Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

15 • 2 | Kaira

"Ihr glaubt nicht, was ich gerade gehört habe." Mit einem lauten Klirren traf der mit Getreidebrei gut gefüllte Teller auf dem Tisch auf, gefolgt von einem Löffel. Schwungvoll ließ Sejanir sich auf die Bank neben mir fallen, die Augen leuchtend vor Sensationsgier.

Der längliche Tisch am Rande der Küchen, der für die Bediensteten bestimmt war, war inzwischen beinahe verlassen. Lediglich eine andere Gruppe am entgegengesetzten Ende saß noch dort und wir, Ilira und ich mit Krijan und zweien seiner Freunde, die ich inzwischen flüchtig kannte. Genauso wie Sejanir, der oft mit von der Partie war. Seit sie ebenfalls direkt für Azvar arbeiteten, speiste ich oft mit Ilira oder Krijan und nicht selten waren dann auch diese drei dabei - vor allem, wenn wir so spät frühstückten wie heute.

Während Krijan eher ruhig und bedacht war, verhielten sich seine drei Freunde oftmals wie Jungs im Pubertätsalter, während sie gleichzeitig Klatsch und Tratsch austauschten wie eine Gruppe von älteren Damen bei Hofe. Doch vor allem, seit es sich herumgesprochen hatte, dass ich maßgeblich am Ende - oder zumindest der Einschränkung - der Vergewaltigungen beigetragen hatte, waren auch alle ausgesprochen nett zu mir. Die meisten. Wenigstens die, mit denen ich mehr zu tun hatte, wie diese Gruppe hier.

"Vermutlich nicht, nein, weil es die üblichen Gerüchte sein werden", murmelte Krijan kopfschüttelnd, doch hatten sich nun alle Augenpaare mehr oder weniger neugierig auf Sejanir gerichtet, der diese Aufmerksamkeit sichtlich genoss.

Grinsend nahm er seinen Löffel zur Hand und deutete damit auf mich, dann auf Krijan. "Ihr bekommt bald mehr zu tun."

Belustigt schob ich mir meinen Löffel Milch mit Haferflocken in den Mund und deutete dann mit dem Besteck auf ihn. "Aha."

Sejanir nickte bedeutungsschwer und wartete einige Sekunden, bis Ilira ihm den Gefallen tat, nachzufragen. "Nun erzähl schon. Was hast du gehört?"

Wieder wartete er kurz, konnte dabei kaum still sitzen und wirkte so hibbelig wie ein kleines Kind am Essenstisch, bevor es aufstehen und spielen gehen konnte. Aufgeregt blickte er von einem zum anderen, bis er schließlich mit der Neuigkeit herausplatzte.

"Der König hat sich mit Generalin Eljina verlobt!"

Stille folgte, dann ein belustigtes Schnauben von Krijan und ein Kopfschütteln von Ilira. "Das kann nicht sein."

"Doch! Ich sag's euch, die haben sich darüber unterhalten. Natürlich habe ich nicht alles gehört, aber ich habe ihnen zweimal nachgeschenkt und beide Male habe ich Gesprächsfetzen aufgeschnappt. Das erste Mal hat Eljina etwas von Erben gesagt und danach wörtlich 'wenn du mich zur Frau nimmst'. Und das zweite Mal habe ich nur halb gehört, aber sie hat definitiv das Wort 'Verlobung' gesagt und so etwas Ähnliches wie 'bevor du es der Frau sagst, die du liebst'. Das heißt, der König hat sich nicht nur verlobt, er hat auch eine Mätresse!"

Sejanir war viel zu aufgeregt und stolz auf diese Neuigkeiten, um den Blick zu bemerken, den Krijan und ich tauschten.

Es musste ein Gerücht sein. Azvar würde sich niemals einfach so mit Eljina verloben, ohne mit mir darüber zu sprechen. Mal davon abgesehen, dass sie nicht einmal von Azvars Geliebter wusste. Oder hatte er mir verschwiegen, dass er ihr von uns erzählt hatte? Auch das konnte ich mir nicht vorstellen. Wieso sollte er es für sich behalten?

Natürlich war mir klar, dass Azvar als König nicht dauerhaft ohne Familie bleiben konnte und dass ich kaum als geeignete Kandidatin zählte - doch so viel Taktgefühl schrieb ich ihm zu, zumindest vorher mit mir darüber zu sprechen. Nein, er würde einen solch großen Schritt nicht ohne Absprache gehen. Immerhin liebte er mich und nicht Eljina.

Doch was hatte Sejanir dann gehört? Waren seine Ohren derart schlecht, dass er sich komplett im Thema geirrt hatte oder hatten die beiden doch darüber gesprochen? Wenn ja, wieso? Worüber genau?

Völlig appetitlos schlang ich die letzten Reste meines Frühstücks hinunter und entschuldigte mich dann mit der Ausrede, viel zu tun zu haben. Ich spürte Krijans Blick im Rücken und wusste, dass er dasselbe dachte wie ich. Was, wenn Sejanirs Geschichte nicht ganz falsch war?

Mit Mühe kämpfte ich die Sorgen nieder. Ich würde Azvar einfach selbst fragen. Sicher wäre er nach dem Frühstück nun in seinen Gemächern und er würde mich ja wohl kaum anlügen. Außerdem glaubte ich nicht, dass er sich mit Eljina verlobt hatte. Er hatte doch sicher noch Zeit, bis er einen Erben bräuchte und als Caraliv müsste er nicht einmal zwingend vorher heiraten. Mein Vertrauen in ihn reichte so weit, dass ich wusste, er würde sich nicht einfach mit Eljina verloben und er würde mir nicht einfach verschweigen, wenn jemand von unserer Beziehung erfuhr.

Als ich in seine Gemächer kam, war jedoch niemand außer Mynar da, der sich dann mürrisch zum Wäschewaschen verzog und mich allein zurückließ, was mir nur Recht war. Ich kümmerte mich um das Feuer, stellte nebenbei fest, wie wenig es mir inzwischen ausmachte, meine Hände mit schwarzem Ruß zu beflecken, und vertrieb mir dann die Zeit mit etwas Aufräumen.

Erneut erschütterte ein Sturm den Palast und verdunkelte den Himmel, sodass die Tageszeit unmöglich festzustellen war - ich schätzte es gegen Mittag - als Azvar wieder auftauchte. Er war draußen gewesen, was der schwere Fellumhang um seine Schultern bewies, den ich ihm abnahm und dann zum Trocknen und Aufwärmen neben den Kamin hängte.

"Es gibt ein brandneues Gerücht über den König", begann ich das Gespräch schließlich, da er die letzten Minuten ungewöhnlich wortkarg gewesen war. Ich hatte den Eindruck, dass ihn etwas beschäftigte.

"Das gibt es doch immer."

Keine Nachfrage? Normalerweise amüsierte er sich immer prächtig über die teilweise kreativen neuen Geschichten, die man sich unter den Dienern über ihn erzählte und machte sich über die lustig, die diese auch noch ernsthaft glaubten.

Also beschäftigte ihn wirklich etwas und bereitete ihm Sorgen. Ich wusste, dass ich ihn aufheitern oder zumindest einen Teil der Last abnehmen würde, sobald ich die endgültige Bestätigung hatte, dass ich mir mein Vertrauen nicht nur eingeredet hatte. Dass Sejanir sich verhört hatte, dass Azvar nicht solche Themen am Frühstückstisch mit Eljina besprach.

Er setzte sich in einen Sessel vor den Kamin und wärmte sich die Hände an den orangeroten Flammen. Die tiefe Sorgenfalte auf seiner Stirn gefiel mir nicht. Er steigerte sich mal wieder viel zu sehr in seine Pflichten hinein. Ablenkung würde ihm guttun.

"Man sagt, du hast dich mit Eljina verlobt." Lächelnd setzte ich mich neben ihn und blickte ihn an, um seine Reaktion nicht zu verpassen. Vielleicht sogar um das Grinsen zu sehen, dass bei dieser absurden Nachricht sicher sein Gesicht erreichen würde.

Ich war nicht vorbereitet auf sein Zusammenzucken, auf seinen erschrockenen Blick, auf seine Hände, die sich plötzlich verkrampften. Irritiert musterte ich ihn und mein Blick traf direkt den seinen. Es dauerte nicht lange, doch wollte ich es mir nicht eingestehen, was ich dort in seinen schwarzen Augen erkannte: Schuld.

