Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

𝐏𝐑𝐎𝐋𝐎𝐆














⋆✩☽𖤓⋆







DIE SICHT GANZ UNSCHARF VOR LAUTER TRÄNEN, die stumm an ihren geröteten Wangen hinunter liefen. All die Monate und Wochen, in denen sie diesen Moment geplant hat, tausend Mal in ihrem Kopf jede nötige Maßnahme durchgegangen ist, alles hat sich noch so richtig und gut angefühlt. Doch nun keimten die Zweifel in ihr auf, bohrten sich durch ihr Herz und trübten ihren Verstand. Das Einzige, das sie gerade beruhigte, war die Tatsache, dass die Fahrt zum Flughafen noch eine gute halbe Stunde dauern würde und sie sich gerade nicht auf ihre Beine verlassen musste.

Mit zittrigen Atem, seufzte Grace ausgiebig und ließ sich tiefer in den dunklen warmen Ledersitz des Taxi sinken. Immer mal wieder spürte die junge Frau instinktiv, dass der Fahrer sie durch seinen Rückspiegel neugierig beäugte, ignorierte es aber gekonnt und wich seinen Blicken konstant aus. Vielleicht, weil sie nicht wollte, dass er ein Gespräch anfängt und unangenehme Fragen stellt. Vielleicht, aber auch, aus Angst, er würde sie erkennen. Also tat sie das, was sie über die Jahre schon so perfektionistisch verinnerlicht hat. Sie senkte ihren Blick, in der Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden.

Sanft strich Grace den Grund ihrer Flucht, die mehr Mut erforderte, als sie sich hätte erträumen können, durch die sachten hellen Wellen. Die kleine Iskra, das Licht ihres Lebens, schlief so seelenruhig auf ihrem Schoß, dass Grace gleich wieder drohte, in Tränen auszubrechen. Plan A musste funktionieren, denn einen Plan B gab es nicht.

Als ihr plötzlich bewusst wurde, dass es keine Zweifel gab, die sie plagten. Sondern Angst. Es war die Angst, die sich durch jede Faser ihres Körpers fraß. Zweifel lassen Menschen nicht wegrennen, weinen und am ganzen Körper zittern. Sondern es ist die Angst, die manche Menschen lähmt und andere durchdrehen lässt. Nach jahrelanger Lähmung, musste sie sich das Laufen erst wieder beibringen und nun, wo sie rennen konnte, nahm sie sich vor so weit zu rennen, wie es nur möglich war.

Nachdem das Taxi zum Stehen kam, setzte ihr Herzschlag für eine Sekunde aus und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Ein Blick aus der Windschutzscheibe ließ sie jedoch wieder beruhigen. Es ist nur eine rote Ampel Grace, beruhig dich. Für Iskra. Für den Plan und eure Zukunft. Inzwischen waren diese Worte gleichzusetzen mit einem Mantra, so oft wie sie diese zu sich selbst sprach oder in ihren Gedanken abspielte in den letzten Monaten, in denen sie sich immer wieder in Gedächtnis rufen musste, wofür sie dieses Risiko überhaupt einging. Für ein Leben in Selbstbestimmung, Frieden und in der Hoffnung sich endlich selbst kennenlernen zu dürfen.

"Wie stark du tatsächlich bist, erfährst du erst dann, wenn stark sein die einzige Option ist, die du hast." kam es ihr erneut in den Sinn, irgendeiner der tausend sinnhaften Sprüche, die sich in ihren Verstand gebrannt haben und sie nun schon mal bis in dieses Taxi brachten. Es gab Zeiten, in denen sie sich fast gänzlich aufgegeben hat, in denen sie wirklich nicht viel mehr gewesen ist, als Eduard in ihr sah. Eine schöne Hülle, die so leer war, nichts mehr als sein Besitz, den er mit Gewalt an sich riss und für seinen eigenen Zwecke beschützte.

Das alleinige Mutmaßen was er mit ihr machen würde, wenn alles schief geht, ließ ihr Zwerchfell unangenehm zusammenziehen. Eduard, ihr Retter, der sich als ihr Schlächter entpuppte. Ihr Ehemann, der Vater ihrer Tochter, der ihr einstiges Zuhause zu einem unentrinnbaren Gefängnis verwandelte. Ein Ort des Schmerzes und der Pein.


In beklemmenden Gedanken versunken zog sie Iskra näher an sich heran, das zweijährige Mädchen schlief so friedlich, mit ihrem Kopf an ihrer Schulter gelehnt, während von ihr eine wohlige Wärme ausging, die Grace sofort wieder beruhigte. Raus aus Erinnerungen und Sorgen, was mit ihr passieren könnte, wenn Eduard oder seine Belegschaft sie ausfindig machen würden. Sie würden dich lebendig filetieren und danach in den Sumpf zurückschicken, aus dem du gekommen bist.

»Wir kommen noch pünktlich.«, ertönte es plötzlich von vorne, woraufhin Grace regelrecht erschreckte und den älteren, pummeligen Taxifahrer durch den Rückspiegel ansah. »Sie werden den Flieger auf jeden Fall bekommen, machen Sie sich bitte keine Sorgen.« Mehr als ein schwaches Nicken kam von der jungen Brünetten nicht, worauf der ältere Herr seinen Blick zurück auf die verregnete Straße vor sich lenkte.

