zu Guks Glück auf ihre eigene Karte aufschreiben und hockt sich dann mit ihm auf die lange, chillige Bank. Paar Leute sitzen neben ihnen, fressen Pizza, sippen an Getränken oder labern einfach. Guks Sichtfeld reicht nicht weiter als eine Armlänge. Alles, was dahinter liegt, nimmt er nicht mehr wahr, das wird zu verschwommen und surreal. Grad noch, dass er Katja sieht, die da maximal entspannt neben ihm lungert. Legit, der Bruder ist so zu, der würd's ja nicht mal mitkriegen, wenn er jetzt 'nen Blowjob oder so bekommen würd. Schade eigentlich. 

"Wie heißt du?", fragt Katja langsam und beugt sich irgendwie wiggly zu ihm rüber. 

"Hm?", grummelt der nur und dreht den Kopf komisch zu ihr rüber. 

"Wie heißt du?"

"Ähm...Guk"

"Nice. Ich bin Katja"

"Hi"

"Hi", erwidert Katja und hält ihren Long Island zum Anstoßen hoch. 

Guk bringt es irgendwie fertig, sein Glas ebenfalls anzuheben und mit ihr anzustoßen über einem genuscheltem Prost, aber als er dann 'nen Schluck nehmen will, schüttet er dezent ein bisschen was auf seine Hose. Na ja, eh besser wahrscheinlich, der Bre hat eh mehr als genug intus. Und der Long Island schallert auch anders, da steht zwar Cola mit Schnaps, aber Bruder, das ist gefühlt dreiviertel Schnaps und ein paar Tröpfchen Cola. Das hat schon einige Leute umgefetzt und Guk ist am besten Weg in die Liste aufgenommen zu werden. 

"Bist du alleine hier?", will Katja wissen, als sie ihren Drink schlürft.

"Hm, ja"

"Ah, ich eigentlich nicht. Bin mit 'ner Freundin hergekommen, aber sie hat sich einfach ein girl geangelt und schmust jetzt irgendwo mit der rum. Wurde eiskalt allein gelassen"

"Man...das ist kacke. Hatte ich auch öfter, das ist das Gemeinste"

"True"

Guk erinnert sich vage an diese Nächte, in denen er mit seinen Hawaran weg war und die sich alle mit 'nem Aufriss geschlichen haben. Ultra unehrenhaft, das hat ihn sehr verletzt. Die negativen Emotionen von damals kommen jetzt aber nicht mehr wirklich in ihm hoch, dafür ist er zu hinig. Ein paar dicke Schlucke vom Long Island hat er auch schon gemacht und die fetzen ordentlich rein, er ist sogar im Sitzen instabil am been. 

"Was machst du sonst so?", erkundigt Katja sich, die anscheinend voll im Redemodus ist. 

"Hm, nix"

"Wie nix?"

"Ja, nix halt"

Besser kann er es wohl nicht erklären. Verständlich, denn in seinem Schädel geht es grad nur darum, die basic Funktionen aufrecht zu erhalten. Atmen ist schon wieder verdammt schwierig, aufrecht sitzen sowieso und damit er mehr Kraft für das eine hat, legt er sich kurzerhand auf die Seite mit dem Kopf auf Katjas Schoß. Die nimmt das gelassen zu Kenntnis, streichelt ihm die Haare und fährt mit den Finger, auf denen viele bunte Ringe stecken, über sein Gesicht. Seine Brust drückt schwer auf sein Herz. 

"Ich will auf 'ne Schule für Modedesign nächstes Jahr. Brauch aber noch Geld und drum arbeite ich grad bei Greenpeace als so dieser dude, der Spenden auf der Straße sammelt", erzählt sie munter und achtet kaum auf Guk, der da schwer atmend mit fast geschlossenen Augen auf ihr lungert, "Und der Job ist schon zach, sag ich dir. 60 Prozent der Menschen sind wohl Arschlöcher, die ignorieren einen oder sind gleich gemeint. Und ja, ich versteh's ja, dass man manchmal nicht angesprochen werden will, oder es nervt, wenn man jeden Tag solche Spendensammelleute sieht, aber bro, like, ich hab auch Gefühle. So 20 Prozent circa spenden actually was und das freut mich dann schon. Gibt 'nen Bonus für mich, der zwar nicht so groß ist, aber ja, Cash schadet nie. Und der Umwelt ist auch geholfen"

Sie labert weiter, holt stories von ihrem Leben als Greenpeace Angestellte raus und diskutiert mit sich selbst über Klimaschutz. Guk bekommt das alles fast gar nicht mehr mit, der schwebt in komplett anderen Sphären, der hat legit als einzigen task grad, weiter zu atmen. Ist halt nicht selbstverständlich, dass dieses Lungengame funktioniert, wisst ihr? 

Es ist halt so komisch. Im Club kommen die Leute zusammen, plaudern, saufen, tanzen und schmusen, aber irgendwie kann es trotzdem einer der einsamsten Orte der Welt sein. Wenn der Alkohol grad nicht wirklich kickt und man nur dasteht, alle anderen wie in Ekstase zur Musik abgehen sieht, dann kann man sich schon sehr lonely fühlen. Wenn die Freunde einen für irgendwelche Aufrisse sitzen lassen, wenn man wie Guk grad hart am strugglen auf der Couch liegt und es keinen juckt. Aber deswegen ist der Schwarzhaarige ja auch hierher gekommen. Er wollte allein sein und sich einfach die Birne abschießen. Und das hat er geschafft. 

"Ich hol mir Pizza. Tschüss", meint Katja irgendwann, da Guk schon länger nix gesagt hat und ihr die Selbstgespräche wohl zu langweilig werden. 

Der Bre brummt nur irgendwas, sie hebt seinen Kopf an und steht hastig auf, um ihn dann unvorsichtig wieder aufs Sofa fallen zu lassen. Dann schleicht sie sich zum Pizzastand und gönnt sich. Guk bleibt währenddessen regungslos liegen. Er hat die Augen zu, hört dumpf die Musik und braucht alles ATP in seinem Körper fürs Atmen. Da ist nicht mal der Funke eines Gedankens in seinem Hirn, nur Luft und Leere. Ob's ihm gefällt, ist schwer zu sagen, er hat ja nicht mal die Kapazität, etwas zu empfinden im Moment. 

Es ist halt so wild. Wenn ihr das hier so lest, ich weiß nicht, ob ihr euch wirklich die Situation vorstellen könnt. Dieser Bewusstseinszustand ist so anders, auf einmal funktioniert nichts mehr wahrnehmungsmäßig, die Welt, die außerhalb des eigenen Körpers liegt, existiert einfach nicht mehr. Die ultimative Abschottung gewissermaßen, der egoistischste Zustand. Für Guk gibt es grad nur ihn selber und die Mühe, irgendwie seinen Brustkorb in Bewegung zu halten. Hätte er Gedanken, würde er sich die Mühe wahrscheinlich nicht machen, könnte er sich einfach entscheiden, mit dem Atmen aufzuhören, würde er's probably tun. Aber jetzt, da seine mind Funkstille hat, ist es fast, als hätte der Körper das sagen. Und der will halt am Leben bleiben, komischerweise. 

Was noch komisch ist, dass dieser Zustand irgendwie geil ist. Also, Guk denkt sich das natürlich nicht bewusst, aber einfach so komplett auf seinen eigenen Körper fokussiert sein, das hat schon was. Wenn man alles wegkürzt, das nicht zwingend ist zum Überleben, bleibt halt wenig übrig und es ist kinda befreiend, nur diese minimalistischen tasks zu haben. Wahrscheinlich würde es Guk gefallen, wenn er sowas denken könnte. 

Wem die Lage jedoch nicht gefällt, ist jemandem von den Security Leuten. Die Person hat unseren struggelnden Freund nämlich erspäht und stapft jetzt her in ihren schwarzen Klamotten, greift Guk auf die Schulter und spricht ihn an. 

"Hey, was ist mit dir? Was liegst du so da?"

Guk schafft es, ein wenig seine Augen zu öffnen und schaut der Security benebelt ins Gesicht. Wahrscheinlich sieht man gleich an seinem Gesichtsausdruck, dass er mehr als nur fertig ist. Pupillendurchmesser abnormal, Augenlider flattrig und auf Halbmast, Lippen blau und das ganze Gesicht käsig fahl. Die Security checkt das auch gleich und kennt keine Gnade. Beziehungsweise schon, je nach Interpretation. 

"Raus mit dir"


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