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19 • 3 | Kaira

Azvars Brust war warm an meiner Wange, seine Hand strich über meinen Rücken und sein Kinn legte sich auf meinen Scheitel. Lächelnd lehnte ich mich an ihn und genoss den Moment.

"Ist die Farbe in Ordnung?", fragte ich leise und deutete kurz an mir herunter. Schließlich war ich außer ihm selbst die Einzige, die wusste, dass das hier überhaupt seine Augenfarbe war und eigentlich wollte er das auch nicht ändern. Doch ich hatte nicht widerstehen können und ein schwarzes Hochzeitskleid wäre mir schlichtweg zu dunkel gewesen.

Zu meiner Erleichterung spürte ich Azvars Nicken. "Kaira..." Seine Stimme war rau und verriet seine Gefühle. "Du siehst fantastisch aus."

Mir wurde bewusst, dass seine Hände langsam über meinen Körper wanderten und dass wir uns ziemlich nahe waren. Mit einem kleinen Grinsen schüttelte ich den Kopf. "Die Hochzeitsnacht kommt noch, du Gierschlund."

"Weiß gar nicht, was du meinst", behauptete er und verursachte gleichzeitig eine Gänsehaut in meinem Nacken, als er mit hauchzarten Berührungen darüber strich. 

Mit einem Seufzen löste ich mich von ihm und hielt seine andere Hand davon ab, meinen Ausschnitt zu erkunden. Als ich mich umsah, stellte ich fest, dass Krijan, Ilira und Najik inzwischen auf ihre Plätze gegangen sein mussten, denn außer uns befand sich nur noch Kuladr außerhalb des Bogengangs. "Wir sollten gleich anfangen. Sonst werden die Gäste noch unruhig."

Azvars Blick war tatsächlich ein wenig enttäuscht, weswegen ich ihn sachte auf die Lippen küsste. "Warte bis heute Abend, ja? Da will ich deine Finger genau da haben und wehe du nimmst sie auch nur für eine Sekunde von meinem Körper", flüsterte ich ihm ins Ohr und hakte mich dann bei ihm ein.

Bedauerlich, dass aus diesen Plänen nichts werden würde.

Azvar hatte ein Grinsen auf den Lippen, als er die flache Hand hob und so das Zeichen gab, dass wir beginnen würden. Ein feierliches Horn ertönte, der Ton tief und tragend, sodass man ihn in der ganzen Stadt würde vernehmen können.

Kuladr schritt als Erster durch den Bogengang und zwischen den Stuhlreihen hindurch nach vorne. Als er hinter seinem Rednerpult stand, machten Azvar und ich uns auf den Weg. Mit langsamen, großen Schritten brachten wir Reihe für Reihe hinter uns, wurden von erwartungsvollen Gesichtern angestarrt und überraschtem Raunen empfangen - Letzteres dürfte wohl von der Farbe meines Kleides verursacht werden. Ich zeigte meine Schwingen und hielt sie locker zusammengefaltet am Rücken. Meine Herkunft war kein Geheimnis mehr und ich würde es auch nie wieder zu einem machen. Mit jedem Schritt begannen meine Gedanken schneller zu rasen und meine Nervosität machte sich immer mehr bemerkbar.

Nach einem kurzen Blick in die erste Reihe, die links von Krijan, Ilira und Najik besetzt wurde, blendete ich jedoch alles aus. Die leise Musik, die Zuschauer, die Nervosität, die sich mit Angst paarte. Meine Augen fanden Azvars und dann war da nur noch er. Sein schwarzer Blick, seine dunklen Locken, sein so attraktives Gesicht und seine Hände, die die meinen umschlossen.

Bis gerade eben waren meine Gedanken umhergewirbelt wie Blätter im Sturm, nun schien mein Gehirn wie leergefegt. Nichts drang mehr zu mir durch, außer diese schwarzen Augen, die so sanft und liebevoll in meine blickten.

Bis sie nicht mehr schwarz waren. Beinahe gleichzeitig zu der Erkenntnis, dass Azvar seine goldenen Augen zeigte, wurde mir bewusst, dass Kuladr bereits seit zwei Minuten sprach. Hastig konzentrierte ich mich auf seine Worte.

"...unwahrscheinlicher nicht sein könnte und doch kann niemand bestreiten, dass das Paar, das hier vor uns steht, nichts anderes verdient hat als ihre Liebe im Bund der Ehe zu besiegeln. So nehmt die Ketten eurer Einigkeit, auf dass sie euch bis in den Tod verbinden."

Langsam lösten wir unsere Hände voneinander. Azvar war der Erste, der die silberne Kette vom Steinpodest nahm. Lächelnd senkte ich den Kopf und wartete, bis der funkelnde Anhänger auf meiner Brust ruhte. Dann griff auch ich nach der Kette und hängte sie Azvar um den Hals.

Die beiden Anhänger umschloss ich mit beiden Händen und hielt sie in der Mitte zwischen uns. Azvar umfasste nun mit seinen Händen die meinen und so standen wir dicht voreinander, die Ketten vereint in unserem Griff.

"Mit der Ehrlichkeit Athkazrs und der Loyalität Kaluurs schwöre ich dir, Azvar, Treue und Liebe und Vertrauen in der Ehe, auf dass erst der Tod uns trennt und wir im Himmelsreich der Sonnen wiedervereint werden. Dir allein gilt meine Loyalität. Auf dein Wort will ich vertrauen. Deine Handlungen sollen mich leiten und führen und unseren gemeinsamen Weg durch stürmische Zeiten erhellen."

Azvars Lächeln war wärmer als die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, als er mich ansah und nun ebenfalls zu sprechen begann. "Mit dem Licht Athkazrs und der Kraft Kaluurs schwöre ich dir, Kaira, Liebe und Aufrichtigkeit und Treue in der Ehe, auf dass erst der Tod uns trennt und wir im Himmelsreich der Sonnen wiedervereint werden. Du allein stehst über allem. Auf dein Urteil will ich hören. Deine Unterstützung soll mich stärken und auf den rechten Weg bringen und durch düstere Abschnitte unseres gemeinsamen Lebens bringen."

Tränen standen mir in den Augen und ich konnte den Blick nicht von Azvars lösen, als Kuladr nach einigen Sekunden Pause wieder das Wort ergriff. "So erinnert euch an diesen Schwur, wann immer es nötig ist, und tragt die Halskette als Beweis für die Liebe zueinander."

Ich wusste nicht mehr, ob Kuladr uns auffordern musste. Mein Kopf war leergefegt von allen logischen Gedanken. Alles, was ich wusste, war, dass ich Azvars Lippen jetzt auf meinen spüren wollte.

Der Kuss war zart und liebevoll und schmeckte gleichzeitig so intensiv wie vermutlich noch kein anderer zuvor. Applaus brandete unter den Gästen auf und eine ohrenbetäubende Fanfare ertönte, doch das alles nahm ich nur am Rande wahr. Viel lieber konzentrierte ich mich auf diese goldenen Augen, in denen so viel Liebe lag, dass ich beinahe darin ertrank. Ich fühlte mich leicht, als hätte man die Felsbrocken endlich aus meinem Inneren entfernt, die dort seit Ewigkeiten ruhten und mich schwächten. Euphorie und Emotionalität fluteten durch mich hindurch und füllten jeden Millimeter meines Körpers aus.

Vielleicht fühlte es sich so an, wenn man glücklich war.

Es vergingen sicherlich mehrere Minuten, bis Azvar und ich uns wieder voneinander lösten und gemessenen Schrittes zurück durch die Reihen gingen. Ich lehnte mich währenddessen an ihn und sah lächelnd zu ihm hoch. Er erwiderte den Blick sanft und doch sah ich ihm an, dass er ebenso glücklich war wie ich.

Wir waren verheiratet. Wir waren vermählt. Der caralische König mit der lazalischen Prinzessin. Das Unmögliche war geschehen und es machte mich so glücklich, dass ich am liebsten durch die Luft schießen und herumschreien würde, um meinen Gefühlen Luft zu machen.

Was ich natürlich nie tun würde. Schließlich würde ich gleich Königin sein.

In einem langsamen Zug schritten wir durch den Palast auf den Thronsaal zu. Die Gäste folgten uns und unterhielten sich, die Stimmen gut gelaunt und ausgelassen.

Azvar und ich sprachen nicht. Wir gingen eng nebeneinander her, Arm in Arm, und genossen den Moment, so lange wir keine anderen Pflichten hatten. Wir würden kaum Gelegenheit haben, unsere Hochzeit zu feiern.

Vor dem Thronsaal blieben wir stehen um zu warten und uns Glückwünsche von allen anzuhören, die an uns vorbeigingen. Ich konnte kaum stillstehen. Als kleines Mädchen hatte ich von diesem Moment geträumt, wenn ich Königin wurde und über ein Land regieren konnte. Natürlich hatte ich immer gewusst, dass es nie soweit kommen würde.

Bis es soweit gekommen war.

Und nun stand ich hier.

Der Ablauf würde der gleiche sein wie bei Azvars Krönung. Zuerst zogen die Ratsmitglieder ein, dann Azvar und ich, dann Kuladr. Meine Beine zitterten noch ein wenig mehr als zuvor bei der Hochzeit, als ich nach vorne geschritten war, und ich hoffte, dass niemand allzu genau darauf achten würde.

Die sechs Ratsmitglieder nahmen in der ersten Reihe Platz, Azvar ging weiter nach vorne und ließ sich langsam auf seinen Thron sinken. Ich selbst blieb einige Schritte vor ihm stehen und drehte mich dann zu Kuladr um. Sein Blick war unleserlich, als er vor mir zum Stillstand kam und mich unverwandt ansah.

"Kaira, Tochter von Zokaar und Ithana", begann er schließlich zu sprechen. Ich hatte ihn von hinten beobachtet, als er den ähnlichen Wortlaut zu Azvar gesprochen hatte und wieder hatte ich den Eindruck, als würde seine Stimme den ganzen Saal ausfüllen und als wäre die Stille nach seinen Worten tiefer als zuvor. "Als Gemahlin von König Azvar, biete ich, Kuladr, Ältester im Rat des Königs, Vertreter Eures Volkes, Euch die Krone des Landes Arnarith dar. Beugt das Knie und senkt das Haupt, auf dass Ihr Euch in Eurem Amt beweist."

Mit gesenktem Kopf ging ich auf ein Knie und fühlte mich, als würde die Verantwortung auf meinen Schultern mich dazu zwingen. Von der Leichtigkeit von vor wenigen Minuten war nichts mehr zu spüren.

"Schwört Ihr, als Königin dieses Reiches, es mit Vernunft und Klugheit zu regieren, es durch heitere sowie mühevolle Zeiten zu führen und es mit Eurem Leben zu schützen und zu bewahren?"

"Ich schwöre es."

Ich zögerte nicht. Ich zweifelte nicht. Meine Stimme hallte laut und klar durch den Saal.

"Schwört Ihr, als Königin dieses Volkes, es mit Güte und Verständnis zu regieren, es durch Krieg sowie Frieden zu führen und es mit Eurem Leben zu schützen und zu bewahren?"

"Ich schwöre es."

Ein winziges, kaum erkennbares Lächeln erschien auf Kuladrs Gesicht.

"So sollt Ihr herrschen und unser Land regieren. Tragt nun das Zeichen Eurer Macht." Er nahm ein filigranes Diadem vom blauen Samtkissen neben ihm und legte es mir sachte auf den Kopf. Ich hatte es vorher noch nie gesehen, doch auf den ersten Blick war klar, dass es zu Azvars Krone passte.

Langsam erhob ich mich und konnte mir das Lächeln nicht mehr verkneifen. Natürlich spürte ich die Last der Verantwortung. Doch ich spürte auch die Freude eines erfüllten, langjährigen Traums und das Gefühl von Anerkennung, das ich im letzten Jahr so selten bekommen hatte.

Nun war es an Kuladr, vor mir auf ein Knie zu sinken. "Euch, Kaira, Königin von Ilatharis und Herrscherin über das Volk der Caraliv, biete ich, als Vertreter ebenjenes Volkes, den Ring der Könige dar. Möge er Euch als Symbol unserer Untergebenheit und unseres Vertrauens gelten und Euch erinnern an die Verantwortung, die auf Euren Schultern ruht."

Zu meiner eigenen Überraschung waren meine Finger ruhig und ohne Zittern, als ich nach dem Ring griff und ihn mir an den vierten Finger der rechten Hand steckte.

Noch bevor ich ihn sah, spürte ich Azvars Präsenz neben mir und seine Hand, die nach meiner griff. Kurz sah ich zu ihm und wir lächelten uns an. Dann sanken alle fünfundzwanzig Fürsten, alle Verwandten Azvars und alle Ratsmitglieder vor uns auf die Knie und erwiesen sowohl Azvar als auch mir ihren Respekt.

Es war ein atemberaubendes Gefühl, hier erhöht zu stehen und auf die hinabzublicken, die mich früher am liebsten tot gesehen hätten. Zu wissen, dass sie mich - ob willentlich oder nicht - unterstützten und sich mir unterwarfen, dass ich als Königin gleichgestellt mit dem König und nicht nur zu Dekorationszwecken da war.

Irgendwo in der Stadt ertönten Glocken, begleitet von einem erneuten, weit tragenden Ton. Man teilte dem Volk mit, dass es wieder eine Königin hatte.

Ich spürte, wie mir das Herz in die Magengrube sank. Wie meine Eingeweide sich schmerzhaft zusammenzogen und gegen meinen Brustkorb zu drücken schienen. Ich wusste, wofür diese Töne das Signal waren und ich wusste, was kommen würde.

Dennoch zuckte ich zusammen, als die Hölle über uns hereinbrach.

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