Wer weiß wie oft Taxifahrer irgendwelche weinenden Menschen bei sich im Auto sitzen haben, grübelte sie innerlich und beruhigte sich damit ein wenig, schließlich kann ihr nicht jeder hinter die Stirn schauen. Wer würde schon ahnen, was sie vor hat? Fast jeder aus Hannover kennt Eduard oder besser gesagt, seine skrupellose Familie, wenn nicht persöhnlich, dann von den Schreckgeschichten, von denen die meisten wohl oder übel wahr waren. Das reichte Grace, um sie die letzten Monate regelrecht paranoid werden zu lassen und nun saß sie in diesem Auto und es fühlte sich an, als würde sie sich verflüssigen und mit dem Sitz verschmerlzen und das obwohl ihre Reise jetzt gerade erst wirklich begonnen hat. Vielleicht auch deswegen, denn noch fühlte sie sich nicht ansatzweise in Sicherheit oder weit genug weg. Die Zweifel keimten erneut bei dem Gedanken, ob die Welt überhaupt groß genug ist, um jemals weit genug weg zu sein?



Die Fahrt verlief ruhig, alles was zu hören war, war der Regen der gegen die Fenster und das Blech vom Autodach prasselte, gepaart mit dem Radio, welches nur leise im Hintergrund in einem ungleichen Takt rauschte und Musik spielte. Ungeduldig schaute sie immer wieder auf ihre Uhr und aus dem Fenster, um zu schauen, wann der Flughafen endlich in Sichtweite erschien. Mit nichts weiter im Gepäck als einer Reisetasche für sich und Iskra auf dem Arm das Land zu verlassen, schien vielleicht nicht besonders intelligent, doch es war nicht so, als hätte sie sich nicht akribisch vorbereitet und sie wollte auch gar nichts aus ihrem alten Leben mitnehmen, am Liebsten nicht mal ihre Erinnerungen und am aller wenigsten die Angst und den inneren Schmerz.


»Na sehen Sie junge Dame...«, warf der Taxifahrer lächelnd in die Stille, während er die Auffahrt zum Flughafen entlangfuhr. Mit einem zaghaften Schmunzeln presste die zierliche Brünette die Lippen aufeinander und atmete nochmal tief ein, als das Auto auch schon am Terminal A zum Stehen kam. Mit einem Lächeln auf seiner Mimik drehte der kräftige Mann sich zu ihr um. »Warten Sie hier, ich hole Ihnen schnell einen Wagen für ihre Tasche.« Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich schon um und verließ den Mercedes.

Unschlüssig ob es leichter wäre Iskra zu tragen oder sie zu wecken, schnappte sie sich die Reisetasche und schulterte sie, als ihre Tür auch schon geöffnet wurde und ein ihr bekanntes Gesicht sie mit einem sanften Lächeln begegnete. Mit Erleichterung ließ sie sich von Amir helfen aus dem Auto zu steigen, kurz strich er ihr mit seinen warmen Händen über ihre Oberarme und gab auch ihrer schlafenden Tochter einen Kuss auf den Hinterkopf, ehe er ihre schwarze Tasche abnahm.

Der Flughafen in Hannover war nicht besonders groß, trotzdem schienen einige sich für die Nachtflüge entschieden zu haben, da überall Menschen standen. Zu viele Menschen. Doch sie zog sich schnell ihre Kapuze über den Kopf und wartete unter dem Vordach am Eingang darauf, dass Amir den Taxifahrer bezahlte, ein paar kurze Worte mit ihm wechselte und schließlich zu ihr unter das Dach kam. Im Gegensatz zu ihr wirkte er nach Außen seelenruhig und überhaupt nicht, als würde er gerade etwas illegales und gar lebensgefährliches tun.


»Du siehst unschlüssig aus.« stellte er fest und sah sie prüfend an. »Bist du dir sicher, dass du das tun willst? Danach gibt es kein Zurück mehr.« Seine Stimme klang sachlich und ernst, doch in ihr lag trotzdem ein Hauch Fürsorge und Wärme.

Amir war der Mann ihrer damaligen Kollegin Hannah, die mit der Zeit zu ihrer Freundin wurde und es schließlich als Erste geschafft hat, vor ihrer Vergangenheit und dem Rotlicht zu fliehen. Eduard wusste nichts davon, dass Grace jemals wirklich mit ihr befreundet war, geschweige denn, dass sie noch so gut es ihr möglich war Kontakt zu ihr pflegte, nachdem sie sich aus dem Staub gemacht hat. Wahrscheinlich hätte er sie dafür windelweich geprügelt, so lange, bis sie ihm letztendlich erzählt wohin eine seiner geldbringenden Edelhuren hin ist.

»Habe ich denn eine andere Wahl?« seufzte sie und sah sich nochmal vage um, ehe sie wieder zu Amir schaute, der nur ergeben nickte und ihr sanft an die Schulter griff. Auch wenn Grace bewusst war, dass sie nach außen wie ein normales Paar wirkten und wahrscheinlich niemand der dort anwesenden Personen sich für die Zwei interessierte, fühlte sie sich dennoch verfolgt und beobachtet.

»Alles wird gut gehen, vertrau mir und vertrau Gott, denn Gott ist größer als deine Ängste, vergiss das nicht.« Damit ließ er wieder von ihrer Schulter ab, zog eine zusammen gerollte rote Mappe aus seiner inneren Manteltasche und legte sie in ihre Reisetasche, ehe er den Reisverschluss wieder zuzog und sie erneut über seine breite Schulter warf.

Gott ist groß. Auch wenn Grace immer noch an eine größere Macht glaubte und sich sicher war, dass da oben Etwas oder jemand sein muss, fiel es ihr schwer, an einen gnädigen Gott zu glauben, nach allem was sie mitmachen und ertragen musste. All der Schmerz, das Leid und dieser damit einhergehende Scham. Dennoch, stand sie nun an einem Flughafen, mit falschen Pässen und der Chance all das hinter sich zu lassen. Ein neues Leben, nur sie und Iskra. Ein für alle mal, raus aus diesem Umfeld.

Ein kurzer Blick zu ihrer schlafenden Tochter zauberte ihr ein ehrliches Schmunzeln auf die Lippen. Die Vorstellung, dass sie auch mal mit so einem festen Schlaf gesegnet war und ihn nicht zu schätzen wusste, schien dann doch eher wie eine Ironie des Lebens.



»Hast du dein Handy und alles elektronische Zuhause gelassen?« Mit einem spöttischen Luftaustoß, sah sie ihr Gegenüber ungläubig an und zog ihre Augenbrauen zusammen. Für wie blöd hält er mich bitte? »Ist ja gut, ich will nur sicher gehen. Schließlich gehts hier auch um meinen Arsch und auf den passe ich für gewöhnlich sehr gut auf, weißt du?«

»Und dennoch bist du hier und hilfst uns.« lächelte Grace und schlenderte mit ihm zusammen zu dem richtigen Terminal. Amir hatte wirklich an alles gedacht, selbst in dem Fall, dass Eduard und sein Gesindel von dem Taxifahrer erfahren würde, an welchem Terminal sie von ihm abgesetzt wurden, sollte dies falsch sein. Alleine hätte sie es wahrscheinlich nicht mal bis zum Flughafen geschafft. Dennoch überkam sie eine kleine Welle des Stolzes und damit auch der Hoffnung, schließlich war sie gerade das erste Mal seit Monaten frei. Ohne Bluthunde die sie auf Schritt und Tritt verfolgten, sobald sie das  Grundstück verlies.

»Denk dran, du fliegst nach Istanbul. Von da aus wirst du abgeholt und nach Fethiye gefahren, das wird dauern.« kurz sah sich Amir ebenfalls um, wodurch Grace hätte schwören könnte auch einen klitzekleinen Funken Unbehagen in seinen dunklen braunen Augen erkannt zu haben. »Danach ist die Operation dran und kurz darauf sollten die Papiere fertig sein. Dann gehts nach Mexiko und von da aus wirst du nach Amerika gefahren. Ist ein langer Weg, aber auf jeden Fall notwendig.«


Auch wenn sie den Plan schon kannte und tausendmal durchgegangen ist hörte sie ihm aufmerksam zu, denn dieses Mal war es anders als die neunhundertneunundneunzig Male davor. Dieses Mal waren es nicht nur emotionslose Worte auf einem Blatt papier, dass sie diskret in ihrem persönlichen Gefängnis erhielt. Denn diesmal stand sie vor ihm, am Flughafen, kurz davor in einen dieser verdammten Flieger zu steigen, raus aus der Hölle, die sie für fast fünf Jahre ihr Leben genannt hat.

»Ich weiß.« lächelte sie, als die Beiden am McDonals beim richtigen Terminal zum Stehen kamen. Nun bedeutete es Abschied nehmen, nicht nur von diesem Ort, sondern auch vorerst von Amir, der mit dem nächsten Flieger nachkommen würde. Nun stieg die Aufregung und Iskra wurde allmählich immer schwerer, doch Grace wollte sich nicht beschweren oder sie abgeben.

»Danke für alles, wirklich...«

»Dank mir erst, wenn du in San Francisco bist.«
















⋆✩☽𖤓⋆






Hallo ihr Lesebienchen,

ich hoffe es hat euch gefallen, da ich echt ein bisschen unschlüssig bin. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass ich etwas Eigenes schreibe, ohne, dass jemand weiß um was es geht und wie die Menschen in der Geschichte sind. Das ist bei Fanfiktions auf jeden Fall um einiges einfacher. Außerdem habe ich sonst hauptsächlich in der Ego-Perspektive geschrieben, also gleich eine doppelte Umstellung, habt Erbarmen! 🤣😵‍💫

Über Feedback würde ich mich natürlich trotzdem freuen! Fühlt euch gedrückt! ❤️

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro