eight
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{ Weihnachten im Fuchsbau }
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„Ich liebe es deine Stimme zu hören."
Das heiße Wasser prasselte auf meinen Körper und ließ meine Haut leicht gerötet zurück. Ich spülte den leichten Schweiß, der sich auf meiner Haut gebildet hatte und die Kälte, die meinen Körper erfasst hatte ab. Während ich den Schaum aus meinen Haaren spülte, trugen mich meine Gedanken zurück in den Schnee. Als ich nur ans Fred Blick dachte, zog sich ein elektrisches Gefühle durch meinen gesamten Körper und er wurde von einer Hitze erfüllt, die nichts mit der Wassertemperatur zutun hatte. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen und es verschwand auch nicht, als ich mich abtrocknete, anzog und schließlich mit einem Handtuch auf dem Kopf, die Treppe hinab und in die Küche lief.
„Ich wusste nicht was du trinken möchtest, deswegen musst dir nochmal schnell was machen.", meinte Mrs Weasley zu mir als sie mich erblickte und lief dann mit einer Pfanne voller Rührei zum Esstisch.
Ich nahm mir ein Glas aus dem Wandschrank und füllte dies mit stillem Wasser auf. Währenddessen summte ich leise eine weihnachtliche Melodie vor mich hin.
„Du scheinst ja wirklich beste Laune zu haben.", hörte ich eine Stimme hinter mir und ich zuckte vor Schreck zusammen. Ich wirbelte herum und sah Fred, der ebenfalls frisch geduscht schien, da seine Haare nass auf seiner Stirn lagen. Lässig stützte er sich auf der Arbeitsfläche ab. „Und das, obwohl du und Ginny keine Chance gegen uns gehabt habt."
„Da hast du recht, aber das war es allemal wert. Wie ihr beiden hochgeschreckt seid, das sah einfach göttlich aus.", grinste ich.
„Mein Oberkörper ist schon ne göttliche Angelegenheit, da stimm ich dir zu, Dimples.", Fred zwinkerte mir. Ein leises Lachen entfloh meinen Lippen. Ich nahm mein gefülltes Glas und lief in Richtung Wohnzimmer. Auf Freds Höhe blieb ich kurz stehen und sah zu ihm hoch. Ich tätschelte kurz seine Brust.
„Nichts, was ich nicht schon längst woanders gesehen hätte, Weasley.", meinte ich neckend. Amüsant stellte ich fest, das sein Lächeln kurz verrutschte. Aber mit dem nächsten Wimpernschlag hatte er sich schon wieder gefangen.
„Dafür hast du aber einen Schnuff zu lange hingesehen und auf dem Weg die Treppe runter, wäre ich fast auf deiner Sabberspur ausgerutscht, meine Liebe.", Freds Augen verdunkelten sich leicht und schief grinste er mich an.
„Ach, halt doch den Mund.", lachte ich kopfschüttelnd und verdrehte die Augen.
Fred antwortete nicht, sondern sah mich lediglich mit seinen braunen Augen an. Unter seinem intensiver Blick wurde ich gefühlt immer kleiner und mein Hals wurde ganz trocken.
„Ins Wohnzimmer?", fragte ich schließlich etwas heiser und wandte rasch meinem Blick ab. Ohne seine Reaktion abzuwarten, lief ich ins Wohnzimmer.
Die anderen saßen bereits am Esstisch und hatten ihre Teller mit dem köstlich riechenden Frühstück von Mrs Weasley beladen. Mein Blick fiel auf einen Stapel Geschenke, die vor der Couch im Wohnzimmer standen und eine Wärme breitete sich in mir aus.
Ich rutschte auf die Bank neben Ginny und füllte mir ebenfalls von allem etwas auf. Während dem Frühstück unterhielt ich mich mit Ginny und wir beide mussten loslachen, als sie mir erzählte wie George sie eingeholt hatte und sie ihn dann in den Schnee getacklt hatte.
„Olivia?", hörte ich Mr Weasley auf meiner anderen Seite fragen, nachdem ich die letzte Gabel Rührei verspeist hatte. Ich wandte mich an den rothaarigen Familienvater, dessen Augen am Strahlen waren.
„Ich hab etwas ganz tolles von der Arbeit mitgenommen.", begann er in einem leisen Ton, damit seine Frau nichts davon mitbekam. „Nun gut, mitgenommen ist vielleicht das falsche Wort. Also es ist nicht verhext oder gefährlich, aber ich fand es halt auch zu schade es einfach wegzuschmeißen. Deswegen hab ich es mit hierher genommen."
