Hallo Krisilein
„Enzo?! Was machst du hier?", flüstere ich fast schon verärgert.
„Ich bin hier um mir mein gute Nacht Kuss zu holen", meint er leise und legt sich trotzdem sofort neben mir aufs Bett.
Ich lehne mich zu ihm, drücke ein Kuss auf seine Wange und sage: „So da hast du deinen Kuss! Jetzt raus bevor meine Schwester oder meine Mutter hier rein platzen.
„Können die nicht klopfen?"
„Nein, sowas machen wir nicht."
„Ich werde dir einen Schloss einbauen lassen, dann müssen wir hier unsere gemeinsame Zeit nicht mit Angst verbringen...also ich habe keine Angst aber du...", mustert er mich belustigt an.
„Ich muss morgen zur Schule, kannst du nicht gehen?", frage ich müde.
„Können wir diesen Bett nicht teilen? Ist doch groß genug, sogar für 4 Personen."
Er streckt seine Hand zu meiner und zieht mich zu seiner Brust. Ich lege meinen Kopf auf ihn und höre sein Herzklopfen. Er streicht mir mit seiner Hand durch meine Haare. Wir schweigen beide für ein paar Minuten. „Ich hätte nie gedacht, dass da zwischen uns mal was sein wird. Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung? Da hat es ja schon mal toll angefangen mit uns", lächelt er.
„Ja, wie sehr wir uns gehasst haben. Am ersten Tag, als wir hergezogen sind, und ich dich zum zweiten mal gesehen habe, dachte ich mir nur Scheiße!"
„Keine Ahnung wieso, aber seit dem ersten Tag an, als ihr hergezogen seid, fand ich dich süß. Ich hab's geliebt dich zu ärgern."
„Du liebst es immer noch mich zu ärgern", rede ich leise und blicke rauf in seinen Augen. Enzo legt meinen Kopf auf den Kissen, hebt seinen Kopf auf und schaut mir in die Augen.
„Vera, bist du in mich verliebt?", fragt er ernst.
Ich nicke nur, während er mich anschaut und mehr als ein nicken erwartet hätte. „Okay, gute Nacht!", gibt er schließlich von sich und legt seinen Kopf auf den Kissen.
Er hat sich sofort auf Rückenlage gelegt und seine Augen geschlossen.
Ich muss innerlich lachen, weil er echt so süß aussieht, wenn ihm nicht gefällt was ich gesagt oder getan habe. Langsam lege ich mich auf ihn unerwartet drauf und drücke meine Lippen gegen seine. Er reißt seine Augen auf und schaut mich überrascht an.
„Natürlich bin ich in dich verliebt!", flüstere ich gegen seinen Lippen und sehe wie er anfängt zu lächeln und mich fest umarmt.
Zwei Stunden lang verbringen wir die Nacht mit viel reden und schmusen, dann schlafen wir Arm in Arm unbewusst tief ein.
—
Als mein Wecker läutet ist Enzo gar nicht mehr auf meinem Bett zu sehen, also ist er schon früher los gefahren zur Uni. Langsam wäre es aber auch mal nett von ihm, wenn er mich wenigstens einmal in der Woche zur Schule fahren könnte. Ich hole meine Klamotten aus dem Schrank und beeile mich ins Badezimmer. Später nach dem ich mich frisch gemacht habe, höre ich wie Mutter weint.
„Mama?!", rufe ich erstaunt. Wieso weint sie? In dem Moment öffnet sie die Tür und kommt in den Flur. Ich nähere mich ihr und blicke ihr in die Augen, sie sind ein wenig rot. „Hast du geweint?", frage ich in Sorge.
„Nein mein Schatz! Komm beeil dich, sonst kommst du zu spät zur Schule!", sagt sie leise und schiebt mich langsam zu den Stufen. Was ist eigentlich nur los mit ihr? Entweder hat John sie verletzt und sie möchte darüber nicht reden, oder sie hat irgendwas anderes, aber bestimmt nichts gutes.
Ich blicke zu ihr bevor ich Treppen runter gehe. „Selbst wenn du versuchst mir nichts zu erzählen, Mama du weißt ich werde es selber raus finden. Wenn ich von der Schule komme, wirst du mir alles erzählen okay, Mama?", frage ich freundlich.
Sie grinst und nickt. Ja, definitiv hat sie sich mit John gestritten.
Ich erwische im Wohnzimmer Kris, der gerade aus dem Haus gehen will. „Hallo Krisilein!", Grüße ich ihn grinsend.
„Hallo, Nervensege!", sagt er desinteressiert und geht raus. Mit giftigem Blick laufe ich ihn hinterher bis er zu seinem Auto ankommt.
„Kannst du mich zur Schule fahren?", frage ich höflich.
„Vera?! Ich habe gerade keine Zeit an deiner Schule umzubiegen", motzt er.
„Na dann fahr einfach schneller!", zucke ich mit den Schultern und setze mich ins Auto. Ich höre ihn seufzend zur Beifahrer Seite setzen.
„Was bekomme ich?", fragt er und schaut mich mit einem Seitenblick an.
Ich überlege. „Ein Eis!", antworte ich und er fängt an zu lachen.
Dann blickt er zu mir und mustert mich, wobei ich überlege, was in seinem Kopf vor geht. Er war gerade der Meinung, dass er zu spät kommt und dennoch hat er den Motor nicht gestartet. Langsam lehnt er sich mir näher. „Kris?! Nein nein...", sage ich panisch und drücke mich soweit es geht nach hinten zur Tür.
„Wieso denn? Wieso sonst willst du mich so früh am Morgen nerven?", fragt er grinsend und kommt mir noch näher.
„Nein Kris! So bist du gar nicht. Du bist eher der ruhige und zurü...", rede ich schnell und er legt seinen Finger auf meine Lippen. Er schaut mir lange intensiv in die Augen, während ich ihn wütend anstarre.
„Wieso habe ich mich nicht lieber für dich entschieden, bevor ich meine Hoffnungen bei deiner Schwester verschwende? Vielleicht stehst du auf mich und hast deine Schwester überredet sich von mir fern zu halten...", redet er und gibt langsam seinen Finger von meinen Lippen runter und blickt hin. „Dabei ist mir gar nicht aufgefallen, wie wunderhübsch du bist. Vielleicht gefällst du mir ja besser als deine Schwester", flüstert er und kommt mir noch etwas näher.
„Kris...bitte!", gebe ich von mir und will ihn gegen seinem Arm schubsen, doch er lässt es nicht zu. Genau wo er seine Lippen auf meine pressen will, lege ich meine Hand dazwischen und halte meinen Mund zu. Wütend füllen sich meine Augen mit Tränen, verwirrt starrt er mich dabei an und setzt sich wieder aufrecht hin. Er blickt vor sich hin und legt seine Hand auf den Lenkrad. Ich atme tief durch und versuche mich zu sammeln. Für eine Minute herrscht es Todstille.
„Es tut mir leid!", gibt er dann leise von sich.
Ohne was zu sagen steige ich aus seinem Wagen und er drückt sofort auf Gas und fährt weg.
...
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