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Mi Amor

Der Tag begann wie jeder andere - monoton, vertraut, aber mit einem leisen Flüstern von Aufregung.
Jisung hatte mir am Vorabend gesagt, dass er mich heute zu einem besonderen Ort bringen wollte. Einem Ort, der ihm wichtig war. Ich wusste nicht, warum, aber allein die Vorstellung ließ mein Herz schneller schlagen.

Als ich an der Tür des Heims stand, wartete ich wie immer auf die vertrauten, leichten Schritte. Und da waren sie. Bevor ich etwas sagen konnte, hatte Jisung meine Hand genommen.
„Bereit für ein Abenteuer?" fragte er mit einem leisen Lachen.

„So bereit, wie ich es jemals sein werde", antwortete ich.

Wir gingen eine Weile.
Ich konnte fühlen, wie wir von der Stadt weggingen - die Geräusche wurden leiser, die Luft frischer, der Boden unter meinen Füßen unebener. Der Duft von Erde, Gras und Blumen mischte sich mit dem warmen Atem des Herbst. Ich hielt Jisungs Hand fest, während er mich durch einen kleinen Wald führte.

„Vertrau mir, Minho. Es ist nicht weit", sagte er, als ich über eine Wurzel stolperte.

„Ich vertraue dir", murmelte ich, und es war die Wahrheit.

Nach einer Weile erreichten wir einen Hügel. Jisung blieb stehen, und ich hörte ihn tief einatmen.
„Wir sind da", flüsterte er.

„Was ist hier?" fragte ich, während ich mich auf das Plätschern von Wasser konzentrierte, das ich plötzlich hören konnte.

„Ein Wasserfall", sagte er.
„Es ist... wunderschön. Das Licht fällt durch die Bäume, das Wasser glitzert wie Gold, und die Blumen hier sind so bunt, dass es fast schmerzt, sie anzusehen."

Ich konnte es nicht sehen, aber ich konnte es fühlen. Die Luft war kühl und feucht, der Wind trug den Duft von Blumen und das erdige Aroma von Moos mit sich. Das Geräusch des fallenden Wassers war beruhigend, wie eine Melodie, die von der Natur selbst gespielt wurde.

Jisung führte mich näher heran, bis wir uns auf einen weichen Fleck Moos setzten, direkt am Rand des Wasserfalls.
„Minho, leg deine Hand ins Wasser", sagte er.

Zögernd streckte ich die Hand aus, und als meine Finger die kühle, sanfte Strömung berührten, zog ich scharf die Luft ein. Es war, als könnte ich die Bewegung des Wassers spüren - die Energie, die in jeder Welle lag.

„Das Wasser sieht durchsichtig aus", sagte Jisung leise. „Es ist wie der Himmel, der sich darin spiegelt. Klar, rein... und lebendig."

Ich ließ meine Finger durch das Wasser gleiten, spürte, wie es an meiner Haut vorbeiströmte.
„Ich wünschte wirklich, ich könnte das sehen", murmelte ich.

Jisung sagte eine Weile nichts. Dann hörte ich, wie er sich bewegte. Bevor ich es realisierte, hatte er meine Hand genommen und sie an sein Gesicht geführt.
„Aber du fühlst es, Minho. Du fühlst Dinge auf eine Weise, die ich nie könnte."

Seine Worte schickten eine warme Welle durch meinen Körper. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also saßen wir einfach da, während die Sonne langsam unterging.

Irgendwann sagte Jisung: „Minho... ich glaube, ich könnte ewig hier mit dir sitzen."

Ich schluckte schwer. „Wirklich?"

„Ja", sagte er, und in seiner Stimme lag eine Sanftheit, die mich gleichzeitig beruhigte und aufwühlte. „Du bist... anders, Minho. Besonders."

Ich wollte etwas sagen, doch bevor ich konnte, spürte ich, wie er sich zu mir neigte. Seine Lippen fanden meine, zart und vorsichtig, wie ein flüchtiger Kuss der Natur selbst. Ich konnte den leichten Geschmack von Regen auf seinen Lippen schmecken, die Wärme seiner Haut spüren.
"Ich hab danach etwas anderes für uns geplant."

Ich nickte, fragte mich, was es war, während ich meine Hand wieder ins kalte Wasser gleiten ließ.
Es fühlte sich an, als hätte der Wasserfall den Schmerz einfach weggespült, als wäre dieser Moment eine Art Wunder.

Wir gingen hinterher gemeinsam zu einem Kunstkurs, und während wir den Raum betraten, fühlte ich die Ungewissheit in mir aufsteigen.
Der Raum war von einem leichten Duft nach Acrylfarbe und frischer Leinwand erfüllt, die Wände mit verschiedenen Bildern geschmückt, die ich beim Tasten beinahe weggestoßen hätte.
Ich konnte die Aufregung der anderen Teilnehmer förmlich spüren und ich fragte mich, ob sie bemerkten, dass ich anders war.

