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18 • 4 | Azvar

"Sie wird zurückkommen."

"Was, wenn nicht?"

"Sie wird."

"Und wenn nicht?"

"Azvar!" Eljina verdrehte die Augen und stieß mich leicht in die Seite. "Du hast den Sturm gestern Nacht doch mitbekommen. Nicht mal am Boden könnte man da reisen. Sie wird irgendwo untergekommen sein und den Sturm abgewartet haben. Sicher ist sie jetzt schon auf dem Weg."

Mein sorgenvoller Blick richtete sich wieder aus dem Fenster des Sitzungsraumes, in dem Eljina und ich seit einigen Minuten auf die anderen Ratsmitglieder warteten. Ich hatte sie selbst zusammengerufen, weil ich ihre Meinung zu einer recht großen Änderung hören wollte. Trotzdem würde es der reinste Horror werden, mich jetzt mit den Regierungsgeschäften zu befassen und nicht durchgehend aus dem Fenster zu sehen, ob irgendwo im Nordosten ein kleiner Punkt unter den Wolken auftauchte. 

"Sie hätte spätestens im Morgengrauen wieder hier sein sollen. Ihr ist bestimmt etwas passiert." Vor meinem inneren Auge sah ich Kaira mit zerschmetterten Gliedmaßen am Boden liegen, durchbohrt von Pfeilen meiner eigenen Soldaten. "Ich schicke einen Suchtrupp."

"Der Sturm, Azvar. Warte bis zum Sonnengleichstand, dann kannst du das Suchen starten und ich unterstütze dich mit jeglichem Wissen zu Soldatenstandorten. Versprochen. Aber denk dran, dass gerade alle noch denken, Kaira liegt krank im Bett."

"Aber-"

"Hör auf zu widersprechen", unterbrach sie mich streng und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Sie wird zurückkommen. Und wenn nicht, finden wir sie auch. Beruhige dich."

Seufzend wandte ich den Blick vom Fenster ab und schüttelte den Kopf. "Ich hätte sie nicht gehen lassen sollen."

"Ich habe dir gesagt, das ist riskant. Aber da war sie schon weg."

"Ja ja", murmelte ich, gerade als die Tür sich öffnete und der Rest des Rates nach und nach hereinkam. Ruckartig zog Eljina die Hand von meiner Schulter, sobald wir nicht mehr allein waren, und ich war froh darüber. Nicht, dass es noch Gerüchte gab. Wie die ausgehen konnten, wusste ich nur zu gut.

Wie immer war Malink der Letzte, der zu uns stieß und wie immer ließ er sich davon nicht stören, begrüßte mich und ließ sich mit seinem breiten Hintern auf seinen Stuhl fallen.

Ich räusperte mich und machte mich schon bereit, heute auf einigen Widerspruch zu stoßen. Ob ich die Nerven dafür haben würde, wusste ich zwar nicht, doch da musste ich jetzt wohl durch.

"In letzter Zeit schwankt meine Unterstützung im Volk", begann ich. Ein Schnauben von Arkena, die mir sowieso feindlich gesinnt war und mir jedes Mal widersprach. Ein zögerliches Kopfnicken von den anderen. Auch, wenn es eine unangenehme Tatsache war, es war eine.

"Schon seit längerer Zeit geistert mir eine Idee im Kopf herum, die sich vielleicht noch weiter ausarbeiten lässt, ich bin bis jetzt nur nicht dazugekommen." Die Wahrheit war, dass ich diese Idee niemals zu Lebzeiten meines Vaters ausgesprochen hätte. Dafür war sie zu viel selbst gedacht, zu viel Neuerung. Seit seinem Tod war ich hingegen wirklich immer mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Einmal mehr glitt mein Blick zum Fenster, doch von hier konnte ich nicht in die richtige Richtung sehen.

"Mir ist vor Jahren aufgefallen, dass viele Caraliv, besonders die aus den unteren Gesellschaftsschichten, kein Geld haben, um sich im Falle einer Verletzung ordentlich versorgen zu lassen. Heiler sind teuer."

Die Aufmerksamkeit aller sieben lang ungeteilt auf mir, und ich wusste, dass ich die Neugierde geweckt hatte.

"Wir sind im Krieg. Natürlich werden verletzte Soldaten behandelt, um sie wieder in die Schlacht schicken zu können, doch was ist mit denen, die heimkehren? Mit denen, die bleibende Schäden davontragen und weiterhin in Behandlung sein müssten? Oder mit denen, die sich zuhause oder beim Arbeiten verletzen? Sie können sich Hilfe oft nicht leisten und das führt teilweise zu noch schlimmeren Verletzungen. Ein Problem, von dem wir als Spitze der Gesellschaft weit weg sind, doch vielleicht gerade deswegen wird die Lösung davon gut ankommen."

"Wie wollt Ihr das anstellen?", fragte Rulana skeptisch. Sie mochte mich nicht, doch sie war verantwortungsbewusst und vernünftig, sodass sie im Rat ein wertvolles Mitglied war.

"Wir bieten den Bürgern den sicheren Anspruch auf heilende Behandlung. Wenn sie verletzt sind, können sie überall Hilfe bekommen, ohne zu zahlen."

"Und wie werden die Heiler dann bezahlt? Mit dem Geld des Reiches?", fragte Arkena und musterte mich herausfordernd. "Oder dürfen die ohne Lohn arbeiten? Das wird Euer Ansehen sicher wieder steigen lassen."

"Natürlich nicht. Wir erhöhen den Tribut, den die Bürger zu leisten haben, um einen minimalen Betrag. So, dass sie selbst keine finanziellen Probleme davon bekommen, wir aber in der Summe um einiges mehr Geld einnehmen. Dieses können wir dafür verwenden, um Heiler und Mitarbeiter zu bezahlen und die Heilstätten zu bauen, zu erneuern und instand zu halten. Damit sichern wir jedem Caraliv das Recht auf Behandlung und Wundheilung. Auch die Arzneien können wir so finanzieren."

Wie erwartet folgte nach meinen Worten erst einmal Stille, in der sich jeder meinen Vorschlag durch den Kopf gehen ließ. Es wäre eine Gesetzesänderung, den Tribut der Bürger zu erhöhen, sodass ich eine Mehrheit im Rat brauchte, um diese durchzusetzen. Beziehungsweise brauchte ich außer meiner eigenen noch drei Zustimmungen, denn bei Gleichstand hatte ich als König die Entscheidungsfreiheit.

"Das ist eine gute Idee", bekundete Eljina schließlich als Erste ihre Meinung und Tolenkr nickte zustimmend, doch da er mir sowieso nie Widerstand leisten würde, war das auch keine Kunst.

"Meint Ihr nicht, dass die Bürger noch viel mehr rebellieren, wenn sie mehr zahlen müssen?", fragte Rulana nachdenklich.

"Wenn wir ihnen zuerst die Vorteile davon klarmachen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie es annehmen", warf Kuladr ein.

"Aber nicht, wenn es verpflichtend ist", erwiderte Natlina, die älteste Frau im Rat und vermutlich die, deren Meinung ich mit am meisten schätzte. Sie hatte viel Erfahrung, doch trotzdem begegnete sie mir immer mit Respekt.

"Ihr würdet es freiwillig machen?", hakte ich nach und sah sie doch etwas überrascht an.

"Ja, ich denke schon." Sie wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. "Wer den Zusatztribut zahlen will, muss sich registrieren lassen. Man legt eine Kartei für sie an und wenn jemand in Behandlung kommt, muss man nur nachsehen, ob der Name registriert wurde."

"Dann hätten wir einen unschaffbaren Berg an Organisation, wenn wir jeden Bürger überall behandelt werden lassen wollen. Die Registrierungen im ganzen Land in jeder Heilstätte gleich zu halten, wird unmöglich", entgegnete Eljina.

"Sogar in einer einzigen Stadt wird das eine administrative Herausforderung", meinte Rulana und nickte bekräftigend. "Wer soll da den Überblick behalten?"

Ich hörte den Beiträgen zu und war ein wenig überrascht, wie wenig Gegenwind mir entgegengesetzt wurde. So schlecht schien der Vorschlag ja gar nicht zu sein.

"Dann ist man eben nur bei einer Heilstätte registriert", mischte ich mich nun auch wieder ein. "Und wenn man in einer anderen behandelt wird, tauschen die beiden Register sich aus und man muss nachzahlen, wenn-"

Ein Klopfen unterbrach mich. Ich hob eine Augenbraue. Wer besaß die Dreistigkeit, eine Ratssitzung zu unterbrechen?

Zögerlich öffnete sich die Tür und ein Botenjunge steckte den Kopf hindurch. Er ließ den Blick zuerst kurz durch die Runde schweifen, ehe er meinem begegnete und seinen hastig senkte. "Ich ... Ich soll dem König etwas ausrichten", stammelte er und seine Stimme klang beinahe zittrig.

"Dann richte dem König etwas aus." Manchmal fragte ich mich wirklich, wann ich jemals so angsteinflößend gewesen war, dass jeder anfing zu stammeln, der mit mir sprechen musste. Hatte ich etwas falsch gemacht?

"Eure ... Verlobte lässt Euch ausrichten, sie hätte sich vor wenigen Minuten von ihrer Krankheit erholt. Sie würde sich nun Schlafen legen, Ihr sollt Euch nicht eilen, wieder zu ihr zu kommen."

Mit Sicherheit hatte Kaira das nicht so gestelzt ausgedrückt. Doch die Nachricht war klar und ich spürte, wie eine tonnenschwere Last von meinen Schultern gehoben wurde. Ihr ging es gut, sie war wieder hier, scheinbar nur müde. Ich musste sie sehen.

"Danke", sagte ich knapp an den Überbringer der Nachricht gerichtet und dieser schloss die Tür so schnell wieder, dass ich kurz überlegte, ob es ein Gerücht gab, dass ich gerne unschuldige Botenjungen umbrachte.

Ich musste Kaira sehen. Jetzt. Mich vergewissern, dass es ihr wirklich gut ging. Auch wenn sie gerade schlief.

"Diese Sitzung ist beendet, wir werden morgen fortfahren. Gerne mit neuen Vorschlägen", sagte ich knapp und hatte den Raum verlassen, bevor sich jemand über das knappe Ende beschweren konnte. Was verstanden die den schon von diesem Gefühl, das mich überkam, wenn ich an Kaira dachte.

In keinen zwei Minuten hatte ich die Strecke zu meinen Gemächern zurückgelegt. Die zwei Soldaten vor der Tür öffneten diese für mich und ich trat ein. Sofort erkannte ich die rotblonde Mähne, die zwischen den Kissen im Bett hervorragte. Lautlos trat ich näher, ging um das Bett herum und lächelte unwillkürlich, als ich Kairas Gesicht sah.

Ihre Augen waren geschlossen, ihr Ausdruck ruhig und entspannt, ihre Wangen leicht gerötet, entweder von der Wärme hier im Schlafzimmer oder noch von ihrem Flug. Nicht ein einziges Mal dachte ich daran, dass sie ja einen Auftrag gehabt hatte, und dass ich nicht wusste, ob dieser geglückt war. Meine ganze Aufmerksamkeit ruhte bei Kaira, die endlich wieder zuhause war.

Wie schön sie doch aussah.

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