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»ICH HOFFE, DU HAST NICHTS SELTSAMES GETRÄUMT«

WÄHREND ES DRAUSSEN AUF DEN STRASSEN Berlins immer lauter wurde, breitete sich in dem kleinen hellblauen Zimmer erneut eine unheimliche Stille aus, während mich Klaus traurig anschaute.

»Du kennst meine Vergangenheit. Du weißt, wer ich bin, was ich bin. Ich kann nicht behaupten, jemals jemandem ein guter Freund gewesen zu sein. Ich habe das stets auf andere geschoben, auf all diese Umstände, die es immer und immer wieder zu kompliziert gemacht haben. In Wahrheit war es immer ich selbst, der jeder zwischenmenschlichen Beziehung im Weg stand«, fing Klaus an zu jammern.

»Mich interessieren nicht die vergangenen tausend Jahre, Klaus. Ich will wissen, was in den letzten Monaten war. Was mit uns war«, ermahnte ich ihn.

»Freunde zu verlieren wird auch nach Tausend Jahren nicht einfacher, vor allem, wenn man nie viele Menschen hatte, die man als solche bezeichnen konnte«, erzählte Klaus weiter und kam erneut nicht auf den Punkt.

»Also hattest du wirklich Angst vor mir«, stellte ich schließlich fest, was wohl das Skurrilste war, was ich jemals von mir gab.

Klaus schaute mich erschrocken an.

»Du hattest Angst eine Freundschaft zu schließen und diese dann erneut zu verlieren«, fuhr ich fort. »Und du hattest Angst, dass du daran Schuld tragen könntest. Ich habe die Sache mit Cami gehört. Das tut mir so leid, dass du sie verloren hast. Durch deine ehemaligen Freunde Aurora und Lucien. Auch sie hast du verloren. Genauso wie Marcel, den du wie deinen eigenen Sohn geliebt hast. Aber all diese Leute zeigen mir, dass es offenbar möglich ist, dein Freund zu sein. Nicht jede Freundschaft muss in einem Drama enden«, sagte ich und trat einen Schritt auf Klaus zu und legte meine linke Hand auf seinen Oberarm. »Ich habe die Verwandlung in einen Hybriden überlebt. Was könnte denn jetzt noch passieren?«

Dem meistgefürchteten Vampir der Weltgeschichte stiegen tatsächlich Tränen in die Augen.

»Luisa hat mir erzählt, was geschehen ist, als ich das Bewusstsein verlor. Du hattest Angst, auch mich zu verlieren, nicht wahr?«

Klaus schluckte, bevor er langsam Worte fand.

»Deshalb wäre es besser, du würdest mich hassen. Ich habe dir zwar damals das Leben gerettet, aber mehr als das habe ich dieses zerstört, indem ich dich in diese Sache reingezogen habe. Die einzige Möglichkeit dich in Sicherheit zu wissen ist, dich weit genug von mir und meiner Familie zu wissen. Dann hätte ich auch eine Schwäche weniger«, sagte er und drehte sich von mir weg.

Wow, seine Schwäche nannte er mich. Nicht sein Mittel zum Zweck. Ich schätze, damit hat er meine Frage beantwortet und sie fiel tatsächlich nicht so aus, wie ich es erwartet hätte. Dann drehte Klaus sich wieder zu mir um und sprach von unserem Gespräch im Stadtpark Ende Januar.

»Sieh diesen Abend als den Zeitpunkt an, ab dem ich dich als eine Freundin angesehen habe und gleichzeitig einen großen Fehler begangen habe, indem ich dich dadurch in Gefahr brachte. Es tut mir leid«, sagte er und schaute nachdenklich aus dem Fenster.

»Ach, Quatsch. Diesen verrückten Deal habe immerhin ich vorgeschlagen, um euch Chaoten unter Beobachtung zu halten. Dass du gleich mit Freundschaft, um die Ecke kommen musstest, ist dein Pech. Los wirst du mich jedenfalls nicht mehr, wie du ja bemerkt hast«, sagte ich, um die Stimmung wieder etwas aufzuheitern. »Obwohl, wenn ich mich recht erinnere, warst es du, den ich nicht losgeworden bin. Du hast mich schließlich ständig überall aufgelauert, weißt du noch? Sogar auf Instagram hast du mich gestalkt«, ergänzte ich mit einem Augenzwinkern.

»Sag ich ja. Das hätte ich lieber lassen sollen«, sagte Klaus und konnte auch wieder etwas schmunzeln.

»Wir sind wie zwei Magneten. Manchmal ziehen wir uns an und dann stoßen wir uns wieder ab, je nachdem welcher Meinung wir gerade sind«, stellte ich fest und fand dies im selben Moment schon wieder etwas peinlich. »Wir sollten uns damit abfinden, dass unsere, nennen wir es mal Freindschaft immer etwas turbulent sein wird«, ergänzte ich und daraufhin mussten wir beide lachen.

»Dann lass uns diesen günstig geladenen Moment unserer magnetischen Freindschaft nutzen, um gemeinsam Pläne gegen Edith und Walther zu schmieden«, sagte Klaus schließlich.

»Das hört sich gut an. Also los!«

Nach der neuerlichen Aussprache und Freindschaftsbekundung mit meinem werten Erschaffer Klaus Mikaelson ging ich zurück zu Rebekah und unserem rosafarbenen Mädchentraum. Elijah sah mittlerweile wieder etwas besser aus und wollte sich gerade auf dem Weg zu seinem Bruder machen. Als ich hereinkam, verkündete ich voller Stolz:

»Hey, Leute! Ich bin wieder offiziell im Team! Wenn keiner von euch irgendwelche Einwände hat, dann würde es mir eine Ehre sein, die berüchtigte Familie Mikaelson erneut bei ihren Kämpfen gegen Walther und Edith zu unterstützen. Auch, wenn ich vermutlich keine allzu große Hilfe sein werden.« Als meine anfängliche Euphorie abgeklungen war, kam mir der Gedanke, wie genau gerade ich den Urvampiren helfen könnte. Aber das sollten diese entscheiden. So ganz nutzlos konnte ich als Hybrid schließlich nicht sein, dachte ich mir.

Rebekah sah jedenfalls froh darüber aus, dass ich jetzt wieder mitmischte. Bei Elijah konnte ich nicht genau erkennen, was er vom Entschluss seines kleinen Bruders hielt.

»Von mir aus«, sagte er schließlich völlig emotionslos. »Dann lasst uns noch ein wenig ausruhen und dann einen Plan entwickeln, wie wir künftig mit diesem Problem, umgehen. Ich habe Hayley bereits gewarnt und hoffe, dass es noch nicht zu spät war.«

Klar, Hayley ist seine Freundin und Hope seine Nichte. Natürlich interessiert es Elijah im Moment nicht, ob Klaus und ich aktuell Freunde sind oder nicht. Und eigentlich hatte er recht damit. Vielleicht war es etwas pietätlos, Klaus gerade dann zu unserer Freundschaft zu befragen, wenn seine Tochter und deren Mutter in Gefahr schweben. Ich schämte mich plötzlich ein bisschen für mein eigennütziges Verhalten und begann mich zu fragen, warum mir dieses ganze Freundschaftsding überhaupt so wichtig war. Es ging hier schließlich um die Vernichtung böswilliger Hexen und Vampire, die Rettung von unschuldigen Wölfen und nicht um Klaus und mich.

Elijah verließ unser Zimmer und Rebekah zog die verdreckte Tagesdecke von ihrem Bett.

»Dann legen wir uns am besten erst mal ein wenig aufs Ohr. So eine Partynacht mit Werwolfeinlage ist doch ganz schön nervenaufreibend. Den Jungs wird schon was Kluges einfallen«, sagte sie und holte ein paar Blutbeutel aus ihrem Koffer. »Hier, ein bisschen Stärkung.« Rebekah warf mir einen der Konserven zu und wir setzten uns auf unsere Betten. Als sie bemerkte, dass ich in Gedanken versunken war, versuchte, sie mich zu trösten.

»Hayley ist tough. Sie ist die stärkste Frau, die ich kenne. Sie wird schon auf sich und Hope aufpassen. Mach dir keine Sorgen, Maria. Es ist auch nicht deine Schuld, falls du das denkst. Wir Mikaelsons haben das Unglück schon immer angezogen und das Unglück zieht uns an. Du hattest recht damit, uns so schnell wie möglich loswerden zu wollen. Den einzigen Fehler, den du gemacht hast, war, dass du Freundschaft mit uns geschlossen hast. Das ist nie eine gute Idee«, sagte Bekah und legte sich hin.

Ich tat es ihr gleich und starrte an die Decke.

»Ihr hatte in Tausend Jahren nicht viele Freunde. Vielleicht ist das der Grund, warum ich verwandelt wurde. Vielleicht wollte das Schicksal endlich mal jemanden in euer Leben lassen, der euch wirklich mag«, antwortete und lächelte Rebekah an.

Daraufhin mussten wir beide lachen.

»Du bist wirklich zu gut für diese bösartige Welt. Bleib bitte so, Maria. Lass dich niemals und von niemanden dazu verleiten, deine Menschlichkeit zu verlieren. Das ist das Wertvollste, was du hast und leider viel zu selten unter uns Vampiren«, sagte Rebekah und schloss lächelnd die Augen.

Es dauerte nicht lange, da waren wir beide in einen tiefen und einigermaßen erholsamen Schlaf gefallen. Irgendwann klopfte es jedoch an unserer Zimmertür.

»Meine Damen, es ist Zeit, wieder tätig zu werden.« Elijah stand draußen vor der Tür und klang ein wenig genervt. Kein Wunder, es war bereits kurz nach 10 Uhr!

»Da sind wir aber noch mal richtig schön weggeschlummert, was?«, stellte Rebekah schmunzelnd fest. »Ich hoffe, du hast nichts Seltsames geträumt, Maria«, ergänzte sie ihren Satz, als sie in mein verwirrtes Gesicht schaute.

»Uff, also, um ehrlich zu sein, hatte ich das«, antwortete ich völlig perplex und musste selbst noch darüber nachdenken, was ich da Verrücktes geträumt hatte.

»Warst du in meinem Kopf?«, fragte ich Rebekah panisch, da ich mir nicht sicher war, ob es wirklich mein eigener Kopf war, der solchen Unsinn hervorbrachte.

»Was? Nein. Ich habe selbst tief und fest geschlafen. Die Tür ist immer noch abgeschlossen. Es war niemand hier drin. Was hast du denn Blödsinniges geträumt? Denkst du, es war Edith? Erzähl mal!« Rebekah setzte sich ganz aufgeregt auf ihre Bettkante und blickte mich erwartungsvoll an.

Aber diesen Traum wollte ich ihr ganz bestimmt nicht erzählen. Absolut nicht! Ich konnte ihr schließlich nicht erzählen, dass ich von ihrem Bruder geträumt hatte. Von Klaus! Und es war nicht irgendein Traum, der mit Edith, Werwölfen oder sonst was Meuchlerischem zu tun hatte, mit dem wir und herumplagten. Ganz im Gegenteil! Ich kann mich zwar nur noch an wenige Details erinnern, aber der gesamte Traum war ziemlich, ähm, nun, wie soll ich sagen? Romantisch angehaucht, um es milde auszudrücken, verdammte Axt! Und das fand ich sehr, sehr verstörend.

Vermutlich waren das letzte Nacht einfach zu viele Eindrücke, die auf mich eingeprasselt sind. Scheußliche Musik, betrunkene Menschen, des Wahnsinns verfallene Werwölfe, ein schwerkranker Elijah und ein einsichtiger Klaus. Das konnte ja nur für Blödsinn in meinem Kopf sorgen. Da ist wohl mein zentrales Nervensystem etwas durcheinandergeraten. Gewaltig durcheinandergeraten! Ich versuchte, das alles ganz schnell zu verdrängen und versprach Rebekah, ihr nachher alles zu erzählen. Vielleicht fällt mir bis dahin eine unverfängliche Geschichte ein.

Noch halb schlaftrunken und nach wie vor verwirrt folgte ich Bekah und Elijah ins Zimmer der Brüder. Also zu Klaus. Verflucht. Wie sollte ich ihm denn jetzt in die Augen sehen können, ohne knallrot zu werden? Tief durchatmen, Maria. Es war nur ein Traum und es war Klaus. Hörst du? Klaus! Der Tausend Jahre alte Widerling, Massenmörder und so weiter.

»Wir haben schon ein wenig vorgearbeitet, während ihr im Land der Träume wart«, sagte Elijah und schaute uns vorwurfsvoll an.

»Schau mich nicht so an, Bruder. Maria ist diejenige, die zunächst einen kuriosen Traum zu Ende träumen musste«, antwortete Rebekah, was zur Folge hatte, dass mich alle grinsend und erwartungsvoll anstarrten. Auch Klaus! Verflixt und zugenäht! Konnte sie das nicht für sich behalten?

»Was hast du denn Kurioses geträumt, Liebes? Vielleicht, wie wir erfolgreich Walther und Edith besiegen? Erzähl mir alles!«, ulkte Klaus breit grinsend. Ich wäre am liebsten in einem Erdloch versunken.

»Das wollte sie schon mir nicht verraten, Nik. Dir wird sie es sicher erst recht nicht sagen«, sagte Rebekah und damit hatte sie so was von Recht!

Zum Glück unterbrach uns Oberstudienrat Elijah und lenkte so die Aufmerksamkeit wieder auf die wichtigen Dinge des Lebens.

»Etwas mehr Konzentration, meine Herrschaften. Hayley hat sich gemeldet. Es geht beiden gut. Niklaus und ich werden zu ihnen fahren. Während ich die beiden heimlich aus dem Haus schaffe und mit ihnen zu einer neuen Adresse fahre, wird Niklaus die Umgebung absuchen und eventuell anwesende Spione eliminieren. Für euch haben wir eine andere Aufgabe«, erklärte Elijah den neuesten Plan und wendete sich Rebekah und mir zu.

»Während ihr noch kuriosen Nachtgespinsten gefrönt habt, waren Niklaus und ich fleißig und haben tote Werwölfe begraben. Einen jedoch haben wir in deinen Kofferraum gelegt, Rebekah. Freya soll zusehen, dass sie mit dessen Hilfe etwas über den Zauber herausfinden kann, den Edith bei den Wölfen angewendet hat. Vielleicht schafft sie sogar einen Lokalisierungszauber, um uns besser über den Aufenthalt des Rudels informieren zu können. Also dann. Wir beide fahren zu Hayley und ihr zurück nach Eichenstedt. Lasst uns keine Zeit verlieren.«

Elijah stand auf und ging zur Rezeption, um aus dem Industriepalast auszuchecken. Rebekah ging zurück in unser Zimmer, um unsere Sachen zu packen. Und ich? Ich blieb sitzen und hatte keine Ahnung, warum. Aber nach wie vor verwirrte mich dieser verfluchte Traum. Damit die Realität nicht auch noch kurios wurde, fing ich schnell an, irgendwas vermeintlich Cleveres zu sagen.

»Bestell Hope und Hayley schöne Grüße von mir. Bestimmt hat sie ein paar hübsche Dinosaurierbilder gemalt, die ich mir irgendwann ansehen möchte«, sagte ich und versuchte, Klaus dabei nicht anzusehen. Dann fiel mir jedoch ein, dass das erst recht schwachsinnig war, und grinste ihn schließlich breit an. Ich Vollhorst! Immer muss ich alles noch schlimmer machen.

Klaus grinste auch vor sich hin, während er ein paar Sachen zusammenpackte, und schaute mich dabei glücklicherweise nicht an. So konnte er mein Kasperletheater nicht bemerken.

»Hope hat ganz sicher fleißig geübt. Sie ist sehr ehrgeizig«, antwortet Klaus schließlich.

»Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, erwiderte ich.

»Ich hoffe jedoch für sie, dass Hope in manchen Dingen etwas weiser handelt, als ihr alter Herr es des Öfteren getan hat«, sagte Klaus daraufhin.

»Das hoffe ich auch. Für sie und für ihr Umfeld«, gab ich zur Antwort und wir mussten daraufhin beide lachen.

Dann wurde es erneut befremdlich. Denn plötzlich stellte ich fest, dass Klaus doch recht putzig aussah, wenn er lacht. Irgendwas hat er. Nein! Verdammt. Habe ich das gerade wirklich gedacht? Was ist denn nur los mit mir auf einmal? Das muss Ediths Werk sein! Sie hat mich mit irgendeinem Zauber belegt und ganz sicher war sie es, die mir diesen dämlichen Traum geschickt hat. Die will mich verwirren, um mich so auszuschalten. Das muss es sein. Das ist es, ganz sicher.

»Gehts dir nicht gut, Liebes? Du siehst auf einmal so nervös aus«, fragte Klaus auch noch zu allem Übel.

»Ich? Ähm. Was? Nervös? Nein! Alles gut. Ich, ich mach mir nur schon wieder zu viele Sorgen, um alles und so, hi.« Mist! Wie blöd bin ich denn? Hätte ich dieses alberne Hi nicht einfach weglassen können? Vollhorst overloaded. Hört das denn nie auf?

Gerade wollte ich schnellstmöglich den Raum verlassen, um weiteren Peinlichkeiten vorzubeugen, da bemerkte ich etwas an Klaus' rechter Halsseite. Es sah aus, wie eine frische Narbe. Aber das konnte ja nicht sein, bei einem Urvampir. Alle Wunden müssten längst verheilt sein.

»Klaus, was ist das da?«, fragte ich schließlich vorsichtig nach.

Klaus wusste zunächst nicht, wovon ich sprach. Dann sah er im Spiegel, dass an seiner rechten Halsseite bis hin zur Schulter eine frische Narbe prangte, die irgendein Symbol darzustellen schien. Zu meinem Pech veranlasste ihn dies, sein T-Shirt auszuziehen, um sich das alles genauer anzusehen. Aber weitere Verletzungen konnte er nicht entdecken.

Anständig und beschämt, wie ich war, drehte ich mich natürlich sofort, um. Dann wurde ich aus meiner peinlichen Verlegenheit erlöst, als urplötzlich die Tür aufsprang und ein entgeistert dreinschauender Elijah im Raum stand.

»Du hast es also auch, Niklaus«, sagte dieser, als er die Narbe am Oberkörper seines Bruders sah.

Als er seinen akkuraten Hemdkragen etwas zu Seite schob, konnten wir sehen, dass auch Elijah eine solche Narbe hatte. Gleiches Symbol, gleiche Stelle. Was, um alles in der Welt hatte das nun wieder zu bedeuten?

»Das muss etwas mit diesen Wolfsbissen zu tun haben«, grummelte Klaus vor sich hin.

»Aber ich dachte, ihr Urvampire seid doch immun dagegen?«, fragte ich verwirrt nach und schaute mir nun doch diese ominöse Narbe an Klaus' Körper an. Nur die Narbe, versteht sich!

»Das ist richtig. Wir hatten uns von dem Gift beide wieder komplett erholt, aber es scheint sich hierbei um etwas anderes zu handeln, als normales Werwolfgift. Eine von Ediths Hexenteufeleien, möchte ich meinen«, antwortete Elijah nachdenklich.

»Freya wird hoffentlich etwas darüber herausfinden, wenn sie den Wolf untersucht, den ihr zu ihr bringt«, ergänzte Klaus und zog sich zum Glück wieder etwas über.

Als Rebekah mit den Koffern und Taschen im Raum erschien, warnte er uns erneut eindringlich vor den Wölfen. »Verlasst Eichenstedt am besten nicht mehr, wenn ihr dort seid, und tut nichts Unüberlegtes«, sagte Klaus mit erhobenem Zeigefinger.

»Keine Sorge, Nik. Wir streicheln keine fremden Hunde.« Rebekah versuchte zwar, die Situation etwas aufzulockern, aber ihr war es dennoch anzusehen, dass ihr die neuerliche Situation sehr zu schaffen machte.

»Dann lasst uns keine Zeit verlieren. Fahrt auf dem schnellsten Weg zurück nach Eichenstedt. Wir bringen Hayley und Hope in Sicherheit und kommen dann so schnell wie möglich nach«, befahl Elijah und stürmte aus dem Zimmer.

»Passt ihr auch gut auf euch auf, Jungs«, sagte Rebekah zum Abschied. »Los, Maria. Lass uns losfahren. Ich habe Freya bereits über unser besonderes Mitbringsel informiert«, rief sie mir zu, als sie bereits den Gang herunterspazierte.

»Siehst du nun ein, dass dein Rudel jetzt unser Feind ist und, dass wir es vermutlich nicht mehr retten können? Zögere nicht, das Richtige zu tun, wenn es nötig ist«, sagte Klaus mit gewohnt ernster Miene zu mir.

Ich nickte ihm kurz zu und folgte dann Rebekah, die schon nicht mehr auf dem Flur zu sehen war. Als ich mich noch einmal, umdrehte, waren die Mikaelson-Brüder wieder in ihrem Zimmer verschwunden, um ihre Koffer zu holen.

In meinem Kopf herrschte ein noch größeres Chaos. Was um alles in der Welt hatte Edith diesen Werwölfen nur angetan? Sie scheinen wirklich nichts mehr mit ihrem ursprünglichen Ich zu tun zu haben und sind jetzt auch in der Lage, einem Urvampir fürchterliche Wunden zuzuführen.

Daneben beschäftigte mich natürlich auch weiterhin mein ureigenes inneres Chaos. Aber diese Nichtigkeit versuchte ich, auszublenden, um mich auf die wichtigen Dinge konzentrieren zu können. Aber ich beschloss, Freya zu bitten, mich ebenfalls auf einen Zauber von Edith hin untersuchen zu lassen. Irgendetwas schien diese Hexe zu planen, um mir meinen Verstand zu rauben. Anders kann ich mir das alles jedenfalls nicht erklären. Ja.

»Was ist los mit dir?« Mit dieser Frage holte mich Rebekah aus meinen peinlichen Gedanken. Wir saßen bereits in ihrem Auto und waren auf dem Weg nach Eichenstedt.

»Du sitzt da so still und steif und starrst die ganze Zeit ins Leere. Du hast im Moment mehr Ähnlichkeit mit einem Krokodil, als mit einem Wolf«, kicherte sie.

»Ich, ähm, Ja. Ne! Alles bestens. Ich muss mich nur wieder daran gewöhnen, in solche Sachen verstrickt zu sein. Ich meine, ich hatte jetzt vier Wochen lang meine Ruhe und so. Genau.« Ich nickte vielleicht ein wenig zu übermütig, um meine Aussage zu bestätigen. Aber Rebekah schien selbst zu sehr über alles nachzudenken, dass sie nicht weiter darauf einging.

Sie machte sich Sorgen um ihre Brüder, Hayley und Hope. Das tat ich auch. Ehrlich! Und mir war es so unangenehm, dass ich in dieser Situation immer wieder an diesen dämlichen Traum denken musste. Ich sollte mich auf wichtigere Dinge konzentrieren. Für mich war das der Beweis, dass Edith mich verhext hatte. Sie will mich auf diese Weise von meiner eigentlichen Aufgabe ablenken. Diese miese alte Hexe!

Als wir nach etwas mehr als zwei Stunden an der Villa Mikaelson ankamen, legten wir den toten Wolf auf Freyas Tisch. Zum Glück hat uns keiner der Gäste dabei beobachtet. Die würden ja was denken!

»Es war eine Wölfin«, stellte Freya nach ihrem ersten Blick auf das tote Tier fest.

»Die Arme. Sie hatte bestimmt andere Pläne in ihrem Leben, als hier zu liegen«, sagte ich traurig, als mir bewusst wurde, dass dieser Wolf eigentlich ein Mensch war.

Freya begann nun, Blut und Gift des toten Tieres zu entnehmen.

»Ich werde eine Weile brauchen, um das alles auf seine Bestandteile hin zu untersuchen und eventuell etwas über den Zauber herauszufinden«, sagte Freya nachdenklich.

Rebekah nickte daraufhin und verließ den Raum.

Ich nutzte die Gelegenheit, um Freya zu fragen, ob ich vielleicht auch verhext sein könnte.

»Wieso denkst du das? Was ist mit dir, Maria?«, fragte sie besorgt.

»Ähm, ja. Nichts Konkretes. Ich, ich fühle mich nur seit heute Morgen so anders, so komisch irgendwie. Ähm, verwirrt, also so, als ob ich meinen eigenen Gedanken nicht trauen könnte. Als ob Edith versucht, meinen Verstand zu kontrollieren«, antwortete ich und versuchte, meine Lage möglichst neutral zu beschreiben.

»Hm, das klingt wirklich beängstigend, könnte aber alles und nichts bedeuten. Vielleicht liegt es nur an der Aufregung. Komm mal her. Ich schaue, ob ich etwas finden kann.«

Freya nahm meinen Kopf zwischen ihre Hände und brabbelte irgendeinen nordischen Kram vor sich hin. Hoffentlich sieht sie jetzt nicht meinen Traum!

»Ich kann dich beruhigen, Maria«, sagte sie nach einer gefühlten Ewigkeit. »Da ist kein Zauber, kein Fluch. Du bist ganz du und solltest bei klarem Verstand sein. Sei unbesorgt und ruh dich zu Hause ein wenig aus, um das alles zu verarbeiten, und ausreichend trinken nicht vergessen«, sagte sie mit einem Augenzwinkern.

Vermutlich hatte sie recht. Die letzte Nacht hat mich sehr aufgewühlt. Ich sollte auf andere Gedanken kommen und nach Hause gehen. Als ich ging, legte ich der toten Wölfin noch kurz die Hand auf den Kopf. Sie tat mir so leid.

Auf dem Weg nach Hause kam ich an vielen Stellen vorbei, die mich erneut an meinen Erschaffer erinnerten. Dann fiel mir diese komische Geschichte mit der Erschaffungsbindung ein, von der Stefan und Damon mal erzählt hatten. Vielleicht sollte ich darüber noch einmal genauer nachdenken. Aber nicht heute. Heute wollte ich einfach nur noch zu meiner Familie und von nichts mehr wissen, was mit Wölfen, Hexen, Vampiren oder romantischen Träumen zu tun hatte.

Jedoch hatte ich bei all dem Stress vergessen, dass mich zu Hause jeder Zeit eine Reallife-Romanze erwarten könnte. Und so war es auch. Als ich zur Tür hinein kam, sah ich einen vor Glückseligkeit nur so strahlenden Rodríguez, der gerade im Begriff war, zu gehen.

»Rod, hast du kein Hotel zu leiten?«, fragte ich und wollte das eigentlich freundlich und mit einem Augenzwinkern tun. Irgendwie befürchtete ich, dass es jedoch ziemlich schroff rüber kam. Er schien das aber nicht weiter zu bemerken und verabschiedete sich breit grinsend von mir, ohne überhaupt Hallo gesagt zu haben, und verduftete die Treppen herunter.

Luisa grinste etwas verlegen und hatte ein fast schon nukleares Leuchten um sich herum.

»Ich hab dich so zeitig noch gar nicht erwartet«, sagte sie kichernd und ordnete mit ihrer Hand noch schnell ihre zerzauste Frisur.

»Das konnte ich mir denken«, antwortete ich und klang dabei vermutlich ebenfalls etwas verbitterter als beabsichtigt.

»Hast du meine SMS bekommen? Ich will ja nicht, dass dein Rodi-Boy aus Versehen von einem rachsüchtigen Werwolf attackiert wird«, fragte ich.

»Keine Sorge. Er hat mir versprochen, auf dem schnellsten Weg zurück zur Villa zu eilen«, antwortete Luisa. Dann sah sie mich mitleidig an, als sie bemerkte, wie fertig ich aussah. »Schön, dass du wieder da bist. Vor allem in einem Stück. Ich dachte, ich müsse mir künftig keine Sorgen mehr, um dich machen, aber du liebst anscheinend die Gefahr, was? Wir sollten dir auch mal einen netten Kerl suchen, der dich auf andere Gedanken bringt«, sagte meine Zwillingsschwester und klopfte mir dabei aufmunternd auf die Schulter.

»Viel Spaß beim Suchen«, sagte ich knapp und ging dann in mein Zimmer, bevor sie dieses Thema vertiefen konnte.

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