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12 • 4 | Azvar

Vier Gänge wurden aufgetischt, zwischendurch bediente man sich am ausladenden Buffet und versorgte sich mit ausreichend Wein. Das Essen war gut, der Alkohol teuer, die Stimmung fantastisch. Bis auf die an den Wänden aufgereihten Wachsoldaten war jeder ausgelassen und fröhlich und genoss diese Stunden ohne Gespräche über Krieg, nächste Handlungen, über die Zukunft. Sogar ich vergaß für einige Zeit meine Sorgen und meine Trauer, als ich mich mit Eljina und Lawar unterhielt und nebenbei viel zu viel aß.

Nach dem dritten Gang begann ich, mich unter die Leute zu mischen, mich hier und dort mit anderen zu unterhalten und mich zwischendurch auf einen freien Platz zu setzen. Es waren viele Gäste hier, die ich kaum kannte, einige der Fürsten waren jedoch netter als erwartet. Irgendwann unternahm ich einen weiteren Gang zum Buffet, um meinen Vorrat an gesüßten Iqunube aufzufüllen. Die hellgrünen, runden Beeren, die mit ein wenig Honig angeröstet so ausgezeichnet schmeckten, waren zum Glück in so großen Mengen vorhanden, dass ich mir um Nachschub keine Sorgen machen musste.

"Wenn ich dich frage, wie viele Kelche Wein du schon hattest, kannst du mir noch eine überzeugende Antwort geben?"

Mit einem Lächeln drehte ich mich um und sah Kaira unschuldig an. "Natürlich. Vier. Das ist der fünfte. Wie sieht es bei dir aus?"

Sie lächelte belustigt und nahm sich ebenfalls einige Iqunube. "Ich habe noch nie in meinem Leben auch nur einen Tropfen Alkohol angerührt."

"Das glaube ich dir nicht", behauptete ich sofort und musterte sie stirnrunzelnd.

"Denkst du, Frauen in Thazanur dürfen trinken? Bei uns wäre eine betrunkene Frau ungefähr so skandalös wie bei euch ein König, der mit einer lazalischen Dienerin schäkert."

"Hier." Ich hielt ihr meinen Kelch unter die Nase. "Du verpasst etwas."

Kaira schmunzelte, nahm aber das Gefäß und nippte einmal daran. Sofort setzte sie den Kelch wieder ab und wischte sich hustend mit dem Handrücken über die Lippen. "Das schmeckt grauenhaft."

Ich lachte und trank selbst einen Schluck. "Bleibt mehr für mich. Wie findest du das Fest?"

"Es hat noch niemand herausgefunden, wer ich bin, das verbuche ich als Erfolg. Der Mann, der am Anfang neben mir saß, hatte innerhalb von drei Minuten ungefähr fünf Flaschen Wein gelehrt und war seitdem für alle im Umkreis recht amüsant. Wusstest du, dass es im Meer genau dreihunderteinundzwanzig Fische gibt und die sich alle einmal im Jahr treffen, um zu singen?"

Es war das Funkeln in ihren Augen, das mich zum Lächeln brachte. "Nein, das ist neu für mich. Interessant zu erfahren." Ich drehte mich um, als eine Kolonnie an Dienern den Saal betrat und den letzten Gang brachte. "Wir sehen uns. Ich habe gehört, Lawar hat eine ganz ausgezeichnete Nachspeise bestellt."

Kaira neigte lächelnd den Kopf und ich spürte ihren Blick im Rücken, als ich zu meinem Platz zurückkehrte. Tatsächlich wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Die süße Creme aus Honig und Sahne mit der Soße aus säuerlichen Beeren und dem gewissen Etwas aus herben Kräutern ließ sich wunderbar innerhalb von zwei Minuten restlos verschlingen. Zufrieden lehnte ich mich zurück und beobachtete die Leute, lauschte vereinzelten Gesprächen und der wechselnden Musik. Inzwischen war mir der Wein ein wenig zu Kopfe gestiegen und als die Spieler ein neues, schnelles Stück anstimmten, konnte ich nicht mehr stillsitzen.

Mit einem Grinsen drehte ich den Kopf zu Eljina, die meinen Blick fragend erwiderte. "Darf ich um einen Tanz bitten?"

Sie lächelte und neigte dem Kopf. "Wie könnte ich eine solche Ehre verstreichen lassen. Sehr gerne."

Gleichzeitig standen wir auf und ich wies eine Gruppe von Dienern an, das Buffet an den Rand zu stellen. Zu zweit traten wir in die Mitte der nun freien Fläche und stiegen in den schnellen, lockeren Tanz ein. Schon nach wenigen Sekunden schlossen sich uns weitere Paare an und wir waren nicht mehr allein. Eljina war eine gute Tänzerin, die sich mit Anmut und Präzision bewegte. Ihr fliederfarbenes Kleid schwang mit unseren Bewegungen mit, einige Strähnen lösten sich aus ihrer Frisur und fielen ihr ungebändigt auf die Schultern.

Dem fröhlichen Stück folgte ein ruhigeres. Automatisch wechselten Eljina und ich unsere Haltung, sie kam näher auf mich zu, unsere Schritte wurden langsamer, meine Hand ruhte auf ihrer Taille. Unsere Blicke begegneten sich und gleichzeitig lächelten wir. In Eintracht schwiegen wir, sahen uns zwischendurch an, blickten ansonsten über die Schulter des anderen. Nach diesem Lied kam eines, dessen Tanz Eljina nicht mochte und so tanzte ich mit einer anderen Dame, die durchgehend glücklich strahlte und sich scheinbar nichts Schöneres vorstellen konnte, als mit dem König zu tanzen.

Einige Stücke tanzte ich durch, machte dann eine Pause und kehrte mit Eljina später wieder zurück auf die Tanzfläche. Die ersten Gäste waren nun am Gehen, einige waren schon auf ihren Stühlen eingeschlafen, viele vermutlich mit mehr Alkohol, als gut für sie war. Die, die noch gerade laufen konnten, waren größtenteils auf der Tanzfläche, wo nun wieder ein langsameres Stück angestimmt wurde. Eljina legte eine Hand auf meine Brust und kam mir so nahe, dass ihre Wange beinahe ebenfalls dort auflag. Es war ein ruhiger Tanz, der recht entspannend war.

"Das wird Gerüchte geben", stellte sie fest und folgte meiner Führung, um mit niemandem zusammenzustoßen.

"Allerdings. Aber die gibt es sowieso", erwiderte ich. "Wenn ich Gerüchte vermeiden wollte, müsste ich mich Tag für Tag in meinem Arbeitszimmer einschließen und mich der Öffentlichkeit nicht mehr zeigen."

"Dann würde es auch Gerüchte geben. Das Volk würde denken, du wärst todkrank. Oder schon gestorben", entgegnete Eljina amüsiert.

"Auch wahr. Ich dürfte einfach kein König sein."

"Darum wirst du aber wohl nicht mehr herumkommen", stellte sie fest und ich sah, wie ihr Blick kurz auf dem Ring ruhte, den ich seit meiner Krönung trug.

"Will ich auch gar nicht. Wenn das hier Königsein bedeutet, bin ich gerne König." Der Wein ließ meine Gedanken sorglos umherschwirren und ich dachte nicht nach, bevor ich sprach. "Außerdem darf man sich als König um einiges mehr erlauben, als als Sohn des Königs."

Eljina lächelte und hob eine Augenbraue. "Zum Beispiel? Mit Dienerinnen schlafen?"

"Das wäre vermutlich nichtmal das Problem gewesen", schnaubte ich. "Das Volk schon eher."

Sobald die Worte ausgesprochen waren, verschwand jegliche Trägheit des Weins und ich konnte praktisch zusehen, wie die Erkenntnis auf Eljinas Gesicht erschien. Für kurze Zeit kam sie aus dem Takt und wir brauchten einige Sekunden, bis wir uns wieder im langsamen Tempo der Musik bewegten. Mit einem Mal war mir heiß. Die Luft schien stickiger geworden zu sein.

"Es ist also wirklich Kaira."

Ich konnte aus ihrem Ton nicht schließen, was sie darüber dachte und was sie davon hielt, es war lediglich eine neutrale Festellung.

"Ja." Es gab keinen Grund, es jetzt noch abzustreiten. Sie wusste es ohnehin und was einmal ausgesprochen war, ließ sich schlecht zurücknehmen. 

"Eine Lazaliv." Langsam identifizierte ich Ungläubigkeit in ihrer Stimme.

"Ja. War das deine Vermutung?"

"Eher Befürchtung. Die Tochter des Königs, der verantwortlich ist für den Tod deiner ganzen Familie."

Unwillkürlich biss ich die Zähne zusammen und musste mich zusammenreißen, auf meinem Gesicht die Regungslosigkeit beuzubehalten. Es gefiel mir nicht, dass sie mich jetzt daran erinnerte.

"Ja. Du musst mich gar nicht erst belehren, Eljina", sagte ich knapp. "Ich weiß sehr wohl, worauf ich mich einlasse."

"Tust du das wirklich?"

"Ich will nichts mehr davon hören." Mir war ja klar, was für ein Risiko diese Beziehung war, wie wenig Zukunft sie hatte, in welche Gefahr sie Kaira bringen konnte. Ich konnte gut darauf verzichten, all diese Tatsachen nochmal aufgezählt zu bekommen.

Das Lied wechselte ein weiteres Mal und der langsame Part ging nahtlos in ein bekanntes Stück über, das einen einstudierten Tanz erforderte, bei dem die Frauen immer wieder einen Mann weitergegeben wurden. Nach wenigen Sekunden tanzte ich mit Intalie, der Fürstin, die kurze Zeit später von meiner Hand in Lawars geleitet wurde. Normalerweise mochte ich diesen Tanz, genoss ihn und amüsierte mich, wenn Frauen ganz aufgeregt waren, mit mir zu tanzen. Doch nun war ich nicht bei der Sache, ließ mir zwar nichts anmerken, war hinter meinem Lächeln jedoch aufgewühlt und nervös. Nach dem Stück zog ich mich zurück und hielt Ausschau nach Eljina, um das Gespräch ordentlich zu beenden, doch sie tanzte noch und ich konnte mich nicht einfach so einmischen.

Seufzend ließ ich den Blick über die Leute schweifen und nahm mir noch zwei oder drei Iqunube, doch nichtmal deren süßer Geschmack konnte mich ablenken. Ich spürte Kairas Blick auf mir, noch bevor ich sie in der Nähe der Türen bemerkte. Als ich zu ihr sah, hatte sie sich jedoch schon wieder abgewandt. Zwar sah ich ihr Gesicht nicht, doch etwas sagte mir, dass ich darauf kein fröhliches Lächeln finden würde, als sie nun mit schnellen Schritten den Saal verließ und sich nicht mehr umsah.

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