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07 • 3 | Kaira

Der Trubel nach den Kämpfen gefiel mir nicht. Gemurmel folgte mir bei jedem Schritt, abwertende Blicke und mehr oder weniger geflüsterte Beleidigungen ebenso. Azvar war zu beschäftigt, um sich mit mir zu unterhalten, und außer ihm wollte das sowieso keiner.

Es waren ohnehin so viele Bedienstete anwesend, dass niemand nach mir suchen würde. Nach einiger Zeit zog ich mich in eine ruhigere Ecke zurück, setzte mich auf das Rad eines Karrens und wartete, bis der König und sein Gefolge wieder abziehen würden. Mir war klar, dass das bis zum Abend dauern konnte, wenn ein Festmahl im Speisesaal geplant war, doch hier störte mich niemand und ich konnte vor mich hin vegetieren.

Ein Bild stand mir noch immer lebhaft vor Augen und egal, wie sehr ich mich auf etwas anderes konzentrieren wollte, ich wurde es nicht los. Azvar, das Schwert erhoben, der kniende und verletzte Lazaliv vor ihm. Dunkelgraues Blut, das aus dessen Hals spritzte, als der Prinz ihn enthauptete. Der Ausdruck auf Azvars Gesicht war grausam gewesen. Er hatte Spaß daran gehabt, meinen Artgenossen zu töten.

Natürlich war mir klar, dass ich ihm das nicht verdenken konnte. Jeder Caraliv tötete Lazaliv und jeder Lazaliv tötete Caraliv. So war es immer gewesen und so würde es immer sein.

Trotzdem. Azvars Blick hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt und ich fragte mich, ob er jedes Mal eine Freude daran hatte zu töten. Ich hatte ihn nicht für so grausam eingeschätzt, doch nun war ich mir tatsächlich nicht mehr sicher.

Stimmen zogen mich aus meinen Gedanken. Stimmen, die ich leider nur zu gut kannte. Wenige Sekunden später bogen vier Dienerinnen des Palastes um die Ecke, Thenia unter ihnen, die anderen drei kannte ich nur vom Sehen. Eine von ihnen trug eine offensichtlich gestohlene Flasche Wein, die vermutlich für höherrangige Leute bestimmt war und nun unter den Bediensteten herumgereicht wurde.

Es dauerte einige Sekunden, bis die vier auf mich aufmerksam wurden. Meine Hoffnung, unbemerkt verschwinden zu können, verpuffte so schnell wie Thenias Lächeln, als sie mich sah. "Was tust du hier?", fragte sie und musterte mich einmal von oben bis unten.

"Sitzen. Verzieht euch." Ich hatte gerade nicht die Nerven für einen Streit, genauso wenig wie ich Lust hatte, mich mit Thenia herumzuschlagen.

"Ich denke nicht, nein." Thenia lächelte und nahm einen kräftigen Zug aus der gestohlenen Flasche.

Seufzend stand ich auf. Sicher würde ich einen anderen ruhigen Platz finden, der nicht von angetrunkenen Idiotinnen beschlagnahmt wurde. Ohne den vier Dienerinnen noch einen Blick zuzuwerfen, ging ich an ihnen vorbei. Gerade, als der erste nachmittägliche Sonnenstrahl mein Gesicht traf und ich nicht mehr im Schatten des Karrens stand, riss mich ein Ruck an meinem Flügel wieder zurück. Mit einem schmerzerfüllten Zischen fuhr ich wieder herum. Eine der Angestellten, die, die nun die Weinflasche hielt, hatte in der anderen Hand mehrere weiße Federn, die sie nun zu Boden segeln ließ.

"Ups." Sie lächelte zynisch. "Hat das wehgetan? Ich wollte nur ein hübsches Souvenir. Vielleicht gebe ich das dem Küchenjungen, der dir immer hinterher starrt, damit er sich nachts daran klammern kann."

Ruckartig zog ich meine Schwinge aus ihrer Reichweite und funkelte die vier an. Ich spürte die Stellen recht deutlich, an denen sie mir Federn ausgerissen hatte. Mein Temperament lieferte sich einen heißen Kampf mit meinem Bedürfnis nach Ruhe. Noch bevor ich mich entscheiden konnte, welches der beiden gewann, erklang eine Stimme hinter mir.

"Das sieht mir hier nicht nach Arbeiten aus."

Wir alle fünf fuhren herum und blickten in kühle, schwarze Augen, Azvars kantiges Gesicht mit den dunklen Haaren, die es umrahmten. Er hatte eine Augenbraue erhoben und trat noch einen Schritt näher. "Und wenn die Regeln nicht geändert wurden, ist es Bediensteten nicht erlaubt, Alkohol zu trinken. Oder liege ich falsch? Wenn ja, seid ihr herzlich dazu aufgefordert, mich zu verbessern." Er musterte Thenia und ihre drei Schatten, die sich hastig vor dem Prinzen verneigten und nun zu Boden starrten.