Jisung nahm mir die Unsicherheit, als er sich neben mich setzte, den Stuhl leicht rückte und mir zuflüsterte: „Keine Sorge, Minho. Du musst nichts perfekt machen. Malen ist einfach ein Ausdruck und das ist alles."

Ich nickte, obwohl ich mir unsicher war.
Wie sollte ich ohne das Sehen eine Leinwand bemalen?
Ich wusste nicht, wie ich es anfangen sollte, aber Jisung machte sich keine Sorgen und stellte mir die Pinsel und Farben hin.

„Du kannst einfach mal anfangen. Es gibt kein Richtig oder Falsch", sagte er und ich hörte sein Lächeln in seiner Stimme.

Zögerlich nahm ich den Pinsel und tauchte ihn in die Farbe. Der Pinsel fühlte sich so ungewohnt in meiner Hand an. Ich führte ihn über die Leinwand, aber die ersten Male verfehlte ich die Fläche komplett. Ich strich mit der Spitze des Pinsels gegen die Seite der Leinwand, verteilte Farbe auf dem Tisch und malte sogar versehentlich auf Jisungs Hand, als er mir half, die Pinselstriche zu lenken. Ich lachte, und Jisung lachte mit mir. Es fühlte sich seltsam gut an, einfach nur zu spielen und Fehler zu machen.

„Ich habe keine Ahnung, wie ich das hier richtig mache", murmelte ich.

„Das ist der Spaß daran", sagte Jisung und drückte mir den Pinsel erneut in die Hand. „Du malst, was du fühlst. Die Form, die Farben - sie sind da, auch ohne dass du sie sehen kannst."

Langsam ließ ich mich auf das Gefühl ein, malte ohne zu denken und konzentrierte mich auf den Klang des Pinsels, der über die Leinwand strich. Das war alles, was ich brauchte, um mich zu entspannen.

Doch die spürbaren Blicke der anderen ließen mich immer wieder innehalten. Flüstern, dann ein lautes Lachen. Ich hörte die Stimmen hinter mir: „Was bringt ein Blinder in einem Kunstkurs? Wie soll er überhaupt sehen, was er malt?"

Die Worte stachen wie kleine Pfeile in meine Brust, doch bevor ich etwas darauf erwidern konnte, spürte ich Jisungs Hand auf meiner Schulter. „Hört auf, euch über ihn lustig zu machen", sagte er in einem festen Ton.
„Minho ist genauso fähig, wie ihr. Vielleicht sogar mehr."

Seine Worte waren so direkt, so schützend. Ich spürte seine Nähe und seinen Schutz, der mich in diesem Moment stärkte. Die Blicke der anderen verschwanden, als er sich mit ihnen anlegte. Ich wusste, dass es ihm nicht leichtfiel, sich für mich einzusetzen, aber in diesem Moment war ich ihm dankbar.

Am Ende des Kurses fragte Jisung: „Okay, du weißt, was das bedeutet, oder?"

„Was?", fragte ich, während ich nach Luft schnappte.

„Unser Deal", grinste er. „Du erzählst mir etwas von dir, und ich beschreibe dir eine Farbe."

Ich dachte nach, dann kam mir etwas in den Sinn, etwas, das ich ihm schon lange erzählen wollte. Ich sprach leise: „Ich habe nie wirklich einen Ort gehabt, an dem ich mich zu Hause gefühlt habe. Es war immer irgendwie chaotisch, immer laut, nie still. Dann kam das Heim, aber auch da... fühlte ich mich oft alleine."

Jisung hörte aufmerksam zu, und ich spürte, wie er sich mir zuwandte.
„Du bist nicht mehr allein, Minho", sagte er einfach.

Seine Worte ließen mich innehalten, und ich wusste, dass er es ernst meinte. In diesem Moment war ich nicht allein.

„Ich beschreibe dir jetzt eine Farbe", sagte Jisung dann.
„Es ist eine Farbe, die sich immer ruhig anfühlt. Eine Farbe, die Wärme ausstrahlt. Es ist ein tiefes, sanftes Gelb. Es fühlt sich an wie ein Sonnenstrahl auf der Haut, der dir Wärme bringt, aber nicht zu heiß ist. Es ist die Farbe des goldenen Abends, wenn die Sonne langsam untergeht. Wie der Sand, den du damals berührt hast. "

Ich schloss die Augen und stellte mir vor, was er beschrieb. Das sanfte Gelb, das alles erhellte, die Wärme, die mich umhüllte. Es fühlte sich fast wie eine Umarmung an.

Am Abend, als ich im Bett lag, dachte ich an Jisung, an die Farbe, die er mir beschrieben hatte und an alles, was er für mich tat.
Ich konnte kaum glauben, wie sich mein Leben verändert hatte.
Doch da war diese eine Frage, die mich mehr beschäftigte, als ich es verkraften konnte.

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