Kapitel 5
„Na los, Rück schon raus mit der Sprache. An was denkst du?", flüsterte Apollo, als er meinen Gesichtsausdruck sah.
Ich lächelte Dom an. Perseis zuckte mit seinem Schwanz, als er sich zu meinen Füßen legte. Er war wohl schon damit einverstanden. Denn sonst hättet er sich gemeldet.
„Na ja, ich dachte da wir schon hier sind. Also ich würde gerne einen alten Freund besuchen gehen. Vielleicht hat auch er, etwas gehört."
Hermes und Apollo begannen zu lachen. Athene und und Arti stiegen mit ein. Sie wussten alle genau wen ich meinte. Apollo nahm meine Hand.
„Einen kleinen Umweg können wir uns sicherlich erlauben.", nickte er mir lächelnd zu.
Dankend fiel ich ihm um seinen Hals und bedeckte ihn mit küssen. Was er mit einem rauen lachen quittierte. Ich schulterte meinen Rucksack, für mich gab es kein halten mehr. Perseis trottete neben mir her.
„Du bist total aufgeregt. Lena so habe ich dich schon lange nicht mehr erlebt."
„Ich fühle mich fünfzehn Jahre in der Zeit zurückversetzt! Perseis, irgendwie hat genau das hier, mir gefehlt. Das Reisen, ein Abenteuer."
Perseis gab ein grunzendes Geräusch von sich.
„Ihr Götter habt sie nicht mehr alle."
Er lief zurück auf seine Seite. Herakles ging wachsam voraus. Obwohl es so lange her war, wusste ich genau wo lang wir mussten. Allmählich wurde es dunkel, es lag eine unheimliche ruhe über dem Wald. Ich war davon überzeugt, dass dies die Ruhe vor dem Sturm war. Wir hatten den Rand des Waldes erreicht. Herakles blieb stehen. Ich drängte mich an seine Seite. Da stand es. Das kleine in den Stein gehauene Häuschen. Darin wohnte mein eigener, ganz persönlicher Hagrid. Ich freute mich tierisch auf Hephaistos.
„Hermes, würdest du einmal hinab fliegen und die Lage checken? Die Ähren sind ziemlich hoch gewachsen.", bat Herakles mit ernster Miene.
Grinsend erhob er sich in die Lüfte. Er überflog das Ährenfeld und kam zu uns zurück.
„Die Luft ist rein, wir können los.", bestätigte er grinsend.
Dom kam zu mir.
„Du freust dich auf ihn, stimmt's?", flüsterte mein Bruder.
Nickend sah ich ihn an.
„Ja, er hat damals so viel für uns getan. Ich wünschte, unsere Kinder würden ihn auch kennenlernen.", lächelte ich ihn an.
Sanft knuffte er mir auf die Schulter.
„Das werden sie Sonnenschein. Nur eben noch nicht jetzt.", zwinkerte er mir zu.
Er hatte recht. Wenn sie alt genug waren, würden sie ihn kennenlernen. Schließlich bekamen sie ihre Waffe von ihm. Als wir in das Feld schritten, fühlte ich mich unwohl. Ich war nicht groß genug, um irgendetwas vor uns zu erkennen. Einmal wäre ich fast hingefallen, doch Apollo hielt mich fest. Als wir aus dem Feld heraus schritten sah ich Licht, welches durch das kleine Fenster schien. Herakles gab lächelnd den Weg frei. Aufgeregt klopfte ich an seine Tür.
Etwas knallte zu Boden. Gedämpft drang gepolter zu uns nach draußen.
„Huch. So spät noch Besuch?! Einen Moment noch!", brummte seine tiefe Stimme.
Ich freute mich bereits seine Stimme zu hören. Seine schweren Schritte kamen immer näher. Mit Schwung riss er die Tür auf und blickte erstaunt auf uns herab. Als er mich sah begann er zu Lächeln. Blitzschnell zog mich der Hüne in eine feste Umarmung.
„Lena! Das ist ja eine Überraschung. Lass dich ansehen. Die Göttlichkeit steht dir gut. Kommt rein, ich habe grade Tee aufgesetzt."
„Danke Hephaistos."
Wir folgten ihm ins Innere seines Hauses. Er reichte jedem eine Tasse und goss Tee ein. Dann sah er mich an.
„Was verschlägt euch hier in meine Gegend. Ihr seht nicht aus, als wolltet ihr Urlaub machen.", brummte er und nippte an der Tasse. Welche für seine riesigen Pranken viel zu klein war.
Apollo sah ihn an und nahm tief Luft.
„Morpheus hat Lena in die Unterwelt geholt. Jemand den wir vergessen haben, plant uns zu stürzen. Du hast nicht zufällig etwas gehört?", fragte er mit ernster Miene.
Bestürzt sah er in die Runde und brummte.
„Wahrlich kein schöner Anlass. Dennoch freue ich mich euch alle zu sehen. Viel bekomme ich hier nicht zu hören. Allerdings haben die Zyklopen von einer Wölfin gesprochen. Ich dachte Argia sei tot?", entgegnete er.
Ich fühlte den Schmerz beider Wölfe im Raum.
Athene spürte die Betroffenheit und übernahm das reden.
„Das dachten wir fünfzehn Jahre lang Hephaistos. Morpheus hat es Lena letzte Nacht erzählt. Angeblich sei sie übergelaufen. Aus diesem Grund haben wir uns auf den Weg gemacht. Eines der Kinder ist in Gefahr."
Hephaistos blies seine Wangen auf und kratzte sich am Bart.
„Das klingt alles andere als gut. Dann werden die Unruhen schon bald beginnen. Wenn ihr etwas benötigt, lasst es mich wissen. Ich stehe euch mit meiner Schmiedekunst zu Diensten.", nickte er und Kießlings seine Faust auf den mir Werkzeug beladenen Tisch donnern.
„Wir danken dir mein Freund.", nickte Athene.
Apollo schlug ihm Freundschaftlich auf die Schulter. Hephaistos erkundigte sich nach dem Kampf zwischen Gaia und mir. Ich erzählte ihm meine Geschichte. In dieser Nacht herrschte eine ausgelassene Stimmung. Wir blieben vier Stunden bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Gerne wäre ich länger geblieben. Ich mochte Hephaistos sehr gerne. Doch ich freute mich auch auf meine Kinder. Brüllen war in weiter ferne zu hören. Zumindest die Wölfe und ich konnten es hören. Es war Talos, gut dass er soweit entfernt war. Trotzdem bekam ich eine Gänsehaut. Wir hatten das Feld fast durchschritten, als ich einen kräftigen Flügelschlag vernahm.
„Alle runter und verhaltet euch ruhig!"
Augenblicklich ging jeder in die Knie. Sie folgten meiner Anweisung.
„Perseis, siehst du was?"
„Es ist eine Harpyie."
Kaum hatte er uns Bescheid gegeben, schallte ihr greller Schrei durch die Nacht. Mein Herz klopfte wild. Auch ich vergaß manchmal, dass ich eine Göttin war. Als sie über uns hinweg gezogen war, standen wir auf. Apollo sah uns nachdenklich an.
„Eine Harpyie folgt immer ihrem Meister. Zumindest gibt es hier keine in Freiheit lebenden Harpyien mehr.", er zog seine Brauen kraus.
Artemis nickte.
„Wenn wir ihr folgen würden, hätten wir vielleicht schon unseren Widersacher.", merkte sie an.
Herakles und Dom schüttelten ihre Köpfe.
„Was wenn es mehr wie einer ist? Oder wenn es ein Hinterhalt ist? Wir sollten erst viel mehr in Erfahrung bringen.", Dom ging auf Nummer sicher. Ich konnte es ihm nicht verübeln.
Hermes kam zu mir.
„Was denkst du Lena?", fragte er und suchte meinen Blick.
Ich war hin und her gerissen. Natürlich wollte ich wissen, wer hinter dieser vergessenen Person steckte. Doch meine Vernunft siegte.
„Ich sehe es wie Dom und Herakles. Wir wissen nicht ob es nur eine Person ist. Was wenn Argia irgendwo dort auf uns lauert? Oder die Harpyie? Hätten wir mehr Informationen, dann ja. Aber so denke ich wir, sollten in den Olymp zurück kehren.", sagte ich entschlossen.
Ein enttäuschtes Lächeln huschte über Hermes Gesicht. Doch auch er wusste, das es besser wäre. Herakles setzte sich in Bewegung.
Apollo nahm meine Hand und flüsterte.
„Wir haben richtig entschieden. Mach dir nicht so viele sorgen, mein Herz."
„Ich versuche es. Wir könnten aber doch meinen Dolch benutzen.", wisperte ich.
Apollo nickte mir zustimmend.
„Könnten wir, aber eventuell übersehen wir dann einen Hinweis.", lächelte er mir zu.
Er hatte ja recht. Herakles führte uns nicht den selben weg durch den Wald. Nach einer Weile, schlugen wir unser Nachtlager auf. Eine Mütze voll Schlaf tat jedem von uns gut. Apollo zog mich sanft in seine Arme. Seine Hand ruhte auf meinem Bauch. Es war mir unmöglich, nur einen klaren Gedanken zufassen. Die Lust in mir erwachte zum Leben. Er knurrte an mein Ohr.
„Wenn wir den Schlaf nicht so dringend benötigten, würde ich dir den Schlaf rauben.", knabberte er an meinem Ohrläppchen.
Ich liebte seine Neckereien, ein Schauer jagte über meinen Rücken. Diese Reise frischte unser Verlangen auf. Ich konnte es zumindest deutlich spüren, mein Verlangen. Jedoch war ich viel zu müde. Eng umschlungen schliefen wir ein.
Währenddessen im Olymp....
Ich lauschte dem Atem meines Bruders. Er ging tief und gleichmäßig. Leonas schlief. Ich hingegen machte mir Sorgen.
Sie waren noch nicht zurückgekehrt. Oma und Opa wollten uns kein Sterbenswörtchen sagen. Nur dass wohl jemand den Olymp stürzen wollte. Leider waren wir nicht auf den Kopf gefallen. Wäre es nur, dann würde hier nicht so eine Stimmung herrschen. Immerhin gab es im Olymp etliche Götter. Was also sollte ein Einzelner Gott da zu bewegen, gegen uns zu kämpfen? Da musste noch etwas anderes sein. Etwas das sie uns nicht sagen wollten. Sogar Perseis war mit Ihnen gegangen. Ich haderte mit mir selbst. Ganz leise kroch ich aus meinem Bett und zog mich an. Ich Schlich aus unserem Gemach und lief lautlos die Stufen hinab. Unten angekommen, stand ich im Korridor. Werder den Haupt, noch den Hintereingang konnte ich benutzen. Das wusste ich, denn sie wurden bewacht. Damit niemand ungesehen in den Olymp eindringen konnte. Mein herz klopfte wild vor sich her. Ich schritt in die Küche. Dort kroch ich durch das Fenster und fand mich im Innenhof wieder. Gierig sog ich die frische Nachtluft ein. Es tat gut im Freien zu sein. Auch wenn sie es uns verboten hatten.
Aufmerksam schlenderte ich über die riesige Wiese. Als ich ein Geräusch vernahm, blieb ich augenblicklich stehen und sah mich um. Mein Herz legte dabei noch einen Zahn zu.
Im Gebüsch raschelte es erneut. Ich sah wie sich eine riesige Pranke aus der Dunkelheit schälte. Im ersten Moment fiel die Sorge von mir ab. Doch dann erkannte ich, dass dieser Wolf weder Perseis noch Minas war. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Natürlich versuchte ich mit ihm zu reden. Meine Mutter hatte mir diese Gabe schließlich vererbt.
„Wer bist du? Und was tust du hier im Olymp?"
Als ich ihre Stimme in meinem Kopf hörte, wich ich einen Schritt zurück.
„Ich bin Argia. Du musst Lenara sein. Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Wir wurden angegriffen."
Ich hatte gehört, wie Opa mit Oma über sie gesprochen hatte. Dass sie uns eventuell nicht freundlich gestimmt war. Ihre grünen Augen fixierten mich. Jetzt erkannte ich auch ihre weiblichen Züge.
„Ich weiß wer du bist. Wir alle dachten du seist tot. Warum bist du nicht längst zu uns zurückgekehrt?"
Argia legte ihren Kopf schief, ehe sie sich zu meinen Füßen legte.
„Ich war verletzt. Ein alter Gott namens Moros fand mich und versorgte meine Wunden. Ich litt an Gedächtnisschwund. Erst als ich auf die anderen traf, erzählten sie mir was geschehen war."
Ich wusste nicht ob ich ihr glauben sollte. Es klang jedoch nach einer plausiblen Erklärung. Dennoch zweifelte ich.
„Wo ist Perseis und Minas? Warum bist nur du hier?"
Bei der Erwähnung beider Namen zuckte sie leicht zusammen. Ihr Kopf sank auf ihre Pranken.
„Sie sind bewusstlos. Nicht weit von hier werden sie festgehalten. Ich benötigte deine Hilfe. Sie sind gefesselt und ich kann die Seile nicht öffnen."
Mein Herz raste. Wer hatte sie angegriffen und überwältigt? Sie waren zu neunt.
„Wer ist der Angreifer und wo befindet er sich?"
„Das weiß ich leider nicht. Ich habe diesen Gott noch nie zuvor gesehen. Zumindest erinnere ich mich nicht an ihn. Er verfolgte Hermes, als deine Mutter mir befahl zum Olymp zu laufen."
Sie stand auf und kam mir näher.
„Komm steig auf, ich werde dich zu ihnen bringen."
Es könnte eine Falle sein. Doch sie klang ehrlich. Wenn sie böse wäre, hätte sie mir bestimmt schon etwas getan. Vielleicht sollte ich Opa wecken. Aber dann verstrich noch mehr Zeit. Meine Familie war in Gefahr, ich könnte eine Heldin sein.
„Na schön bring mich zu ihnen!"
Ich stieg auf ihren Rücken und sie lief los. Argia war um einiges schneller als Perseis. Ich krallte mich an ihrem Fell fest. Mich beschlich immer noch ein ungutes Gefühl. Ich war noch nie so weit von zuhause weg. Getose von Hufen, die über den harten Waldboden galoppierten drangen an mein Ohr. Argia legte noch einen Zahn zu. Ängstlich sah ich über die Schulter zurück. Da waren sie, die Zentauren. Mit gespanntem Bogen galoppierten sie hinter uns her. Ich spürte plötzlich etwas sehr seltsames, ein kribbeln dass durch meinen ganzen Körper ging. Plötzlich waren die Zentauren verschwunden. Dann hörte ich in der Ferne eine Stimme, die mir sehr bekannt vor kam. Sie schrie um Hilfe.
„Argia hörst du die Hilferufe? Los beeile dich!"
Mit ihrem Knurren bestätigte sie mir, dass sie mich verstanden hatte. Sie schlug hart nach rechts ein, beinahe wäre ich von ihrem Rücken gefallen. Dann sah ich ihn. Nikos lag am Boden und eine Harpyie versuchte ihn mit ihrem Schnabel zu picken.
„Lass los Lenara! Ich werde dem Jungen helfen."
Ich ließ mich fallen und rollte mich über die Schulter ab. Mein Herz raste. Argia sprang voller Wucht vom Boden ab und stürzte sich auf die Harpyie. Die sich mit ohrenbetäubenden Schrei in die Luft erhob. Argia jagte ihr hinterher. Schnellen Schrittes lief ich los und ließ mich zu Nikos auf den Boden nieder. Was zum Hades tat er eigentlich hier? Alleine im Wald.
„Nikos! Geht's dir gut? Bist du verletzt?", fragte ich atemlos und suchte seinen Blick.
Er hob seinen Kopf. Seine wunderschönen grünen Augen, sahen mir dankend entgegen.
Ich half ihm auf die Beine. Als er zu sprechen begann, lief mir ein Schauer über den Rücken.
„Lenara, ich... Danke! Diese Bestie hat mich aus dem Hinterhalt angegriffen.", sprach er heiser.
Er klopfte sich die Hose ab. Argia kam zu uns zurück.
„Was tut er hier allein im Wald?! Kennt er nicht die Gefahren? Beim Hades!"
Ich warf ihr einen warnenden Blick zu. Knurrend nahm sie neben mir Platz.
„Sag Nikos, was tust du hier alleine im Wald?"
Er sah mich beschämt an und tritt von einem Fuß auf den anderen. Dann hielt er mir seinen Beutel entgegen. Verdutzt sah ich ihn an.
„Du sammelst Kräuter? Zu welchem Zweck? Und warum allein im dunklen Wald?", fragte ich. Es war mir schleierhaft.
„Meine Mum sagt, bei Vollmond geerntete Kräuter geben die besseren Wirkstoffe ab. Ich wollte ihr eine Freude machen.", flüsterte er und ließ den Beutel sinken.
Ich war gerührt. Doch bei der Erwähnung seiner Mutter, wog mein Herz schwer. Ich erinnerte mich, aus welchem Grund ich hier war. Ich muss ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut haben. Denn Nikos nahm meine Hand und fragte mich vorsichtig.
„Lenara, alles okay bei dir? Du bist so blass um die Nase.", seine raue Stimme gepaart mit seiner Berührung, entfachte eine Gänsehaut.
„Schon gut, ich bin okay.", flüsterte ich.
Mein Blick glitt zu Argia.
„Wo befinden sich denn nun meine Eltern? Ist es noch sehr weit?"
„Sie waren hier ganz in der Nähe. Komm ich führe euch."
„Verstehst du den Wolf? Ich meine kannst du ihn in deinem Kopf hören? Sowie deine Mutter es kann?"
Ich lächelte ihn schwach an. Wenn er mich so mit seinen Augen ansah, wurde mir heiß.
„Ja, ich habe diese Gabe von meiner Mutter geerbt. Ich kann sogar auf gleiche Weise mit ihr kommunizieren. Begleitest du uns?", bestätigte ich seine frage.
„Das ist verdammt cool, ich würde das auch gerne können. Nicht jedem Gott ist dies vorbehalten. Ja, ich habe keine Lust ein weiters mal auf diese Bestie zu treffen. Aber wo genau wollt ihr denn hin?", bohrte er weiter.
Ich freute mich, dass er mit mir kam. So konnte ich etwas Zeit mit ihm verbringen. Auch wenn die Umstände nicht sehr erfreulich waren.
„Meine Eltern waren auf dem Rückweg von ihrer Reise. Sie wurden angegriffen und gefesselt. Argia bekommt die Seile nicht geöffnet. Sie traf im Garten auf mich. Ich werde sie befreien.", gab ich entschlossen von mir.
„Oh wow ein Abenteuer! Ich helfe euch.", gab er begeistert von sich.
Lächelnd nickte ich ihm zu. Natürlich mussten wir nun laufen. Argia war zwar groß, dennoch würde sie uns nicht beide tragen können. Sie lief schnüffelnd durch den Wald. Drei mal änderte sie ihre Richtung. Sie sah verwirrt aus.
„Argia? Alles in Ordnung?"
„Ich weiß nicht. Ich habe ihre Fährte verloren. Lenara, ich kann sie nicht mehr wittern. Keinen von ihnen!"
Mir drehte sich der Magen. Das lief alles garnicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Angst machte sich in mir breit.
„Was sollen wir denn jetzt nur tun?!", fiepte ich mutlos.
„Wir könnten Sie suchen. Oder ich bringe euch zum Olymp zurück. Dann kannst du es deinen Großeltern erzählen."
Opa wird mich umbringen. Alleine schon, weil ich den Olymp verlassen hatte. Mitten in der Nacht. Sie suchen? Ich hatte keinerlei Vorräte mitgenommen. Außerdem war ich noch nie außerhalb vom Olymp, bis heute. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Das wurde mir grade echt zu viel und ich kämpfte mit den Tränen. Nikos sah mein Gefühlszustand. Erneut griff er nach meiner Hand.
„Was ist los? Was hat sie gesagt?"
„Das sie meine Eltern nicht mehr wittern kann. Ich weiß nicht was ich nun tun soll. Entweder gehe ich zum Olymp zurück und Weihe Zeus ein, oder ich suche sie."
Er hielt mich an. Liebevoll nahm er mein Gesicht in die Hände und sah mir tief in die Augen.
„Egal für was du dich entscheiden wirst, ich werde euch begleiten."
Mein Herz machte Freudensprünge, in meinem Bauch starteten die Schmetterlinge.
Dennoch war ich unentschlossen.
Denn ich hatte keine Ahnung was auf mich zukam.
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