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12 • 5 | Kaira

Der Abend bestand für mich hauptsächlich aus essen und zuhören, womit ich aber nicht das geringste Problem hatte. Es war schön, sich mal wieder an einen festlich gedeckten Tisch zu setzen, angerichtete Teller vor die Nase gestellt zu bekommen und so viel essen zu können wie ich wollte. Schon zu lange nicht mehr hatte ich so aufwendig zubereitete Gerichte selbst essen können und ich genoss jeden Bissen mit ganzem Herzen.

Danach war ich entspannt und satt, hörte den Gesprächen der anderen Gäste zu und hielt mich größtenteils raus. Es war interessant zu erfahren, worüber die Reichsten der Caraliv so sprachen. Ein großer Teil handelte vom König, teilweise sprach man von den Verlusten, die er erleiden musste, teilweise von den Gerüchten, die sich um seine Person rankten. Der Krieg war ein weiteres großes Thema, ebenso wie die Lazaliv und der allgemeine Hass auf sie. Inzwischen war ich so daran gewöhnt, dass es mir kaum etwas ausmachte, harsche Worte und rüde Beleidungen meinem Volk und meiner Familie gegenüber zu hören.

Als Azvar mit Eljina auf die Tanzfläche trat, beobachtete ich sie und freute mich, wie sorglos der König in diesen Minuten aussah. Viele andere Paare schlossen sich ihnen an, doch da mich niemand kannte und ich mir auch keine Mühe gegeben hatte, mich mit jemandem anzufreunden, bat mich niemand zum Tanz und so blieb ich sitzen, während die meisten Gäste sich zur Musik bewegten.

Die Tänze der Caraliv waren viel lockerer, schwungvoller als die der Lazaliv, zumindest die meisten. Früher war ich keine schlechte Tänzerin gewesen, es hatte mir sogar Spaß gemacht, auf jeglichen Festen mit unterschiedlichen Männern zu tanzen. Doch als ich nun die Caraliv beobachtete, fiel es mir schwer, ein Muster zu erkennen, nach welchem sie sich bewegten und ihre Schritte setzten - trotzdem schafften sie es, nicht zusammenzustoßen und gleichzeitig auch noch gut auszusehen. Außerdem führten nicht immer strikt die Männer, ich sah auch einige Paare, bei denen es so wirkte, als würde die Frau führen, etwas, was ich außerordentlich befremdlich fand. Vielleicht war es also auch besser so, dass ich mich dort nicht blamieren konnte.

Ich vertraute Azvar, dass er Eljina schon in angemessenem Abstand halten würde und ich mir keine Sorgen machen musste, wenn er mit ihr tanzte. Trotzdem stach die Eifersucht, als ich sah, mit welcher Anmut sie sich bewegte, wie elegant sie sich von ihm führen ließ und wie schön sie dabei aussah. Als Azvar beim nächsten Stück mit einigen anderen Damen kurz tanzte, war sein Lächeln so voller Charme und Attraktivität, dass ich mich selbst an die Stelle dieser Hofdamen wünschte und mir Azvars Hände auf meinem Körper, seine Lippen auf meinen vorstellte.

Nicht ein einziges Mal hatte er sich mehr nach mir umgesehen. Es war ja vollkommen in Ordnung, mit anderen Frauen zu tanzen, doch wenn es scheinbar ohnehin keine festen Partner gab, hätte er ja auch mal mich fragen können. Und wenn es nur ein kurzer Tanz war. Stattdessen saß ich hier und langweilte mich.

Genervt stand ich auf. Wenn Azvar ohnehin nicht vorhatte mit mir zu tanzen, konnte ich genauso gut auch ins Bett gehen. Vermissen würde er mich ja wohl nicht. 

Das Stück endete und ich sah, dass Azvar die Tanzfläche verließ, als ich schon beinahe an der Tür war. Für einen Moment hatte ich die Hoffnung, er würde sich nach mir umsehen, mich vielleicht auch zum Tanz fordern, oder mir zumindest ebenfalls ein Lächeln schenken ... Doch sein Blick blieb lediglich bei den Leuten auf der Tanzfläche hängen.

Leiser Schmerz machte sich in meinem Kiefer bemerkbar und ich musste mich zusammenreißen, meine Zähne nicht mehr ganz so fest zusammenzubeißen. Ohne einen Blick zurück wandte ich mich zur Tür und schlug den Weg zu Azvars Schlafgemach ein. Wenn er den Abend nicht mit mir verbringen wollte, würde ich mich ihm nicht aufdrängen. Ich war ja nur eine Dienerin, zufällig in einem zu schönen und zu teuren Kleid für sie. Genug für ein paar nette Worte, mehr aber auch nicht.

"Kaira!"

Was wollte er? Hatte er nicht Besseres zu tun? Ohne mich umzudrehen ging ich weiter den verlassenen Korridor entlang.

"Warte, Kaira."

Jetzt versuchte er es also im Befehlston. Der konnte mich mal. Jetzt würde ich aus Prinzip nicht mehr warten. Meine Schritte beschleunigten sich. Einmal bog ich noch um die Ecke, dann konnte ich schon die Wachen sehen, die vor der Tür standen.

Wenige Meter davor legte sich Azvars Hand auf meine Schulter und ich fuhr herum, riss mich aus seinem Griff los und funkelte ihn an. "Was willst du?"

"Mit dir reden, was denn sonst? Was ist los?"

Er wirkte ehrlich verwirrt, verständnislos dafür, dass ich an einem doch so tollen Abend schlechte Laune hatte. Verächtlich schnaubend drehte ich mich wieder um und ging weiter auf die Tür zu. Ich hörte, dass er mir folgte, und die Wachen öffneten die Türen, als wir uns näherten.

Sobald wir eingetreten waren und die Soldaten die Türen wieder geschlossen hatten, fing Azvar wieder an zu sprechen. "Kaira, was ist denn in dich gefahren? Vorhin warst du doch noch gut drauf."

"Und weil ich vorhin gut drauf war, muss ich das jetzt auch sein?" Ich verschränkte die Arme und drehte mich zu ihm um. "Bist du nicht beschäftigt?"

Er sah ehrlich verwirrt aus. Hatte er wirklich keine Ahnung, weshalb ich schlecht auf ihn zu sprechen war?

Nach einigen Sekunden beschloss ich, ihm zumindest einen Tipp zu geben. "Mit tanzen zum Beispiel? Die fünfzig Frauen, die dir schöne Augen machen, vermissen dich sicher schon."

Die Erkenntnis flackerte in seinen Augen auf und er atmete tief aus. Dann erschien ein Grinsen auf seinem Gesicht, das mich ihn nur noch fassungslos anstarren ließ. Einige Sekunden konnte ich nicht anders, dann wandte ich mich kopfschüttelnd ab und wollte in der Kammer nebenan verschwinden, die mein Bett beinhaltete.

"Nein, Kaira, warte, so war das nicht gemeint!", hörte ich den hastigen Einwand und die schnellen Schritte hinter mir. Bevor ich ausweichen konnte, hatte ich Azvars Hand an meinem Oberarm und seinen Körper um einiges näher vor mir, als mir lieb war. Ich wollte mich losreißen, zurückweichen, doch spürte ich die Wand im Rücken und seine Hände zu beiden Seiten von mir. "Hör mir zu."

Stur starrte ich nach vorne, um ihm nicht in die Augen zu sehen, was zur Folge hatte, dass mein gereizter Blick sich in seine Brust bohrte. Er stand so dicht vor mir, dass ich auch nicht unter einem Arm würde wegtauchen können und dass sein aromatischer Duft in meine Nase stieg, was meine Konzentration für einen Moment ins Wanken brachte. "Wieso sollte ich? Geh doch wieder mit deinen Verehrerinnen tanzen", schnappte ich trotzig und versuchte ihn von mir wegzuschieben, was in etwa so viel Erfolg hatte, als würde ich als Ameise versuchen einen Berg abzutragen.

"Ich will nicht mit denen tanzen."

"Dafür hast du es aber erstaunlich lange schon ertragen und mich keines Blickes gewürdigt", entgegnete ich und hob weiterhin nicht den Blick, wollte ihm nicht in die Augen sehen.

"Sieh mich an."

Seine Hand schob sich unter mein Kinn und hob es an, sodass ich wohl oder übel aufsehen musste. Sobald ich in seine schwarzen Augen blickte, begann meine Gegenwehr zu bröckeln. Reue lag darin, genauso wie Sanftmut und Zuneigung. Einen solchen Ausdruck hatte ich noch nie bei ihm gesehen.

"Ich will nichts von denen. Wenn ich eine andere bevorzugen würde, wäre sie schon längst meine Frau, oder zumindest meine Verlobte. Diese Frauen sind nichts, rein gar nichts im Vergleich zu dir, Kaira."

Ich wollte den Blick wieder abwenden, ihn von mir stoßen, weiter sauer auf ihn sein. Doch seine Augen hielt mich gefangen, seine Hand so sanft an meinem Kinn, dann an meiner Wange. "Ich vertraue dir ja, dass du nicht bei der ersten Gelegenheit mit Eljina ins Bett steigst. Aber woher soll ich wissen, dass du mich nicht halb vergisst, wenn du so viele andere Frauen haben kannst?" Meine Stimme war leise, weniger vorwurfsvoll, als ich sie eigentlich gerne hätte. Langsam hob ich eine Hand, legte sie auf die Azvars, die auf meiner Wange ruhte.

Er schüttelte den Kopf. Ein Schauer lief über meinen Rücken, als er mit dem Daumen sachte über meine Schläfe strich. "Ich schwöre es. Auf mein Reich, auf mein Leben, auf das aller, die mir etwas wert sind. Ich liebe dich, Kaira. Von ganzem Herzen."

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