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Vampire Present

Die Idee für diese kleine Short Story basiert auf bzw kommt von einem der Writing Prompts von @WattpadVampirDE, den ich jetzt relativ frei umgesetzt habe. Die Idee kommt aber, wie gesagt, nicht von mir.

»Vorschlag 3: Du arbeitest an Heiligabend als Weihnachtsengel und verteilst Geschenke an kleine Kinder. Bei deiner letzten Familie beschleicht dich ein komisches Gefühl. Du bekommst Panik, denn das Geschenk für das Mädchen ist ein Blutbeutel. Die anderen Familienmitglieder schauen dich erwartungsvoll an.«

»Was? ... Ach so, ja, ich habs gleich...«, beantwortete Lucy lächelnd die Frage, die ihre Cousine und momentane 'Kollegin' Emma, mit der sie gerade telefonierte, gestellt hatte.

»Mmh... ja, genau. Ich muss noch zwei Geschenke abliefern... Ganz ehrlich, wer hatte diese Idee, an Weihnachten für die jüngeren Kinder Geschenke verteilen zu gehen? Die Eltern können das doch selber...« Lucy verdrehte kurz die Augen, während sie sich erneut lang und breit erklären ließ, was so schön an der Idee war, von der Kirche aus Geschenke an die jüngeren Kinder des Dorfes zu verteilen. Verkleidet als Weihnachtsengel. Ausgerechnet. Weihnachtsengel. Und dann war Emmas Freundin Julia auch noch krank geworden, und zack! durfte Lucy einspringen.

Sie rückte kurz den Heiligenschein zurecht, zupfte nochmal an den weißen Flügelchen, die Emma ihr aufgezwungen hatte, und klingelte dann an der vorletzten Tür. Hier wohnte ein kleiner Junge, soweit Lucy wusste, und seine Eltern hatten, wie jeder in diesem Teil des Dorfes, wahrlich genug Geld, um sich selber um Zeug für ihren Sohn zu kaufen, aber wie sagte Emma so schön? Es ging ja um die Geste.

Und zugegeben — die strahlenden Augen des kleinen Jungen, als Lucy ihm mit einem strahlenden Lächeln das Geschenk überreichte, waren es vielleicht sogar wert, durch die Kälte gestiefelt zu sein.

Die Mutter des Jungen sah auch ganz entzückt aus — wenn auch nicht so niedlich wie ihr Sohn. Ihren Dank und die Angebote, Lucy könne doch ruhig hineinkommen, es gäbe sicher noch Plätzchen, wehrte Lucy freundlich ab.

»Tut mir leid, Ma'am, aber ich muss weiter. Es gibt ja noch mehr Kinder hier im Dorf, die auf Geschenke warten, nicht wahr?«, meinte sie lächelnd.

Das verstand die Mutter des Kleinen natürlich und überschüttete Lucy nur noch einmal mit Lob, bevor sie Lucy gehen ließ.

Zurück auf der menschenleeren Straße schickte Lucy Emma eine kurze SMS, in der sie fragte, wann Emma denn fertig sei, und prompt klingelte ihr Handy.

»Hi Emma«, flötete Lucy, eindeutig besser gelaunt als noch vor zwei Minuten. Ihre weißen Stiefel — die im Übrigen eine Leihgabe von besagter Julia, deren Vertretung Lucy spielte, waren, sie selbst bevorzugte nämlich selbst im Winter Chucks — hinterließen tiefe, definierte Abdrücke im noch frischen Pulverschnee und waren zumindest warm. Mal warme Füße zu haben, während die Beine in der dünnen Strumpfhose gefroren, war eine nette Abwechslung. Okay, so nett dann doch nicht. Wer hatte bestimmt, das Aushilfsengel keine Jeans tragen durften?

»... Hm. Ja, nur noch bei... kann den Namen nicht aussprechen. Irgendetwas fremdländisches... Was? Ja, ja, von mir aus. ... Nein...« Vor Lucy tauchte jetzt das stattliche Haus — nein, das durfte man nicht Haus nennen... Villa?  — am Ende der Straße auf. »Eh, ja. Hör mal, wenn du meinst, dass die Familie komisch ist... Hol mich doch einfach da ab? ... Hm, okay, bis gleich!«

Dann legte Emma am anderen Ende der Leitung auf und Lucy starrte schweigend die dunkle Villa vor sich an. Ja, sie konnte eindeutig verstehen, warum der Großteil der Dorfbewohner diese Leute mied...

»Und ausgerechnet ich darf deren Tochter jetzt ihr Geschenk vorbeibringen... Verkleidet als Weihnachtsengel. In weißen Stiefeln... Na toll, das hast du ja mal wieder ganz toll hinbekommen, Lucy Parker...«, murrte sie vor sich hin. In dem kleinen, winterlichen Dorf auf der menschenleeren Straße klang ihre Stimme seltsam fremd.

Die Fenster der Häuser jenseits der Straße waren hell erleuchtet, größtenteils zumindest. Nur die der dunklen Villa... nicht. Na ja, so semi eben. Als wäre das Licht ausgefallen und sie hätten da jetzt stattdessen Kerzen stehen.

Als Lucy die Klinge des eisernen Gartentores hinabdrückte, schwang das Tor langsam und vollkommen geräuschlos auf. Quietschten Gartentore nicht normalerweise? Ärgerlich über sich selbst schüttelte Lucy den Kopf. Tja, so sah es dann mit ihr aus, wenn sie sich nicht in Büchern vergrub... Ein paar Worte ihrer Cousine und sie drehte halb am Rad.

Lucy hatte gar nicht bemerkt, dass sie stehen geblieben war, aber irgendwo hatte sie wohl der Mut — haha, welcher Mut denn, fragte eine zynische Stimme in ihrem Hinterkopf — verlassen und ihre inzwischen vermutlich zu Eisklötzen mutierten Beine hatten den Dienst verweigert. Na toll. Genervt, aber auch zu einem Teil irgendwie etwas eingeschüchtert von der alten, erhabenen Fassade der dunklen Villa, zwang Lucy sich, weiterzugehen.

Der Kies des freigeräumten Weges, der sie von dem Gartentor auf die Stufen vor der dunklen Haustür zuführte, knirschte merkwürdig unter den Sohlen der Stiefel.

Verdammt! Warum wurde es im Winter nur so früh dunkel? Schrecklich war das! Und dann hatte diese Familie nicht einmal eine Lampe am Weg stehen... Lucy unterdrückte einen Fluch, als sie strauchelte. Mit zusammengebissenen Zähnen ging sie weiter.

Da! An der Tür brannte ein kleines Licht. Auf den Stufen, die Lucy hochstieg, lag noch der Schnee, doch hier bot er dem Profil der Stiefel mehr Halt als kalter, glatter Stein. Langsam hob sie eine Hand, um zu klingeln — nur, um festzustellen, dass es gar keine Klingel gab. Na sowas... Dafür hing vor ihrer Nase, auf Augenhöhe, ein versilberter Türklopfer in Form einer... Schlange, vermutete Lucy. Die langen Giftzähne unter den funkelnden Augen aus Rubin sprachen dafür.

Die Augen der Schlange schienen geradezu in Lucy hineinzublicken, ihre Seele zu durchforsten und Lucy bildete sich sogar ein, einen Hauch von Triumph aus den metallenen Zügen des Türklopfers lesen zu können. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Langsam hob sie den Ring, den die Schlange in ihren Kiefern hielt.

Als das versilberte Eisen zurück auf das Holz prallte, hallte der Knall sehr viel lauter, als Lucy je erwartet hatte. Und das ließ sich jetzt wohl nicht mehr zurücknehmen...

Lucy tastete in ihrem beinahe leeren Sack nach dem letzten Geschenk. Glück gehabt, sie wurde fündig, bevor die Tür geöffnet wurde.

»Lächeln, Lucy«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen und schaffte es dann auch tatsächlich, ein Lächeln aufzusetzen. Nicht so strahlend wie das für den kleinen Jungen, aber ein Lächeln. Immerhin.

Das Geschenk fühlte sich komisch an. So... weich, aber auf andere Art und Weise wie zum Beispiel ein Plüschtier. Eher als wäre etwas... flüssiges darin. Okay. Das war jetzt wirklich Unsinn. Niemand verschenkte Flüssigkeit zu Weihnachten. Und wenn, dann bitteschön doch in Flaschen.

Lucy hatte keine Zeit, die Gedanken zum Inhalt des Geschenkes fortzuführen, denn just in diesem Augenblick schwang die Tür auf.

Ein kleines Mädchen mit honigblonden Locken blinzelte Lucy entgegen, bevor es mit viel lauterer Stimme, als man ihm wohl zugetraut hätte, brüllte: »Mamaaa! Da steht ein Engel vor der Tür! Ich hatte Reheeecht! Engel gibt es doch!«

Lucy fiel das Lächeln plötzlich wieder leichter.

Ein Junge, vermutlich ungefähr so alt wie Lucy, kam, aufgescheucht durch die Rufe des Mädchens, zur Tür. Völlig lautlos, doch die Frage, warum Lucy ihn nicht hatte kommen hören, löste sich auf, als er sprach. »Oh, aber, Isabelle. Willst du deinen Engel nicht begrüßen?«, fragte er das Mädchen, das Lucy noch immer offen angaffte, mit einem lauernden Unterton.

Das Strahlen auf dem kleinen Kindergesicht ließ kurz nach. »Oh. Doch. Hallo, Engel!«

»Hi Isabelle«, meinte Lucy noch immer lächelnd, dann hielt sie Isabelle das Geschenk entgegen. »Hier, das ist für dich«, erklärte sie freundlich.

Isabelles Lächeln wurde sehr viel breiter, während der Junge, der wohl ihr Bruder sein musste, sich hastig an Lucy wandte. »Möchtest du nicht reinkommen?«, fragte er, ein Lächeln auf den Lippen, das für Lucys Geschmack ein wenig zu verschlagen wirkte.

»Oh, nein danke«, lehnte sie lächelnd ab. »Meine Cousins warten zuhause auf mich.«

Ein weiteres Mädchen erschien lautlos neben dem Jungen, und diesmal konnte Lucy sich nicht davon abhalten, sie verwirrt anzustarren. Hatten die hier nur Teppichböden oder warum hörte sie nichts?

Ein kurzer Blick nach unten. Nein, der Boden war definitiv aus Stein. Lucys Blick blieb an Isabelle hängen. Das kleine Mädchen hielt sich ihr Geschenk dicht vor die Nase und schien gerade daran zu riechen.

Okay, okay, was war hier los? Wo war die Kamera? Kinder schnüffelten nicht an Geschenken!

Lucy trat unwillkürlich ein paar Schritte zurück, das Lächeln war ihr längst auf den Lippen gefroren. Langsam hob sie den Blick und starrte fassungslos auf das dunkle Rinnsal, das aus dem Mundwinkel des älteren Mädchens lief.

Wein? Wohl kaum. Es war dickflüssiger und... Lucy kam nicht dazu, weiterzudenken, denn in diesem Moment bohrten sich die schwarzen Augen des Mädchens in ihre eigenen und ein teuflisches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als es mit honigsüßer Stimme schnurrte: »Aww, Kleines... Sicher willst du reinkommen... Du findest es doch viel zu kalt draußen, nicht wahr?«

Mechanisch nickte Lucy. Ja, ja, natürlich. Es war viel zu kalt und natürlich wollte sie auch gerne zu ihnen hineinkommen. Das Mädchen hatte es gesagt, also würde es wohl stimmen... Lucy bewegte sich wie von selbst, trat über die Schwelle in das Haus. Die Tür wurde hinter ihr ins Schloss geworfen und der eisige Wind ausgesperrt. Dennoch wollte die Kälte nicht aus Lucys Gliedern weichen.

Dann war es, als würde man eine Augenbinde von ihr nehmen. Panisch riss Lucy die Augen auf, als der Junge sich gegen die Tür lehnte und ihr so den Weg hinaus versperrte. »Was- Was war das? Was hast du mit mir gemacht?«, rief sie aus. Ihre Augen waren vor Angst geweitet. Diese Menschen waren doch nicht normal!

Das ältere Mädchen musterte Lucy mit milder Überraschung, in etwa so, wie man ein Katzenjunges musterte, das man eigentlich hatte streicheln wollen und das einen dann angefaucht hatte. Erst jetzt fiel Lucy auf, wie außergewöhnlich blass es war, und wie pechschwarz seine kunstvoll geflochtenen Haare.

»Ganz ruhig, Kleines«, lachte das Mädchen leise. »Manieren werden auch immer seltener... Bald werden sie ganz ausgestorben sein...« Es lächelte Lucy strahlend an. »Da wir sie aber nicht vergessen wollen — mein Name ist Alyssa. Der blonde Sonnenschein dort unten ist Isabelle und das hier ist mein manierenloser Bruder, der auf den Namen James hört. Beziehungsweise hören sollte...« Alyssa lächelte verschlagen. »Und du, Lucy«, befahl sie dann, während sie Lucy erneut aus unnachgiebigen, schwarzen Augen fixierte, »ziehst jetzt diese furchtbaren Stiefel aus und kommst mit uns ins Esszimmer.«

Erneut sickerten Alyssas Worte langsam in Lucys Geist ein und weckten den Wunsch in ihr, einfach zu tun, was die schwarzäugige Schönheit sagte. Wortlos gehorchte Lucy.

James beobachtete das Ganze mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen, bevor er sowohl Isabelle als auch das Geschenk einfach hochhob und durch den Flur verschwand. Alyssa wartete auf Lucy.

Erneut überlief Lucy ein kalter Schauer. Sie hatte den Gerüchten, die immer mal wieder im Dorf die Runde machten, nie Glauben geschenkt, doch jetzt verfluchte sie sich für diese Zweifel. Sie bemerkte kaum, dass Alyssa sie langsam durch den Flur dirigierte, noch weniger, wie sie eine Hand besitzergreifend an Lucys Rücken platzierte.

Alyssa schob Lucy vor sich durch die Tür in einen hohen Raum, dessen Boden genauso steinern und kühl war wie der im Flur. Das Zentrum bildete hier ein Tisch. Geschirr aus poliertem Silber stand vor den sechs Sitzplätzen, Teller, verschiedenste Messer und edle Weingläser aus Glas. Die dunkle Flüssigkeit, die in ihnen schimmerte, wirkte auch beinahe wie Wein, doch Lucy hatte das miese Gefühl, dass es kein Wein war.

Drei Personen saßen vor ihren Plätzen, hatten sich angeregt unterhalten und verstummten nun, wo Lucy in den Raum trat. Die einzige Frau, deren Gesicht seltsam alterslos wirkte, starrte sie einfach an, während ein Mann, dessen Gestalt genauso zeitlos zu sein schien wie das seiner Frau, beinahe sein halb vollen Weinglas hätte fallen lassen. Der dritte im Bunde, ein Junge mit dunkelblonden Locken, die an Isabelle erinnerten, musterte Lucy intensiv. Sehr intensiv. Sehr begierig. Als wäre sie ein Stück Schokolade.

Und sie musste schon sagen — jetzt tat ihr die Schokolade plötzlich Leid.

»Isabelle...«, murmelte James verschwörerisch, was ihm sofort die Aufmerksamkeit des kleinen Mädchens sicherte. »Möchtest du dein Geschenk nicht auspacken?«

Das ließ die Kleine sich nicht zweimal sagen. Mit einer erstaunend brutalen Geschicklichkeit schob sie erst ihre Finger unter die Laschen des Papiers, wo es verschlossen worden war, und riss es dann einfach auseinander.

Zum Vorschein kam eine Plastikverpackung.

Und Lucy musste feststellen, dass es sehr wohl Menschen — oder auch nicht-Menschen — gab, die Flüssigkeit zu Weihnachten verschenkten. Nein, kein Wasser, kein Saft und auch kein Wein.

Sondern Blut.

In einem Blutbeutel.

Panik jagte durch Lucys Adern wie Adrenalin. Das konnte nicht sein! Sie schlief, ganz sicher! Ein Alptraum. Ja, das würde es wohl sein...

Die Methode, sich durch Lügen zu beruhigen, funktionierte exakt sieben Sekunden. Genauso lange, wie Lucy brauchte, um die erwartungsvollen Blicke der Familie auf ihr und Isabelle zu registrieren.

Und während Isabelle ihre spitzen Eckzähne in die Verpackung bohrte, sodass das Blut nur so spritzte, tat Lucy das Einzige, was man tun konnte, während man inmitten erwartungsvoller, blutrünstiger Wesen stand und jemandes Hand an seinem Rücken einen davon abhielt, zu rennen.

Lucy begann, sich die Seele aus dem Leib zu schreien. 

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