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Mr Weasley war bekannt dafür für seine Arbeit zu brennen. Er arbeitete im Zauberiministerium im Büro gegen den Missbrauch von Muggelartefakten und ab und an brachte er einer dieser Artefakte mit nach Hause. Er tat dies heimlich, weil seine Frau nicht wirklich viel davon hielt.
„Es ist ein sogenannter Palltenspieler und die dazugehörigen Platzen habe ich auch mitgenommen.", erzählte er stolz. „Ich bin mir nur nicht so ganz sicher, wie das genau funktionieren soll. Vielleicht magst du dir das später mal angucken?"
„Natürlich, das mache ich gerne Mr Weasley.", erwiderte ich und ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Meine Mutter stammte ursprünglich aus einer Mugglefamilie und als sie noch lebte, hatte sie mir viel aus deren Welt gezeigt und beigebracht. Auch mein Vater hatte überraschenderweise ein breites Wissen was Muggel betraf.
Aus diesem Grund hatte ich Mr Weasley bereits öfters geholfen und so gut wie jedes mal, wenn ich im Fuchsbau war, zeigte er mir ganz stolz, was er alles neu hatte.
Nach dem Frühstück machten wir uns allesamt ans Geschenke auspacken. Von den Weasleys bekam ich einen selbstgestrickten dunkelroten Pullover mit einem großen O drauf sowie selbstgebackene Kekse. Von Ginny hatte ich eine ganze Tüte voller Scherzartikel bekommen und von Fred und George hatte ich einen kleinen Globus bekommen, der perfekt in meine Hand passte. Fragend sah ich zu den beiden hoch.
„Der ist verzaubert und zeigt dir immer die schönsten Orte von den verschiedenen Ländern. Du musst nur einen Namen sagen.", erklärte George freudig.
„Neuseeland.", murmelte ich schließlich nach kurzer Überlegung und sofort wurde der Globus durchsichtig und im inneren bildete sich ein Rauch. Es dauerte ein paar Augenblicke bis man in dem Rauch wunderschöne Landschaften erkannte. Ich konnte sowohl hohe Berge erkennen, als auch wundervolle Sandstrände mit einem blauen Meer dazu. Es sah so wunderschön aus und mein Herz wurde ganz sehnsüchtig.
Ich liebte das Reisen. Ich hatte es immer geliebt, aber nachdem meine Mutter verstorben war, hatte ich es nicht übers Herz bringen können England zu verlassen. Und das, obwohl ich so gerne wieder neue Kulturen und Landschaften kennenlernen würde.
„Das ist einfach wundervoll. Vielen Dank euch beiden.", meinte ich ehrlich und auf beiden Gesichtern erschien ein breites zufriedenes Grinsen.
Die anderen packten ebenfalls ihre Geschenke aus und den gesamten Vormittag verbrachten wir zusammen im Wohnzimmer. Gegen Mittag löste sich die Gruppe auf und Ginny, Fred und George überredeten mich eine Partie Quidditch mit ihnen zu spielen. George und ich spielten zusammen gegen Fred und Ginny und obwohl George richtig gut war, verloren wir beide haushoch.
„Du bist ja fast so schlecht wie Percy.", lachte Fred schadenfreudig, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
„Ihr wisst ganz genau, dass ich miserabel im Quidditch bin.", erwiderte ich und streckte Fred die Zunge raus. „Sorry Georgie, dass wir so hoch verloren haben.", meinte ich an George gewandt, aber dieser winkte ab.
„Ach mach dir keinen Kopf, Liv. Es ist durchaus amüsant dir dabei zuzusehen, wie du probierst nicht vom Besen zu fallen, während ein Tor werfen willst.", George zwinkerte und ich verdrehte die Augen.
Die Sonne begann schon langsam unterzugehen und wir brachten unsere Besen in den Schuppen, ehe wir zusammen zurück zum Fuchsbau liefen.
Mrs Weasley war schon wieder am Kochen und kaum hatten wir das Haus betreten, fragte sie uns ob wir den Tisch decken könnten. Die anderen drei begannen Besteck, Gläser und Teller zu holen, während ich von Mr Weasley zur Seite gezogen wurde, hin zum Wohnzimmertisch.
„Hier ist das gute Stück.", meinte Mr Weasley und zeigte auf einen alten Plattenspieler. Daneben stapelten sich sämtliche Platten, ganz oben drauf lag ABBA, mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.
„Ich hab schon probiert, das ganze zum Laufen zu bringen, aber bei mir klappt das einfach nicht.", fuhr Mr Weasley ganz aufgeregt fort.
„Lassen Sie mich mal einen Blick drauf werfen, Mr Weasley.", meinte ich lächelnd und kniete mich vor den Plattenspieler. Während mir Mr Weasley ununterbrochen über die Schulter guckte, sah ich mir das alte Ding mal genauer an. Es dauerte eine kleine Weile und erforderte ein paar Handgriffe von mir, aber als ich die Platte von ABBA auflegte und die Nadel vorsichtig draufsetzte, erklangen die ersten Töne von ‚Super Trouper'.
„Unglaublich.", hörte ich Mr Weasley erstaunt sagen und wie ein kleines Kind sah er sich ganz genau die Platte an, die sich auf dem Spieler drehte.
„Was habt ihr da denn angestellt?", fragte Fred als er ins Wohnzimmer kam. „Ist das Muggle-Musik?"
„Das, mein Lieber ist ABBA.", sagte ich freudig und begann ein wenig zu tanzen. Es gab nur wenige Künstler aus der Mugglewelt, die ich kannte aber ABBA kannte ich nicht nur, ich liebte ihre Musik.
„Hört sich gar nicht so schlecht an.", meinte Ginny, die ebenfalls das Wohnzimmer betrat. Ihr folgte Mrs Weasley, die einen großen Topf voller Kartoffeln auf den Tisch stellte und anschließend meinte, dass wir uns doch bitte setzen sollten.
Das Essen war unglaublich köstlich und der Nachtisch passte nur gerade so noch in meinen Magen. Ich wusste, dass es den anderen nicht anders ging. Wir unterhielten uns angeregt, während im Hintergrund immer noch ABBA leise dudelte.
Gerade als ein neues Lied zu spielen anfing, quickte ich euphorisch auf. Sofort begann ich im Takt der Musik mitzuwippen. Fred, der neben mir saß, zog belustigt seine Augenbrauen hoch.
„Guck nicht so blöd.", meinte ich mit einem Grinsen, während ich begann das Lied leise mitzusingen, da ich die anderen Gespräche nicht stören wollte.
„Willst du tanzen?", fragte mich Fred. Überrascht verstummte ich und sah ihn mit großen Augen an. Er streckte mir seine rechte Hand hin und nachdem ich kurz gezögert hatte, legte ich meine in seine. Mit einem leichten Ruck wurde ich von ihm hochgezogen und er zog mich in die Mitte des Wohnzimmers. Er stellte die Lautstärke des Plattenspielers noch ein wenig lauter und nahm dann auch meine andere Hand.
Er zwinkerte mir kurz zu, ehe wir anfingen uns im Takt zu bewegen. Es war ein schnellerer Rhythmus, weswegen Fred mich öfters im Kreis drehen ließ. Nach mindestens der fünften Umdrehung stolperte ich schließlich ein wenig über den Teppich. Fred fing mich auf und wir beiden begannen zu lachen. Ich stüzte mich auf seinen Armen ab, geschüttelt von einem Lachanfall und auch Fred erging es ähnlich. Er stand ein wenig vorne über gebeugt, sodass sein Gesicht auf Höhe meines Ohres war.
Ich kicherte immer noch aufgrund meiner Tollpastchigkeit, doch Fred hatte sich mittlerweile ein wenig beruhigt.
„Weißt du,", flüsterte er leise in mein Ohr und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem gesamten Körper „du darfst auch gerne wieder singen. Ich liebe es deine Stimme zu hören."
Mein Gekicher war verstummt. Stattdessen war mein gesamter Mund trocken und sprachlos lehnte ich mich zurück und sah Fred an. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Als ich gerade den Mund öffnete, um etwas zu antworten, wurden wir von Ginny und George zur Seite gestoßen.
„Wir zeigen euch jetzt mal, wie man richtig tanzt.", meinte George laut. Er und Ginny begannen wild hin und her zu springen und irgendwelche komischen Bewegungen zu machen. Es sah so komisch aus, dass ich direkt anfangen musste zu lachen.
Ginny lachte ebenfalls und schnappte sich meine Hand und zog mich auch in den Tanzkreis. Zusammen mit dem rothaarigen Mädchen begann ich zu singen und obwohl sie den Text nicht kannte, schaffte sie es einige Male die richtigen Worte zu treffen.
Ich tollte mit Ginny herum und spürte dabei Freds eindringlichen Blick auf mir. Eine Hitze schoss in meinen Kopf, die definitiv nicht vom Tanzen kam. Als ich seinen Blick erwiderte und leicht provozierend eine Augenbraue hochzog, wandte er seinen Blick dem Boden zu, musste allerdings breit schmunzeln.
Mr und Mrs Weasley waren mittlerweile auch am Tanzen und als ein langsames Lied anfing zu spielen, waren die beiden die ersten, die sich enger zusammenstellten und sich im Takt bewegten.
Ginny ließ sich aufs Sofa fallen. Sie war komplett außer Puste vom wilden herumspringen. Ich setzte mich neben sie und blickte auf Fred und George, die ihre Eltern nachmachten und dabei einfach absolut lächerlich aussahen.
Der Abend wurde immer länger und erst nach Mitternacht gingen schließlich Precy, Mr und Mrs Weasley nach oben ins Bett. Der Plattenspieler lief immer noch, aber mittlerweile hatten wir die Platte gewechselt.
Ginny war neben mir auf der Couch eingeschlafen und Fred und George, die mir gegenüber saßen, gähnten auch schon seit einigen Minuten. Georges Kopf lag auf der Sofalehne und alle paar Sekunden nickte er ein und schreckte dann wieder hoch.
„Ich geh mal ins Bett.", meinte er schließlich mit schläfriger Stimme, als er ein weiteres Mal aus seinem Halbschlaf aufwachte. Er stand auf und ging die Treppe hoch, nachdem er noch ein kurzes ‚Gute Nacht' gemurmelt hatte.
Ich stand auch auf, bedacht Ginny nicht zu wecken und streckte mich einmal. Gerade als ich auch nach oben gehen wollte, erklangen die langsamen Töne von einem Lied, dass ich erst diesen Sommer entdeckt hatte, mich aber total in seinen Bann gezogen hatte.
‚There's a calm surrender, to the rush of day, when the heat of a rolling wind, can be turned away.'
Die einzigartige Stime von Elton John erfüllte das ruhige Wohnzimmer und ich stimmte leise mit ein. Mein Blick fiel auf Fred, der mich intensiv musterte.
Er stand auf und kam langsam auf mich zu. Als er vor mir stand, hielt er mir seine Hand hin und wieder ergriff ich diese. Anstatt mich wieder im Kreis zu drehen, zog er mich ganz dicht an sich. Meine Arme fanden ihren Weg automatisch hoch zu seinem Kopf und meine Hände verschlossen sich ganz locker hinter seinem Nacken. Er legte seine Hände auf meine Taille und während wir uns langsam im Takt wiegten, sah ich ununterbrochen zu ihm hoch.
Meine singende Stimme verklang und ohne etwas zu sagen, sahen wir uns einfach an. Seine dunklen Augen hatten mich in ihren Bann gezogen. Ich merkte wie mein Puls sich automatisch erhöhte und mein Herz immer schneller klopfte.
Ich mochte Fred, ich mochte ihn sehr und er löste etwas in mir aus, was ich noch nicht so recht definieren konnte. Aber es war ein unglaublich schönes Gefühl.
Das Lied war zu Ende und wir hörten auf uns zu bewegen. Trotzdem blieben wir so eng aneinander stehen. Ich traute mich kaum zu atmen, als Freds Blick zu meinen Lippen huschte. Mein Herz machte einen Satz als er wieder zu mir aufsah und seine Augen noch dunkler als sonst schienen.
Ich wollte, dass er mich küsste. Ich wollte es unbedingt. Den ganzen Tag lang lag schon diese Spannung zwischen uns und ein Kuss würde diese sofort wegfegen, da war ich mir sicher.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, beugte er sich ganz langsam zu mir herab. Mein Puls wurde immer schneller.
Doch je näher Fred kam, umso deutlicher hörte ich eine warnende Stimme in meinem Hinterkopf.
Er war mein bester Freund. Was ist, wenn dieser Kuss irgendetwas verändern und beeinflussen würde, sodass wir uns danach nicht mehr in die Augen blicken konnten. Es war nicht richtig den besten Freund zu küssen. Es würde zu viel kaputt machen..
Bevor sich unsere Lippen berührten, wich ich aus und löste mich aus Freds Griff. Perplex sah er mich an und während ich in meinem Herzen ein Stechen verspürte, eilte ich ohne ein Wort zu sagen, die Treppe hoch.
* * *
Here we go again...finally! Es tut mir leid, dass dieses Kapitel so lange gebraucht hat, ich hatte sehr viel un die Ohren...
Freue mich aber natürlich auf euer Feedback!
Nur Liebe für euch <3
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