Informationen
Schockstarre breitete sich in mir aus. Mein Herz geriet ins Stocken. Ich befand mich in der Dunkelheit. Jene Dunkelheit, welche mich zuvor umgab, ehe ich in den Tartaros entschwand.
Ich wollte schreien, dagegen ankämpfen. Obgleich ich wusste, dass dies nichts nützte. Morpheus hatte entschieden, mich erneut zu sich zu holen und mir blieb keine andere Wahl, als dies einfach über mich ergehen zu lassen. Die sengende Hitze war auf einen Schlag zurück und der Bekannte widerliche Geruch umgab mich und nahm mir die Luft zum Atmen. Noch ehe Morpheus etwas sagen konnte schrie ich los.
„Nein! Morpheus schick mich sofort zurück, hörst du mich?! Ich möchte nicht hier sein, nicht schon wieder! Ich konnte dich bisher noch recht gut leiden, verscherze es dir jetzt nicht mit mir!", überschlug sich meine Stimme.
„Eieiei Kindchen beruhige dich, du bist ja mehr Furie als eine Halbgöttin. Wenn du dachtest ich habe dich nur hergeholt weil mir langweilig ist, dann bist du verrückt geworden! Ich habe Informationen, welche für euch von Bedeutung sein könnten. Gaia befindet sich im Olymp, sie ist völlig außer sich. Sie wissen von eurer kleinen Rettungsaktion und das du Zeus seinen geliebten Herrscherstab überreicht hast.
Sie will dich und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie sich auf den Weg zu euch machen.", sprach er leise und schnell.
Meine Gedanken überschlugen sich und mein Herz hatte sich noch immer nicht beruhigt. Ich vernahm ein Grollen, so boshaft hatte ich ihn noch nie wahrgenommen.
„Ich danke dir wirklich sehr für diese Informationen Morpheus, aber könntest du vielleicht jemand anderes zu dir holen?! Einen Gott vielleicht?! Wie du weißt mag mich der stinkende Köter nicht sonderlich und das beruht auch auf Gegenseitigkeit!", entgegnete ich.
„Das könnte ich liebes, aber ich mag keinen von ihnen so wie dich. Du bist viel unterhaltsamer, außerdem solltest du an diesen Herausforderungen wachsen. Klar weiß er das du hier bist und er sucht bereits nach dir. Wenn du möchtest kannst du jetzt gehen, mehr hab ich im Moment nicht für euch. Sei mir nicht böse, wenn ich etwas neues erfahre, werde ich dir Bescheid geben.", sprach er und ich spürte wie ich dem Tartaros entglitt.
Noch bevor ich antworten konnte, wurde ich umgehend wach. Schweißgebadet setzte ich mich aufrecht.
Artemis sah mich mit gerümpfter Nase an.
„Pfui Lena du stinkst nach Unterwelt, ist alles in Ordnung? Geht es dir gut, soll ich meinen Vater rufen gehen?!", sprach sie und sah mir besorgt entgegen.
„Entschuldige ich kann mich selbst kaum riechen. Nein bitte bloß nicht Zeus! Ich würde gerne zuerst mit deinem Bruder sprechen, wenn es geht. Besitzt du hier ein Badezimmer?", flüsterte ich.
Sie wedelte mit ihrer Hand vor der Nase herum und wies auf eine Tür neben dem Fenster.
„Ich gehe ihn wecken, gehe du erst mal duschen. Widerlich wie es dort riecht, so schlimm habe ich es nicht in Erinnerung!", entgegnete sie mir und verschwand aus der Tür.
Im selben Moment wurde Perseis wach.
Er blickte mich zuerst verwirrt und danach erschrocken an. Ich wies schulterzuckend Richtung Bad und setzte meinen Weg fort.
Schnell hüpfte ich unter den warmen Wasserstrahl, meine Gedanken hingen an einem Satz.Sie will dich, es ist nur eine Frage der Zeit bis sie zu euch kommen.
Ich wusch mir den Gestank von der Haut und trocknete mich ab. Nebenan konnte ich aufgeregte Stimmen hören. Ich sah mich um und stellte erschrocken fest, dass ich vergessen hatte Kleidung mitzunehmen. Also Wickelte ich mich in mein Handtuch ein und öffnete langsam die Tür.
