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17 • 1 | Kaira

Die Ehe der Caraliv war gezeichnet von zahlreichen Traditionen, die schon bei der Verlobung begannen. Nicht annähernd alle waren mir bekannt, doch von einer hatte Krijan mir einmal erzählt und ich war überrascht zu hören, dass Azvar diese auch durchführen wollte.

Seit Jahrhunderten war es Brauch, dass das frisch verlobte Paar die Zivilisation verließ, um in einer primitiven Hütte irgendwo weit von ihrer Heimat entfernt zehn Tage lang zu leben. Ob man selbst Essen beschaffen musste oder einige Grundnahrungsmittel mitnehmen durfte, unterschied sich, je nach dem, wen man fragte. Diese Zeit diente dazu, dem jeweiligen Partner zu beweisen, dass die Liebe und die Ehe nicht am Materiellen lag und man auch gemeinsam glücklich war, wenn man nichts besaß.

Mit Azvar als König über ein Land hatte ich nicht damit gerechnet, diese zehn Tage zu erleben, doch er ignorierte jegliche Kritik des Rates, übergab die Kontrolle über Arnarith an Eljina und verschwand mit mir in eine kleine Hütte in den Bergen nördlich von Samalfar.

Mir war klar, dass diese Aktion entweder sein Ansehen im Volk den Bach runter gehen lassen oder seine Beliebtheit wieder ein klein wenig verbessern würde, je nachdem, wie die Leute es auffassen würden. Vernachlässigte er damit sein Land? Oder war es ein Beweis seiner Treue zu den alten Traditionen und Bräuchen ihrer Kultur?

Wir würden es herausfinden. Nach zehn Tagen. Denn als ich einen Blick aus dem verstaubten Fenster warf und das Bergpanorama dahinter erblickte, wurde mir klar, dass wir hier wahrhaftig von allem abgeschnitten waren. König Zokaar könnte tot vom Himmel fallen und wir würden es nicht mitbekommen. Das Land könnte erobert werden und wir säßen hier oben unbehelligt zusammen vor dem Kamin.

Das Erste, was wir hier oben machten, war ein Feuer in der rußgeschwärzten, lange erkalteten Feuerstelle. Die Hütte bestand lediglich aus einem Raum und war erbaut aus dunklem Holz, abgedichtet mit uralter Ziegenwolle. Die Kälte hatte sich in jedem Holzbalken und in jeder Wolldecke festgesetzt und es dauerte einen ganzen Tag, bis die Temperatur einigermaßen erträglich wurde.

Selbst in den Tagen danach, in denen häufig die Sonne schien, war es hier in den Bergen zu kalt, um lange draußen zu bleiben. Azvar und ich verbrachten unsere Zeit also zusammengekuschelt dicht vor dem Feuer, eingewickelt in die muffigen Decken und gekleidet in weit geschnittene, einfache Kleidung.

Wir hatten nichts zu essen außer Brot und einigen Streifen Dörrfleisch, zu trinken hatten wir eiskaltes Wasser aus dem Gebirgsbach nahe der Hütte. Das Bett bestand aus einer schmalen Fläche unter dem Dach, ausgestattet mit noch mehr Decken und einem mottenzerfressenen Kissen.

Unter anderen Umständen hätte ich diese Hütte gehasst. Selbst als Dienerin hatte ich besser gelebt. Doch zum ersten - und vermutlich letzten - Mal hatte ich Azvar den ganzen Tag und die ganze Nacht bei mir, ohne dass er von Gedanken an seine Arbeit abgelenkt wurde und er mich verließ, um sich um sein Land zu kümmern. Er war bei mir und schenkte nichts und niemand anderem seine Aufmerksamkeit.

Einige Male erhob ich mich in die Lüfte, um wohl so nahe an das Gefühl des früheren Fliegens über Rokthan hinzukommen, wie es nur möglich war. Die Berge hatten Ähnlichkeit, doch es fehlten die reglos in der Luft stehenden Wachsoldaten, die in den Fels geschlagenen Türme und Zinnen und die Flugparaden zu drei Tageszeiten. Dafür war der Wind so kalt, dass meine Augen tränten, meine Finger taub wurden und ich froh war, nach einem kurzen Ausflug wieder in die wärmere, rauchige Hütte zu kommen und mich in Azvars Armen zu verlieren.

Ich musste keine Gedankenlesen, um zu merken, wie gut ihm diese Auszeit tat. Er wurde entspannter, schlief viel länger und ließ sich sogar dazu überreden, seine Veränderungen fallen zu lassen und sich so zu zeigen, wie er wirklich aussah. Noch immer war ich fasziniert von seinen goldenen Augen und auch, wenn er es überspielte, wusste ich, dass es ihn freute, wenn ich ihm sagte, wie attraktiv er auch ohne Veränderungen war. Einige Narben zierten seinen Oberkörper und ich überredete ihn am Abend des sechsten Tages, mir die Geschichten dazu zu erzählen, während wir in einem Deckenhaufen vor dem Kamin lagen und unsere Kleidung verstreut irgendwo neben uns verteilt war.

"Sag mir, wo die herkommt", verlangte ich und deutete auf eine dünne, lange Narbe knapp unter seinem Brustkorb.

"Wieso muss ich denn die ganze Zeit erzählen? Jetzt bist du mal dran", behauptete Azvar und tat so, als wäre er beleidigt.

Grinsend schüttelte ich den Kopf. "Ich bin aber eben kein so heldenhafter Krieger wie du, ich habe keine Narben."

"Du hast ganz sicher nicht keine Narben. Jeder hat Narben", erwiderte er kopfschüttelnd. "Auch als unschuldige Prinzessin."

Ich kniff ihn für diese Bezeichnung in die Rippen und zog dann die Decke weg, die den Großteil meines Körpers bedeckte. Mit einem schelmischen Lächeln drehte ich mich auf den Rücken und beobachtete ihn. "Such. Du wirst nicht fündig werden."

Für einige Sekunden war es still und Azvar ließ den Blick über meinen Körper wandern, blieb an einigen Stellen hängen und machte sich nicht die Mühe, das anerkennende Grinsen auf seinen Lippen zu verbergen. Amüsiert beobachtete ich ihn und wartete, bis er mit seiner Musterung an meinem Gesicht angekommen war, dann streckte ich die Arme nach ihm aus und zog ihn über mich, ohne auf Widerstand zu stoßen. Meine Beine schlangen sich um seine Taille, während ich ihn küsste und die Hitze spürte, die von seinem Körper ausging.

"Das mit dem unschuldig nehme ich zurück", murmelte er leise und wanderte mit seinen Küssen weiter nach unten, vorbei an meinem Hals und Schlüsselbein. Zufrieden schloss ich die Augen und genoss das wohlige Gefühl. Eine Gänsehaut bedeckte meinen Körper, die nichts mit dem Wind zu tun hatte, der um die Hütte pfiff und mit dem Knacken des Feuers die einzigen beiden vernehmbaren Geräusche bildeten.

Als Azvar aufhörte, schlug ich die Augen wieder auf und setzte zu einer Beschwerde an, ehe ich zum ersten Mal seit sechs Tagen den besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht sah. Es dauerte einen Moment, bis auch mir der Grund dafür klar wurde - Hufgeklapper. Das unverkennbare Geräusch der Hufe von Ihashe auf Stein, das stetig näher kam und bald nicht mehr fast vom Wind übertönt wurde.

Innerhalb von Sekunden hatte Azvar sich angezogen. Seine Augen blickten schwarz und besorgt drein, seine Nase war wieder gerade und im Licht der untergehenden Sonne und des Feuers wurde seine Haut kaum merklich dunkler. Kein Wort verließ seine Lippen, während ich mich ebenfalls wieder kleidete und kurz nach ihm die Hütte verließ.

Ich konnte es ihm nicht verdenken. Er hatte niemandem außer den sieben Ratsmitgliedern verraten, wo wir uns aufhalten würden und die klare Anweisung gegeben, ihn nicht zu stören, außer es passierte etwas Gravierendes. Es war nur verständlich, dass ihn Hufgeklapper nun in Alarmbereitschaft versetzte.

Als ich nach draußen trat, wickelte ich eine Decke um meinen Körper und legte Azvar seinen Umhang um die Schultern, gerade als zwei Ihashe nach der letzten Biegung des steinigen Trampelpfades hierher in Sicht kamen. Eines davon war beritten und die Offizierin, die tief über den Sattel gebeugt auf uns zukam, trieb die Tiere so schnell an, wie es auf diesem unwegsamen Gelände möglich war.

Ein Blick zur Seite zeigte mir Azvars Gesicht. Sein Ausdruck war verschlossen, der schwarze Blick unleserlich. Doch seine Lippen pressten sich fest aufeinander und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Vorsichtig griff ich nach seiner Hand und drückte sie sanft.

Die Offizierin sprang aus dem Sattel, noch bevor das Ihashe ganz zum Stehen gekommen war, und verneigte sich hastig vor Azvar. Sie war trotz der Kälte verschwitzt, ihr einstiger Dutt hatte sich aufgelöst und hing ihr als loser Knoten im Nacken.

"Ar Mhlenae", stieß sie zwischen zwei keuchenden Atemzügen hervor. "Generalin Eljina schickt mich. Sie lässt ausrichten, der Sohn König Zokaars wurde gefangen genommen. Der Thronfolger der Lazaliv befindet sich in den Kerkern von Samalfar."

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