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Ghost Town

Der nächste Tag fühlte sich anders an, ohne dass ich genau wusste, warum. Es war, als ob etwas in mir vibrieren würde, ein nervöses, elektrisches Gefühl, das sich nicht abschütteln ließ. Vielleicht lag es an Jisung, an dem, was gestern passiert war. Oder vielleicht lag es einfach an der Hoffnung, die er in mir geweckt hatte. Ich versuchte, nicht darüber nachzudenken, während ich mich fertig machte, doch die Gedanken ließen sich nicht vertreiben.

Als ich die Treppe hinunterging, hörte ich die Stimmen der anderen Bewohner, begleitet von einem leichten Gelächter. Ich wusste, dass es um mich ging, auch wenn sie sich bemühten, ihre Worte zu dämpfen.

„Da kommt unser Maulwurf."

„Pass auf, dass du nicht über deine eigenen Füße stolperst."

Ich ignorierte sie wie immer, doch es war schwer, den Stich der Worte nicht zu spüren.

Im Aufenthaltsraum wollte ich mich wie gewöhnlich an meinen Lieblingsplatz setzen. Ich tastete mich entlang der vertrauten Wände, zählte die Schritte. Doch dann - unerwartet - stieß mein Schienbein hart gegen etwas Weiches. Ein Sofa. Es war verschoben worden.

„Wer hat das Sofa verschoben?" rief ich lauter, als ich es beabsichtigt hatte. Die Worte hallten durch den Raum, und ich hörte, wie die Gespräche verstummten.

„Minho, alles gut?"
Frau Kangs Stimme war nah, beruhigend. Sie eilte herbei und legte eine Hand auf meinen Arm. „Es tut mir leid. Ich habe es verschoben. Es war so einfach, mehr Platz im Raum zu schaffen. Ich wollte nicht-"

Ich hob die Hand, um sie zu unterbrechen.
„Schon gut." Ich ließ mich auf das Sofa sinken, die Stirn in die Hand gestützt. „Es ist nur... verwirrend, wenn ich nicht weiß, wo was ist."

„Ich verstehe das", sagte sie sanft.
„Ich werde es dir in Zukunft sagen, versprochen."

Ihre Stimme hatte diese mütterliche Wärme, die manchmal beruhigend, manchmal aber auch bedrückend war.
Diese Wärme hatte ich nie gespürt. Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln. Wir redeten über banale Dinge - das Wetter, das Essen, die anderen Bewohner. Es war einfach, harmlos, und dennoch fühlte ich, wie meine Gedanken immer wieder abdrifteten.

Später ging ich nach draußen, um auf Jisung zu warten. Ich lehnte mich gegen die Mauer, spürte die kalte, raue Oberfläche unter meinen Fingern. Die Luft war frisch, mit einem Hauch von Regen. Es war still, abgesehen vom gelegentlichen Rauschen des Windes durch die Bäume.

Ich wartete.
Minuten wurden zu Stunden und die Erwartung in meiner Brust verwandelte sich langsam in ein unangenehmes Ziehen.

Jisung kam nicht.

Ich versuchte, mich zu beruhigen. Vielleicht war etwas dazwischengekommen. Vielleicht hatte er einfach keine Zeit. Aber je länger ich dort stand, desto schwerer wurde mein Herz.

Als die ersten Tropfen fielen, gab ich auf. Der Regen wurde stärker, prasselte auf meine Schultern, als ich mich zurück ins Gebäude tastete. Die Nässe kroch durch meine Kleidung, kühlte meine Haut, aber es war nichts im Vergleich zu der Kälte in meiner Brust.

In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Decke fühlte sich schwer an, fast erdrückend. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich um Jisung.

War ich zu aufdringlich gewesen? Hatte der Kuss ihn verschreckt? Oder... lag es an mir?

Ich schnaubte leise. Natürlich lag es an mir. Wer würde schon freiwillig Zeit mit mir verbringen?
Einem Blinden, der in einem Heim feststeckte, verspottet und vergessen von der Welt?

Die Dunkelheit, die ich nie loswurde, schien mich in diesem Moment mehr denn je zu verschlingen. Ich fühlte mich gefangen, nicht nur in meiner Blindheit, sondern in meinem ganzen Leben. Alles war monoton, bedeutungslos.
Kein Licht, kein Weg, keine Richtung.

Ich drehte mich auf die Seite, zog die Knie an die Brust. Der Regen draußen trommelte gegen die Scheibe, ein rhythmisches Geräusch, das mich dennoch nicht beruhigen konnte.

Ich wusste nicht, wie lange ich so lag, aber irgendwann flüsterte ich leise: „Ich werde bald verrückt, wenn das so weitergeht."

Meine Worte verhallten im Raum, und die Dunkelheit blieb meine einzige Antwort.

Ich erinnerte mich nicht mehr wirklich an meinen Vater. Zumindest war da nichts Gutes an ihm.was mir einfiel.
Wenn er durch die kleine Wohnung stapfte, in der wir gewohnt hatten, spürte ich die Vibrationen im Boden. Das war oft das erste Anzeichen dafür, dass ein Streit bevorstand.

Meine Mutter hatte eine weiche Stimme, wenn sie mit mir sprach, aber wenn sie mit ihm redete, war sie hart, fast kalt. Die Worte flogen zwischen ihnen hin und her, schärfer als Messer. Manchmal hörte ich das Krachen von Gegenständen, das Aufprallen von etwas Schwerem auf den Boden. Und dann das, was ich nie wirklich verstehen konnte, damals als Kind: das dumpfe Geräusch von Schlägen und das leise Wimmern meiner Mutter danach.

Ich konnte nichts tun.
Jedes Mal, wenn sie anfingen, presste ich meine Hände fest auf die Ohren, schrie, dass sie aufhören sollten, flehte sie an, aufzuhören.
Aber sie hörten mich nicht, oder sie ignorierten mich einfach. Ich saß in meinem kleinen Zimmer, die Knie an die Brust gezogen und weinte, während ihre Stimmen wie Donner durch die Wände dröhnten.

Eines Tages, es war an einem heißen Sommertag, klopfte es laut an der Tür. Ich hörte fremde Stimmen, streng und unnachgiebig. Die Nachbarn hatten sich beschwert, sagte jemand. Die Streitereien seien zu laut, zu oft. Und dann hörte ich den Satz, der mein Leben verändern sollte:

„Das Kind ist behindert. Es kann hier nicht bleiben. Nicht unter diesen Unständen"

Das war das Letzte, was ich aus dieser Wohnung mitnahm - diesen Satz.

Die Tage danach verschwammen in meinem Kopf. Ich wurde aus meinem Zuhause geholt, auch wenn es nie wirklich eines gewesen war. Ich fühlte Hände, die mich führten, hörte fremde Stimmen, die über mich sprachen, als wäre ich gar nicht da. Und dann war ich hier - im Heim.

Das Heim war kalt und fremd, voller Stimmen, die mich verspotteten und Hände, die mich stießen oder wegschoben.
Es war, als hätte ich keinen Platz in dieser Welt.

Aber es gab Frau Kang. Sie war anders. Ihre Stimme war warm, ihre Hände sanft. Sie setzte sich zu mir, wenn ich nachts nicht schlafen konnte, las mir Geschichten vor, die ich nicht sehen, aber fühlen konnte. Wenn ich Alpträume hatte - und die hatte ich oft - kam sie in mein Zimmer, setzte sich auf die Bettkante und hielt meine Hand, bis ich wieder ruhig atmen konnte.

Manchmal dachte ich, sie war das Einzige, was mich davon abhielt, komplett aufzugeben.
Sie war nicht meine Mutter, aber sie war das, was dem am Nächsten kam.

🦋

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