Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

》35《

Damian's Sicht


"Das nächste Mal lasse ich dich nicht mehr alleine irgendwo hingehen."
Alina rollte die Augen. "Krieg dich wieder ein, Damian. Es ist doch nichts passiert."
"Aber es hätte sonst was passieren können", erwiderte ich aufbrausend. "Das hätte eine Falle für dich sein können. Wir müssen jetzt umso mehr aufpassen."

Ich blickte in jeden Winkel des Hauses. "Was ist überhaupt aus 'ich sage dir Bescheid, wenn etwas ist' geworden?"
"Es gab keinen Grund, dich voreilig zu rufen. Ich habe die Lage analysiert und euch danach gerufen."

Ich atmete einmal tief aus, um meine innere Panik zu besänftigen. Wir hatten im Rudelhaus auf Alinas Rückkehr gewartet. Während Benjamin mir erzählt hatte, wie der restliche Wiederaufbau des Dorfes voranging, hatte sie mich seelenruhig in Gedanken gebeten, mal kurz zu Mr. Tallys Haus zu kommen. Es gäbe ein kleines Problem, was den Direktor betraf.

Also war ich hierher gekommen, zusammen mit Jack, Drokor, Lerhome und Ethan. Als wir dann nicht nur die Leiche, sondern auch noch eine Warnung entdeckten, war es glasklar, dass Alina zweifellos untertrieben hatte.

Drokor und Ethan machten sich gerade auf, die Leiche zu Mikael zu bringen. Jack nickte mir zu und verstand, dass ich jetzt ein wenig Privatsphäre benötigte. Er und Ethan redeten auf den Direktor ein und überzeugten ihn schließlich erstmal bei uns zu bleiben. Dann führten sie ihn fort.

Alina und ich machten uns ebenfalls auf den Rückweg, jedoch gingen wir den Weg durch den Wald. Kurz bevor wir den Waldboden endgültig betraten, zog sie ihre Schuhe und Socken aus und nahm beides in die rechte Hand. Wortlos stiefelte sie los.

Ich ging ihr hinterher und meinte: "Ich will doch nur nicht, dass dir irgendetwas passiert."
"Aber das wird es nicht. Und selbst wenn, ich werde mich zu verteidigen wissen."
Meine Schritte beschleunigten sich, bis ich vor Alina zum Stehen kam und sanft ihre Oberarme festhielt. "Das weiß ich doch. Trotzdem wird es irgendwann einen Moment geben, in dem du nicht vorbereitet bist und dann ist es besser, wenn jemand bei dir ist."

Alina rollte die Augen. Sie war fest davon überzeugt, diese Diskussion zu gewinnen. "Damian, ich glaube, du verstehst mich nicht. Es ist mir klar, dass es einen solchen Augenblick irgendwann mal geben muss, das ist völlig logisch und kann man auch nicht verhindern. So etwas wird es immer geben und dann muss man halt hoffen, dass man sich trotzdem zu verteidigen weiß."

Ich ließ sie los und entfernte mich etwas, bevor ich mir über das Gesicht fuhr.
Sie verstand es nicht. Konnte es gar nicht verstehen. Jahrelang war ich davon ausgegangen, niemals meine Seelenverwandte zu treffen. Ich hatte mich damit abgefunden und auch nie gehofft, dass sich daran etwas ändern würde.

Doch dann war Alina in mein Leben getreten und hatte es mehr als nur auf den Kopf gestellt. Aber das war gut. Es zeigte mir, dass man nicht alles unter Kontrolle haben musste. Man musste nur versuchen, das Beste daraus zu machen.

Und jetzt, wo ich genau das hatte, wollte ich es ganz sicher nicht durch irgendeinen kleinen Fehler verlieren. Mir war sehr wohl bewusst, dass meine Gefährtin sich verteidigen konnte. Dennoch war es gut möglich, dass trotzdem etwas geschah, und das wollte ich auf keinen Fall.

Ich hatte zum ersten Mal etwas, für das es sich wirklich zu leben lohnte. Nicht so wie bei meinem Rudel, bei dem ich ständig Acht geben musste, dass ich die richtige und beste Entscheidung traf. All die Jahre mit einer solchen Last zu leben, war schwerer als sich die meisten vorstellen konnten. Vor allem, weil es, wenn man sich dann doch mal für die schlechtere Wahl entschied, keine Rolle spielte, was man vieles Gutes davor schon getan hatte. Das schlechte würde immer überwiegen.

Doch mit Alina hatte ich das Gefühl, diese Last tragen zu können, eben weil ich bei ihr nicht das Gefühl hatte, ständig das Richtige tun zu müssen. Unser Leben war so verkorkst, dass wir uns Fehler ruhig erlauben konnte. Dass wir in Gegenwart des jeweils Anderen Schwäche zulassen konnten. Es war wie eine unausgesprochene Übereinkunft, die wir getroffen hatten.

Alina beobachtete mich genau und legte sich schließlich auf den Boden. Sie drehte den Kopf ein paar Mal im Gras, sodass sich kleine grüne Grashalme in ihren Haaren sammelten. Nur das Halstuch um ihren Kopf verhinderte, dass ihr die Halme ins Gesicht fielen. Sie sah in den Himmel und schien tiefenentspannt zu sein.

Mit der Handfläche klopfte das so jung und unbedarft scheinende Mädchen auf den Platz neben sich. Ich folgte ihrer Aufforderung und legte mich neben sie.
"Es ist wunderschön, nicht wahr?", fragte sie lächelnd und ließ den Blick zu den Baumkronen schweifen.

"Was meinst du?"
"Die Natur. Das Leben hier. Es ist so schade, dass niemand bemerkt, was für eine Schönheit direkt neben uns lebt. Jedes noch so kleine Lebewesen hier ist es wert, dass man ihm Beobachtung schenkt." Sie streckte einen Finger aus und im nächsten Moment folgte ein Schwalbenschwanz ihrer Aufforderung und ließ sich darauf nieder.

Fasziniert bemerkte ich, wie sich, seit Alina den Wald betreten hatte, die gesamte Aufmerksamkeit irgendwie auf sie verschoben hatte.
Im Gebüsch neben meinem Kopf raschelte es und ein flinkes Eichhörnchen rannte heraus und hüpfte auf Alinas Bauch. Sie lachte überrascht und sagte, mehr zu sich selbst als zu mir: "Na hallo, mein Kleiner. Dich kenn ich doch noch."

Sie schloss die Augen und warme Sonnenstrahlen auf unserer Haut sorgten dafür, dass sie angenehm kribbelte.
Ich wandte den Kopf und sah nun, dass sich mehrere Vögel auf den Ästen um uns herum versammelt hatten.

Beeindruckt drehte ich mich wieder zu dem Mädchen neben mir und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Die Augen immer noch geschlossen und mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht lag sie einfach da, als könnte sie gerade nichts in ihrer Ruhe stören.

Alina öffnete ein Auge. "Was ist? Warum schaust du mich so an?"
Wie in Trance schüttelte ich den Kopf. "Ich... ich weiß auch nicht. Ich bin einfach fasziniert von dir und der Art, wie du die Welt siehst."
Sie zuckte mit den Schultern. "Irgendjemand muss sie ja in all ihrer Schönheit sehen."

Ich beugte mich herab und küsste sie. Sanft, so als hätten wir alle Zeit der Welt. Als hätten wir beide keine Aufgabe und eine Verantwortung, die unser beider Leben erschwerte. Das alles zählte nicht, als Alina ein leichtes Keuchen ausstieß und sich in meine Haare krallte.

Atemlos ließen wir voneinander ab.
"Wir sollten wieder los", murmelte sie gedankenverloren.
Ich stöhnte auf, stemmte mich aber dennoch hoch. Um ihr aufzuhelfen, streckte ich ihr eine Hand entgegen, die sie jedoch nicht annahm.

Stattdessen streckte Alina die Handflächen etwas zur Seite. Kleine Ranken schossen aus den Bäumen und Büschen hervor, die sich um ihre Hände schlossen und sie sicher hochzogen. Nun stand sie vor mir und zupfte sich ein paar Gräser aus den Haaren. Der Schwalbenschwanz hatte sich auf ihrer Schulter niedergelassen. Eine leichte Brise schob uns vorwärts und ließ keine Zweifel übrig, wie Alina damals auf den Baum kommen konnte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro