Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

1.

»Ich fasse es nicht!«, schrie Hayley mir vom anderen Ende der Leitung aus ins Ohr, sodass ich beinahe mein Handy fallen gelassen hätte, das ich wie immer zwischen Ohr und Schulter geklemmt hatte wenn ich wieder mal alles gleichzeitig machte.

Diesmal war ich dabei meinen ganzen Besitz in einen einzigen Koffer zu zwängen. Eine, zugegeben, unerfreuliche Angelegenheit, wenn man bedachte, dass ich damit in weniger als 24 Stunden erfolgreich fertig sein und im Flugzeug sitzen musste.

»Soll ich das Glätteisen da lassen? Meinst du ich komme ohne es aus? Oder doch lieber den Mini Kühlschrank?«

»Ich fasse es nicht!«, wiederholte Hayley, im übrigen meine allerbeste Freundin, der ich gerade zu erklären versuchte dass ich verreisen würde. Ohne sie.

»Ach komm schon, es ist doch vorerst nur für einen Sommer. Wer weiß, vielleicht bin ich in zwei Monaten schon wieder da?«

»Zw..... ZWEI VERDAMMTE MONATE?! Bist du verrückt gew...... Ich niemals..........du dir eigentlich dabei?.....«

Den Rest ihrer Schimpftiraden bekam ich nicht vollständig zu hören da mir das Handy nun doch aus der Hand gefallen war.

»Scheiße...«, murmelte ich und kroch unter meinen Schreibtisch um es von dort wieder aufzuheben. Und fluchte gleich noch einmal, als ich mir den Kopf an der Tischplatte stieß.

»Ich hoffe sehr für dich dass dieser Sprung auf meinem Handy nur das Panzerglas getroffen hat!«
Entgegnete ich und begutachtete den "Sprung" in der linken, oberen Ecke meines Handys, der in Wirklichkeit kaum mehr als ein Kratzer war. Meine Übertreibung hatte jedoch genau das bewirkt was ich gehofft hatte. Schweigen am anderen Ende der Leitung.

»Hayley? Bist du noch dran?«

Nicht das mein Handy nun wirklich den Geist aufgegeben hatte!
Ein Schluchzen Seitens Hayley.

»Warte Mal, heulst du gerade?!«
»Süße, wie kannst du mir solche Schmerzen zufügen? Ich werde einen ganzen Sommer ohne dich nicht überleben!«, jammerte sie dramatisch.
Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen.
»Hör Mal, die Firma meines Dads läuft gerade echt gut. Du weißt ja wie schwer die letzten Monate für uns waren, aber wenn dieser eine Auftrag hinhaut dann können wir warscheinlich alle Schulden begleichen.«

Hayley hörte auf zu schluchzen.
»Aber warum müsst ihr dazu denn unbedingt nach London?«
»Dad sagt er will sichergehen das alles gut geht. Die finanzieren uns alles! Den Flug, den Aufenthalt, alle weiteren Kosten! Ich will ihm diese Chance nicht kaputt machen. Und wenn es ganz schlimm ist dann komme ich eben früher zurück und wohne die restliche Zeit bei dir!«

Dieses Versprechen war weit hergeholt. Hayley lebte mit zwei weiteren unserer Freunde seit einem Jahr in einer WG. Ich hatte meinen Dad immer wieder angebettelt zu ihnen ziehen zu dürfen, doch er hatte es mir nicht erlaubt. Als Tochter eines erfolgreichen Wissenschaftlers trug ich leider von Geburt an die Rolle des Opfers der Kriminalität da draußen. Gut, so konnte man es auch ausdrücken. Jedenfalls hatte ich den Großteil meiner Schulzeit einen Privatlehrer gehabt, den guten alten Mr. Spiddels.

Erst nach seinem Pensiongang hatte ich meinen Dad überzeugen können mich auf die Clearton Academy, eine teure (und sichere) Privatschule zu schicken. Das Hauptargument war gewesen dass ich Freunde finden wollte, doch vor allem hatte ich zumindest für meine letzte Schuljahre eine normale Schulzeit mit Hayley verbringen wollen.

