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07 • 1 | Azvar

Drei Tage vergingen, in denen ich jeden Abend mit Kaira trainierte und sie dabei zum ersten Mal versehentlich verletzte. Nicht schwer, es war kaum mehr als ein Kratzer, doch ihr schwarzes Blut faszinierte mich. Genauso wie es silbernes vermutlich getan hätte. Wir unterhielten uns auch immer eine Weile zwischen den Duellen. Ihre lockere, ungezwungene Gesellschaft war nach einem anstrengenden Tag eine wahre Wohltat.

Am vierten Tag, nachdem sie mir erzählt hatte, wie sie hier gelandet war, fand meine Prüfung statt. Früh morgens stand ich auf, nahm ein knappes Frühstück zu mir und ritt in den ersten Strahlen Athkazrs durch die Stadt, begleitet von einem Konvoi aus Bediensteten, die teilweise zu Fuß unterwegs waren, teilweise ebenfalls beritten waren und Wägen mit Verpflegung und Materialien mit sich zogen. Auch Kaira war irgendwo in der Menge zu sehen, meistens gut zu erkennen durch das strahlende Weiß ihrer Flügel.

Die Kämpfe würden auf dem größten Platz der Stadt stattfinden, dort, wo mein Vater und ich an Feiertagen und zu besonderen Anlässen auch unsere Reden vor dem Volk hielten. Die Mitte des Marktplatzes war mit Sand aufgeschüttet und umzäunt worden, um einen Kampfplatz zu bilden. Auf der einen Seite davon befanden sich erhöhte Tribünen mit Sitzgelegenheiten und einem ausladenden Buffet für die Edelleute, die das Schauspiel beobachten würden. Dorthin zogen auch die meisten Diener des Palastes, nachdem wir angekommen waren. In der Mitte der Empore stand ein breiter Thron für den König und zu beiden Seiten je ein prachtvoll verzierter Sessel für meine Schwester und mich. Auf der anderen Seite des Platzes war der Bereich für die Bürger, die zusehen wollten.

Schon jetzt waren sicher mehrere Hundert Caraliv anwesend, die sich zwischen verschiedensten, aufgebauten Ständen hindurch drängten, versuchten einen möglichst guten Platz zu ergattern und nebenbei die gefangenen Lazaliv beäugten, die in einer Reihe an einem Holzkarren festgekettet waren. Auch ich fing mir einige Blicke ein, als ich mein Ihashe einem Stalljungen in die Hände gab und durch die Menge schritt.

Ich hörte das Gemurmel, das mir folgte, und wusste, dass die Gerüchte, wieso ich die Prüfung erst jetzt ablegte, wieder neu entfacht waren. Schon vor zwei Jahren war es einem Skandal gleich gewesen, dass die Öffentlichkeit den ausführlichen Grund für die Verlegung nicht erfahren hatte. Die bloße Ausrede, ich sei verletzt gewesen, hatte die Sensationsgier der Leute nicht befriedigen können. Eigentlich war es aber auch recht egal, was sie dazu sagten. Nun würde ich antreten und ich würde meine Position im Heer zugeteilt bekommen.

Mit mir würden noch sieben weitere Caraliv gegen je zwei Gefangene kämpfen. Ich kannte keinen von ihnen sonderlich gut, da sie ja auch noch zwei Jahre jünger waren und ich selten mit ihnen trainiert hatte. So grüßte ich sie auch nur mit einem kurzen Nicken, bevor ich mich auf die Suche nach jemand anderem machte.

Es dauerte nicht lange, bis ich die weißen Federn entdeckt hatte und nach Kaira rief. Sofort kam sie mir entgegen, doch ich zog sie am Arm in den Schatten der Tribüne, wo sich niemand sonst aufhielt. "Hast du mein Schwert?"

"Nein, hab ich im Palast gelassen." Sie lachte über meinen entsetzten Gesichtsausdruck und hielt es mir entgegen. "Natürlich. Ich bin doch nur hier, um dem großen Prinzen die Waffe zu tragen."

