[17 - Rückkehr]
"Wir sollten wieder zurückgehen, es wird langsam spät."
Ich bemerke auch, dass die Sonne bereits untergeht und nicke knapp.
"Aber wir wiederholen das ganz bald mal", meint er zu meiner Verwunderung und ich lächele ihn sanft an. "Okay."
"Die Wochen daraufhin haben Indra und ich immer mehr miteinander unternommen. Es sind Monate vergangen und seit Ashura aufgebrochen war, ist irgendwann sogar ein ganzes Jahr vergangen. Nicht nur ich und Indra waren verwirrt, dass Indra nicht einfach zu Nachfolger gemacht wurde. Auch alle anderen, die dort lebten, hatten das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte. Hagoromo hat die Entscheidung immer wieder verschoben und gesagt, er wolle abwarten, bis Ashura wiederkommt. Wenn er das denn überhaupt tut. Wir waren also alle sehr erstaunt, als ein Jahr später der Tag auf einmal kam, als Ashura mit einigen Fremden zurückkehrte."
Als ich auf dem Flur aufgeregte Stimmen höre, lausche ich auf. Was wohl diesmal los ist?
"Ashura ist endlich zurückgekehrt."
"Wie lange ich das jetzt her? Ein Jahr?"
"Dann wird vielleicht endlich mal die Entscheidung über die Nachfolge gefällt."
Ich bin sofort Ohr, als ich das höre. Ich glaube Indra meinte, dass er mit zwei seinen Freunden trainieren geht. Obwohl ich mir gar nicht so sicher bin, ob man die drei wirklich als Freunde und nicht nur Bekannte bezeichnen kann.
Wie alle anderen eile ich also zu den Toren, sicher, dass Indra die Nachricht von Ashuras Rückkehr auch erreichen wird.
Wir warten seit einem Jahr auf Hagoromos Entscheidung betreffend seiner Nachfolge, obwohl sich genau so wie ich alle sicher sind, dass es Indra wird.
"Hallo", ruft Ashura als er mitsamt einigen Fremden und Taizou wiederkehrt. Immerhin scheint es ihm gut zu gehen. Nur scheinen sich alle zu wundern, warum er so viele Leute mitgebracht hat.
"Willkommen zuhause", begrüßt Futami ihn mit einer respektvollen Verbeugung.
"Ich danke dir, geht es allen gut?"
"Ja und ich freue mich, dich wohlauf und munter zu sehen. Los, dein Vater erwartet dich", meint Futami.
„Was?", fragt Ashura überrascht. „Hat er sich noch nicht entschieden? Ähm... ich dachte, mein Bruder wäre.."
„Nein, er hat die ganze Zeit auf deine Rückkehr gewartet."
„Ja, sieht so aus", meint Ashura, offensichtlich gar nicht so zufrieden damit. Ich weiß ja ebenfalls, dass er nie Interesse daran hatte, die Nachfolge seines Vaters anzutreten. Ob er sich extra so lange Zeit gelassen hat, damit sein Vater Indra die Nachfolge antreten lässt, ohne mit ihm zu konkurrieren?
Futami und einige der anderen gehen bereits vor. Währenddessen beäuge ich noch Ashuras Reisegefährten. Akari wird froh darüber sein, dass Taizou wieder da ist. Aber die anderen sind mir alle Fremd.
„Hallo Saki", begrüßt Ashura mich lächelnd und ich zucke zusammen. Keine Ahnung, warum ich nicht erwartet habe, dass er mich anspricht.
„Oh, hey", meine ich. „Wie ist es dir ergangen?", fragt er und ich lächele unsicher.
„Ganz gut, denke ich. Indra ist etwas schneller als du von seiner Reise wiedergekehrt und ich würde sagen, wir haben seitdem einige Fortschritte gemacht."
„Oh, dann seid ihr endlich zusammen?", fragt er und ich schaue unsicher weg.
„Das nun auch wieder nicht..."
Er lacht schwach auf. „Wie gut, dass ich wiedergekommen bin. Sobald Indra die Nachfolge unserer Vaters angetreten hat, wird er bestimmt jemanden wie dich an seiner Seite gebrauchen."
Ich nicke schwach. Das ist lieb gemeint von ihm, aber irgendwie ist es für mich noch immer unvorstellbar, dass Indra nicht sonst wen wählen würde. Es gibt bestimmt eine Menge Frauen, die nicht so zurückhaltend wie ich sind.
„Wir sollten reingehen", meine ich, um vom Thema abzulenken. Mein Blick landet auf Ashuras kleiner Gruppe, die ziemlich warm angezogen sind.
„Ich gehe mal davon aus, das sind deine Gäste?", wende ich mich nochmal an Ashura und er nickt knapp.
„Gut, dann folgt mir. Ich zeige euch, wo ihr die Sachen lassen könnt", lächele ich die Gruppe an und führe sie ins Gebäude.
„Mich hat damals schon so ein seltsames Gefühl begleitet. Dass Hagoromo seine Entscheidung einfach nicht getroffen hat, musste ja irgendeinen Grund haben. Aber ich habe es ignoriert und mir selbst eingeredet, dass schon alles gut werden würde. Ich konnte ja nicht ahnen, was dieser Tag noch für eine Wendung nehmen würde."
Sobald alle soweit sind, treffen wir uns mit Ashura vor dem Raum, indem die Entscheidung stattfinden wird.
Ich habe mich entschieden draußen zu warten, darin herrscht nämlich eine ziemlich angespannte Atmosphäre. Lauschen gehört sich zwar nicht, aber das ist was anderes.
„Vater, ich bin wieder zurück", begrüßt Ashura Hagoromo als er den Raum mitsamt seinen Begleitern betritt. Indra sitzt bereits vor Hagoromo.
„Du siehst fabelhaft aus, mein Sohn."
„Das wurde aber auch Zeit", meint Indra, als Ashura sich neben ihn setzt.
„Verzeih mir die Verspätung. Ja, Bruder? Aber mit meinen beschränkten Fähigkeiten hat es leider ein wenig länger gedauert, die Probleme, die das Dorf hatte, zu lösen", begründet Ashura seine lange Reise.
Ashura ist noch immer so bescheiden wie immer.
„Sind das Leute aus dem Dorf?", fragt Hagoromo nach.
„Ja, alle haben mir sehr geholfen und wurden mit der Zeit zu guten Freunden", erklärt Ashura seinem Vater. „Ohne sie hätte ich es wohl nicht geschafft."
„Ashura hat uns alles über euer Dorf erzählt und wir beschlossen, dass wir es mit eigenen Augen sehen wollten. Deswegen kamen wir mit", erklärt auch die Frau, die mit ihm angekommen ist. Sie hatte sich mir vorhin vorgestellt. Ihr Name ist Kanna.
„Nun gut, ich heiße euch willkommen", meint Hagoromo.
„Erzähl, was ist in der Zeit geschehen", will Hagoromo von Ashura wissen.
„Das Dorf, in dem ich war, war von der Kraft des Götterbaumes abhängig", beginnt Ashura zu erzählen. „Daraufhin beschloss ich mich, einen Brunnen zu graben."
Ashuras Geschichte dauert eine Weile, ist aber interessant mit anzuhören. Wie er den Leuten geholfen und sie schließlich von der Abhängigkeit des Götterbaumes befreit hat, ist faszinierend.
Dabei fällt mir auf, dass ich Indra die ganze Zeit nie genauer erzählen hören habe, was auf seiner Reise passiert ist.
„Ich verstehe", meint Hagoromo. „Du sagst, das Ninshu, dass du gelehrt hast, hat diese Menschen gerettet."
„Ja, meint Ashura und Kanna bestätigt dies mit einem Nicken.
„Es ist an der Zeit, ich werde nun meinen Nachfolger bekannt geben", spricht Hagoromo schließlich. Das ist das, worauf alle bereits seit über einem Jahr warten.
„Mein Nachfolger und Erbe des Ninshu wird..."
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Zu meiner Verteidigung für diesen Cliffhänger, das ist realtalk der letzte Satz in Folge 467 in Shippuden.
Was kann ich sagen... wir kommen endlich zur dramatischen Wende. Aus diesem Kapitel war viel ähnlich wie im Anime, weil ich die Sätze halt abgetippt habe and... ja, freut euch darauf, dass die Story endlich bald mal zu Ende geht. Nach knapp 4 Jahren.
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