Zehn Augenpaare starrten mich an, Dom, Artemis, Perseis, Hermes und Apollo. Artemis bewegte sich umgehend Richtung Schrank und kramte einen Morgenmantel hervor, welchen sie mir lächelnd entgegen hielt. Dankend nahm ich ihn an mich und verschwand zurück ins Badezimmer. Hurtig zog ich mir den Morgenmantel über, der mir nur bis knapp bis über meinen Hintern reichte und huschte zurück zu den anderen. Apollo war dabei mir den Mantel mit den Augen wieder auszuziehen, Hermes stupste ihn und Dom funkelte Apollo an. So viel Testosteron auf einem Haufen, ich grinste vor mich hin.
„Sag Lena warum hat dich Morpheus erneut zu sich geholt?"Apollo setzte sich auf mein Bett und tätschelte mit seiner Hand auf die Matratze, ich setzte mich zu ihm.
„Er hat Informationen bekommen, er mag euch übrigens nicht. Aus diesem Grund muss ich immer herhalten. Es ist also eure schuld wenn der Kerberos mich doch irgendwann in kleine Stücke reißt!
Also Gaia ist im Olymp, sie weiß über alles Bescheid und sie ist sehr erzürnt. Sie will mich, warum weiß ich nicht. Aber Morpheus meinte es kann nicht mehr lange dauern bis sie sich auf den Weg zu uns machen. Wir müssen uns also beeilen, ein Plan muss schleunigst her.", sprach ich und blickte jeden von ihnen an.
Hermes kratzte sich an der Wange und Dom machte dicke Backen.
„Ich frage mich was sie von dir möchte. Wir müssen morgen früh augenblicklich mit Vater sprechen. Perseis befindet sich Minas in unserer Nähe? Kann er einmal die Grenze ablaufen, bitte.
Wir bleiben heute Nacht alle hier bei euch, ja Artemis du kannst ruhig mit den Augen rollen.
Keine Widerrede, wer wo schläft ist mir eigentlich egal, ich jedenfalls schlafe bei Lena. Na, wer möchte sich noch zu uns kuscheln?", grinste Apollo und wackelte mit seinen Brauen.
Mir wurde umgehen heiß bei dem Gedanken daran, erneut mit ihm in einem Bett zu schlafen. Dom eilte zu Artemis, die sich darüber zu freuen schien und auch Hermes schien keine große Lust zu haben mit uns in einem Bett zu schlafen. Er steuerte das Sofa an und ließ sich darauf fallen. Das waren ja tolle Aussichten, mein Bruder lag bei Artemis und ich sollte mit dem Mann meiner Träume erneut in einem Bett schlafen. Ich trug noch nicht mal Unterwäsche . Perseis hob knurrend den Kopf, Mist verdammter.
„Lena ihr nervt, zieh dir was an oder nehme es so hin wie es ist. Aber beim Hades schlaft endlich!"
Jetzt hatte ich wieder die Aufmerksamkeit aller im Raum, Perseis hatte es nicht nur mir in den Kopf eingepflanzt, dieses mal konnte es jeder hören. Ich lief rot an, Apollo's Augen funkelten und Hermes grinste pfeifend. Mein Bruder hingegen knirschte erneut mit den Zähnen während Artemis mich anfeuernd ansah.
Scheiß drauf, was sollte schon groß passieren, dachte ich mir. Wir waren ja schließlich nicht alleine in diesem Raum.
Schnell schlüpfte ich unter meine Decke. Apollo kroch umgehend zu mir und zog mich in seine Arme. Augenblicklich hüllte mich sein Duft ein und das bekannte kribbeln im Nacken kehrte zurück.
Hermes betätigte den Lichtschalter und es war dunkel. Apollo rückte noch näher zu mir auf und vergrub knurrend sein Gesicht in meinem Haar.
Ein wohliger Schauer lief meinen rücken hinab, sein wispern kitzelte an meinem Hals.
„Du riechst so unglaublich gut, Lena du raubst mir den Verstand.", knurrte er rau.
Wenn er mich eben gerochen hätte, würde er dies jetzt nicht sagen.
Vorsichtig wandte ich mich auf den Rücken, seine Hand glitt in den Mantel und liebevoll streichelte er meinen Bauch. Und es fühlte sich verdammt gut an, mein Atem ging schneller. Ich wollte soviel mehr als das was grade geschah. Seine Lippen suchten die meinen, Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Warum nur waren wir nicht alleine in diesem Zimmer. Ich konnte kaum noch klar denken, immer wieder küsste er mich, zärtlich, fordernd und voller Leidenschaft. Ich sammelte meine letzten Worte und flüsterte an seine Lippen.
„Wir sollten schlafen und ich hoffe es wird morgen keinen Ärger geben, wenn wir geweckt werden und sie sehen das du bei mir im Bett liegst."
„Das sollten wir, aber das hier ist viel interessanter und schöner als zu schlafen. Natürlich wird es Ärger geben aber das ist mir egal. Ich sagte schon einmal, wenn ich etwas wirklich will, dann bekomme ich es auch.", raunte er in mein Ohr.
Erneut küsste er mich das mir die Luft weg blieb, oh dieser verdammte Gott. Er hielt inne und zog mich noch näher zu sich heran. Ich wusste das auch heute Nacht nicht mehr geschehen würde, als das was ich grade von ihm bekommen hatte. Ich versuchte mich zu beruhigen, meinen Atem zu kontrollieren und irgendwann gelang es mir tatsächlich. Eng umschlungen schliefen wir ein.
Ein Tumult brach aus, als die Tür aufflog.
Erschrocken fuhren wir hoch als Zeus in unser Zimmer donnerte.
„Was zum Hades!? Was ist den hier los, wieso seid ihr nicht in eurem Zimmer?! Ihr habt zehn Minuten Zeit, dann will ich euch alle im Wohnzimmer sehen! Meine Güte es ist als wären sie wieder achtzehn, wie soll man hier noch irgendjemandem trauen!", donnerte er und verließ das Zimmer.
Die drei Götter grinsten verschlafen vor sich hin, schnell sprang ich auf und verschwand als erste ins Bad. Ich wusste das würde Ärger geben. Mein Herz hämmerte, das Adrenalin pumpte durch meine Venen. Zeus hatte so unglaublich wütend ausgesehen. Ich atmete tief ein und aus. Als ich ins Zimmer zurück kam, waren die Jungs bereits verschwunden. Artemis lächelte mich glücklich an. Was grotesk war, denn gleich würde es Ärger geben.
„Guten morgen na, hattest du auch eine angenehme Nacht? Ich habe sehr gut geschlafen, weißt du es ist eine Weile her als ich einen jungen gut aussehenden Mann in meinem Bett hatte. Er ist ein echter Gentleman, ich weiß jetzt warum Apollo so vernarrt in dich ist.", sagte sie völlig entspannt.
Auf ihre Anspielungen ging ich nicht ein, Adrenalin pumpte noch immer durch meinen Körper.
„Oh man, Artemis euer Vater war echt sauer. Ich wusste das wird Ärger geben, wir können uns wohl auf eine Standpauke gefasst machen.", gab ich mit einem leichten vibrieren in meiner Stimme von mir.
Perseis saß zu meinen Füßen und streckte sich genüsslich.
„Ja das seid ihr selbst schuld, er wettert immer rum. Was müsst ihr euch auch wie pubertierende Teenager benehmen?! Für Liebschaften ist im Moment nun wirklich keine Zeit!"
Artemis hüpfte pfeifend ins Bad, währenddessen zog ich mich an. Gemeinsam gingen wir Richtung Treppe wo die Jungs schon grinsend auf uns warteten. Wie konnten sie nur so entspannt sein. Im Wohnzimmer saß Leto auf dem Sofa während Zeus durch das Zimmer tigerte. Als er uns sah blieb er umgehend stehen, seine Gewitteraura waberte aufgeregt um ihn rum.
„Setzt euch, sofort! Was habt ihr euch dabei gedacht und kommt mir nicht mit „sie benötigen Schutz." Aus diesem Grund war Lena bei Artemis und Perseis! Zumal dieses Haus voller Götter ist. Ihr kennt die Regeln, auch wenn es euch nicht wirklich interessiert, so solltet ihr diese befolgen! Ich darf auch bei euch keine Ausnahme machen, nur weil ihr meine Kinder seid. Hermes von dir hätte ich mehr gehorsam erwartet! Und wir hatten gestern schon eine Unterredung Apollo, ist es euch wirklich so egal?! Wollt ihr verbannt werden, ich dachte ihr wärt etwas schlauer. Seid froh, dass dies sonst niemand mitbekommen hat!", donnerte er zornig, ehe er von Apollo unterbrochen wurde.