»Glück hast du schon, ein kostenloser Sommer direkt am Ursprung von Good old times, davon können die meisten nur Träumen. Wenn ich nur mit könnte!«

Good old times war Hayleys und meine Lieblingsserie. Unzählige Male hatten wir schon Pyjama Partys gefeiert und die ganze Nacht Staffel für Staffel durch geguckt. Das die Serie mittlerweile etwas an Potential nachgelassen hatte (zu große Fanmassen und dadurch steigender Druck für die Serienmacher) störte uns nicht weiter.

Hayley war ein Jahr älter als ich und würde dieses Jahr die Schule abschließen. Später wollte sie aufs College gehen und Psychologie studieren, gemeinsam mit ihrer Cousine Abigail. Bereits das ganze Jahr hatte sie sich auf den Stoff gestürzt, noch mehr als sie es sowieso immer tat. Und die Sommerferien bedeuteten für sie nur jede Menge weitere Prüfungen und nervöses warten auf die Ergebnisse.

»Ich bringe dir ein T-Shirt mit der Signatur von Steve Anderson mit«, scherzte ich. Das war der Hauptdarsteller der Serie.

Eines der eher wenig erfreulichen Dinge war, dass wir drei Wochen vor den Sommerferien (genauer gesagt morgen früh) bereits im Flugzeug sitzen würde und mein Dad es irgendwie geschafft hatte mich zu überreden diese drei Wochen auf irgendeine englische Schule zu gehen. Aber das sollte mir denn Sommer schon nicht vermiesen.

»Hör zu, ich muss jetzt auflegen, meine Mum steht unten vor der Tür und will mich ins Shopping Center schleppen, aber wir reden noch bevor du in den Flieger steigst verstanden?« , beendete Hayley unser Gespräch, wofür ich ausnahmsweise dankbar war.

»Alles klar, bis dann! Hab dich lieb Süße!«

Doch  Hayley hatte schon aufgelegt. Ich seufzte und widmete mich dann wieder meinem Kofferproblem.

Gefühlte Stunden später war ich ziemlich stolz das Glätteisen und den Minikühlschrank in meinen Koffer gezwängt zu haben, obwohl ich zugeben musste, dass dafür einiges an Unterwäsche und Schulbüchern zu kurz gekommen war. Aber was sollte man machen? Die wichtigen Dinge mussten mit.

Ich stand in der Küche und wärmte eine große Kanne mit Wasser für meinen allabentlichen Tee auf. Mein Dad war noch nicht zuhause, also hatte ich im Nebenzimmer den Fernseher laufen um die nächste Folge Good old times nicht zu verpassen.

Heute war Donnerstag, normalerweise kamen die Folgen Samstags. Zu oft hatte ich mir jedoch bereits Hayleys ermüdende Zusammenfassungen anhören müssen, die sie immer wieder mit allerlei Theorien für den weiteren Fortlauf der Serie, oder irgendwelchen Dingen die gar nichts damit zu tun hatten unterbrach, weil ich eine spontane Donnerstag-Folge verpasst hatte.

Während ich mit Schulaufgaben und zwei Nebenjobs (Putzen bei den Grannys nebenan ) zu schaffen hatte war Hayley wortwörtlich die Multitasking-Queen. Nie im Leben würde sie eine Hausarbeit verspätet abgeben, aber gleichzeitig verpasste sie keine einzige Folge.

Während ich auf mein Teewasser wartete, flanierte ich ziellos in der Küche umher. Mein Dad und ich wohnten in einer kleinen aber modernen Wohnung. Meine Mom hatte mein Dad verlassen als ich fünf gewesen war. Heute wusste ich, das sie immer wieder mit zwielichtigen Geschäften zu tun gehabt hatte, öfter in rechtswidrige Situationen geraten war. Zuhause hatte es nur noch Streit gegeben und irgendwann war sie einfach weg gewesen.

Ich glaubte, dass mein Dad froh darüber gewesen war. Jedenfalls hatte er ihr scheinbar nie nachgetrauert und er war der beste Dad den ich mir hatte vorstellen können. Er hatte immer darauf geachtet das es mir gut ging und da er als anerkannter Wissenschaftler nicht schlecht verdient hatte, hatte ich viele Dinge erleben dürfen von denen andere nur hatten träumen können.

Vor zwei Jahren hatte es jedoch irgendeinen Fehl-Auftrag gegeben durch den Unmengen an Geld verloren gegangen waren. Wir hatten die schöne Villa in der Innenstadt verlassen müssen und wohnten jetzt in einer Wohnung am Rande New York City.

Die Wohnung hatte uns beiden von Anfang an gefallen. Küche, Ess- und Wohnzimmer bestanden aus einem einzigen, etwas verwinkelten Raum. So gab es beispielsweise eine gemütliche Ecke mit zwei Lederstühlen und einem Fernseher, gegenüber davon lag eine Wand die etwa bis zur Hälfte des Zimmers verlief und an deren anderen Seite sich der Esstisch befand. Die Komplette Fensterseite war verglast und dadurch, dass sich die Wohnung zusätzlich in einem der obersten Stockwerke befand fühlte ich mich oft als würde ich auf die gesamte Welt hinunter blicken.

Der Wasserkocher gab ein leises »Pling« von sich um mir  zu signalisieren dass das Wasser nun heiß genug war. Ich goss das Wasser umständlich und mit größter Sorgfalt in eine Teekanne. Schlechte Erfahrungen ließen einen in manchen Fällen zu einem übervorsichtigem Freak werden.

Während der Tee vor sich hin zog drehte ich eine Runde durchs Wohnzimmer um zu überprüfen ob nicht good old times zufällig begonnen hatte, doch es lief nur die altbekannte Werbung. Dann stattete ich dem Kühlschrank einen Besuch ab, der jedoch nichts beinhaltet dass ich hätte essen wollen.

Frustriert sah ich mich nach irgendetwas anderem, essbarem um und war somit nicht ganz bei der Sache als ich die Tür im Vorraum ins Schloss fallen hörte. Durch das Geräusch war mir jedoch sofort klar dass jemand die Wohnung betreten hatte und mein Dad konnte es nicht sein, denn der hatte mich extra angerufen um zu sagen dass es später werden würde.

Kurz überlegte ich ob ich nach oben gehen sollte. Dort würde ich mich einerseits besser verstecken können und andererseits gab es da dieses gewisse Regal im Schlafzimmer meines Dads, dass ich eigentlich nicht öffnen durfte.

Schon als 13 jährige hatte ich jedoch herausgefunden dass mein Dad überall im Haus Waffen versteckt hielt.

»Für den Notfall«, hatte er gemeint, als ich deshalb zur Rede gestellt hatte. Doch ich glaubte zu wissen dass er es für gar nicht so unwahrscheinlich hielt angegriffen zu werden. Seit dem hatte ich einige »Forschungen« angestellt, denn er wollte mir ja nicht mehr sagen, und war irgendwann in seinem Schreibtisch fündig geworden. Doch dazu später mehr.

Noch bevor ich irgendetwas tun konnte stand sie im Raum.

»Hallo Joyce, ich habe mich schon gefreut dich endlich kennenzulernen«

»I....Ich...wer sind sie?«, fragte ich perplex und verfluchte mich in dem Moment selbst den Fernseher angelassen zu haben. Bei diesem Lärmpegel konnte man keinen klaren Gedanken fassen.

Vor mir stand eine junge Frau die ich im ersten Moment für ein Kind gehalten hatte, weil sie kaum 1,60 groß war. Was mir jedoch sofort ins Auge stach war ihr knallpinkes Haar, welches ihr vorne in einem Pony übers Gesicht fiel. Dazu war sie ziemlich freizügig bekleidet und mein erster Gedanke war in etwa: Die springt bestimmt mit jedem zweiten ins Bett.

Um ehrlich zu sein wirkte sie nicht besonders einschüchternd.

Jedenfalls nicht, bis drei weitere Menschen, diesmal Männer, in die Wohnung traten, alle mit der selben abweisenden Körperhaltung, die mich an der jungen Frau gerade noch wenig gestört hatten.

Nun gut, irgendwelche Waffen hatte ich jetzt nicht bei der Hand, aber wenn ich mich nicht täuschte, so sollten sich direkt in der Küchenlade neben mir einige Gemüse Messer befinden. Die würden es zu Not auch tun. Noch wusste ich jedoch gar nicht um was für eine Art Hausfriedensbruch es sich hier handelte.

»Also falls dass ein Überfall ist, sollten sie wissen das mein Dad jeden Augenblick nach Hause kommt«
Gut, das stimmte vielleicht nicht aber bluffen trug doch oft zum Sieg bei, oder nicht?

»Ich glaube du verstehst das ganz falsch meine Liebe«, antwortete die Frau. »Ich komme mit friedlichen Absichten.«

Ach ja, und dafür brauchte sie die Muskel-Machos dahinten?
»Lassen sie mich raten, solange ich alles mache was ihr sagt kommt keine Gewalt ins Spiel?«
Darauf bekam ich keine Antwort.

Sie lachte. Sie hatte ein perliges Lachen und doch wirkte sie nicht so als hätten sie meine Worte tatsächlich amüsiert.

Ich legte den Kopf schief.
Wer genau war sie jetzt noch Mal, und was machte sie in meine Wohnung?

»Ich sollt mich vorstellen. Mein Name ist Gigi, Virginia George im genau zu sein, aber Gigi für alle. Und du bist Joyce Evans, wenn ich mich nicht irre?«

Natürlich irrte sie sich nicht. Und dass wusste sie auch, denn sonst hätte sie mich niemals in meiner eigenen Wohnung überrascht, was bei genauerer Hinsicht ziemlich dumm war. Es sei denn sie hatte gewusst dass ich alleine war und dass bedeutete wiederum das ich bereits über längere Zeit hinweg beobachtet worden war. Tage oder Wochen? Ich wusste gar nichts.

»Was wollen sie von mir?«, fragte ich und biss mir auf die Zunge weil meine Stimme so zitterte. Mit der einen Hand klammerte ich mich am Küchentresen fest, die andere war unwillkürlich zur Lade mit den Messern gewandert. Die ganze Situation kam mir seltsam unwirklich vor.

Anstatt mir zu antworten spazierte Gigi in aller Seelenruhe durch mein Wohnzimmer. Scheiße. Warscheinlich wusste sie ganz genau das mein Dad noch lange nicht auftauchen würde.

»Hübsch habt ihr es hier«,fand Gigi und dreht sich schwungvoll wieder zu mir um, sodass ihr pinkes Haar nur so durch die Luft wirbelte. Erst hatte sie einen kindischen Eindruck auf mich gemacht, oder einfach keinen »kriminellen«. Doch dann war mir ihre durchtrainierte Figur aufgefallen, ihr federnder Schritt. Das hatte um ehrlich zu sein auch schon genügt um mich nicht mit ihr anlegen zu wollen.

»Bitte....was wollen sie von mir?«, versuchte ich es noch einmal. »Wenn sie Geld wollen, dann kann ich ihnen alles geben was wir haben. Wir haben einen Safe, der ist im...«, Moment, war es gut das jetzt zu sagen? »....im Bad.«

Im Bad?! Ich war so dumm...

»Im Bad?«, wieder lachte Gigi ihr perliges Lachen, wieder ohne eine Spur von Humor. »Aber wegen Geld bin ich gar nicht hier. Ich wollte deinen Vater sprechen Joyce. Ich habe mich gefreut als ich erfahren hatte das er auch in der Stadt ist, aber ich habe ebenfalls erfahren dass ihr morgen früh weg müsst....?«

Dazu sagte ich jetzt besser nichts. Warum nannte sie mich eigentlich beim Vornamen? Das verlieh dem ganzen hier den Eindruck als würden wir uns nur allzu gut kennen.

»Sie wollen zu meinem Dad?«, fragte ich stattdessen ehrlich erstaunt. Ich hatte noch am ehesten mit einem Überfall oder einer Entführung gerechnet. Konnten die nicht Mal klare Ansagen machen? Mir wurde jedenfalls immer klarer dass sie alles bis ins kleinste Detail geplant hatte. Sie wollte offenbar das mein Dad erfuhr dass sie hier gewesen war, aber begegnen wollte sie ihm nicht. War das eine indirekte Drohung?

Before ich eine Antwort erhielt, räusperte sich einer der Männer. Er war groß und hatte schwarze Haut und als er nun auf eine fremde Sprache zu sprechen begann klang seine Stimme tief und bedrohlich. Gott, das lief ja alles wie im perfekten Horrorfilm!

»Und ich persönlich habe es auch eilig«, fügte Gigi daraufhin hinzu ohne dem Mann zu antworten. »Deshalb würde ich mich freuen wenn du deinem Vater diesen Brief zukommen lassen könntest.«

Sie reichte mir einen großen, cremefarbenen Umschlag, auf dessen Sigel zwei verschnörkelte Initialen auszumachen waren: IJ

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro