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15 • 1 | Azvar

So oft ich auch versuchte mich abzulenken, der Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich brauchte eine Frau. Ich brauchte Erben. Zwar fühlte ich mich nicht unbedingt bereit ein Kind aufzuziehen, doch würde ich mich ja ohnehin mehr um die Regierungsgeschäfte kümmern müssen und ich konnte nunmal nicht garantieren, dass ich alt werden würde.

Natürlich wollte ich nicht heiraten. Schon gar nicht eine andere Frau als Kaira. Doch wirklich eine Wahl hatte ich eben nicht und diese drohende Feststellung trübte meine Laune wie der Nebel morgens das Land. Vermutlich bemerkte niemand diesen Stimmungsumschwung außer Kaira selbst und vielleicht noch Eljina, was mir aber nur recht war. Sonst gäbe es nur wieder Gerüchte, wieso der König plötzlich so schlecht gelaunt war.

Die Reise zog sich hin, Dorf um Dorf begrüßte das Gefolge des Königs, ließ sich von mir die Hände schütteln und die Kinder segnen, Stadt um Stadt brachten wir hinter uns und schließlich, als die Landschaft in mehreren Zentimetern Schnee eingebettet lag, kam Samalfar in Sicht.

Noch nie hatte mich ein besonders starkes Band mit dieser Stadt, mit dem Palast verbunden und doch fühlte es sich gut an, nun nach Hause zurückzukehren. Sogar die königlichen Gemächer genoss ich, das heiße Bad, das man mir vorbereitet hatte und das vor allem die tief sitzende Kälte aus meinen Gliedern trieb. Krijan, so stark meine Abneigung gegen ihn auch war, wusch meine Haut rein von jeglichem Schmutz, massierte mir die Kopfhaut und trocknete mich anschließend mit weißen, weichen Tüchern ab. Erfrischt und mit ein wenig besserer Laune machte ich mich auf den Weg in die erste Ratssitzung seit meinem Aufbruch, in der ich über alles Geschehene informiert wurde und mir zweimal einen Wink mit dem Zaunpfahl anhören musste, dass Kuladr seine eigene Tochter für eine ausgezeichnete Thronanwärterin hielt. Trotz der offensichtlichen Hinweise ignorierte ich dieses Thema und tauschte nur einen Blick mit Eljina. Sie schmunzelte und verdrehte die Augen in Kuladrs Richtung.

Nach der Sitzung aß ich im Speisesaal zu Abend, organisierte dann die Auspeitschungen der Missbrauchstäter und fing an die Rede zu schreiben, die allen klarmachen sollte, dass sie bei solchen Ereignissen auch mich persönlich ansprechen konnten und ich für jeden da war, der sich Mitglied meines Volkes nannte. Doch war ich einerseits nicht ganz bei der Sache und andererseits so müde und ausgelaugt, dass ich kaum die ersten drei Sätze zustande brachte, bevor ich von Kaira ins Bett geschickt wurde. Beinahe widerstandslos ließ ich mich von ihr ins Schlafzimmer schieben, wo ich dankbar in meine Kissen sank.

Zwar war ich so müde, dass ich kaum die Augen offen halten konnte, doch der Schlaf kam nicht gegen meine kreiselnden Gedanken an. Das Problem der Ehe erforderte meine komplette Aufmerksamkeit, ob ich nun wollte oder nicht.

Eljina wäre keine schlechte Wahl. Sie war vernünftig, verantwortungsbewusst, hatte den entsprechenden Rang und ich konnte nicht leugnen, dass sie auch noch nicht schlecht aussah.

Außerdem, welche Alternativen hatte ich? Natürlich stand mir jede Frau dieses Reiches zur Verfügung, doch das Letzte, was ich wollte, war irgendein fremdes, verzogenes, überhebliches Prinzesschen, mit der man kein vernünftiges Wort reden konnte. Unter diese Kategorie fiel unter anderem Kuladrs Tochter. Sie bemühte sich so sehr, mir zu gefallen, dass ich es kaum in einem Raum mit ihr aushalten konnte.

Also Eljina. Doch wollte ich sie wirklich zur Frau? Natürlich war sie nett und alles, doch ich fühlte nunmal nichts, wenn ich an sie dachte. Sie war eine gute Bekannte, allerhöchstens vielleicht noch eine Freundin. Allerdings war sie auch die, mit der mein Vater mich vermählt hätte. Wollte ich die Frau, die den Willen Amroths erfüllt hätte?

Gleichzeitig war mir jedoch auch klar, dass, egal wie ich es drehte und wendete, ich nur eine Lösung hatte. Ich musste Eljina heiraten. Was nicht bedeutete, dass ich Kaira von mir stoßen würde. Eljina wusste von ihr und unserer Beziehung und egal, was sie davon hielt - die temperamentvolle, irgendwie auch niedliche Dienerin der Lazaliv war mir wichtiger.

Mit diesem widerstrebenden Entschluss fiel ich schließlich in meinen ersehnten Schlaf.

-'-

Meiner Hoffnung, dieses Gespräch schnell hinter mich zu bringen, kam ich schon am Frühstückstisch einen Schritt näher, denn auch Eljina saß an der Tafel und zwar an ihrem rechtmäßigen Platz neben meinem thronartigen Stuhl. Es war viel los im Speisesaal und ich nutzte die allgemeine Geräuschkulisse, um unbemerkt mit ihr zu sprechen.

"Ich muss heiraten." Lieber fiel ich direkt mit der Tür in den Saal, als ewig um den heißen Brei herumzureden.

"Ich dachte, ein König muss gar nichts?" Das Grinsen verschwand wieder von ihrem Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass ich es ernst meinte. "Du hast also eine Entscheidung getroffen. Wer ist die Glückliche?"

"Du weißt, dass du die einzig akzeptable Kandidatin dafür bist."

"Weiß ich. Schön, dass ich wenigstens akzeptabel bin."

Inzwischen kannte ich sie gut genug, um den Unterton aus ihrer Stimme herauszuhören und zu wissen, dass dieser Kommentar nicht ganz scherzhaft war.

"So meinte ich das nicht und das weißt du auch, Eljina. Du bist eine tolle Frau und du würdest auch eine gute Königin abgeben. Aber ich ..." Liebte eine andere? Hatte keinerlei Gefühle für sie? Würde eine Lazaliv ihr vorziehen?

"Aber du hättest mich nicht als erste Wahl genommen."

"Nein", gab ich offen zu und neigte den Kopf. "Ich werde auch nicht mit Kaira Schluss machen."

"Das ist mir durchaus bewusst. Du kannst ja kaum ohne sie. Man sieht dir an, wenn du an sie denkst. Und man sieht dir an, dass du auf der Reise nicht ausreichend geschlafen hast, weil du deine Nächte vermutlich anderweitig verbracht hast."

"Was willst du mir damit sagen?"

"Dass dir diese Dienerin irgendwie den Kopf verdreht hat, wie es noch nie jemand vorher geschafft hat." Eljina schüttelte seufzend den Kopf. "Und wie ich es auch nicht mehr schaffen werde. Aber dir sollte klar sein, dass du von mir Erben bekommen wirst, wenn du mich zur Frau nimmst."

"Ich weiß. Wenn du dazu bereit bist", erwiderte ich und musterte sie von der Seite.

Bedacht nahm sie sich eine Traube und drehte sie in den Fingern, hielt den Blick darauf gerichtet. Ich hatte den Eindruck, dass sie nur mich nicht ansehen wollte. Es vergingen beinahe drei Minuten, bevor sie wieder sprach. Ich vertrieb mir die Zeit mit einigen appetitlosen Bissen und einigen Schlücken Wasser.

"Hast du mit ihr darüber gesprochen?" Noch immer sah sie lieber die Traube an als mich.

"Nein. Noch nicht."

"Du verlobst dich hier gerade mit einer Frau und hast mit der, die du liebst, noch nicht darüber gesprochen?"

Ich wartete, bis der Diener, der mein Wasserglas nachschenkte, wieder zurückgetreten war, ehe ich antwortete. "Ich werde es tun, bevor die Verlobung öffentlich wird und wenn sie sich komplett quer stellt, habe ich auch ein Problem, weil ich nicht weiß, wo meine Prioriäten liegen. Aber natürlich weiß auch sie, dass ich als König gewisse Pflichten habe."

"Na dann." Sie schob sich die Traube in den Mund und musterte mich nun direkt aus ihren dunkelblauen Augen. "Es wird mir eine Ehre sein."

Ich lächelte schwach und schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid, dass ich dich nicht aus Liebe heiraten kann."

Auch Eljina lächelte nun ganz leicht. "Ich habe früher davon geträumt, Königin zu werden. Einen gutaussehenden, jungen Prinzen zu heiraten, der mir ein Königreich und unendliche Liebe schenkt. Das Träumen hört irgendwann auf und man findet sich mit der Realität ab. Selbst, wenn ich nur das Königreich mit dem jungen, gutaussehenden König ohne die unendliche Liebe bekomme, ist das eine Ehre, Azvar. Ich werde mein Bestes geben, dich zu unterstützen und das Land mit dir zu regieren. Auch, wenn dein Herz nicht mir gehört."

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