„Also...", komme ich zu Wort und erhebe mich vom Bett.

Er knallt meine Tür zu. Okay er ist wütend...

„Ich habe mir extra für heute von der Uni frei genommen. Diese zwei Wochen an nichts anderes gedacht als an den scheiß Termin und was stellt sich heraus? Der Termin hat gar nicht existiert?!", sagt er.

„Ist doch gut für dich. Anzeige ist raus!"

Er kommt mir gefährlich nah. „Und jetzt erklärst du mir, wieso du die Anzeige zurück gezogen hast?", fragt er.

„Ich habe dich von Anfang an gar nicht angezeigt. Weil ich sonst Probleme mit meiner Mam bekommen hätte", erkläre ich.

„Das ist alles? Wegen deiner Mam?", fragt er verwirrt.

„Ja, was sonst?"

„Ich dachte da...du hast sie vielleicht vor ein paar Tagen zurückgezogen, weil...", redet er leise. Er legt seine Hand auf meinen Arm und fährt sie runter bis zu meiner Hand und hält sie.

Er kommt mir noch näher und drückt mich an meiner Taille zu sich. Mein Herz fängt an schneller zu klopfen. Wir schauen uns tief in die Augen. Er hat so schöne Augen, perfekte Nase und seine Lippen...

Er legt seine Stirn auf meine. Ein eigenartiges Kribbeln spüre ich in meinem Bauch. Was sind das für Gefühle?

Plötzlich wird die Tür aufgeschlagen.

VANESSA?!

Schnell machen wir voneinander einen großen Abstand.

„Vera?! Du kommst jetzt sofort mit mir!", schreit sie mich an. Schockiert bleibe ich noch stehen. Sie kommt wütend zu mir und zieht mich aus meinem Zimmer zu sich in ihr Zimmer.

Sie schließt die Tür und schaut mich prüfend an.
„Was war das eben, Ha?", fragt sie laut.

„Ich...ich weiß es selber nicht."

„Wie du weißt es nicht? Ihr habt euch geküsst und du weißt nicht..."

„Wir haben uns nicht geküsst!", unterbreche ich sie.

„Aber ihr wart kurz davor! Sag mal Vera, mir wirfst du vor, ich soll nichts mit Kris anfangen dies das. Oder du erzählst mir, dass du und Enzo euch hasst. Und jetzt erwische ich euch?"

„Da ist nichts passiert okay?! Keine Ahnung... er hat sich mir genähert und ich...ich habe ihn einfach gelassen. Ich bin doch sowieso schon total fertig, weil mich Emil betrogen hat. Mit ihm ist es Schluss und ich glaube, ich habe diese Annäherung von Enzo gebraucht. Ich kann dir das nicht erklären, ich bin einfach nur verwirrt. Du weißt nicht was für ein schrecklicher Tag gestern war", erkläre ich und meine Augen füllen sich mit Tränen.

„Komm her!", sagt sie und drückt mich.

„Hast du jemals Schmetterlinge im Bauch gehabt?", frage ich Vanessa, während sie mich noch drückt.

„Haha hatte ich schon jemals einen Freund um das zu fühlen?", fragt sie grinsend.

Ich löse unsere Umarmung und schaue ihr in die Augen. „Ich habe auch nie sowas gefühlt, aber gerade wo Enzo sich mir genähert hat...da."

„Hast du Gefühle für ihn? Emil war dein fester Freund und du hast nie sowas empfunden?", fragt sie erstaunt.

„Nein, komischerweiße nicht."

„Tja was soll man machen. Ich rate dir das alles zu verdrängen und Abstand von Enzo zu halten. Glaub mir auch wenn es schwer fällt, ich habe mit Kris geredet und ihm klar gemacht, dass da nie was zwischen uns sein wird", erklärt sie. Statt noch was zu sagen, drücke ich sie wieder in den Armen. Das beruhigt mich.

...