Yoongi

Ich drückte Jimin leicht von mir weg, doch dieses Mal, ließ ich meine Augen geöffnet. Ich umrahmte sein Gesicht mit meinen Händen und schaute ihm in seine vor schreck geweiteten Augen. Tränen flossen leise seine Wangen herunter, während ich sein Gesicht musterte.

Es war übersät mit großflächigen Narben und es sah wirklich nicht besonders toll aus. Doch das würde ich ihm niemals sagen. Sein Gesicht zu sehen, macht mich nur noch trauriger und auch noch wütender auf diesen Jungkook. Letztendlich sah ich ihm wieder in die Augen.

„Jimin.", er zitterte merklich, nachdem ich ihn ansprach.

„Du bist wunderschön. So, wie du bist. Und sagt jemand etwas anderes, dann beachte denjenigen einfach nicht. Der hat dich nicht verdient!"

Langsam kam ich seinem Gesicht näher und näher. Ich weiß selber nicht, was ich hier eigentlich mache, aber oke!

Ich seufzte aufgrund meine eigenen Gedanken und küsste dann sanft die Narben auf Jimins Stirn, die auf seiner einen Schläfe und die auf seinen Wangenknochen.

„So schön.", hauchte ich zwischen den küssen, bis ich nur wenige Millimeter vor seinen Lippen stehen blieb.

Ich schaute Jimin in die Augen, um irgendwo seine Einverständnis zu suchen. Seine Augen waren geschlossen, was mich leicht nervös macht. Doch er schien meinen Blick zu spüren und gab ein zaghaftes Nicken von sich.

Ich zögerte nicht länger und verband meine Lippen mit den seinen. Sanft lagen sie aufeinander, bis ich anfing, meine Lippen auf seinen zu bewegen. Nur ganz zart, ganz sanft. Als wäre er aus Glas, welches in jedem Moment zerspringen könnte.

Aus Luftmangel lösten wir uns leider von einander, doch ich legte meine Stirn auf die des Jüngeren ab. Schwer atmend, mit geschwollenen Lippen und einen dünnen Speichelfaden, der uns zusammenzuhalten schien, schauten wir uns wieder in die Augen.

Seine Lippen sind sooo weich! Und sie schmecken sooo süß, abgesehen von seinen salzigen Tränen, die ihm bis vorhin noch über seine Wangen flossen! Sie sind wie eine Droge für mich! Ich will sie wieder auf meinen spüren! Ich will sie überall an meinem Körper fühlen können!

Ich zog ihn wieder zu mir hin und legte meine Lippen auf seine. Ich wollte mehr, doch das ließ ich ihn nicht spüren. Dafür war er wahrscheinlich noch nicht bereit und vor allem, war das jetzt erst unser zweiter Kuss! Also wirklich!

Ich bewegte meine Lippen sanft gegen seine und er erwiderte meine Geste. Ich wollte, dass dies nie ein Ende finden würde, doch wie immer, machte uns ein Stoff mit dem Vornamen Sauer einen Strich durch die Rechnung!

Ich wünschte, wir wären Vampire! Dann bräuchten wir nicht zu atmen! Aber das mit dem Blut trinken... Neee! Lass mal stecken!

Wir lösten uns also wieder und schauten uns schwer atmend in die Augen.

„Scheiße, kann er gut küssen...!", murmelte Jimin.

„Danke! Du bist aber auch nicht schlecht!", schmunzelte ich. Daraufhin färbten sich seine Wangen leicht rot und ich könnte vor Freude quietschen! Er sieht mit seinen roten Wangen sooooooo unglaublich süß aus!

„Du bist süß, wenn du rot wirst!", neckte ich ihn, weswegen seine Wangen einen noch dunkleren Rotton annahmen.

„Jimin. Ich weiß, wir kennen uns erst fast zwei Wochen, aber du bist mir in dieser kurzen Zeit so sehr ans Herz gewachsen! Ich will nicht, dass das hier unkommentiert bleibt. (A/N: Jimin denkt sich so, "Will der mir jetzt nen Heiratsantrag machen, oder was?" 🤣) In dieser kurzen Zeit, habe ich Gefühle für dich entwickelt. Zu sehen, wie du dich fertigmachst, wie viel du alleine mit dir rumträgst, das tut mir im Herzen weh. Jimin, ich liebe dich mehr als alles Andere auf dieser Welt!", beendete ich meine kleine Rede.

Ich war unsicher, ob es richtig war, dass ich es ihm gesagt hatte. Doch ich bereute es nicht.

„M-meinst du das e-ernst?", fragte er mit erstickter Stimme. Er war wieder kurz vorm Weinen.

„Natürlich! Aber es ist nicht schlimm wenn-", fing ich an, wurde aber dann unterbrochen, als Jimin sich in meine Arme stürzte und sich fest an mich drückte. Wegen des Schwungs fiel ich mit ihm auf mir nach hinten auf die Matratze des Bettes. Ich hatte meine Arme schützend um ihn gelegt, damit ihm nichts passierte.

„I-ich liebe d-dich auch!", schniefte er in meine Halsbeuge. So fest ich konnte, drückte ich ihn an mich.

Er erwidert meine Gefühle! Das ist der beste Tag meines Lebens! Naja, wohl eher das beste, was heute passiert ist.

„Willst du, Park Jimin, mein fester Freund sein? Mein Geliebter? Mein und ich dein?", fragte ich ihn, woraufhin er nur stark nickte. Ich glaube, jetzt bin ich der glücklichste Mensch auf dieser Welt!

„Gott! Das hörte sich an, wie bei einem Heiratsantrag, oder so!", viel mir auf. Jimin lachte nur und ich spürte die Vibration, die durch sein Lachen entstand.

„Also wirklich! Das hat doch noch Zeit!", meckerte ich weiter und das Lachen des Jüngeren hallte im Raum wider.

Dann setzte Jimin sich immer noch kichernd auf und sah zu mir runter. Und dieser Anblick! Göttlich! Anscheinend war seine Sitzposition nicht ganz gemütlich, denn er rutschte immer wieder auf mir herum. Doch zu meinem Leid saß er nicht auf meinem Bauch oder auf meinen Beinen.

„Nrg~ J-jimin~!", kam es gepresst von mir und sofort erstarrte er. Er schaute zu mir runter in meine Augen, dann dahin, wo er denn eigentlich saß und dann mit roten Wangen wieder in meine Augen. Und HILFE! Ich kann mich bald für nichts mehr garantieren! Also setzte ich mich schnell auf, schlang meine Arme um ihn und legte mich mit ihm seitlich hin.

Aber diese Bilder, wie er mit roten Wangen auf mir saß und mich so unschuldig anschaute! Was wäre wenn er und ich n- STOP! Das geht zu weit!

„Sowas ist gefährlich, Jiminie!", raunte ich ihm ins Ohr.

„I-ich-... t-tut mir leid...", murmelte er verlegen.

„Es war heiß! Ich will dich wirklich nicht zu etwas zwingen! Außerdem sollten wir uns Zeit lassen, mit allem. Ich kann mich eigentlich auch gut bei sowas kontrollieren, doch auch das hat irgendwann seine Grenzen erreicht!", raunte ich.

„H-hyung! Bitte! Mach es mir nicht auch so schwer!", jammerte Jimin und ich merkte sein Problem schon leicht.

Aber wir wollen es doch nicht übertreiben, oder? Ich meine, es ist unsere erste Nacht als Paar...! Ich will es doch langsam angehen für ihn!

„Ist ja schon gut! Wir wollen ja nichts überstürzen!", lächelte ich ihn sanft an. Dankend nickte er und gähnte einmal ausgiebig.

Da ist wohl wer müde! Ich aber auch!

„Na komm, lass uns schlafen!", flüsterte ich und deckte uns beide zu. Da ich ja noch in meinen Tagesklamotten war, zog ich mir schnell meine Hose und mein Shirt aus und schmiss es einfach achtlos auf den Boden. Dann zog ich Jimin wieder in meine Arme, dem ich noch einen Gutenachtkuss auf den Haaransatz gab, bis ich dann auch einschlief.

Mit meinem festen Freund, meinem Jimin, im Arm.

🔥🔥🔥