„Artemis hat uns in der Nacht gerufen, Lena wurde erneut von Morpheus zu sich geholt. Er hatte Informationen für uns, bezüglich Gaia. Sie befindet sich nun auch im Olymp und sie weiß über alles Bescheid. Auch das Lena dir den Herrscherstab übergeben und euch befreit hat. Dennoch will sie Lena, sie schart eine Armee um sich. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie sich auf den Weg zu uns machen. Also dachten wir es sei besser bei den Frauen zu bleiben, nur für den Fall das der Angriff statt gefunden hätte!", sprach er mit erhobener Stimme.
Zeus der etwas schockiert aus der Wäsche sah, setzte sich zu Leto auf das Sofa.
„Warum habt ihr mich nicht geweckt?! Ihr hättet es mir sagen müssen, ihr seid so störrisch! Was hättet ihr denn gegen Gaia ausrichten können? Wir müssen schnellstens einen Plan ausarbeiten, Leto wecke bitte Herakles. Er soll mit Dom und Lena trainieren, es kann nicht schaden noch ein wenig Kampferfahrung zu sammeln. Ihr kommt mit mir, wir weckten Athene, wir brauchen sie dabei!", sprach er nun etwas sanfter.
Ich entspannte mich ein wenig, ich dachte es würde mehr Ärger geben. Es dauerte nicht lange und das ganze Haus war auf den Beinen, überall wuselten Götter umher. Herakles kam grinsend und Hände reibend zu Dom in mir.
„Wir drei also erneut, das wird ein Spaß. Na kommt wir gehen in den Garten. Wir haben viel vor heute, seid ihr denn auch ausgeschlafen?", grinste er und band seine Haare zurück.
Dom kratzte sich beschämt am Kopf und ich trat von einem Fuß auf dem anderen.
„Nimm uns bitte nicht so hart ran Herakles, du weißt wir sind keine Götter.", nuschelte Dom verlegen.
Er lachte das seine Nasenflügel Bebten.
„Wenn ich mit euch fertig bin, seid ihr welche! Und jetzt los, erst mal warm laufen.", herrschte er uns an.
Nach circa fünf Stunden angreifen und abwehren fiel ich völlig erledigt auf den Boden, ich war an meine Grenzen gekommen. Auch mein Bruder lag schwer japsend neben mir. Herakles erschien in meinem Sichtfeld, er hatte seine Hände in die Hüften gestemmt und schien kein bisschen außer Atem zu sein.
„Du musst lernen dich mit deinem Mal zu verbinden, du wirst sehen das dir dann vieles leichter fallen wird. Als Halbgöttin solltest du nicht so schnell aus der Puste sein und jetzt geht euch waschen, für heute genügt dies.", sprach er und zog uns mühelos auf die Beine.
Gemeinsam schleppten wir uns ins Haus und sprangen unter die Dusche.
Meine Muskeln erholten sich unglaublich schnell wieder von den Strapazen, bei Dom wird es wohl ein bis zwei Tage dauern. Ich nahm mir Herakles Worte zu Herzen, also suchte ich die Verbindung zu meinem Mal, aber es funktionierte nicht wirklich. Immer wenn ich dacht ich hatte sie, entglitt sie mir aufs neue. Es war als würde mein Mal spüren wenn ich in Gefahr war, denn dann funktionierte es tadellos. Ich fiel todmüde ins Bett und schlief augenblicklich ein. Als ich erwachte war es bereits wieder morgen. Hatte ich wirklich einen ganzen Tag verschlafen? Schnell sprang ich auf und verschwand ins Bad.
Artemis kam zu mir ins Zimmer, grade als ich mir meine Hose anzog. Fasziniert betrachtete sie mein Mal.
„Bist du soweit? Vater möchte dich sehen, in seinem Arbeitszimmer.", nickte sie mir zu.
„In Ordnung, ist er noch sehr wütend und konntet ihr einen Plan ausarbeiten?",löcherte ich sie.
„Ja und Ja, aber dies soll dir Zeus selbst erörtern. Komm er wartet nicht gern, wir müssen ihn ja nicht noch zorniger machen als er eh schon ist.", zwinkerte sie und wandte sich um.
