xxxii. S.O.S.
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ZWEIUNDDREIẞIG S.O.S.
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IN DER SCHULE ist es seit dem Abgang von Professor Umbridge ruhig geworden. Die zahlreichen Flüche und Zaubersprüche, mit denen die alte Verteidigungslehrerin geärgert werden sollte, sind verklungen, und nach der Nachricht aus dem Ministerium, dass Voldemort wirklich zurückgekehrt ist, ist es in der Schule still geworden, da sie alle immer noch geschockt von den jüngsten Nachrichten sind — nun ja, das denkt Flo, aber um ehrlich zu sein, wann lässt sie sich schon mal in der Schule blicken?
Das ist ein Urteil, das sie auf dem Weg zum Unterricht gefällt hat, im Grunde die einzige Zeit, in der sie mit dem Rest der Schule interagiert (abgesehen von Quidditch, meint sie damit). Sie ist nicht der größte Menschenfreund, und wenn euer älterer Bruder so ein Arschloch wäre wie ihrer, würdet ihr es ihr nicht verübeln, dass sie den Rest der Welt scheut und sich in das Land der Romane stürzt, in wunderbare Geschichten über einen Mann, der versucht, menschliches Leben zu erschaffen, oder sogar einen Mann, der seine Seele verkauft, um ewig schön zu bleiben. Der einzige Grund, warum sie es in der Schule so weit gebracht hat, ist, dass sie sich in der Bibliothek versteckt hält — und niemand wagt es, sich mit einer Montague anzulegen, also hat sie die Bereiche ganz für sich allein, um für den Unterricht zu lernen und Muggelbücher zu lesen, die ihre Eltern nicht gutheißen würden.
Aber hier steht sie im Mädchenklo, wo das große Fenster über dem Waschbecken einen goldenen Schein in den Raum wirft. Es ist ein Sonntag, und da die Prüfungen vorbei sind und der Unterricht für die Sommerferien langsam ausklingt, macht sie sich keinen Stress wegen ihrer Zaubertrank-Hausaufgaben. Stattdessen nimmt sie sich Zeit, wäscht sich die Hände und plant, den Nachmittag wieder in der Bibliothek zu verbringen. Vielleicht wird sie heute ein neues Buch lesen. Vielleicht nimmt sie es sogar mit nach draußen und liest dort, um sich in den wenigen Sonnenstrahlen zu sonnen, die sie im Sommer bekommen. Hm.
Die Badezimmertür öffnet sich und wird mit solcher Wucht aufgeschlagen, dass sie mit einem lauten Knall an die Wand schlägt. Flo dreht sich um und sieht Pansy Parkinson, das Mädchen aus dem Jahrgang unter ihr, ins Bad stürmen. Parkinson bleibt stehen, als sie Flo erblickt, die eine Augenbraue hochzieht.
„Ich wollte gerade gehen, wenn du allein sein willst..."
„Das ist nett von dir", sagt Parkinson in einer Art und Weise, die zeigt, dass es ihr völlig egal ist. Ihr Kopf ist ein wenig nach oben geneigt, als ob sie versuchen würde, die größere Person von beiden zu sein. Flo runzelt die Stirn. Sie glaubt nicht, dass Parkinson sie mag.
Und dann, gerade als die Tür zum Bad wieder zufällt, sieht sie, wie Parkinsons Unterlippe zittert und sie in Tränen ausbricht.
Die Sache ist die: Flo ist nicht gut darin, Menschen zu trösten. Aber sie weiß ein paar Dinge über menschlichen Anstand (den sie allerdings nicht immer praktiziert — habt ihr ihren Bruder mal gesehen?), also tritt sie näher und überlegt, ob sie ihr anbieten soll, sie zu umarmen oder so.
Flo fängt an zu fragen, ob es Parkinson gut geht, aber sie hält inne, weil sie zu sich denkt: Offensichtlich geht es ihr nicht "gut", du Idiotin, sie weint. Sie öffnet den Mund, um sie stattdessen zu fragen, was los ist, aber Parkinson wirft ihr einen kalten Blick zu, nachdem sie gehört hat, dass Flo „Geht es dir gut?" gefragt hat.
„Oh ja, mir geht's fantastisch!", sagt sie (genauer gesagt speit sie aus... und bricht dann wieder in Tränen aus.) Flo sieht sie stirnrunzelnd an und Parkinson wischt sich die Tränen von den Wangen. „Draco hat mit mir Schluss gemacht — ich hab es ihm gesagt, ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe, aber er hat es nicht ernst genommen. Er sagte, er könne nicht glauben, dass ich ihm nicht gesagt habe, was ich von Holly wusste—"
Das war eine weitere Sache, die die Schule aufgewühlt hatte. Holliday Lippincott, der ehemalige Slytherin-Champion und derzeitige Liebling des Hauses, ist nicht nur mit Potter zusammen (Flo graust es bei dem Gedanken daran), sondern hat im gesamten letzten Jahr die Tatsache verheimlicht, dass sie befreundet waren, und so getan, als ob sie ihn hassen würde, wie alle anderen ihrer Freunde. Es ist erst ein paar Tage her, dass die ganze Sache mit Umbridge und einer Gruppe von Fünftklässlern im Ministerium passiert ist (das ergibt keinen Sinn), aber die ganze Schule weiß es. Eine solche Enthüllung kann in wenigen Minuten meilenweit verbreitet werden.
„—aber das konnte ich ihm nicht sagen, oder? Sicher, ich liebe ihn, aber ich liebe auch meine beste Freundin — sie war immer für mich da, und ich werde doch nicht jemandem die Geheimnisse meiner besten Freundin verraten, oder? Aber das wollte er nicht hören, er sagte, ich hätte es ihm sagen sollen, und dass es egal sei, ob Holly es geheim halten wolle, also hat er mit mir Schluss gemacht."
Sie hört auf zu weinen. Sie sieht Flo an, die immer noch nicht so recht weiß, was sie tun soll. Die ganze Sache ist ihrer Meinung nach dumm. „Es ist nicht deine Schuld", sagt Flo schließlich, wohl wissend, dass Parkinson darauf gewartet hat, dass sie etwas sagt. „Du hast auf deine beste Freundin aufgepasst, das ist eine gute Sache..." Flo hält inne. „Er hat dich nicht verdient."
Parkinson sieht sie überrascht an, ihre glasigen Augen werden groß.
„Das sagst du nur so", sagt Parkinson, wobei ihre Stimme nicht mehr zittert, sondern wieder ihren verurteilenden Tonfall annimmt. „Du meinst das gar nicht so."
„Doch, tue ich?", sagt Flo stirnrunzelnd. Sie wirft Parkinson einen verwirrten Blick zu, als wolle sie "Was zum Teufel?" sagen. Das ist der Grund, warum Flo nicht mit anderen Leuten spricht und für sich bleibt. Keiner von ihnen ergibt einen Sinn. „Er hat dich nicht verdient, nicht, wenn er dich so behandelt."
Es gibt eine Pause, in der Parkinson Flo weiterhin mit diesem seltsamen Blick ansieht. Flo weiß nicht, was sie von ihr halten soll, wenn sie ehrlich ist. Denn das ergibt keinen Sinn. Für eine ganze Weile läuft Parkinson herum und rümpft die Nase ein wenig, als wolle sie der Welt zeigen, dass sie Flo nicht mag und dass sie sie für unter ihrer Würde hält. Vor dem Weihnachtsball im letzten Jahr hat Flo mit ihrem Bruder gefrühstückt (sie hat es gehasst), und Parkinson ist zu ihrem Bruder gegangen, um ihn zu fragen, ob er Blaise irgendwo gesehen hat, und sie hat Flo nicht ein einziges Mal mit einem Blick gewürdigt. Vielleicht mag sie sie nicht — aber wenn das der Fall wäre, warum sollte Parkinson dann hierher kommen und sich bei ihr ausheulen?
„Glaubst du das wirklich?", sagt Parkinson, etwas weniger selbstbewusst als zuvor.
Flo zuckt mit den Schultern. „Ja", sagt sie. „Du hast doch das Richtige getan, oder? Und wenn er zu ignorant ist, um das zu bemerken, dann ist er deine Zeit nicht wert."
„Ich— ähm, danke."
Flo lächelt sanft.
Kurz darauf geht sie und kehrt in die gemütliche Bibliothek zurück — und lässt Pansy völlig verwirrt in den Toiletten stehen, während die Worte "Er hat dich nicht verdient" in ihrem Kopf herumschwirren und sich immer und immer wiederholen...
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„DU SAGST ALSO, dass du meiner besten Freundin das Herz gebrochen hast", sagt Holly, etwa zur gleichen Zeit wie das Gespräch zwischen Flo und Pansy stattfindet. Sie sitzt mit ihrem Cousin draußen im Hof, was sie immer noch nicht ganz versteht. Sie dachte, er würde nie wieder mit ihr sprechen und nicht im Krankenflügel sitzen, als sie aufwachte, und mit einem entsetzten Gesichtsausdruck ins Leere starren.
Draco nickt. „Ich mochte sie sowieso nicht auf diese Art", sagt er.
„Aber wenn du ihr gesagt hast, dass du nicht mit ihr zusammen sein kannst, weil sie dir die ganze Sache mit mir nicht erzählt hat... Warum bist du dann hier? Warum bist du immer noch nett zu mir?"
Denn die Sache war die: Als Holly aufwachte und sich einen Augenblick Zeit nahm, um sich daran zu erinnern, warum sie überhaupt im Krankenflügel war, war ihr Cousin da und hatte Umbridges Büro mit keinem Wort erwähnt. Er fragte nur, ob es ihr besser ginge, und dass sein Vater nach Askaban geschickt wurde. Und dann kehrten sie zur Normalität zurück... Na ja, normal kann man es nicht nennen, da Holly ihn immer wieder ansah und darauf wartete, dass er etwas über die andere Sache sagte. Und er verhielt sich sowieso seltsam, denn seit er gesagt hatte, was mit seinem Vater geschehen war, machte sein distanzierter Gesichtsausdruck viel Sinn. Draco ist besorgt.
„Erst einmal halte ich dich für einen Idiotin, was deine Sache mit Potter angeht", sagt Draco und sieht angewidert aus, wenn er daran denkt. Holly nickt, sagt aber nichts, um sich zu verteidigen. Aus der Sicht ihres Cousins ist die ganze Sache plötzlich und entsetzlich. Sie weiß, dass es besser ist, zu akzeptieren, was er denkt, als eine Meinungsänderung zu erzwingen. „Aber das ist nicht der Grund, warum ich mit ihr Schluss gemacht habe, ich habe ihr das nur gesagt, weil mir der wahre Grund nicht gefällt."
„Er gefällt dir nicht?", fragt Holly und runzelt die Stirn.
Draco schüttelt den Kopf und blickt sich dort um, wo sie sitzen. Er prüft, ob jemand in der Nähe ist, bevor er sich wieder an seine Cousine wendet und seine Stimme senkt. „Ich weiß nicht, was er mit mir vorhat, jetzt, wo Dad nach Askaban geschickt wurde", sagt er, und sie spürt, wie ihr das Herz schwer wird. Daran hatte sie gar nicht gedacht. „Aber ich will nicht an andere Dinge denken, falls etwas passiert... Ich mochte sie sowieso nicht auf diese Weise, was hätte es also gebracht, das mit ihr fortzusetzen?"
Holly nickt, weil das irgendwie Sinn ergibt. Um ehrlich zu sein, war sie von Anfang an kein Fan dieser Beziehung, sie hätte nie gedacht, dass es gut ausgehen würde.
„Ich glaube..." Und dann hält er wieder inne. Er sieht sich noch einmal um und vergewissert sich, dass niemand in der Nähe ist, nicht einmal ein Vogel hockt auf der Steinbank in der Nähe, wo sie sitzen. Eine weiße Katze ist am anderen Ende des Hofes, aber sie glaubt nicht, dass Draco sie zwischen den Blumen entdeckt. Sie erwähnt Susannah nicht, die das Dach des geschützten Weges um den Hof herum nutzt, um in den Hof zu springen, als wäre er ein einziger großer Swimmingpool. Aber mal ehrlich, wem sollte Susannah etwas erzählen? Vielleicht Draco, wenn sie ihm die Halskette wieder überlässt. (Sie hat es ihm vor ein paar Tagen gesagt und er war etwas skeptisch, was dazu führte, dass Holly ihm die Diamantenhalskette gab und Susannah ihm eine Heidenangst einjagte... Ihren anderen Freunden hat sie es allerdings noch nicht erzählt.)
„Ich glaube, er wird mich zu einem Todesser machen."
„Weil dein Vater nach Askaban gekommen ist?", sagt Holly, die genauso leise spricht.
Draco nickt. Er sieht Holly direkt in die Augen, und sie kann seine Angst sehen. Und in diesem Moment denkt sie wieder an richtig oder einfach, und sie spürt, wie sich das Blatt zu wenden beginnt, und sie weiß nicht, ob ihr das gefällt oder nicht. Denn was ist das Richtige? Sie sieht ihren Cousin an — nein, eigentlich sieht sie nicht ihren Cousin an, sondern den Jungen, den sie als ihren Bruder betrachtet — und sie kann seine Angst und Verzweiflung sehen, und sie weiß nicht, was sie tun soll, da sie zwei Dinge will, zwei Dinge, die Welten voneinander entfernt sind. Sie will gut sein und sie will, dass Draco in Sicherheit ist.
„Das werden sie nicht", sagt Holly, obwohl sie weiß, dass sie es tun werden. Sie umfasst seinen Arm und sieht ihn stirnrunzelnd an, wobei sie die Idee Zwing ihn nicht, seine Ansichten zu ändern verwirft. Denn sie wird sie so sehr ändern, wie sie kann. Sie spürt, wie ihr das Herz bricht, als sie seinen Blick sieht. „Du bist gerade erst sechzehn! Sie werden dich nicht zwingen, beizutreten, Draco..." Sie sieht ihn an. Es ist schwer zu glauben, dass der verängstigte Junge neben ihr derjenige ist, der andere tyrannisiert; im Moment sieht er so aus, als hätte er nicht den Mumm, irgendjemandem weh zu tun. „Das werde ich nicht zulassen."
„Du bist noch nicht mal sechzehn", sagt Draco und wirft ihr einen seltsamen Blick zu.
„Na gut", sagt Holly, runzelt die Stirn und schürzt nachdenklich die Lippen. „Wenn sie dich zwingen und wir nichts tun können, um das zu ändern, dann werden sie dich bestimmt nicht zwingen, etwas Schwerwiegendes zu tun, oder? Du bist sechzehn. Sie werden dir keine große Aufgabe geben."
Draco nickt. Holly runzelt immer noch die Stirn.
„Es ist in Ordnung, Angst zu haben, weißt du."
„Ich hab keine", sagt er, aber er hat ganz offensichtlich Angst.
„Ich schon", sagt sie. Draco sieht sie überrascht an, als hätte er erwartet, dass sie „Nun, ich habe keine Angst" sagen würde und wegen ihres Stolzes nicht in der Lage ist, die Wahrheit zu sagen. Es ist ihr Stolz, der ihr den Mut gibt, die Wahrheit zuzugeben. „Ich habe Angst, dass sich die Welt in Durmstrang verwandelt."
„Ich hab gehört, Karkaroff ist immer noch auf der Flucht", sagt Draco.
Holly seufzt. „Ich wünschte, er würde endlich sterben."
Draco schnaubt, und sie lächelt ihn an.
„Ich bin froh, dass du hergekommen bist", sagt Draco. „Ich glaube nicht, dass der Rest unserer Freunde irgendetwas von dem hier versteht." Sie zieht eine Augenbraue hoch und ermutigt ihn, fortzufahren, wenn er möchte. „Ich hab es aufgegeben, mit Crabbe und Goyle darüber zu reden, sie verstehen es nicht. Keiner von ihnen versteht es, nicht richtig. Am Ende des letzten Jahres habe ich versucht, sie zu fragen, was sie davon halten würden, wenn wir alle gezwungen werden, uns unseren Eltern anzuschließen, und es hat sie nicht gestört. Sie haben sich nichts dabei gedacht." Draco zuckt mit den Schultern. „Ich meine, man kann sicher sagen, dass sie beide dumm sind, aber ich weiß nicht... Ich glaube, bis du kamst, hatte ich noch nie richtige Freunde."
Holly ist sich nicht ganz sicher, was sie darauf antworten soll. Sie versucht, sich eine Antwort zu überlegen — sie kann weder danke sagen, noch lügen und ihre anderen Freundschaften herunterspielen —, aber bevor sie es kann, sieht er sie an und grinst.
„Mir gefällt trotzdem nicht, dass du mit Potter zusammen bist."
„Na ja", sagt Holly schulterzuckend, ein kleines Lächeln im Gesicht. „Mir hat es nicht gefallen, dass du mit Pansy zusammen warst, aber ich habe meinen Mund gehalten."
Schnell kehrt das Gespräch zu etwas Leichterem zurück, nicht zu den dunklen Möglichkeiten der Zukunft, sondern eher zu dummen alltäglichen Dingen. Es geht zum Beispiel um Quidditch und die Tragödie, die das Slytherin-Quidditch-Team darstellt. Oder um den Samstagsjob, den Holly beim Honigtopf in Hogsmeade angenommen hat, und bei dem sie sich vorerst nicht sicher war, ob sie ihn weiterführen könnte, sobald die UTZs anfingen. Oder um die Sommerferien im Allgemeinen, weshalb er sagt, sie könne bei ihm übernachten, wenn es nicht mehr sicher sei, bei ihrem Vater zu bleiben, und Holly schnaubt spöttisch und sagt: Du weißt, dass ich den Cruciatus bei deiner Tante Bellatrix angewendet habe, oder?
Gegen Abend verlassen sie den Hof, gehen zurück in die Schule und zur Großen Halle, die für einen Sonntagabend relativ ruhig ist, da viele Leute ihr Abendessen draußen eingenommen haben, um im Sonnenschein zu essen. So wie es aussieht, hat der Rest ihrer Gruppe das auch getan, oder sie wollten zu einer anderen Zeit essen. Vielleicht haben die Mädchen Vorkehrungen getroffen, um Pansy die ganze Zeit von Draco fernzuhalten. Holly weiß es nicht.
Aber als Holly und Draco zusammen in der Halle sitzen und müßig über alles Mögliche plaudern (dass Umbridge weggeschleift wurde, dass Flo Montague zum ersten Mal seit Monaten wieder gesehen wurde, dass Vivien der Drache jetzt wieder klein war und auftauchte, als sie anfingen, sich am Eis zu bedienen), kann sie sich ein Lächeln nicht verkneifen — Gott sei Dank ist sie von Durmstrang nach Hogwarts gewechselt. Nicht nur, dass die Schule viel besser ist, sondern schaut mal, sie hat auch noch einen wunderbaren Cousin... Auch wenn er ein Idiot ist... Sehr sogar...
Der Rest des Schuljahres vergeht schnell und ruhig. Holly kann es kaum erwarten, dass die Sommerferien beginnen, jetzt, wo sie endlich wieder in ihr richtiges Zuhause zurückkehren darf. Sie kann schon das riesige Abendessen schmecken, das ihr Stiefvater kochen wird, und stellt sich vor, wie sie nach Hause kommt und in das Zimmer zurückkehrt, das sie ein Jahr lang nicht gesehen hat...
Holly macht sich auf den Weg zum Abendessen, als sie Ron und Hermine in die gleiche Richtung gehen sieht. Sie runzelt die Stirn und verabschiedet sich von ihren Freundinnen, um auf die beiden zuzugehen. „Es geht euch beiden also besser? Nach dem Ministerium?", fragt sie.
Hermine lächelt. „Ja, danke", sagt sie. Sie wirft einen Blick über Hollys Schulter, wo Holly vermutet, dass ihre Freundinnen immer noch sind, weil sie sich entschieden hat, ohne sie weiterzugehen. Hermine sieht wieder zu Holly. „Sie sind gar nicht sauer, oder? Darüber, dass du mit uns befreundet bist?"
„Es gefällt ihnen nicht", sagt Holly.
„Sie gefallen uns nicht", murmelt Ron.
Holly schnaubt. „Ja, also, es gefällt ihnen nicht," sagt sie. „Aber sie mögen mich, also denke ich, dass sie einfach damit klarkommen werden. Sie können es nicht ändern. Ich mag euch alle. Ihr seid cool."
Hermine und Ron strahlen.
„Und wo ist Harry?", fragt sie.
„Er packt noch," sagt Ron. „Dauert aber nicht mehr lange..."
Holly nickt. Sie sieht sich um und beobachtet die verschiedenen Freundesgruppen, die plaudernd und lachend in die Halle gehen, um ein letztes gemeinsames Festmahl in diesem Schuljahr zu genießen. Holly wendet sich wieder den beiden zu, ein hoffnungsvolles Lächeln auf dem Gesicht. „Könntet ihr mir vielleicht das Passwort für den Gryffindor-Turm verraten, damit ich mit ihm sprechen kann?", fragt sie und hebt eine Augenbraue. „Ich werd es niemandem verraten, versprochen... Ich kann euch das Passwort für die Kerker sagen, wenn ihr wollt. Wir haben einen Tisch voller Süßigkeiten im Gemeinschaftsraum... Aber, äh, ich will sehen, ob er damit klar kommt, was mit Sirius passiert ist."
„Es ist Audeamus", sagt Ron.
„Danke... Das von Slytherin ist auch Latein", sagt Holly und grinst die beiden an. „Nolite te bastardes carborundorum — die Slytherin-Präfekten suchen unser Passwort aus, da unser Eingang keinen Wächter hat, und ich habe sie überredet, dieses Passwort für die letzten zwei Wochen des Schuljahres zu benutzen."
Hermine runzelt die Stirn. „Nolite te...?"
„Das ist Scheinlatein, aber es bedeutet: Lass dich nicht von den Bastarden unterkriegen", sagt Holly mit einem kleinen verschmitzten Lächeln im Gesicht. Hermine lächelt sie an. Ron erklärt ihr, wohin sie im Gemeinschaftsraum gehen muss, und Holly läuft los, nachdem sie sich bei den beiden für ihre Hilfe bedankt und ihnen schnell einen schönen Sommer gewünscht hat, falls sie sie am nächsten Tag nicht mehr sehen sollte. ("Harry und Hermine wohnen im Sommer manchmal bei meiner Familie im Fuchsbau — du kannst vorbeikommen, wenn du willst!") Und dann geht sie los, in eine ganz andere Richtung als alle anderen in den Korridoren.
In den Gryffindor-Gemeinschaftsraum kommt sie ziemlich leicht hinein. Das Schlimmste sind die seltsamen Blicke, die ihr zugeworfen werden, als sie eintritt und stolz durch den Gemeinschaftsraum in die Richtung marschiert, von der man ihr gesagt hat, dass es der Weg zu den Schlafsälen der Jungen ist. Und wieder nehmen die seltsamen Blicke zu, als sie durch den kleinen Flur geht und leicht an das Zimmer der Fünftklässler klopft.
„Ich brauch nur noch ein paar Minuten, Ron!", hört sie Harry sagen.
Also lässt Holly sich selbst herein.
„Hi", sagt sie.
„Wie hast du...?"
„Ron und Hermine haben mir das Passwort verraten", sagt Holly, geht in den Schlafsaal, sieht sich um und verschränkt die Arme. „Der Gryffindor-Turm ist seltsam. Durch die Fenster kann man nicht in den See sehen."
„Na ja, es ist ein halt Turm", sagt Harry. Holly wirft ihm einen Blick zu. „Tut mir leid."
„Macht nichts", sagt Holly schulterzuckend. Sie geht ein Stück weiter in den Raum hinein und lässt ihren Blick durch den Raum schweifen. Der ganze Raum ist seltsam, vor allem im Vergleich zum Schlafsaal der Jungen in Slytherin. Dieser hier ist unordentlich und heller, mit Quidditch-Postern an der Wand. Der, an den sie gewöhnt ist, ist mit Quidditch-Artikeln geschmückt, ja, aber der in Slytherin scheint einfach ein bisschen anders zu sein. Oft sind ihre Schlafsäle dunkel, weil ihre Fenster auf den See schauen und wegen der dunklen smaragdgrünen Tapete. „Ich mag deine Kommentare. Sie sind clever..." Sie hält inne. „Warum hast du das?"
Sie nickt in Richtung des kleinen Spiegels in seiner Hand.
„Das ist ein Zwei-Wege-Spiegel", sagt Harry. „Scheinbar."
„Meine Mutter hatte auch so einen", sagt Holly leise. Harry blickt zu ihr auf, weg vom Spiegel. Er hat immer noch einen seltsam sehnsüchtigen Ausdruck im Gesicht, weil er den Spiegel betrachtet hat. „Regulus Black hatte den anderen."
Harry runzelt die Stirn. „Sirius' Bruder?"
Holly nickt. „Sie waren zusammen, als sie jünger waren — sie haben sich zusammen den Todessern angeschlossen", erklärt sie. „Wer hat denn den anderen Spiegel?"
„Sirius", sagt Harry.
„Oh", sagt sie.
Es entsteht eine Pause.
„Es tut mir leid", sagt sie schließlich. „Es ist unfair, der Zeitpunkt seines Todes. Ihr hättet es verdient, mehr Zeit miteinander zu verbringen..."
„Warte — Holly", sagt er. Sie zieht die Augenbrauen hoch, und er tritt einen Schritt vor, während sein Gesicht aufleuchtet, als hätte er eine Idee gehabt. „Dein Geist — Susannah — glaubst du, Sirius könnte einer sein?"
Holly fühlt, wie sich ihr der Magen verkrampft, als sie den Kopf schüttelt.
„Er ist weitergegangen, Harry", sagt sie ihm.
Harry sieht sie einen Moment lang an, bevor er sich abwendet und den Spiegel in seinen Koffer packt. Sie glaubt, dass ein Brief daran befestigt war, da er auch ein Stück Pergament zusammenfaltet.
„Ähm, es wird noch etwas bei mir dauern, du möchtest vermutlich jetzt zum Abendessen gehen..."
„Alles okay", sagt Holly. Sie setzt sich auf sein Bett, schlägt die Beine übereinander und nimmt geistesabwesend einen der Pullover heraus, die er schlecht gefaltet hat. „Ich habe auch keine Lust, zum Abschlussfest zu gehen, also..."
Harry runzelt die Stirn. „Warum nicht?"
„Draco hat mit Pansy Schluss gemacht", sagt Holly und verzieht das Gesicht, weil sie die Nase voll davon hat. In der letzten Woche hat sie mit ihren Freundinnen nur darüber geredet, und da einer von ihnen ihr Cousin und die andere ihre beste Freundin ist... würg. Sie stützt ihren Kopf grummelnd in die Hände. „Und jetzt ist es eine riesige Sache, weil sie aufgebracht ist — was ja auch Sinn macht — aber jetzt muss ich meine Zeit mit beiden zur Hälfte teilen und es ist ein einziger Alptraum und ich—" Sie hebt den Kopf aus den Händen und sieht zu Harry auf, der verwirrt zu sein scheint. „Willst du stattdessen später in die Küche gehen?"
„Ja, in Ordnung", sagt Harry und lächelt ein wenig. Holly lächelt ebenfalls. „Malfoy hasst dich also nicht wegen mir?"
Holly schüttelt den Kopf. „Er befürwortet es nicht, aber er hasst mich nicht, also ist alles in Ordnung", sagt sie und lächelt immer noch. „Obwohl — äh — die ganze Sache mit Umbridge tut mir übrigens leid. Ich weiß, wir haben nicht darüber geredet, ich habe nur gesagt, dass wir zusammen sind, um ihr eins auszuwischen."
„Oh, das ist — okay", sagt Harry.
Holly sieht sich im Zimmer um und versucht, einen Blickwechsel mit ihm zu vermeiden, während sie ein- und ausatmet und den Mut aufbringt, zu sagen: „Es sei denn, du willst es."
„Mit dir zusammen sein?", sagt Harry. „Ich?"
„Wenn du willst", sagt Holly und sieht ihn endlich an. Er scheint unter Schock zu stehen, und er hat dieses reizende kleine Lächeln im Gesicht. „Ich würde es gerne."
„Wirklich?"
Holly nickt. Sie steht wieder auf und stellt sich neben ihn. Einen Moment lang lächelt er sie an, scheinbar immer noch überrascht, dass sie das Ganze vorgeschlagen hat, dann grinst sie und umarmt ihn. Sie lässt ihre Arme um seine Schultern hängen, während sie seine Wange küsst, und er lächelt sie an und umarmt sie zurück.
„Okay, aber wir müssen uns im Sommer sehen, ja?", sagt sie.
Harry nickt, aber fügt hinzu: „Wenn du im Malfoy Manor bist, vielleicht nicht—"
„Ja, das weiß ich", sagt Holly. Sie sieht auf den Koffer auf seinem Bett hinunter, runzelt die Stirn und zieht sich von ihm zurück. „Du musst packen."
„Das kann ich morgen früh machen—"
„Ja, mit dieser Einstellung hab ich dich beim Trimagischen Turnier geschlagen."
Holly grinst ihn an und sieht, wie er mit den Augen rollt. Beide fangen an ein wenig zu lachen, und den Rest des Festes verbringen sie nicht in der Halle, um Dumbledores neuer Warnung über Freundschaft und darüber, sich für das Richtige und nicht für das Einfache zu entscheiden, zu lauschen. Stattdessen albern sie herum, und er lächelt und denkt nicht mehr an Sirius, und ihre Gedanken sind endlich frei von Dracos Sorgen über die Todesser — sie ist einfach in diesem einen Moment, lacht mit ihrem Freund (ihrem Freund!), und die Dunkelheit, die sich über der Zaubererwelt abzeichnet, ist vergessen, nur für einen Augenblick.
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SOLANGE HOLLY SICH erinnern kann, besaß ihr Vater immer dieses hübsche Haus in London, das außen weiß gestrichen ist und dessen Tür in glänzendem Schwarz gehalten ist. Es gibt einen kleinen Hintergarten mit einer Terrasse, die man von den großen Fenstern der Küche aus sehen kann. Holly kann nicht glauben, dass sie ihr Haus so sehr vermisst hat, aber als sie zurückkommt, grinst sie.
Sie hat alles vermisst. Sie hat die rosa Blumen im Garten vermisst. Sie hat den Abdruck von Klimts Tod und Leben vermisst — ein Gemälde, das den Sensenmann darzustellen scheint, der auf eine Menschenmenge blickt —, der in der Küche hängt. Sie hat die schlichten weißen Wände vermisst, sie hat die Unmengen von Büchern vermisst, die überall in der Wohnung verteilt sind. Sie hat die Sammlung alter Horrorfilme ihres Vaters vermisst, die in schwarz-weiß gedreht wurden und nicht mehr wirklich gruselig sind. Sie hat all das vermisst, und vor allem hat sie ihre Dads, Gus und Eugene, vermisst.
„Also", sagt Holly und geht in die Küche, wo Eugene Nudeln kocht und Gus ihm Gesellschaft leistet. Sie versteckt den Brief hinter ihrem Rücken und lächelt die beiden an. Die beiden Dalmatiner, die Eugene besitzt — Buster und Dusty — folgen ihr, ohne sich um den Drachen zu kümmern, der auf ihrer Schulter sitzt. Susannah bereitet ihnen mehr Sorgen, die sich gerade um ihren eigenen Kram kümmert und im Zimmer herumfliegt, was die beiden Hunde misstrauisch aufblicken lässt. „Weißt du noch, wie ich gesagt habe, dass ich mich als Britische Jugendrepräsentantin bewerbe..."
„Hast du eine Antwort bekommen?", fragt Eugene und seine Augen leuchten auf.
Holly grinst ihn an, da sie es nicht mehr länger zurückhalten kann. Sie überreicht ihnen den Brief, den sie an diesem Morgen vom Ministerium bekommen hat und in dem steht, dass sie tatsächlich die Vertreterin der britischen Jugend im Zaubergamot ist und ab nächsten Donnerstag bei den Verhandlungen dabei sein darf. Sie bekam den Brief heute Morgen beim Frühstück und vergaß, dass sie von der ganzen Schule umringt war, als sie reagierte, einen kleinen Schrei ausstieß und sich auf Pansy warf, um aufgeregt die Neuigkeiten zu verkünden. Pansy hat genauso reagiert wie beim Turnier, als Holly die zweite Aufgabe mit voller Punktzahl gewonnen hatte und sie auf und ab gesprungen waren.
„Du hast es geschafft, Kleines", sagt Gus, der Holly in eine Umarmung ziehen will. Doch bevor er das tut, streckt er Eugene einen Arm entgegen, damit auch er sie umarmen kann. Beide Dads umarmen sie und Holly kann nicht aufhören zu lächeln. Sie hat das so sehr vermisst.
„Ich wusste, dass du es schaffst", sagt Eugene, der Holly kurz umarmt, bevor er sich an die Soße in der Pfanne erinnert und zurückeilt, um sich darum zu kümmern. „Du bist also auf dem Weg zum Zaubergamot?"
Holly nickt und nimmt einen Platz am Tisch ein. „Es heißt, dass man in den UTZs Geschichte der Zauberei und Verteidigung gegen die dunklen Künste belegen muss, aber im Großen und Ganzen empfehlen sie einfach, dass man eine Reihe von Fächern wählt", erklärt sie. „Ich überlege auch mit Zaubertränke, vielleicht auch Zauberkunst und Verwandlung. Aber ich bin mir noch nicht sicher..."
„Geschichte der Zauberei?", sagt Eugene. „Das klingt interessant."
Holly schüttelt ernst den Kopf. „Der Lehrer ist irgendein Gespenst und der Unterricht ist wirklich langweilig, aber ich habe mit ihm darüber gesprochen, was man auf UTZ-Level lernt und um ehrlich zu sein, klingt es ziemlich interessant. Es geht weniger um kämpfende Trolle und mehr um verschiedene Familien, vor allem um die Unantastbaren Achtundzwanzig." Und dann erklärt sie ihm, wer das ist und erwähnt kurz Draco. „Aber ich hoffe, dass ich die nötige Zulassungsnote für das Fach bekomme — ich wurde am Ende abgelenkt, das war die Prüfung, in der Harry dachte, er hätte die Vision über seinen Patenonkel."
Der letzte Teil rutscht ihr aus Versehen heraus. Sie weiß, dass sie ihnen wahrscheinlich nicht erzählen sollte, was in der Mysteriumsabteilung passiert ist — zumindest nicht in allen Einzelheiten. Also versucht sie schnell, das Thema zu wechseln.
„Apropos Harry", sagt Holly und bereut sofort die Entscheidung, das Thema zu erwähnen. Aber sie lächelt trotzdem unbeholfen. Das ist besser, als ihnen etwas zu erzählen, das sie in Gefahr bringen könnte... Na ja. Es ist ein kleines bisschen besser. „Er ist jetzt mein Freund."
„Oh, sieh dich an!", sagt Eugene und grinst. „Du bist ja richtig erwachsen!"
Holly kichert. „Bin ich nicht!"
„Doch, das bist du!", sagt er. „Erst das Turnier, dann das Zaubergamot! Du eroberst die Zaubererwelt im Sturm, Hol!"
„Seit wann seid ihr denn zusammen?", fragt Gus.
„Seit einer Weile", sagt Holly, da sie ihrem Vater nicht erklären will, wie es ein ganzes Jahr gedauert hat, bis das alles passiert ist. Also wählt sie stattdessen diese Version. Und sie glaubt, dass es funktioniert. „Oh! Und weißt du noch, wie seltsam meine Freunde auf Gryffindors reagiert haben? Na ja!"
Sie erzählt auch diese Geschichte, nur ändert sie vieles ab, damit sie nicht von Umbridges Existenz erfahren oder davon, dass sie gedroht hat, eine Lehrerin zu foltern. Aber sie verschleiert schnell die Wahrheit und sagt, dass sie ihnen einfach irgendwann erzählt hat, dass sie mit den Gryffindors befreundet war und sie es alle akzeptiert haben. Die Sache, dass sie Muggel sind, erwähnt sie nicht. Nur zwei wissen es und der Rest darf es nicht, jedenfalls nicht für eine lange Zeit. Holly glaubt nicht, dass es sicher ist.
Ihr Vater schaltet das Radio ein, damit sie Muggelmusik hören können. Fleetwood Mac singen ein Lied über kleine Lügen, und die Sonne beginnt draußen unterzugehen, während sich der Himmel rot färbt. Eugene hat ihr immer gesagt, dass es dann ein schöner Tag werden wird; sie erinnert ihn daran und erzählt, wie erstaunt ihre Freunde waren, als sie ihnen davon erzählte. (Sie waren wirklich erstaunt. Holly vermutet, dass das kein Allgemeinwissen unter Zauberern ist.)
Holly beginnt, den Tisch für das Abendessen zu decken. Sie ist gerade dabei, die Platzdeckchen herauszuholen, als es an der Tür klopft. Sie wirft ihren Dads einen Blick zu. Eugene kocht gerade und Gus kümmert sich um das Essen für die Hunde, also lässt Holly die drei Platzdeckchen auf dem Tisch liegen und geht zur Haustür.
Klopf-klopf-klopf!
„Einen Moment", sagt Holly und nimmt den Schlüssel von der Wand, auf dem die Hausnummer in Silber auf einem Schlüsselanhänger steht. Sie schließt die Tür auf, nachdem sie sich vergewissert hat, dass die Hunde gerade draußen ihr Abendessen fressen und nicht zur Haustür rennen, sobald diese geöffnet wird. Also dreht sie den Griff und öffnet die Haustür.
Und dann sieht sie sie.
Holly kann die Ähnlichkeit erkennen, sowohl zwischen ihr und der Frau, die vor ihr steht, eine Kapuze über den Kopf gezogen, als auch zwischen der Frau und den alten Bildern von ihr als Teenager, den bewegten Bildern, die sie in ihr Tagebuch geklebt hatte, um ihre schönsten Erinnerungen an ihren besten Freund und Freund zu teilen. Sie sieht die Frau schockiert an. An ihrem Mantel hängt eine kleine diamantene Brosche mit einer weißen Katze (ihre Mutter ist ein Animagus?). Sie ist in Askaban nicht so sehr gealtert wie Atticus. Sie hat ein selbstbewusstes kleines Lächeln auf dem Gesicht, als ob sie die Welt erwartet, aber ihre Augen blicken auf sie herab, und Holly kann erkennen, wie durchdringend diese Augen sein können, wenn sie es wirklich wollen.
Margo Valen lächelt sie an.
„Hollidaychen..."
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ENDE VON PART II
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ÜBERRASCHUNG.
Holly wird sehr bald in der Fortsetzung zurückkehren, aber lasst mich erstmal wissen, was ihr dachtet — ich hoffe, es hat euch gefallen! Ich werde Go Lightly als abgeschlossen markieren, bevor ich mit dem nächsten Part anfange.
Im Original ist das Buch an dieser Stelle geteilt, betrachtet Buch 1 also als beendet. Allerdings lasse ich alles zusammen in einer Story und packe das zweite Buch hier direkt als Part III und IV hinten dran! Also nicht wundern, wenn es beim nächsten Part ein neues Intro mit Cast gibt.
Sobald es weitergeht, werdet ihr also benachrichtigt... macht euch bereit auf Hollys Reise im Halbblutprinz ;)
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