Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

》50《

Alina's Sicht

"Der Rat hat entschieden. Das Mädchen muss sterben."
Anfangs hatte es mich verwirrt, dass Fargo sich von einem Rat beraten ließ. Jetzt verstand ich es aber. Der Junge war viel zu jung, um Alpha zu sein. Vor allem da sein Vater scheinbar noch lebte, war es für mich völlig unverständlich, dass der Junge nun schon eine solche Last tragen musste.

Ich wusste nicht, wie lange ich in der Zelle gehockt hatte. Irgendwann war ich auf dem harten Boden eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als mir eine bläuliche Flüssigkeit injiziert wurde. Die hatte jedoch direkt wieder dafür gesorgt, dass meine Sicht verschwamm und ich das Bewusstsein verlor.

Nachdem ich aufgewacht war, kam Helena zu mir und bedachte mich wieder mit ihrem gruseligen Grinsen, während sie mir ein Glas Wasser überreichte, welches sie vorher selbst probierte, um mir zu zeigen, dass es nicht vergiftet war. Dennoch trank ich nur ruhig und gelassen ein paar Schlucke. Helenas dämliches Grinsen verzog sich daraufhin lediglich zu einer wütenden Grimasse, sie ging wortlos.

Meine Zeit hatte ich genutzt, um über meinen derzeitigen Umstand nachzudenken. Selbstverständlich wanderten meine Gedanken auch immer wieder zu Benjamin, aber ich kam zu dem Schluss, dass es ihm nichts bringen würde, wenn ich hier drinnen bleiben würde, und mir keine Gedanken über Fluchtmöglichkeiten machen könnte.

Ich würde trauern, wenn ich meine Zeit dazu finden würde, um Benjamin meine Ehre zu erweisen. Denn er war nicht umsonst gestorben. Sein Tod hatte mir gezeigt, dass die Zeit des Herumsitzens nun endgültig beendet war. Ich würde nicht mehr so mit mir umspringen lassen. Ich war keine Schachfigur, ich spielte mein eigenes Spiel nach meinen Regeln. Und davon konnte mich auch kein Rat abbringen.

"Dürfte ich nachfragen, weshalb dieser Entschluss gefasst wurde?" Auf dem Boden hockend ließ ich den Blick über die versammelten Werwölfe gleiten. Einige Männer und Frauen hatten merkwürdige lilane Flecken an den Armen, die mir sofort aufgefallen waren. Der Raum, in dem ich mich befand, war wie ein Thronsaal aufgebaut. Groß, geräumig und wie in meiner Zelle gab es auch hier wenige Möbelstücke, nur ein paar mit rotem Samt überzogene Stühle.

Fargo schaute nervös zu seinem Vater hinüber. Der erwiderte den Blick seines Sohnes mit einem deutlichen Nicken.
"Diese Nachfrage wird dir nicht gestattet."
"Einspruch", erwiderte ich.
Ein paar der anwesenden Ratsmitglieder wurden unruhig.

"Hier wurde gerade über meinen Tod entschieden und als eine quasi Tote steht es mir zu, zu erfahren, weshalb ich sterben muss." Ich zuckte mit den Schultern. "Oder erscheint das für die Anwesenden nicht als verständlich?"
"Doch, diese Erklärung ist einleuchtend." Fargo bekräftigte seinen Entschluss, in dem er einmal in die Hände klatschte. "Also, wer sagt es der Dame?"

Auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ, fand ich diese gesamte Aktion hier ziemlich hirnrissig. Irgendwelche Leute, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, entschieden über meinen Tod, nachdem sie mich von einem Spaziergang entführt hatten, und nun konnten sie mir nicht einmal mitteilen, was der Grund für ihren Entschluss war. Zudem war der Alpha dieses Rudels ein Kind. Was vielleicht Sinn ergeben würde, wenn der ehemalige Alpha gestorben wäre. Da Viktor mir aber ziemlich lebendig vorkam, konnte das wohl nicht der Grund sein. Es sei denn, Viktor wollte seinen Einfluss nicht verlieren, musste aber aus mir unbekannten Gründen seinen Posten verlassen. Das wurde bestimmt auch von diesem Rat entschieden.

"Diese Welt ist nicht dafür gemacht, dass eine Gottheit auf ihr umherwandert. Wir haben immer gut ohne sie gelebt, und das sollte nun auch so weitergehen. Da uns keine Möglichkeit offensteht, dich zurück zum Mond zu schicken, bleibt nur diese Wahl." Die rothaarige Frau trat wieder mehrere Schritte in die Reihe zurück, sichtlich stolz auf ihre Ausführungen.

Mir stellte sich nur die Frage, warum alle dachten, ich wäre der Mond oder ich würde auf dem Mond leben.
"Ihnen allen ist aber schon bewusst, dass eure Rasse aussterben wird, sollte ich sterben." Der von mir erhoffte Schockmoment blieb aus. Keiner reagierte auch nur im Geringsten überrascht auf meine Aussage.

"Selbstverständlich. Wir ordnen uns der neuen Realität unter. Unsere Rasse hat sich sowieso in den letzten Jahrzehnten zum Schlechten verändert. Wir verweichlichen und wissen gar nicht mehr, was unsere eigentliche Bestimmung ist", sagte Helena aufbrausend und erntete dafür ermutigenden Applaus. "Wir sind Werwölfe. Wir kämpfen untereinander und töten uns gegenseitig. Wir verhandeln nicht über Land und schließen Verträge ab, wir nehmen es uns einfach."

"Nun diese altmodische Sichtweise erklärt auf jeden Fall den Thronsaal. Ihr seid wohl ihm 17. Jahrhundert hängen geblieben, oder was? Alles entwickelt und verändert sich, das gehört zum Leben dazu." Ihre Meinungen und Sichtweisen erinnerten mich aber an etwas. "Ihr habt nicht zufällig schon mal von der Organisation gehört?"

"Natürlich haben wir das", entgegnete Fargo sofort, "wir arbeiten mit ihr zusammen."
Viktor ging schnelle Schritte zu seinem Sohn und sagte eindringlich: "Hör auf, ihr so etwas zu erzählen."
Der Junge schüttelte seinen Kopf, wodurch sein Zopf hin und her schwang. "Sie wird sowieso sterben. Da spielt das doch alles keine Rolle mehr."

Ich schaute wieder zu den Armen der Personen, die nicht ganz gesund aussahen. "Was habt ihr getan?"
"Oh, wir haben ihnen lediglich Versuchspersonen für ihre Krecanos-Versuche geliefert. Dafür werden wir verschont und werden irgendwann vielleicht von alleine sterben. Jedenfalls nicht durch die Organisation, denn mit ihnen haben wir einen wasserfesten Vertrag abgeschlossen."

"Ich dachte Verträge sind nichts für Werwölfe. Sie nehmen es sich einfach", meinte ich mit Blick auf Helena, die mir diesen Kommentar sichtlich übel nahm.
"Was weißt du schon?"
"Ziemlich viel, im Gegensatz zu euch", fauchte ich Viktor an. "Ihr habt doch keine Ahnung. Ihr habt so große Angst vor der wahren Welt, dass ihr euch hinter Ausreden und in eurem Thronsaal versteckt."

Nun fixierte ich die gesamte Menge im Raum. "Dort draußen wird eure Art sterben und ihr verkriecht euch hier. Das ist nicht die Art, wie sich wahre Werwölfe verhalten."
"Du hast selbst gesagt, dass sich die Welt verändert. In gewisser Weise gehen wir doch nur mit ihr."
"Ihr widersprecht euch andauernd selbst und verformt eure Ausreden, sodass sie immer zu dem jeweiligen Ausgangspunkt passen. Hauptsache es hört sich gut an."

Fargo sprang von seinem Stuhl auf und marschierte auf mich zu. Die Hand seines Vaters, die ihn aufhalten wollte, ignorierte er.
Fargo griff nach meinem Arm und presste den Finger auf die Einstichstelle an meinem Oberarm. Ich zischte auf und sah mit zusammengekniffenen Lippen zu ihm auf.
"Tut weh, nicht wahr? Das hat die Organisation eigens für dich entwickelt. Seluma und Krecanos. Zusammen unterdrücken sie deine Kräfte und schwächen dich körperlich." Er grinste spöttisch. "Jetzt bist du nicht mehr so großmaulig, was?"

Als er jedoch mein Grinsen sah und meine hochgezogene Augenbraue, mit der ich ihn überlegen bedachte, verschwand sein Lächeln und er ließ verwirrt meinen Arm los. Im nächsten Moment preschte sein Vater an seine Seite.
"Du dummer Junge, das wollte sie doch", zischte er ihm zu.

Er griff seinen Sohn am Arm und deutete auf zwei Werwölfe. "Bringt sie hier weg. Wir werden sie später holen, damit sie ihren Tod empfangen kann."
Viktor zerrte Fargo hinter sich her, wieder zu seinem Thron.
Hände schlangen sich um meine Arme - die waren ja ziemlich beliebt - und hoben mich auf die Beine.

Sie trugen mich auf direktem Wege zu meiner Zelle. Einer von ihnen drückte meinen Kopf dabei nach unten, sodass ich nur den langweiligen Fußboden betrachten konnte. Vor der mir bekannten Tür meinte der eine schließlich: "Ich schaffe sie in die Zelle. Du kannst schon gehen." Verwirrt runzelte ich die Stirn. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor.

Darauf kam keine Antwort, aber eine Hand ließ meinen Arm los und auch der Druck auf meinem Kopf verschwand.
Nachdem Schritte immer mehr verklangen, zischte die mir vertraute Stimme schließlich: "Jetzt guck doch endlich hoch."
Verwirrt folgte ich der Anweisung.
Meine Augen weiteten sich überrascht. "Niklas?!"


~~~

Leute, mir ist einfach gerade klar geworden, dass das einfach schon das 50. Kapitel von "Goddess of the Moon" ist :) Oh Gott, wie schnell sowas doch gehen kann.
Ich finde es wirklich super, dass ihr mich immer so sehr unterstützt und auch ermutigt, immer weiter zu schreiben. Vielen Dank dafür nochmal

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro