32.) unerträgliche Trauer
Als ich meine Augen wieder aufschlug, musste sich meine Augen auf die Helligkeit einstellen. Die Helligkeit schwand bei dem ersten Gedanken an Loki. Sofort schossen mir die letzten Bilder und die letzten Worte in den Kopf, die mich an ihn erinnerten. Es war wie ein Albtraum, der drohte mir das Leben zu nehmen. Ich wusste nicht wie mein Leben nun weitergehen sollte. Es schien so, als wäre alles Licht aus meinem Leben verschwunden. Es war wie Sommer, der drohte verschneit zu bleiben. Wie ein Bär, der drohte nie wieder aus seinem Winterschlaf erwachen würde. Die weitere Vorstellung an ein Leben ohne Loki fraß mich auf, es machte jede Sekunde, in der ich meine Augen geöffnet hatte, unerträglich.
"Zera......", holte mich die besorgte Stimme meines Vaters aus diesen Gedanken. Er fuhr sich erleichtert durchs Gesicht und strich mir danach über die Wange. "Was ist nur passiert. Thor und Odin meinten, du seist zusammengebrochen. Sie wollten mir nicht sagen warum." Verwirrt blickte ich ihn an, um ihm zu zeigen, dass ich ihr Handeln ebenso wenig nachvollziehen konnte, wie er. Wieso sagte sie nicht einfach die Wahrheit? Dass Thor der falsche Bruder war, dass ich ihn durch mein Handeln verletzt habe, dass ich alle hintergangen hatte. Stumm blickte ich Vater an. Mir war jegliche Lebensfreude zu sprechen vergangen. Ich wartete nur darauf, bis mein Vater den Tod von Loki ansprechen würde. "Zera, rede bitte mit mir. Sag' irgendetwas. Nicke oder schüttle den Kopf.", flehte mein Vater. Bei all den Gedanken, die meinen Kopf durchquerten, verschlug es mir die Sprache. Durch den Tod von Loki, hatte ich das Gefühl, ich musste von ganz neu anfangen. Alles noch einmal erlernen. Ich fühlte mich elendig, meinen Vater in solch eine Lage zu bringen, aber ich konnte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr leben, nicht mit solch einem Leid und Schmerz.
Stumm blickte ich in den Raum starrte Löcher in die Luft. Mein Vater presste seine Augen aufeinander und weilte mit seiner Hand auf meinem Oberschenkel. Stumm tropften einzelne Tränen hinab und ich hielt es jetzt schon nicht aus, wieder so alleine zu sein, wie sollte ich es mein ganzes Leben lang? "I.....ich....Ich brauche etwas Zeit.", raunte ich kalt und wagte es nicht meinem Vater in die Augen zu sehen. Er nickte verständnisvoll und gab mir einen Kuss auf meine Stirn, ehe er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Als es im Zimmer dann plötzlich still wurde und ich nur von draußen, das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel hören konnte, war ich versucht meine Augen zu schließen, in der Hoffnung, dass sich diese niemals wieder öffnen würden. Ich wollte einfach gefangen in meiner Traumwelt sein, in einem Traum, der Loki zu Ehren war. Die Gedanken an Loki waren unerträglich, ich konnte meine Augen nicht geschlossen behalten. Immer wieder blitzten die letzten Szenen mit Loki auf und machten mir das schlafen, zur Angst. Ich hielt es nicht aus, ich musste weg, von all dem hier. Dieses Krankenzimmer, trieb mich an die Grenzen meiner Nerven. Also schlug ich mir die Decke von meinem Leib und schlurfte aus dem Zimmer. In der Hoffnung, dass mich niemand sah, tapste ich durch den Palast nach draußen.
Panisch rannte ich die Treppen hinab, um weg von hier zu kommen und am besten nie wieder diese Hallen betreten zu müssen. Sie machte mich schwach und die, die dort drinnen wohnten. Ohne zurück zu blicken, rannte ich gerade aus, weg vom Palast. "Zera!", schrie Thor hinter mir und ich wagte es mich nicht um zu drehen. Ich wagte es nicht in die Augen zu sehen. Ich war zu beschämt dafür, dass ich ihm jemals irgendeine Erklärung liefern konnte. Mein Körper war durchdrungen, von so vielen Gefühlen auf einmal, dass es mir schwer viel, zu wissen, mit welchen Emotionen ich Thor gegenüber treten sollte, weshalb ich weiterhin einen Fuß vor den Anderen setzte. "Warte, bitte halte an!", schrie dieser weiter, jedoch war ich versucht, dass alles nicht wahrzunehmen und weiter zu rennen. Meine Füße führte mich schlussendlich zu dem Teich, der Teich, um den so viele schönen Blumen wuchsen, der Teich der den Lebenssinn für die Blumen darstellte. Er war die bildliche Darstellung für die Verbundenheit zwischen mir und Loki.
Ohne nach zu denken, ob Thor mich einholen könnte, stoppte ich reflexartig und starrte wie eingefroren auf den See. Die Bilder traten hervor, als ich und Loki uns hier zum ersten Mal küssten. Dieselben Gefühle durchströmten mich, wie damals. Es war unvergesslich, doch leider würde dies nicht mehr als eine Erinnerung bleiben. Traurig hielt ich mein Armband fest und schloss meine Augen. Ich schwelgte in Erinnerungen und wollte niemals wieder in die Realität zurückkehren. Das Armband würde die Einzige physische Erinnerung an ihn sein, sonst hatte ich nichts. Ich war Nichts. Ich war bemitleidenswert. Es stieg mir alles zu Kopf, dass ich panisch nach Luft schnappen musste und mich so versuchte zu beruhigen. Hysterisch fing ich an zu schreien und hoffte, dass mich jemand hören würde und mich aus diesen Albtraum aufwecken würde. Ich fiel auf mein Knie und schrie zum Himmel empor. Warum tut mir das Universum dies an. Hysterisch raufte ich mir die Haare. "Bei allen Göttern, Zera!", hörte ich Thor hinter mir besorgt. Er sprintete zu mir und nahm mich in den Arm. "Nein, Nein. Lass' mich!", schrie ich und wich jeglicher Berührung seitens Thor aus. "Zera, bitte! Lass' mich dir helfen!", bettelte dieser und nahm mich erneut in den Arm um mir auf zu helfen. Dies misslang, als ich in seinen Armen erneut stürzte. Er setzte sich mit mir hin und schloss mich in seine Arme. Thor saß mit mir im Graß und machte seine teure Kleidung schmutzig, nur wegen mir. Midgard hatte ihn verändert, zuvor hätte er, dies nie gemacht. Beruhigend strich er mir über den Kopf und saß einfach nur da. Lange Zeit sprachen wir nichts und verweilten so. "Ich wusste, dass du dich immer mehr zu Loki hingezogen fühltest, doch in diesem Ausmaß, war mir gar nicht bewusst!", brach Thor die Stille. Ich löste mich ruckartig aus dieser Position und starrte ihn schuldig an. "Ich liebe ihn, Thor. Ich hätte mit dir niemals glücklich werden können, selbst wenn ich es gewollt hätte.", erklärte ich und sah zu Boden. "Ich mache dir keinen Vorwurf. Ich hätte mich damals auch nicht in mich verlieben können. Ich war eingebildet und selbstverliebt. Arrogant und größenwahnsinnig.", gab mir Thor recht und innerlich staunte ich, wie sehr er sich akzeptierte, so wie er früher war. "Mein Herz gehört, dennoch immer noch Loki. Auch wenn es überflüssig ist, aber ich kann ni....." "Du liebst ihn, dass geht nicht von heute auf morgen weg. Es steht dir zu zu trauern und einen neuen Lebensweg ein zu schlagen. Sei' dir sicher, Zera. Der Palast, unsere Türen stehen dir offen, um diesen Weg zu finden.", zwinkerte Thor und probierte erneut mit mir aufzustehen, was auch funktionierte. "Komm' ich werde dich nachhause begleiten!", schlug Thor vor und nahm mich bei der Hand. "Danke!", kam es kaum hörbar von mir.
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