Ich nickte und folgte Artemis in einen langen Korridor, an dessen Ende eine prunkvolle Hölzer Tür auf mich wartete. Sie klopfte mir auf die Schulter und hüpfte fröhlich davon. Ich atmete einmal tief ein, klopfte an und öffnete die Tür. Mein Herz schlug bereits schneller als zuvor.
Ich fühlte mich umgehend wie in einer Bibliothek. Überall standen Regale, welche vollgestopft mit Büchern waren. Am Ende des Raumes, vor einem Fenster stand ein Schreibtisch, hinter welchem Zeus saß. Er sah ein bisschen aus wie ein Lehrer, ich musste mir ein Lachen verkneifen.
„Da bist du ja endlich, setze dich bitte. Erneut muss ich mich entschuldigend, das Morpheus dich ein weiteres mal zu sich geholt hat. Ich verstehe nicht warum er nicht einen aus unseren Reihen nimmt.
Ich konnte in den Büchern leider nichts über Halbgötter, in Dritter Generation finden.
Vielleicht finden wir aber etwas wenn wir wieder im Olymp verweilen.
Wir haben beschlossen zuerst zu Hephaistos zu gehen, er soll ein Duplikat des Herrscherstabes anfertigen. Apollo wird mit dir in den Olymp reisen, damit du Gaia den falschen Stab überreichen kannst, während wir uns in der Nähe bedeckt halten. Zum richtigen Zeitpunkt werden wir angreifen, du müsstest aber zuvor Prometheus benachrichtigen, sodass er bereit ist wenn wir kommen. Dein Bruder, Artemis, Hermes und Perseis werden euch begleiten. Stellt ja nichts dummes an. Hast du irgendwelche Fragen Lena?", sprach er äußerst schnell und blickte mich mit seinen grauen Augen an.
Ich glaubte ich spinne. Verlangte er da grade von mir das ich einfach mit dem falschen Stab, da mir nichts dir nichts in den Olymp spaziere? Direkt zu Gaia, die mich haben wollte, für was auch immer.
„Findet ihr das wirklich gut das ich einfach so zu Gaia gehe, wo sie mich doch unbedingt haben möchte? Was wenn ihr nicht rechtzeitig ankommt? Was wenn sie mich tötet, sie hat bestimmt jede Menge Kämpfer an ihrer Seite! Da können wir nicht gegen ankämpfen, das schaffen wir alleine nicht!", fiepte ich.
„Keine sorge Lena, wir werden alle da sein und dir wird nichts geschehen, versprochen.
Wir reisen heute Abend, unmittelbar nach dem Essen. Die anderen wissen bereits Bescheid. Nur wenn wir es so anstellen, können wir die Menschen schützen. Wenn sie hier ankommen, wird es zu spät sein, sie werden niemanden verschonen. Herakles erwartet dich, Ja genau er wird euch ebenfalls begleiten. Wie konnte ich das vergessen, er ist ein Meister in dem was er tut. Es ist gut ihn an eurer Seite zu wissen. Zumal hat er ein Auge auf euch, damit ihr nichts dummes anstellt.", antwortete er mir.
Zeus war total angespannt, ich wusste nicht ob das ein guter Plan war. Aber sie hatten es so entschieden. Er war erneut in seine Bücher vertieft, als ich sein Arbeitszimmer verließ.
Ich stampfte die Treppe hinab, im Wohnzimmer spielten die Götterkinder mit Perseis. Schmunzelnd ging ich in die Küche, Leto hielt mir lächelnd eine Tasse Tee entgegen.
„Guten morgen Lena, hier der wird dich stärken. Herakles ist mit Dom schon im Garten, meine Kinder sind auch dabei. Ihr hattet gestern wohl eine angenehme Nacht, ich glaube Artemis mag deinen Bruder sehr. Irgendwas ist an euch, das die beiden magisch anzieht. Ich hoffe doch mein Mann war nicht allzu streng mit dir?", lächelte sie mir liebevoll entgegen.
„Vielen dank Leto, den kann ich gut gebrauchen. Ich weiß nicht ob der Plan so toll ist, wir laufen ins offene Messer. Ja die beiden verstehen sich anscheinend sehr gut, ich hoffe nur das sie etwas schlauer sind wie Apollo und ich. Bei mir ist es zu spät, ich habe mich bereits in ihn verliebt. Zeus ist in den Plan vertieft, er war sehr ruhig. Ich denke die Vorkommnisse wird er später behandeln, die Reise hat Vorrang. Werdet ihr alle Mitreisen, das hatte ich vergessen ihn zu fragen.", versuchte ich von ihr etwas mehr zu erfahren.
Genüsslich nippte ich an meinem Tee, er schmeckte köstlich.
„Mach dir bitte keine Sorgen, wir alle werden euch beschützen. Die besten habt ihr bereits an eurer Seite.
Ja wir reisen alle gemeinsam, es wird einen Kampf geben Lena, aber gemeinsam sind wir stark.
Er war gestern morgen nicht erfreut darüber zusehen das ihr seine Regeln bricht. Aber eben nur weil er alle gleich behandeln muss, er darf bei seinen Kindern keine Ausnahme machen. Verstehe das nicht falsch, er gibt weder dir noch Dom die Schuld. Menschen reagieren eben meist so auf uns Götter, er kann nur nicht verstehen das Apollo auch so auf dich reagiert und wegen dir die Regeln bricht. Jetzt geh liebes, Herakles und die anderen warten. Ein wenig Training schadet euch nicht. Bevor ihr aufbricht.",lächelte sie und berührte sanft meine Hand.
„Danke Leto weißt du, du wirkst von allen hier im Haus am menschlichsten. Es tut mir alles sehr leid, ich möchte nicht das eure Familie zerbricht. Das werde ich zu verhindern wissen."
Sie lächelte mich liebevoll an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich war immer noch fest entschlossen, ich werde Apollo frei geben. Schnell leerte ich die Tasse und lief zu den anderen. Herakles drückte mich kurz und begann augenblicklich mit den Übungen.
Immer und immer wieder griffen wir uns gegenseitig an. Ich versuchte mich mit meinem Mal zu verbinden, zweimal hatte es sogar funktioniert. Umgehend fühlte ich mich stärker. Das war ein kleiner Fortschritt, doch ich wusste nicht wie und warum es geschehen war. Nach sechs Stunden brach Herakles jedoch ab.
„Das sollte genügen, ich werde euch begleiten.
Lena du musst die Verbindung in den Griff bekommen, es wird uns sehr nützlich sein. So wie bei Talos, du kannst Sachen, davon träumen manche Götter. Versuche immer wieder die Verbindung einzugehen und sie auch zu halten.", erklärte er mir.
„Das versuche ich Herakles, aber irgendwie funktioniert es einfach nicht. Es ist als würde mein Mal spüren ob ich es wirklich benötige.", gab ich leicht genervt von mir.
Er nickte, sah mich aber noch einmal eindringlich an. Gemeinsam gingen wir ins Haus zurück während ich erneut versuchte die Verbindung einzugehen. Leider blieb ich erfolglos. Artemis und ich gingen auf ihr Zimmer, sie hüpfte zuerst unter die Dusche. Als sie fertig war, war ich an der Reihe. Im Bad hatte sie mir Kleider zurück gelegt, bei deren Anblick ich mir ein Lachen verkneifen musste. Die glauben doch nicht im Ernst das ich so etwas anziehe. Damit sah ich ja aus wie Wonder Woman. Götter hatten echt einen seltsamen Geschmack.
In mein Handtuch gewickelt spitzte ich durch die Tür.
„Ist das dein Ernst, soll ich das da wirklich anziehen?!"
Ich wedelte mit dem lederndem Hauch von nichts in der Luft umher.
„Natürlich, wir ziehen in den Krieg! Du sollst so wenig wie möglich wie ein Mensch aussehen. Sonst erregen wir Zuviel Aufsehen, wir kleiden uns nunmal so.", sagte sie mit hochgezogener Braue.
Na schön, wenn auch nur einer einen dummen Kommentar abgibt werde ich ihm den hintern versohlen. Ich zwang mich in das Lederne Mieder, meine Brüste wurden nach oben gequetscht, es sah aus als hätte ich eine Brust op hinter mir. Ich fühlte mich unwohl, viel zu viel Haut und zu wenig Stoff für meinen Geschmack. Von meinem Mal wurde fast nichts bedeckt. Ich ging zu Artemis ins Zimmer zurück, die mich anerkennend ansah.
„Wow, jetzt bist du tatsächlich eine von uns! Das steht dir so gut, du solltest dich immer so kleiden. So kommen deine Brüste auch zur Geltung. Das wird meinem Bruder sehr gefallen!", grinste sie verschwörerisch.
„Na klar, wenn ich so bei uns rumlaufe, komme ich sofort in die Klapsmühle! Das einzig positive ist, man kann sich sehr viel besser bewegen. Weißt du schon Bescheid, du darfst uns begleiten.", antwortete ich ihr.
Jetzt war sie Feuer und Flamme.
„Ja Hermes hat mir eben Bescheid gegeben, ich freue mich total! So bekommt mein Bogen auch mal wieder etwas zu tun. Das hoffe ich zumindest. Außerdem kann ich dann noch mehr Zeit mit euch verbringen, weißt du ich mag euch echt sehr gerne. Dich hätte ich gerne als meine Schwester. Ich sehe dich bereits als solche."
Wortlos nahm ich sie in den Arm, Artemis war auch für mich wie eine Schwester. Sie und Eos waren in so kurzer Zeit mehr wie Freunde geworden. Sie waren meine zweite Familie. Es wird verdammt schwer werden ohne sie zu leben.
Doch dieser Zeitpunkt rückte leider immer näher, es war unausweichlich.
Perseis kam zur Tür rein und machte große Augen.
„Uuuiui Lena, also ich muss schon sagen, jetzt siehst du wahrlich wie eine Göttin aus! Ich weiß bereits wem dieser Aufzug gefallen wird!"
Ich verdrehte die Augen, Artemis begann zu lachen.
„Ja ich sehe aus als würde ich auf einen Faschingsball gehen, ist mir schon etwas peinlich."
„Ich soll euch rufen es gibt Abendessen und du siehst wundervoll aus!"
Perseis tapste zur Tür hinaus, wir erhoben uns vom Bett und gingen ihm nach. Immer wieder versuchte ich mich mit meinem Mal zu verbinden, so wie Herakles es mir gesagt hatte. Ein paar mal hatte ich etwas Wärme gespürt, es hatte aber nicht lange angehalten.
Alle saßen bereits am Tisch als wir den Raum betraten. Es wurde mucksmäuschenstill, alle sahen mich an. Dom klappte die Kinnlade runter und Hermes machte riesige Augen. Apollo fiel die Gabel aus der Hand, hoffentlich begann er nicht gleich zu sabbern. Selbst Zeus sah mich an als wäre ich die schönste hier im Raum. Eos und Demeter nickten anerkennend, Artemis schob mich weiter zu meinem Platz.
Peinlich berührt setzte ich mich und begann wortlos zu essen. Langsam fingen die Gespräche auch wieder an, Perseis war in meinem Kopf.
„Ihm gefällt was er da sieht, er währe gerne alleine mit dir und will Sachen mit dir anstellen, die ich nicht auszusprechen wage."
„Perseis, es ist nicht sehr hilfreich mir das zu erzählen, du weißt genau wie sehr ich das alles möchte, wie sehr ich ihn möchte. Ich muss mich schon zusammenreißen, um jetzt nicht unter oder über den Tisch zu ihm zu krabbeln!"
Artemis hörte zu kauen auf und sah mich völlig geschockt an, sie kam ganz nah und flüsterte mir mit vollem Mund ins Ohr.
„Ähm Lena, ich will dich ja nicht beunruhigen oder so, aber ich konnte dich grade hören, im meinem Kopf. So wie ich Perseis immer höre wenn er mal mit mir spricht, wie hast du das gemacht?"
Vor Schreck ließ ich meine Gabel fallen, ich hatte wieder die Aufmerksamkeit aller im Raum. Ich versuchte mich zu entspannen und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Hob meine Gabel auf und sah Artemis intensiv in die Augen. Artemis begann unruhig auf ihrem Stuhl hin und her zu Rutschen.
Angespannt aß ich den Rest meines Tellers leer, draußen war es bereits dunkel.
„Ich gehe meinen Rucksack holen, Artemis begleitest du mich?Deiner befindet sich ja auch noch oben."
Ich sah sie auffordernd an, sie sprang auf wie von einer Wespe gestochen.
„Ja klar! Ich muss sowieso noch in mein Badezimmer.", nuschelte sie.
Schnell eilten wir zur Treppe und liefen die Stufen empor.
Als wir in ihrem Zimmer angekommen waren, schloss sie die Tür und redete drauf los.
