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05 • 1 | Azvar

Mit großen Schritten lief ich in Richtung des Krankenzimmers der Königsfamilie. Meine Finger waren taub, meine Ohren schienen nicht mehr ganz zu funktionieren. Enlaya. Man wusste nicht, ob sie überleben würde. Es ging ihr schlecht. Diese Worte wiederholten sich in meinem Kopf immer wieder, wie ein Mantra, das sich in meine Gedanken einbrannte.

Bilder entstanden vor meinem inneren Auge und ließen die Korridore vor mir verschwimmen. Enlaya, wie sie meine Hand umklammerte und ihr Griff langsam erschlaffte. Enlaya, wie sie blass und kalt in ihrem Bett lag. Enlaya, wie man sie auf einem blauen Seidentuch bestattete.

Mit viel Selbstbeherrschung hielt ich mein Gesicht starr und ausdruckslos, vertrieb diese Bilder und konzentrierte mich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Meine Hand zitterte trotzdem, als ich an den beiden Wachen vor dem Krankenflügel vorbeiging und die Tür öffnete.

Als ich eintrat, bemerkte ich, dass Kaira mitgekommen war. Kurz überlegte ich, ob ich sie wegschicken sollte, beschloss dann aber, dass sie keinen Schaden anrichten würde und vielleicht ja auch ganz nützlich sein konnte. Die Dienerin also ignorierend ging ich weiter in den Raum hinein.

Nur eines der vier Betten war belegt. Zwei Heiler standen daneben und verdeckten die Sicht auf meine Schwester. Sie schienen mein Kommen entweder gehört oder gespürt zu haben, denn nun drehten sie sich um und verneigten sich flüchtig vor mir. Ich nickte nur knapp und trat näher. Die beiden wichen zurück und gaben so den Blick frei.

Enlaya lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen. Ihr Gesicht war stark gerötet, Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Ein Arm lag über den Decken, ihre Hand zitterte unkontrolliert und war im Gegensatz zu ihrem Gesicht beinahe so weiß wie das Bett. Ihre Atmung war schnell und stolpernd. Ein scheinbar feuchtes Tuch lag an ihrem Haaransatz und kühlte ihren Kopf. Auf dem kleinen Schrank neben dem Krankenbett standen mehrere Kräutermischungen und Flüssigkeiten, die einen unangenehm intensiven Geruch verströmten.

Ohne auf die restlichen Anwesenden zu achten, ließ ich mich neben Enlayas Bett auf die Knie sinken und nahm ihre eiskalte Hand in meine. Noch immer zitterten ihre Finger und sie schien die Berührung nicht zu bemerken. "Was ist mit ihr?", fragte ich und stellte mit Schrecken fest, wie dünn meine Stimme klang. Hastig räusperte ich mich, um diese Schwäche zu überspielen.

"Wir wissen es nicht", sagte einer der Heiler leise und als hätte er Angst, was ich bei schlechten Neuigkeiten mit ihm anstellen könnte. Dennoch sprach er weiter. "Ihre Dienerin bemerkte das Zittern, als die Prinzessin vom abendlichen Mahl in ihre Gemächer zurückkehrte. Von diesem Zeitpunkt an verschlechterte sich ihr Zustand rapide. Seit Sonnenuntergang ist sie nicht mehr ansprechbar. Fieber zehrt an ihren Körperkräften, gleichzeitig scheinen ihre Hände und Füße auszukühlen. Wir wissen nicht, woher das Zittern kommt. Seid versichert, Ar Nazari, dass wir unser Bestes tun, Eurer Schwester zu helfen."

"Wurde der König informiert?", fragte ich und hörte erleichtert, dass ich beinahe unberührt klang. Mein Blick hing weiterhin am Gesicht meiner Schwester.

"Selbstverständlich, Ar Nazari", versicherte der Heiler. "Wir haben es bereits mit Kühlen der Stirn und Wärmen der Glieder versucht, außerdem jegliche Kräutermischungen, die bei ähnlichen Fällen für gewöhnlich helfen. Doch bis jetzt ist keine Besserung zu sehen."

"Lasst uns allein", befahl ich, ohne aufzusehen oder die Hand Enlayas loszulassen.

Die beiden Heiler verneigten sich und gehorchten ohne Widerworte. Als ich mich nun doch einmal umsah, sah ich, dass Kaira noch immer im Raum stand und ein wenig verloren wirkte. Auch sie musterte meine Schwester mit ihren silbergrauen Augen genau, sah beinahe etwas gedankenverloren aus.

"Du kannst dich setzen", sagte ich knapp und nickte zu den anderen Betten, dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Enlaya zu. Auch meine Finger fühlten sich kalt und taub an, als ich nach dem Tuch an ihrem Kopf griff. Es war lauwarm und nass, doch die Stirn darunter glühte regelrecht. Ich spürte die Hitze noch von mehreren Zentimetern Entfernung. In einer Schale mit kaltem Wasser wusch ich das Tuch aus und legte es ihr erneut auf die Haut, um wenigstens das Gefühl zu haben, irgendetwas tun zu können.

Mit einem lauten Krachen flog die Tür auf und mein Vater trat ein. Wie immer brachte er eine Welle an Autorität und Kälte mit sich, die sogar mich gelegentlich einschüchterte. Vor allem, wenn diese Kälte an mich gerichtet war. Automatisch erhob ich mich und senkte für einen Moment den Kopf vor ihm. "Othandr", murmelte ich und hoffte, dass er im Angesicht des Zustandes seiner Tochter für dieses eine Mal den König ablegen konnte.

Amroth ignorierte mich vollkommen, trat an das Bett und blickte auf Enlaya hinab. Wie immer konnte ich seinen Ausdruck nicht lesen. Seine schwarzen Augen waren kalt und ausdruckslos wie immer.

Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als er laut nach den Heilern rief und sich von ihnen ebenfalls erklären ließ, was mit der Prinzessin war. Nun funkelte in seinen Augen Wut, als er die Heiler anstarrte. Beide schienen unter diesem Blick zusammenzuschrumpfen, wichen vor ihm zurück. "Ihr werdet dafür sorgen, dass sie wieder gesund wird, sonst folgt ihr ihr in den Tod", zischte er zwar leise, doch seine Worten durchschnitten die schwere, nach Kräutern riechende Luft wie Pfeile.

"Ar Mhlenae?"

Ich war so überrascht, dass ich Kaira für mehrere Sekunden nur anstarrte. Auch mein Vater drehte sich langsam zu ihr um und richtete seinen funkelnden Blick auf die Dienerin. Ohne es zu wollen, bewunderte ich sie ein wenig dafür. Auch ich hätte mich in diesem Moment stark zusammenreißen müssen, meinen Vater anzusprechen.

Kaira sah jeden von uns einmal an, senkte aber hastig den Blick, als sie den des Königs traf. Dennoch fand sie genug Mut weiterzusprechen. "Ich ... Ich denke, ich kenne den Grund für Prinzessin Enlayas schlechten Zustand."

So weit dies möglich war, wurde die Ausstrahlung des Königs noch einschüchternder. Er kniff die Augen zusammen, ballte die Hände zu Fäusten und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf Kaira. Es überraschte mich, dass sie jetzt nicht automatisch einknickte.

"Wir ... im Palast in Rokthan ... Wir hatten eine ganze Reihe an ähnlichen Vorfällen bei Jüngeren", fuhr sie fort, trotz allem mit fester Stimme. "Auch mein Bruder, Prinz Najik, der damals noch ein Junge war, wurde krank. Es ... war eine Vergiftung. Ein Kraut, das diese Symptome auslöst, und leicht mit dem essbaren Gewürz Isnogno verwechselt wird. Die Blätter sehen exakt gleich aus, lediglich die Blüten unterscheiden sich in ihrer Größe. Scheinbar hat das Gift keine Wirkung auf Erwachsene, denn auch bei uns erkrankten nur Kinder und Heranwachsende." Kaira sah zu mir auf, ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihren Augen. "Besteht die Möglichkeit, dass Prinzessin Enlaya so vergiftet wurde?"

Auch in mir erwachte nun ein kleiner Funken Hoffnung. Prinz Najik lebte schließlich noch, also musste es ein Gegenmittel geben. Oder nicht?

"Na klar." Die schneidende Stimme meines Vaters erstickte den Funken im Keim. "Wieso sollten wir dir das glauben, Iznashra? Für dich hätte es doch nur Vorteile, wenn Enlaya stirbt." Er schnaubte verächtlich. Wut ging in Wellen von ihm aus und unwillkürlich wich ich einen Schritt vor ihm zurück.

Kaira sah auf. Sie wirkte beinahe verzweifelt. "Aber-"

Sie brach ab, als die flache Hand meines Vaters sie an der Wange traf. Von der Wucht der Ohrfeige flog ihr Kopf zur Seite, beinahe verlor sie das Gleichgewicht.

"Du wagst es mir zu widersprechen?", zischte Amroth und nun sank auch Kaira angsterfüllt auf die Knie. "Du, als einfache Zofe, wagst es mir zu widersprechen? Dem König? Dem Herrscher über ganz Arnarith?" Die Temperatur im Raum schien um mehrere Grade gesunken zu sein. Amroths Präsenz, seine Wut, nahmen den ganzen Platz ein. Ohne es zu bemerken, trat ich noch einen Schritt zurück.

Kaira zitterte leicht und starrte auf den Boden vor seinen Füßen. "Bitte verzeiht. Ich wollte nicht respektlos sein."

"Wärst du nicht ein so vielversprechendes Druckmittel, wärst du nun tot", zischte Amroth und die kniende Zofe zuckte stark zusammen, doch er beachtete sie nicht mehr.

Mit einem Ruck wandte er den Blick nun zu mir und ich wich weiter zurück. Meine Atmung verschnellerte sich, ich wollte automatisch in Abwehrhaltung gehen. Doch er würde hier keine Hand erheben. Nicht hier, mit drei Zuschauern. "Azvar. Du hast mir bis morgen zu Sonnenaufgang noch zwei Berichte abzugeben. Außerdem hast du mehrere Briefe zu beantworten, wenn ich mich recht entsinne. Du wirst deine Arbeit nicht vernachlässigen."

Ich schlug die Augen nieder und gab mit einem Nicken meine Zustimmung. "Verstanden", murmelte ich und sah erst wieder auf, als die Tür mit einem lauten Knallen hinter meinem Vater ins Schloss gefallen war.

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