Ich nahm mein Schwert in die Hand und verkrampfte die Finger um das Heft. "Danke."

Kaira lächelte und musterte mich aus ihren aufgeweckten, silbergrauen Augen. "Ihr müsst nicht nervös sein. Habt Ihr die Gefangenen nicht gesehen? Die können sich kaum auf den Beinen halten und in den letzten zwei Tagen habt Ihr mich sogar mit zwei Waffen mehrmals besiegen können."

"Ich mache mir keine Sorgen, ob ich gewinne oder nicht", murmelte ich seufzend und wich ihrem durchdringenden Blick aus.

Sie schien trotzdem zu verstehen, worauf ich anspielte. "Der König wird schon sehen, was sein Sohn kann. Wenn nicht, muss ich ihm mal gehörig meine Meinung sagen", behauptete sie und in ihren Augen funkelte es schelmisch.

Trotz meiner Nervosität musste ich lachen. "Dann sollte er vor Angst erzittern. Von so einem Zwerg wie dir angeschnauzt zu werden, wünscht sich wirklich niemand."

Mit verschränkten Armen sah sie zu mir auf. "Nennt Ihr mich etwa klein?" Sie spielte beleidigt, doch um ihre Mundwinkel zuckte es verdächtig.

"Ich nenne dich einen Zwerg, ja", bestätigte ich, woraufhin sie mir mit der Faust gegen die Brust boxte. "Wie kannst du es wagen, die Hand gegen deinen Prinzen zu erheben!" Nun verschränkte ich die Arme und baute mich vor ihr auf, was sie aber nur zum Lachen brachte.

Kaira breitete ihre Schwingen aus, hob das Kinn und warf sich das Haar über die Schulter. "Ich wage es, ja. Was wird der Prinz schon dagegen tun?"

Mir fiel nicht sofort ein Konter ein und ich überlegte kurz, während ich insgeheim feststellte, dass sie durchaus beeindruckend aussehen konnte. Ihre Schwingen spannten sich über beinahe zwei Meter zu beiden Seiten und auch ihr Blick war stolz und beinahe majestätisch, wäre da nicht das spöttische Funkeln in ihren Augen. Ohne es zu bemerken starrte ich sie unverhohlen an, wurde aber unterbrochen, als eine Fanfare die Ankunft des Königs verkündete.

"Ich muss wieder nach vorne, leider", sagte ich seufzend und wandte mich wieder der Menge zu.

Kaira griff mit einer Hand nach meinem Arm und strich in einer kurzen Bewegung darüber. "Viel Glück", sagte sie leise und mit einem Lächeln, von dem ich wusste, dass sie es auch so meinte.

Mit einem flüchtigen Lächeln verließ ich den schattigen Ort hinter der Tribüne und wartete vor der Treppe, die hoch zur Empore der Königsfamilie führte. Nun wieder mit ernstem Gesichtsausdruck blickte ich meinem Vater entgegen.

Jeder einzelne Caraliv auf dem Platz hatte sich zur Hauptstraße gedreht und es hatte sich eine Gasse in der Menge gebildet, um Amroth und seinem Gefolge Patz zu machen. Eine Formation aus Fußsoldaten führte den Zug an, dann drei hochrangigere Caraliv auf schneeweißen Ihashe, gefolgt vom König. Mein Vater ritt ein riesiges, für ihn gezüchtetes Tier mit unnatürlich schwarzem Fell, thronte im Sattel und ließ den Blick erhaben über die Menge schweifen. Jeder, an dem er vorbeikam, sank in eine tiefe Verbeugung und bezeugte so die Herrschaft des Königs. Auch ich senkte den Kopf vor ihm, wie es sich für mich als Thronfolger gehörte.