„Das ist doch unmöglich! Ich kenne keinen Gott der sowas kann, Lena wie hast du das gemacht?!", drangen ihre Worte schrill aus ihrem Mund.
„Schhht, nicht so laut. Ich habe keine Ahnung, ich war aufgebracht über Perseis Bemerkungen. Ich habe zwar immer wieder versucht mich mit meinem Mal zu verbinden aber ich war der Meinung das es nicht funktioniert. Warum ausgerechnet du mich hören konntest weiß ich nicht. Dieses Halbgott Ding nervt mittlerweile ganz schön, ich kann es einfach nicht kontrollieren! Nur wenn wir in Gefahr sind funktioniert es tadellos. Es ist zum Mäuse melken!"
Artemis sah mich nachdenklich an, sie spielte verträumt mit einer Haarsträhne.
„Wir sollten meine Mutter ins Vertrauen ziehen, vielleicht weiß sie etwas darüber oder Perseis! Er kann dir vielleicht sagen wie du merkst ob du deine Gedanken gerade mit jemandem teilst."
Nachdenklich nickte ich ihr zu.
„Ja Perseis kann es mir eventuell erklären, wir sollten ihn schnellstmöglich her rufen. Wie du weißt machen wir uns gleich auf den Weg und ich habe keine Lust das jeder meine Gedanken hören kann."
Die Tür ging auf und Perseis kam hinein, legte sich zu unseren Füßen und sah mich erwartungsvoll an.
„Entschuldigt ich habe gelauscht, ihr wisst ich merke sofort wenn etwas nicht stimmt.
Du hast also Artemis deine Gedanken gesandt, nicht schlecht für eine Halbgöttin.
Ich bin wirklich gespannt welche Kräfte du noch entwickeln wirst, wenn du und dein Mal eins sind. Pass auf, wenn du jemandem deine Gedanken einpflanzt bist du in deren Kopf. Das heißt du kannst auch wahrnehmen was diese Person oder dieses Tier denkt. Es ist wie ein wispern, ganz leise und wenn du dich darauf konzentrierst kannst du diese Gedanken auch hören. Du musst an Artemis gedacht haben, und warst mit deinem Mal verbunden. Deswegen konnte sie es auch hören. Du solltest es sehr schnell in den Griff bekommen oder willst du das jeder deine Gedanken hören kann? Du musst lernen es nur die hören zu lassen für dessen Ohren es auch bestimmt ist!"
Ich verdrehte die Augen, als ob ich gerne jeden meine Gedanken hören ließ.
„Du bist lustig Perseis, wie soll ich das jetzt in so kurzer Zeit lernen? Diese Aussage ist nicht besonders hilfreich.", presste ich hervor.
„Üben, üben und nochmals üben! Wenn unsere Widersacher deine Gedanken hören können sind wir Wort wörtlich am Arsch! Du solltest sofort damit anfangen.
Konzentriere dich auf Artemis."
Ich nahm tief Luft und schloss meine Augen, nach einer Weile öffnete ich sie wieder.
Nichts war geschehen, die Verbindung zu meinem Mal war nicht vorhanden.
„Es gelingt mir einfach nicht, ich spüre keine Verbindung! Weil ich nicht weiß wie es sich anfühlen soll! Wir müssen jetzt auch los, ich kann Zeus hören, er wird ungeduldig."
Genervt schulterte ich meinen Rucksack und wir gingen zurück zu den anderen. Zeus tigerte im Wohnzimmer auf und ab.
„Na endlich, was habt ihr denn so lange da oben getrieben?! Wir müssen los, Hebe wird mit den Jungs hier bleiben. Alle anderen kommen mit, noch irgendwelche Fragen?
Gut dann los bring uns zu Hephaistos!", donnerte er.
Die Götter bildeten einen Kreis um mich herum, Apollo nahm meine Hand und sah mir liebevoll in die Augen. Sie bildeten eine Kette und nahmen sich alle an ihren Händen, bis auf Perseis. Der berührte mich mit seiner Pranke.
Ich zog meinen Dolch und schloss meine Augen. Dachte an die kleine steinerne Hütte, die hölzerne Tür, die viel zu groß wirkte für dieses kleine Gebäude. Und ich dachte an Hephaistos, welcher mir ein Lächeln auf mein Gesicht zauberte.
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