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09 • 7 | Azvar

Lange standen wir so dort, beide in den Armen des anderen, und hielten uns gegenseitig aufrecht. Kaira war warm gegen meinen Oberkörper und ich spürte, wie sich ihre Brust gleichmäßig hob und senkte, wie ihr Haar über meinen Arm strich und wie sie sich sachte an mich lehnte.

"Tut mir leid, dass ich so harsch war", murmelte ich nach einigen Sekunden, "Ich kann ja verstehen, wieso du so gehandelt hast."

"Danke", nuschelte sie, ohne den Kopf zu heben. "Hast du inzwischen deine Wunde versorgen lassen?"

"Ja. Eljina hat mich gezwungen und hatte schon einen Heiler im Tagungsraum", gab ich seufzend zu.

Sie regte sich, als ich den Namen erwähnte, und grummelte etwas Unverständliches. Mit einem Klammergriff zog sie mich näher zu sich.

"Ich werde mich nicht verloben, Kaira", erwiderte ich und musste unwillkürlich lächeln, als sie ruckartig aufsah und das Kinn an meine Brust legte.

"Nicht?" Es war offensichtlich, dass sie versuchte beiläufig zu klingen, in Wahrheit aber gespannt wie eine Bogensehne war.

"Ist da jemand eifersüchtig?"

"Nein", kam prompt die Antwort. "Ich will nur wissen, ob ich mich auf eine Hochzeit vorbereiten sollte."

"Ich werde nicht heiraten. Vorerst nicht. Keiner kann mir vorwerfen, wenn ich mich nach dem Tod meiner Familie und meines besten Freundes erstmal nicht verloben will." Der Gedanke an Enlaya und Rednir wischte das Lächeln aus meinem Gesicht wie ein Sturm den Staub von den Straßen wusch. "Außerdem ... Es gibt niemanden, der mich zu irgendetwas zwingen kann, was ich nicht will."

Kaira sah wieder zu mir auf und nickte. "Ich habe gehört, was du über den Tod deines Vaters gesagt hast. Es klang nicht so, als würdest du trauern."

"Dass er ein ehrenloser Bastard war und wie einer gestorben ist?", fragte ich nach, schwieg dann aber.

Sie hatte einen Punkt angesprochen, der mich seit heute Nacht durchgehend beschäftigte und den ich nicht aus dem Kopf bekam. Ich trauerte nicht um meinen Vater. Beim Gedanken an seinen Tod, seine Leiche, das Blut in seinem Gesicht, fühlte ich nichts als Leere. Kein Stich der Wehmut, keine klammernde Trauer, die mein Herz beschwerte. Er hatte mir ein Land im Krieg überlassen und ansonsten nichts als schlechte Erinnerungen. Diese würden mir immer bleiben, doch ab heute würde er keine neuen mehr hinzufügen. Auf eine neue Art und Weise war ich frei. Das Amt des Königs brachte viele Einschränkungen, Pflichten und einiges an Verantwortung mit sich, doch gleichzeitig war ich nun das Oberhaupt aller. Niemand würde mich für mein Handeln strafen, niemand würde mich davon abhalten meinen Willen durchzusetzen.

Vor Jahren, als ich kaum mehr als ein Junge gewesen war, hatte ich Enlaya versprochen, ihr jede Freiheit zu geben, die sie haben wollte, sobald ich König war. Der Gedanke an sie ließ in mir das Gefühl aufkommen, als würde ich nach hinten kippen und endlos in einen Abgrund voll Verzweiflung fallen. Feuer brannte in meiner Brust und breitete sich aus, verursachte ein dumpfes Pochen hinter meinen Schläfen und ein flaues Gefühl in der Magengegend.

Irgendetwas musste man mir angesehen haben, denn Kairas Blick wurde besorgt und sie griff nach meiner Hand. "Ich kann nicht viel machen, aber wenn du möchtest, höre ich dir gerne zu", murmelte sie und legte ihren Kopf wieder an meine Brust.

"Danke. Aber ich komme schon klar", erwiderte ich und unterdrückte mühsam ein Gähnen.

"Das reicht, Azvar", kam prompt die Reaktion darauf. "Du gehst jetzt schlafen. Sofort."

"Zwingst du mich?"

Kaira löste sich von mir, stemmte die Hände in die Hüften und entfaltete ihre Schwingen. Mit erstaunlich herrischem Blick hob sie das Kinn und funkelte mich an. "Allerdings."

Das Gefühl der Enge in meiner Brust verflüchtigte sich allmählich und ich starrte sie unwillkürlich an. "Du siehst schön aus", entfuhr es mir und auf Kairas Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.

"Danke. Du gehst jetzt aber trotzdem ins Bett. Keiner kann einen übermüdeten König gebrauchen."

"Keiner kann einen König gebrauchen, der macht was seine Dienerin ihm sagt", entgegnete ich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf, verschränkte die Arme und setzte einen strengen Gesichtsausdruck auf.

Kaira musterte mich für einige Sekunden und schüttelte dann den Kopf. "Du bist unmöglich. Aber ihr Caraliv seid faszinierend."

"Wieso das denn jetzt?", fragte ich und ließ die Anspannung wieder fallen.

"Du machst eigentlich nichts, aber wenn du willst, kannst du deinem Vater ziemlich ähnlich sein. Ich glaube, du merkst das gar nicht, aber du veränderst deine Ausstrahlung die ganze Zeit, sobald sich deine Stimmung ändert. Vorhin, als du noch sauer warst, musste ich dich nichtmal ansehen, um zu wissen, dass du nicht mit mir reden willst. Und jetzt kannst du so böse schauen wie du willst, ich weiß, dass du es nicht ernst meinst. Wenn du wirklich wütend bist, siehst du irgendwie anders aus. Und du ...", murmelte sie und zögerte kurz, "dein Geruch verändert sich. Es ist nie unangenehm, aber ich ... ich mag deinen Geruch, wenn du gut gelaunt bist."

"Ich verändere mich nicht", behauptete ich sofort. "Nicht unbewusst. Meine gestaltwandlerischen Fähigkeiten kontrolliere ich. Ganz sicher."

"Na, wenn du meinst", erwiderte sie und zuckte mit den Schultern. "Du kannst trotzdem nicht so wütend aussehen, wenn du es nicht bist. Zumindest nicht für mich." Dann sah sie wieder neugierig zu mir auf. "Wie viel veränderst du denn kontrolliert?"

Ich hob eine Augenbraue und schüttelte wortlos den Kopf. Enttäuscht wandte sie den Blick wieder ab und sagte nichts mehr.

Amroth war ein ebenso begabter Gestaltwandler gewesen wie ich. Gerne hätte ich ihm im Tod noch einmal angesehen, um herauszufinden, wie er in Wahrheit aussah, doch sein Gesicht war so stark verletzt und von Blut verklebt gewesen, dass ich keinen Unterschied gesehen hatte. Es wäre demütigend für ihn gewesen, hätte ich ihn je ohne seine Veränderungen gesehen. Wie gern würde ich seine Leiche einmal begutachten und dann dem Volk erzählen, was für ein hässlicher alter Mann er gewesen war.

"Du wolltest schlafen gehen", erinnerte mich Kaira. "Ich muss sowieso noch deine Wäsche machen. Geh ins Bett. Bitte."

"Wenn ein König stirbt, übernimmt sein Sohn normalerweise auch seine privaten Bediensteten. Du wirst nicht mehr allein alles machen müssen", stellte ich fest, als mir auf einmal auffiel, dass Kaira eigentlich durchgehend arbeitete, wenn sie nicht gerade bei mir war.

"Wirklich?" Sie sah mich überrascht an. "Aber die anderen werden mir nicht helfen wollen. Deren einziges Ziel ist es, mich zu ärgern."

"Was interessiert mich, was die wollen? Ich sage denen, die sollen das machen und dann machen die das", behauptete ich schulterzuckend.

Lächelnd trat Kaira auf mich zu und ehe ich mich versah, hatte sie mir einen sanften Kuss auf die Lippen gehaucht. "Danke", flüsterte sie leise, nahm dann meine Hand in ihre und zog mich hinter ihr her wieder ins Schlafzimmer. Seufzend folgte ich ihr und ließ mich von ihr auf das Bett zuschieben.

"Sag deiner Vorgesetzten sie soll die Bediensteten des Königs mir unterstellen. Und dir im Übrigen auch, normalerweise ist die Kammerdienerin die, die am längsten schon dem König dient. Du kannst ihnen also auch gleich sagen, was sie machen sollen. Wenn sie das nicht tun, werde ich das schon merken", meinte ich und ließ mich auf die Matratze sinken. "Wir werden auch umziehen. Die Gemächer des Königs sind größer."

"Mache ich. Aber erst, wenn du schläfst. Sonst gehst du gleich wieder arbeiten, ich kenne dich doch."

Unwillkürlich musste ich schmunzeln über ihre Beharrlichkeit und nickte. "Meinetwegen." Mich ihres direkten Blickes sehr wohl bewusst begann ich die Knöpfe meines Hemdes zu öffnen und ließ es dann von meinen Schultern gleiten. Kaira verschränkte die Arme und versuchte gar nicht erst, unauffällig zu starren, als ich auch meine Hose fallen ließ und schließlich nur mit einem lockeren, kurzen Untergewand aus Leinen bekleidet war. Ein Verband bedeckte einen Teil meines Oberschenkels und ich merkte, dass ihr Blick darauf ruhte. Als sie wieder aufsah, blickten wir uns direkt in die Augen. Nun wandte sie sich nach einigen Sekunden aber doch ab und starrte auf einen der Bettpfosten. Ein wenig belustigt stieg ich ins Bett, sah jedoch weiterhin zu ihr.

Als ich in die weichen Kissen sank und die Decke über mich zog, stellte ich zum ersten Mal fest, wie müde ich wirklich war. Meine Gliedmaßen waren geschunden und schwer, die Lider fielen mir schon zu, sobald ich lag, und trotz der Schreckensbilder, die ich sah, sobald ich die Augen schloss, war ich innerhalb von Sekunden eingeschlafen.

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