Kapitel 1
„Mutter erzähle mir bitte noch einmal die Geschichte wie du den Minotaurus erledigt hast. Bitte, ich schwöre dir, danach werde ich schlafen!"
Lenara hüpfte aufgeregt auf ihrem Bett umher.
Ihr Zwillingsbruder Leonas verdrehte genervt die Augen.
„Oh bitte Mutter, hast du nicht noch eine andere Geschichte auf Lager? Von mir aus die von Gaia oder Charon, die finde ich viel cooler!"
Lena lächelte liebevoll ihre Kinder an.
„Heute nicht ihr zwei Nervensägen, ich habe noch einige Sachen zu erledigen. Jetzt wird geschlafen, ihr habt morgen Training bei Herakles."
Schmollend ließ sich Lenara auf ihr Bett fallen.
Für mich gab es nichts wichtigeres mehr wie meine Kinder und Apollo, den Mann den ich liebte. Schnell gab ich Ihnen einen Kuss und löschte das Licht. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, begannen sie zu plappern. Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf, ich kannte das nur zu gut. So war es bei Dom und mir auch immer gewesen. Ich drang in ihre Köpfe ein.
„Schluss jetzt! Ihr sollt schlafen, sonst hole ich euren Vater!"
Das zog immer, Ruhe kehrte endlich ein.
Ich ging zurück in die große Halle, jene Halle in der ich einst gestorben und wieder auferstanden war. Apollo saß auf seinem Thron und redete angeregt mit Zeus.
Mein Herz machte bei seinem Anblick noch immer einen Sprung. Seine Grübchen, die ich so liebte, erschienen als er mich sah.
„Lena, da bist du ja endlich. Komm trink einen Wein mit uns, Zeus hat welchen von Dionysios mitgebracht."
Schnellen Schrittes eilte ich zu Ihnen, Apollo zog mich augenblicklich auf seinen Schoß.
„Da sage ich nicht nein! Zeus wie geht es Leto? Habt ihr euch schon eingelebt? Du siehst wieder richtig jung aus, so erholt."
Ups ich hatte mal wieder gesprochen ohne darüber nach zudenken. Apollo lachte leise in mein Ohr. Zeus sah mich mit zerknirschten Brauen an, doch er lachte lauthals los.
„Lena ich muss schon sagen, viel hast du dich in den fünfzehn Jahren nicht geändert. Du bist noch immer ein vorlautes Ding, aber auf deine Fragen zurück zu kommen. Leto geht es besser den je und wie du sehen kannst tut uns das Landleben gut. Ohne diesen Stab dort, fühle ich mich endlich wieder frei. Apollo hat das alles gut im Griff. Das war bisher meine beste Entscheidung."
Erleichtert atmete ich aus, ich war froh das Zeus mir das nicht krumm nahm. Er reichte mir mein Horn, gefüllt mit dem besten Wein auf aller Welten. Genüsslich nahm ich einen großen Schluck.
„Du kennst mich ja Zeus. Schön das du uns wieder besuchst, es ist zu ruhig hier ohne euch.
Auch wenn die Kids uns auf Trapp halten, mir fehlt euer Gezanke. Was? Sieh mich nicht so an. Ich habe mir das Göttliche Dasein etwas interessanter vorgestellt. Es passiert nichts aufregendes hier. Das habe ich anders in Erinnerung. Alle sind so gehorsam, sogar Perseis ist kein bisschen aufmüpfig."
Zeus kratzte sich an seinem Bart während er nachdenklich zu Apollo sah.
„Du musst deine Frau wohl besser beschäftigen Apollo! Aber du hast recht Lena, es ist ruhig geworden. Zu ruhig für meinen Geschmack. Fünfzehn Jahre sind ins Land gezogen. Ohne auch nur einen einzigen Kampf, das gab es schon Jahrtausende nicht mehr. Seid also wachsam."
Apollo küsste meinen prickelnden Nacken.
Was mir ein Schauer über den Rücken jagen ließ.