Azvars Auftreten war beeindruckend. Das Schwert auf seinem Rücken glänzte im Sonnenlicht, seine Kleidung saß makellos und ohne eine Falte und betonte seine breiten Schultern und trainierten Arme. Seine Stimme war in keinster Weise erhoben oder verärgert, doch jedem war klar, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Gleichzeitig wusste ich jedoch auch, dass seine Wut nicht auf mich gerichtet war. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Meine Zweifel an ihm nach dem Mord an dem Lazaliv waren vergessen.

"Nun?", fragte er, als keiner ihm antwortete.

Ich sah, wie Thenia sich auf die Unterlippe biss. Sie schien nicht mehr ganz so vorlaut, nun, da der Prinz sie direkt ansprach und nicht unbedingt gut gelaunt war.

"Nein, Ar Nazari", antwortete schließlich die Dienerin, die gerade die Flasche hielt und verneigte sich erneut. "Bitte, verzeiht uns. Wir ... Wir gehen wieder arbeiten."

"Aber sofort." Azvars Blick war kalt, sein Ausdruck verschlossen, doch ich kannte ihn inzwischen. In seinen Augen lag ein Funkeln, das eindeutig Belustigung war. "Verzieht euch, und seid froh, dass ich euch dafür nicht härter strafe."

Die vier Dienerinnen nickten, knicksten einmal und wollten an Azvar vorbei eilen. Der Prinz hob eine Hand, woraufhin sie sofort wieder stehen blieben und sichtlich eingeschüchtert zu ihm aufblickten. Wortlos streckte er seine Hand aus und wartete, bis er die Flasche hatte, dann entließ er sie mit einer kurzen Handgeste.

Grinsend sah ich ihn an und knickste ebenfalls. "Oh, bitte, verzeiht meinen Fehler, Ar Nazari", murmelte ich spöttisch und tat so, als wäre ich vor Angst ganz wackelig auf den Beinen.

Azvar schnaubte, hielt die Flasche gegen das Licht, um den Füllstand zu prüfen, und trank einige tiefe Schlücke daraus. "Ihr Diener werdet auch immer frecher."

"Danke", sagte ich, diesmal ehrlich und mit einem Lächeln. "Die konnten mich noch nie ausstehen. Wie kommt es, dass Ihr nicht mit all den anderen feiert?"

Einige Sekunden schwieg er, dann kam ein genuscheltes "Mein Vater", bevor er wieder aus der Flasche trank.

Seufzend trat ich auf ihn zu und nahm ihm vorsichtig den Wein aus der Hand. "Was ist mit ihm? Er kann Euch unmöglich für Eure Leistung strafen!" Schließlich hatte Azvar fehlerfrei gesiegt und niemand konnte ihm vorwerfen, nicht gut genug gewesen zu sein.

"Nein. Macht er auch nicht." Der Prinz starrte auf die Flasche in meiner Hand und ich kippte den restlichen, spärlichen Inhalt auf den Boden, bevor er sie mir wieder wegnehmen konnte.

"Was ist es dann?", fragte ich nach, während die letzten Tropfen auf die hellen Pflastersteine trafen.

"Er will, dass ich mir endlich eine Frau suche."

Überrascht starrte ich ihn an und vergaß die Flasche in meiner Hand. "Eine Frau? Wieso das denn?"

Azvar zuckte mit den Schultern und sah jetzt mit verschränkten Armen zu mir. "Will er schon länger. Aber egal. Was höre ich da über einen Küchenjungen, der dir hinterherstarrt?"

Ich verdrehte die Augen und stellte die leere Weinflasche auf den Karren neben mir. "Einer der Jungen, die sich in der Palastküche ihr Taschengeld verdienen, starrt mich jedes Mal an, wenn ich in Sichtweite bin, hat mich aber noch nie angesprochen. Ich habe keine Ahnung, was er will." Mit einem neckenden Grinsen blickte ich Azvar an. "Eifersüchtig?"

Er schüttelte belustigt den Kopf. "Klar. Als ob er eine ernstzunehmende Konkurrenz ist. Ich bin ein Prinz."

"Der sich verloben soll. Also, wer ist die Glückliche?", fragte ich neugierig nach und setzte mich wieder auf das Karrenrad.

Einige Sekunden schwieg Azvar und hatte scheinbar großes Interesse gefunden, den anderen Caraliv zuzusehen und meinem Blick auszuweichen. Die Antwort wurde ihm abgenommen, als ein Horn ertönte und auf einmal Hektik in der Menge ausbrach.

"Wir reiten zurück zum Palast", stellte Azvar fest und sah sich nicht wieder zu mir um. "Ich sollte gehen."

Und ohne ein weiteres Wort verschwand er in der Masse seiner Artgenossen.

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