Hinter Amroth ritt Enlaya, flankiert von zwei ihrer Zofen, die neben dem braunen Ihashe her gingen. Danach folgte eine Reihe an Edelleuten und hochrangigen Mitgliedern des Heeres, die alle Platz auf der Tribüne fanden. Gemeinsam mit Enlaya und Amroth wartete ich, bis jeder außer uns saß. Dann stiegen wir die Treppe zur Empore hinauf, begleitet von einer weiteren Fanfare. Jeder, der nicht sowieso stand, erhob sich wieder von seinem Platz und setzte sich erst wieder, als auch der König saß.

Ich wusste, dass Kaira hinter mir stand und mich mit den bereitgestellten Kleinigkeiten und kühlen Getränken versorgen würde. Kurz sah ich mich nach ihr um und begegnete ihrem ruhigen Blick, doch musste ich wieder nach vorn sehen, als die erste Caraliv auf den Platz trat. Sie blieb direkt in der Mitte stehen und verneigte sich tief vor uns. Selbst aus dieser Entfernung sah ich, wie nervös sie war. Ich konnte es ihr nicht verdenken, denn heute waren noch um einiges mehr Zuschauer als sonst gekommen, um sich die Kämpfe anzusehen. Zweifellos lag dies an mir, doch die anderen hatten ebenso darunter zu leiden, zumal ich als Letzter antreten und somit jeder Einzelne bis zum Ende bleiben würde.

Der Name der jungen Frau wurde von einem Caraliv mit lauter, tragender Stimme verlesen, außerdem die formellen Worte zu Beginn jeder Prüfung. Sie bestätigte diese Angaben und wandte sich dann der Seite des Kampfplatzes zu, wo nun die beiden Lazaliv hereingeführt wurden. Das Metall der Schwerter glänzte silbern im Licht Athkazrs, die edle Schmiedekunst wirkte verloren in den Händen der verschmutzten, ausgemergelten Gefangenen, denen Freiheit versprochen wurde, sollten sie siegen. Nicht, dass sie diese wirklich erlangen konnten, jeder von ihnen würde am Ende des Tages sterben, doch die Hoffnung ließ sie verbissener und entschlossener kämpfen.

Ein Soldat genau gegenüber von unseren Plätzen schlug mit einem von Fell umwickelten, dicken Holzpflock in eine große Metalltrommel und erzeugte einen noch lange nachklingenden Gong - das Startsignal für den Kampf.

Ich war selbst zu sehr auf mein kommendes Duell konzentriert, um wirklich aufzupassen. Ich schreckte erst wieder aus meinen Tagträumen auf, als der Gong erneut ertönte und die beiden lazalischen Leichen vom Platz geschafft wurden. Die Caraliv hatte gut abgeschnitten und war bis auf eine Wunde an der Schulter unverletzt geblieben. Lächelnd verneigte sie sich abermals vor der Königsfamilie und schritt dann vom Platz, um dem nächsten Antretenden Platz zu machen.

Schleppend langsam vergingen die Kämpfe der weiteren fünf Caraliv. Einige waren schlechter, andere besser, nicht alle Lazaliv starben in den Kämpfen. Wenige wurden nur stark verletzt und würden später ohnehin daran sterben. Der einzige spannende Moment war, als einer der Prüflinge das Schwert eines Lazaliv in den Unterleib gerammt bekam und unter großem Blutverlust zusammenbrach. Bevor sein Gegner ihn umbringen konnte, hatte man diesem einen Pfeil durch den Hals geschossen und Heiler eilten zur Hilfe des Verletzten. Er würde überleben, hatte aber keine Chance mehr auf einen höheren Platz im Heer.

Wie alle anderen, die sich nicht ausbilden ließen, würde er seine drei Jahre Pflicht als einfacher Soldat absolvieren und, sollte er überleben, wieder zu seiner Familie zurückkehren. Eine Möglichkeit auf Beförderung, einen höheren Rang und damit auch Bezahlung als Soldat, würde er nicht bekommen.

Schließlich, endlich, ertönte der Gong ein weiteres Mal und ich wusste, dass ich an der Reihe war. Langsam erhob ich mich von meinem Thron und trat auf den Platz.

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