„Das sind wir doch immer Vater. Artemis ist auf dem Weg zum Orakel. Sie besucht es in regelmäßigen Abständen. Wir werden wissen wenn uns etwas bevor steht. Athene läuft die Grenzen ab, Minas begleitet sie. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich habe alles im Griff!"
Zeus wollte grade antworten, als die Tür aufflog und Hermes rein stürmte.
„Apollo! Oh, hallo Vater. Entschuldigt ich wusste nicht das du hier bist. Ich habe seit Wochen nichts zu tun! Keine einzige Seele habe ich begleiten können. Werden die Menschen nun älter?! Es langweilt mich!"
Apollo sah Hermes verdutzt an, seine Gesichtsentgleisung brachte mich zum Lachen. Apollo stieg mit ein.
„Bruder es ist doch gut das es weniger tote gibt. Dann kannst du auch mal Urlaub machen.
Was habt ihr nur alle? Lena ist langweilig und Zeus macht sich sorgen. Jetzt auch noch du! Soll ich einen Krieg anzetteln damit ihr was zu tun habt? Ihr seid doch alle verrückt! Vater du kannst gerne das Gästezimmer im ersten Stock nehmen. Ich habe Lena ein Bad versprochen und das werde ich jetzt einhalten.
Gute Nacht!"
Er hob mich schelmisch grinsend hoch und ging Richtung Tür. Ich kicherte vor mich hin wie ein Schulmädchen.
„Apollo das ist jetzt nicht dein Ernst!
Vater sag doch etwas dazu!"
Ich sah zu Zeus und Hermes. Zeus lächelte und klopfte Hermes auf die Schulter bevor wir die große Halle verließen. Er trug mich die Stufen hinauf zu unserem Zimmer und setzte mich auf unser Bett.
„Nicht weglaufen, Liebling."
Oh wie ich diesen Gott liebte, von Tag zu Tag wurde es mehr. Mein Herz machte einen Sprung wenn ich daran dachte, wie ich ihm zum ersten Mal begegnet war. Auch wenn er sich wie ein Arsch benommen hatte. Seitdem ist viel geschehen. Ich bin eine Göttin, mit tödlichen Kräften. Für die Götter selbst. Jedoch musste ich sie seither nicht mehr einsetzen. Ich hoffte auch das ich es nie wieder tun musste.
Apollo öffnete die Tür.
„Du kannst jetzt Baden. Ich muss noch kurz zu Perseis."
„Okay aber lass mich nicht wieder zu lange warten!"
Schnell eile ich an ihm vorbei. Ein flüchtiger zärtlicher Kuss und er war weg. Ich entledige mich meiner Kleidung und ließ mich in die Wanne gleiten.
Als ich zurück in unser Zimmer kam, lag Apollo bereits im Bett. An seiner nachdenklichen Mine, konnte ich sehen das was nicht in Ordnung war. Ich fühlte in seinen Kopf rein. Jedoch hatte er gelernt mich aus zusperren.
„Was ist los? Was hat Perseis dir erzählt. Und sag jetzt bloß nicht, nichts. Ich kann es sehen Apollo!"
Er zog mich in seine Arme und küsste meine Stirn.
„Perseis hat mit Minas gesprochen. Es gab Aktivitäten an den Übergängen. Jedoch ist niemand in die Menschenwelt gegangen. Irgendwas stimmt nicht. Zeus hat recht wir müssen vorsichtig sein. Morgen werden Artemis und Athene zurück sein. Dann wissen wir mehr."
Liebevoll strich ich eine Strähne aus seinem Gesicht.
„Mach dir nicht so viele Sorgen. Es wird schon nichts sein. Wer soll uns noch was böses wollen. Sie sitzen alle im Tartaros fest. Jetzt lass uns schlafen, es ist schon spät."
Mein Herz begann zu pochen, als seine Lippen die meinen berührten. Ein Kuss der mehr sagte als tausend Worte. Eng umschlungen schliefen wir ein. Doch ein Gefühl, das ich nur zu gut kannte macht sich in mir breit.
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