Langsam erhob ich mich und trat einen Schritt zurück. "Nein." Meine Stimme klang trocken und brüchig, als hätte ich tagelang nichts getrunken. Mit einem Mal war mein Mund ausgedörrt, meine Zunge fühlte sich pelzig und dick an. Ich bereute das ausgiebige Frühstück vor wenigen Stunden, als mein Magen sich auf die Größe einer Haselnuss zusammenzuziehen schien.

"Kaira, nein, lass mich das erklären."

Ich kannte Azvar zu gut, um mich von seiner ruhigen Stimme täuschen zu lassen. Beinahe entglitten ihm seine Gesichtszüge, Schweiß erschien auf seiner von Sorgenfalten gezeichneten Stirn und seine Hände verkrampften sich zu Fäusten und lockerten sich dann wieder, ein deutliches Zeichen seiner Nervosität.

"Nein."

Zu einem anderen Wort war ich nicht fähig. Meine Gedanken schienen zu rasen und gleichzeitig dickflüssig durch meinen Kopf zu strömen, immer dieselben, die ich doch nicht ganz erfassen konnte. Wie war ich auf die Idee gekommen, ihm zu vertrauen? Wieso sollte er sich nicht mit Eljina verloben, wenn sie eine ranghohe, junge Frau war, die neben ihm regieren würde, wie ich es nie könnte?

Oder würde Azvar mir gleich widersprechen, mir sagen, dass das nur eine Überreaktion war und es keinen Grund zur Sorge gab? Sicherlich. Ich wartete auf das Nein aus seinem Mund, die darauffolgende Erklärung, die mich beruhigen würde. Und danach konnten wir darüber lachen, uns küssen, vielleicht sogar -

"Es tut mir leid, Kaira, bitte lass mich erklären. Sie -"

Er sagte noch etwas, streckte die Hand nach meiner aus, doch ich hörte seine Worte nicht mehr, geschweige denn, dass ich sie verstand und verarbeiten konnte.

Irgendetwas war zerbrochen. In mir. Mein Herz konnte es nicht sein, ich spürte, wie es in Höchstgeschwindigkeit schlug und wie es von den Scherben des zerbrochenen Etwas durchbohrt wurde. Wie diese scharfkantigen Bruchstücke auf meine Lunge einstachen, mir die Luft zum Atmen nahmen und für einige Zeit alles waren, was mein Bewusstsein aufnehmen konnte. Dieser unfassbare Schmerz, der dadurch verursacht wurde, und wie irgendwie mein Herz doch noch weiterschlug.

Ich zuckte vor seiner Berührung zurück und spürte, wie der Kloß in meiner Kehle die Tränen aufsteigen ließ, sah, wie meine Sicht verschwamm. Stolpernd wandte ich mich von Azvar ab. Es fühlte sich an, als würde ich in tiefem Wasser waten, als ich auf die verborgene Tür zu den Dienerkorridoren zustürzte.

Irgendwo durch die Tiefen der Palastkorridore führten mich meine Beine, die unabhängig von meinem Körper zu agieren schienen. Seitenstechen fügte einen weiteren Schmerz hinzu, der jedoch geringfügig war, im Gegensatz zu allem anderen.

Heiße Tränen rannen über meine Wangen, sammelten sich in meinen Mundwinkeln und hinterließen einen salzigen Geschmack auf meiner trockenen Zunge.

Ich wusste nicht, ob Azvar mir folgte. Ich wusste auch nicht, wo ich war. Aber ich wusste, dass ich weg wollte und musste. Weg von dieser Lüge, von dieser Enttäuschung, von diesem Schmerz. 

Selbstverständlich war mir klar gewesen, dass keine große Zukunft auf Azvar und mich wartete. Er war ein König, ich eine Dienerin. Wo sollte unsere Beziehung denn hinführen? Natürlich brauchte er eine Frau, die ihm auch Erben gebären konnte.

Dennoch - irgendwo in meinem Herzen war die Hoffnung gewesen. Die Hoffnung, dass er mich trotz allem bevorzugen würde, dass wir eine Lösung finden würden, dass er und ich für immer zusammenbleiben würden. Die Hoffnung, die nun tief in einem Meer aus Enttäuschung und Schmerz versenkt wurde.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro