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Alina's Sicht

Ich atmete tief ein und dann ganz langsam wieder aus. Ich konnte spüren wie sich die Kraft des Mondes auf mich verlagerte. Dann öffnete ich meine Augen und sah direkt zu ihm auf. 
                           
"Auf geht's, mein Freund! Was hast du für mich?" Auch wenn es nicht möglich war, wusste ich, dass er mich anlächelte. Vor meinem inneren Auge erschien langsam ein Bild von einem 16-jährigen Mädchen. Es wurde mit der Zeit immer klarer, bis ich deutlich ihre Sommersprossen und ihre dichten Wimpern erkennen konnte. Dann kristallisierten sich neue Bilder. Ich sah, wie das schwarzhaarige Mädchen still in ihrem Unterricht saß und ihre Aufgaben löste. Alle waren richtig. Sie rückte ihre Brille zurecht und blieb ganz ruhig an ihrem Platz sitzen.
 
Die Erinnerung verschwamm und wurde durch eine neue ersetzt. Das Mädchen stand in einem Kreis von Jugendlichen. Alle Werwölfe. Sie schubsten sie herum und lachten sie aus. Obwohl ich sie nicht hören konnte, konnte ich mir ziemlich gut vorstellen, worum es ging.
Wieder veränderte sich das Bild. Es zeigte eine Graslandschaft voller hoher Gräser und Mondblumen. Mitten drin lag ein kleiner schwarzer Wolf, der spielerisch in dem Feld herumtollte. Es war das Mädchen in ihrer Wolfsform. Sie schien glücklich, so allein zu sein. Dann verblasste das Bild.
 
Ich starrte in den sternenübersäten Himmel und überlegte. "Schüchtern, kreativ, klug, versteckt. Hm. Ich hab einen Plan. Letzte Woche, da hatten wir diesen Typen. 18 Jahre, blond, selbstbewusst. Der, der aber eigentlich so allein war." Ich seufzte. "Zunehmender Mond. So was blödes, da kriegt man auch fast nie was zu sehen. Weißt du, wen ich mein?" 
 
Ein Bild, von dem Jungen, den ich im Sinn hatte, erschien vor meinem inneren Auge. Ich lächelte. "Genau der. Das ist der richtige."
Ich schloss meine Augen und hielt beide Hände mit der flachen Hand vor mich gestreckt. Ein warmes, prickelndes Gefühl breitete sich auf meinen Händen aus. Dann legte ich meine Handflächen aufeinander und wob somit die Bänder zwischen diesen beiden Werwölfen.
Ich öffnete meine Augen und das helle Licht meiner Hände flog auf direktem Wege zum Sternenhimmel. Dort blitzte es einmal auf und blieb als Stern zurück.
 
Ich lächelte. Hoffentlich würden sich diese zwei Seelen finden. Sie würden sich perfekt ergänzen. Ich wusste nicht, ob sich die beiden bereits kannten oder vielleicht auf völlig verschiedenen Kontinenten lebten. Aber der Junge, der seit Langem auf seine fehlende Hälfte zu warten schien, würde jetzt umso mehr den Drang haben, sie zu finden. Und ich fand, er wirkte wie jemand, der für seine Seelenverwandte bis ans Ende der Welt reisen würde.
 
Ich konnte es nur hoffen. Für die Werwölfe. Sonst würden die unsterblichen Wesen wirklich irgendwann aussterben.
 
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Gestern Abend gab es keine weiteren Seelenpartner, die ich miteinander verbinden konnte. Und obwohl ich mich freute, weil ich dadurch noch länger einfach im Mondschein entspannen konnte, wusste ich doch, was es bedeutete. Umso weniger Gefährten ich verbinden konnte, umso weniger Kinder würden auch geboren werden. Die Werwölfe würden irgendwann aussterben. Denn obwohl diese starken Wesen unsterblich waren, waren sie nicht unverwundbar. Und die Menschen machten immer mehr Fortschritte in ihrer Technologie und Forschung.
                                 
Ich saß auf meinem Balkon und beobachtete nachdenklich, wie der Mond unterging und im Osten langsam die Sonne erschien. Ich hatte den gesamten Abend hier verbracht und war dann irgendwann eingenickt. Jetzt gönnte ich mir nur noch die wenigen Minuten im Mondlicht, bevor ich mich für die Schule fertig machen musste.
 
Ich wusste, dass ich wieder einschlafen würde, schließlich litt ich durch mein nächtliches Wachbleiben an ständigem Schlafmangel. Das störte mich jedoch nicht. In dieser Schule wurden zwar auch normale Fächer, wie Mathe und Englisch, unterrichtet, jedoch lag das Hauptaugenmerk auf der Geschichte der Werwölfe. Von den Seelenverwandten bis zum Jagdverhalten. Von den unterschiedlichsten Rudeln bis zu den verschiedenen Rudelmitgliedern. Natürlich war das für Außenstehende meist interessant, für jemanden aber, der sein ganzes Leben lang mit Werwölfen verbracht hatte, waren diese Stunden nur ein Ort zum Schlafen. Und dass ich die Lehrer damit aufregte, interessierte mich ebenfalls reichlich wenig.
 
Jetzt lag selbstverständlich die Frage nahe, warum ich überhaupt zur Schule ging. Schließlich war ich älter als die meisten und wusste hundertfach so viel wie sie. 
Tatsächlich hatte ich mal versucht, im Wald zu leben. Fern von Menschen und Wölfen. Nach 4 Jahren wurde das jedoch ziemlich langweilig und immer wieder die gleichen Tiere zu sehen, die mir Essen brachten oder einfach Gesellschaft leisteten, wurde auf Dauer auch anstrengend. Also Schule. Wenn ich so darüber nachdachte, könnte ich mir schon echt Sorgen machen, dass ich freiwillig zur Schule ging.
 
Ich stand auf und sah auf meine Uhr im Wohnzimmer. 7:30 Uhr. Ich würde mal wieder zu spät kommen.
 
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Mit Musik in den Ohren ging ich den Weg zum Schuleingang hinauf. Dass keine Schüler mehr draußen waren, verwunderte mich wenig, immerhin war ich über eine Stunde zu spät. Die Ausrede 'mein Wecker hat nicht geklingelt' konnte ich vermutlich auch vergessen.
                          
Ich öffnete gerade die Tür als mir ein Mädchen entgegen kam. Und angesichts der Tatsache, wie gehetzt und leicht ängstlich sie aus der Tür rannte, war ich mir sicher, dass sie ein Mensch war.
 
Bevor sie an mir vorbeilaufen konnte, packte ich ihren Arm und hielt sie somit bestimmt fest. Dann sah ich ihr in die braunen Augen und fragte: "Was ist los?"
Sie deutete mit fuchtelnden Armbewegungen auf die Sporthalle. "Informationsveranstaltung wegen diesem Rudel. Und Niklas hat seine Jacke nicht. Ihm ist kalt." 
Erst jetzt fiel mir die Windjacke auf, die sie in der Hand hielt. Ich seufzte und presste mir zwei Finger auf den Nasenrücken.
"Niklas ist nicht kalt. Er ist ein Werwolf. Werwölfen wird nicht kalt." Mit zusammengepressten Lippen beobachtete ich, wie sie die Information verdaute.
 
Ich kannte Niklas. Er war ein Idiot und fühlte sich wie der Boss dieser Schule. Leider kam niemand auf die Idee, ihm die Stirn zu bieten. Alle hatten Angst vor ihm. Selbst seine Artgenossen. Niklas war groß und stark gebaut. Außerdem besaß er einen guten Verstand und liebte es, die Menschen zu ärgern.
 
Das Mädchen blickte mit großen Augen zu mir auf. "Wa-was mache ich denn jetzt?"
Ich nahm ihr die Jacke aus der Hand. "Was hältst du davon, wenn ich Niklas die Jacke überbringe und du wieder zu deinen Freunden in die Halle gehst?" Aufmunternd sah ich sie an.
Zögerlich begann sie zu nicken. Ohne ein weiteres Wort rannte sie davon.
 
Ich holte tief Luft und machte mich dann auf den Weg zur Turnhalle. Der Junge konnte was erleben.

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Hier ist nun das 2. Kapitel ;)

Was denkt ihr, ist wohl Alinas Geheimnis?

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