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»HABT IHR NICHT DIESES ZWILLINGS-DING?

»FREYA UND LINDA SIND NICHT UNTÄTIG GEWESEN, falls du dir Sorgen machst.« Stefan nickte mir aufmunternd zu, als hätte er geahnt, dass in mir mehr Gedanken schwirrten, als nur die Sorge um meine Schwester. »Sie haben an einem Zauber gearbeitet, der uns vor Ediths Magie schützen kann.«

»So? Und was ist dann mit diesen Armkettchen?«, fragte ich ein wenig pampiger als beabsichtigt und klimperte mit Freyas Schutzarmreif vor Stefans Nase herum. So richtig wollte das Vertrauen in die Mikaelson-Hexe bei mir einfach nicht wiederkommen.

»Sie haben etwas Effektiveres kreiert, was auf die Hexen dieser Region besser abgestimmt ist als dieser allgemeine Zauber.« Er holte ein kleines Fläschchen mit einer bläulich-milchigen Flüssigkeit darin aus seiner Jackentasche hervor.

»Sieht nicht sehr appetitlich aus. Soll ich das etwa trinken oder Edith ins Gesicht halten und Aiya! Earendil Elenion Ancalima! rufen?«

Stefans Blick war unbezahlbar. »Maria. Freya tut ihr Bestes. Vertrau ihr.«

»Ist schon gut. Denke ich.« Ich konnte es mir nicht erklären, aber plötzlich überkam mich so ein komisches Gefühl in der Magengrube.

»Dieser Sud macht deine Zellen unempfindlich vor magischen Einflüssen«, erklärte Stefan und ich bin mir nicht mal sicher, ob er das wirklich gesagt hat.

Was für Zellen? Hä?

Irgendwie nahm ich alles wie durch eine Wand wahr, da ich gedanklich nicht mehr bei der Sache war.

War es wirklich das, was es zu sein schien oder erlebte ich in diesem Moment eine neue Täuschung durch Edith? War es ihr gelungen, die Salvatores zu manipulieren und mit ihrer Hilfe will sie mir nun dieses vermeintliche Hexen-Abwehr-Getränk einflößen, um mir in Wahrheit wer weiß nicht was anzutun?

Und was soll diese Show, die Damon vorspielte? Flirtete er nur mit Mine, um sie im nächsten Augenblick vor meinen Augen auszusaugen? Was war nur los mit mir? Ich hatte das Gefühl, langsam durchzudrehen. War das alles hier um mich herum wirklich die Realität oder war ich längst selbst eine Gefangene inmitten einer teuflischen Hexerei?

»Maria? Hey, bist du noch da? Hast du mir überhaupt zugehört?« Die Berührung seiner Hand an meiner Schulter ließ mich zusammenzucken wie ein Hühnchen, das vom Fuchs attackiert wird. »Was ist denn los? Ist etwas passiert heute? Hat Edith sich gemeldet?«

»Edith? Warum? Kannst du mir etwas über sie sagen?« Ich spürte meine Werwolfaugen aufblitzen und Stefan trat beschwichtigend einen Schritt vor mir zurück.

»Hey, ich bin's. Stefan. Stefan Salvatore. Maria, ist alles in Ordnung mit dir?« Ich drehte mich zu Damon, um. Er war noch immer in Gesprächen mit Mine und dem genervten Basti vertieft. Kein Anzeichen einer bevorstehenden Vampir-Attacke.

Hatte ich überreagiert?

»Ähm, ich – ich habe nur nachgedacht ...«, stammelte ich »... ob es vielleicht besser wäre, meine Freunde zu beten, Eichenstedt wieder zu verlassen. So lange Edith mich auf dem Kieker hat, ist es für sie hier nicht sicher. Ich sollte auch die Stadt verlassen. Irgendwohin, wo niemand durch mich in Gefahr gerät, den ich liebe.«

Stefan nickte verständnisvoll. »Ich verstehe dich. Aber das wäre genau das, was Edith will. Sie will dich und dein Leben ruinieren. Sie ist besessen von ihren Plänen und wenn sie dich am Boden hat, dann schlägt sie zu. So weit darfst du es nicht kommen lassen, Maria. Die beste Möglichkeit, ihr ins Gesicht zu spucken ist, dein Leben so gut es geht weiterzuleben. Ich denke, das ärgert sie am meisten. Wir müssen stark bleiben und einen klaren Kopf behalten. Hier!«

Stefan reichte mir erneut das Fläschchen mit der blauen Flüssigkeit. »Der Schutztrank schützt auch nicht magische Wesen. Gib deinen Freunden etwas von dem Wasser und Edith kann auch sie nicht mehr durch einen Zauber belegen.«

In nahm zögerlich das Fläschchen in die Hand und musterte Stefan misstrauisch. »Kann ich sicher sein, dass du wirklich noch du bist? Wie kannst du es mir beweisen?«

Ein dunkler Schatten legte sich auf Stefans Augen und ein fieses Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

»Indem ich dich höflich bitte, dich künftig nicht mehr von unseren Deckenbalken baumeln zu lassen. Die habe ich nämlich jetzt frisch poliert und habe keine Lust, damit noch einmal von vorn anzufangen.«

Was willer?

»Ach so! Daran habe ich schon gar nicht mehr gedacht!« Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Stefan bezog sich auf die Zeit, in der ich bei den Salvatores kurz nach meiner Verwandlung in Quarantäne war und aus lauter Langeweile wie eine Fledermaus an der Decke abhing. Das konnte wirklich nur der echte Stefan Salvatore wissen. »Alles gut. Du bist es wirklich«, sagte ich. »Ich konnte nicht sicher sein. Edith hat schon zu viel angerichtet. Ich habe das Gefühl, ich werde langsam paranoid.«

»Das ist ganz normal. An diesem Punkt kommt jeder Vampir einmal und der Meister der Paranoia ist immerhin dein Erschaffer höchstpersönlich.«

Stefan hatte recht. Ich wurde mehr und mehr zu Klaus. Aber ich wollte Maria bleiben und den echten Klaus zurückhaben. Dazu musste ich sicherstellen, dass mir Edith nichts Zauberhaftes antun konnte. Vorsichtig öffnete ich die Flasche und schnüffelte an der Flüssigkeit.

»Riecht irgendwie metallisch und nach, hm, Kräutern?« Ich verzog den Mund und hoffte, dass das Gesöff weniger übel schmeckte, als es roch. Ich nahm einen ordentlichen Schluck und rechnete trotz meiner Absicherung, den echten Stefan vor mir zu haben, mit irgendeiner unangenehmen Nebenwirkung. Nach der echten Freya hatte ich mich leichtsinnigerweise nämlich nicht erkundigt.

»Na, schon irgendwelche Zeichen, dass du dich in ein Kaninchen verwandelst?«, fragte Stefan belustigt über meinen entgeisterten Blick. »Oh, ja! Warte mal. Ich glaube, deine Ohren werden schon länger. Mensch, Maria. Dann stehst du ja auf meiner Speisekarte.«

»Halts Maul, Stefan.« Ich trat meinem Freund neckisch gegen das Schienbein und nun mussten wir zusammen lachen.

Solche Sprüche konnten nur vom echten Stefan kommen. Hinter mir hörte ich indes mehr als genug akustische Beweise, dass dort der wahre Damon am sich wichtig tun war. Bis jetzt fühlte ich mich auch noch völlig normal und nach einem unbewussten Griff zu meinen Ohren war auch dort noch alles so, wie es sein sollte. Dennoch wollte ich noch eine Weile abwarten, bis ich Mine und Basti von diesem Trunk gab.

»Das Ziel ist, dass langfristig nicht nur einzelne Personen, sondern die ganze Stadt mit einem Schutzzauber belegt wird«, fuhr Stefan, wieder ernst geworden, fort. »Dann kannst du sicher sein, dass niemandem deiner Freunde etwas passiert, solange sie sich in Eichenstedt aufhalten.« Das leichte Zucken seines Mundwinkels verriet mir, dass es bei dieser verlockenden Möglichkeit noch einen Haken gab.

»Wann wird dieser Schutzzauber in Kraft treten?«, tastete ich mich vorsichtig vor.

»Nicht allzu bald, wie es aussieht«, gestand Stefan zögerlich. »Für diese Art Magie ist ein Blutzauber nötig.«

»Ein Blutzauber? Was genau ist damit gemeint?« Stefans Herumdrucksen ließ mich ahnen, dass es dafür nicht ausreichen würde, ein Pfund Blutwurst vom Fleischer zu besorgen.

»Martha ist Ediths Schwester«, begann er zu erklären, drehte sich aber noch einmal zu Damon und meinen Freunden um, um sicherzugehen, dass unser pikantes Gespräch nicht belauscht wurde.

»Um einen wirksamen Schutz vor Ediths Magie zu gewährleisten, muss dieser an Ediths Blut gebunden werden.« Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. »Oder an das Blut eines ihrer nächsten Verwandten.«

»Martha ist ihre nächste Verwandte. Sie sind Schwestern«, stellte ich fest und Stefan nickte betroffen, was mich stutzig machte. »Was ist los? Was würde das für Martha bedeuten?«, fragte ich mit zittriger Stimme.

»Der Schutz wäre absolut wirksam. Aber Edith könnte ihn dennoch so leicht wie ein Fingerschnippen brechen.«

Was zum Walther redet er da für einen Unsinn?

»Das verstehe ich nicht. Wenn der Zauber wirksam ist, kann er nicht gleichzeitig so schwach sein, dass Edith ihn mir nichts dir nichts aufheben kann. Hab ich was verpasst?«

»Ich hab es noch nicht gesagt. Die Sache ist die ...« Stefan atmete tief ein, bevor er weiter sprach. Ich nickte ungeduldig mit dem Kopf und wartete auf des Rätsels Lösung. »... dass Edith wiederum nur ihr eigenes Blut benötigt, um den Zauber zu brechen. Damit jedoch würde sie ihre Schwester töten.«

Eine unheimliche Stille breitete sich um mich herum aus. Selbst das Gegacker von Damon und Jasmine hörte ich nicht mehr.

»Martha würde st- sterben, wenn Edith den Schutzzauber bricht? Wa- warum das denn?« Ich war zu schockiert, um irgendetwas dabei zu empfinden. Ich fühlte mich wie ein Crashtest-Dummy.

»Uralte Hexenregeln. Frag mich nicht. Es gab wohl schon immer schwarze Schafe in Hexenfamilien und mit dieser Fußnote wollte man an deren letztes Bisschen Skrupel appellieren und einen vermeintlich unbrechbaren Zauber kreieren. Aber wir kennen ja Edith.« Stefan schloss die Augen und schüttelte den Kopf.

»Edith ist so manisch. Ich bin nicht sicher, ob sie ihrer Schwester zu liebe noch einmal den Kürzeren ziehen würde. Die Nummer ist durch, fürchte ich.«

»Ja, das fürchten wir alle«, Stefan wechselte kurz einen wortlosen Blick mit Damon, um ihm zu signalisieren, dass ich nun über den Plan Bescheid wusste.

»Dann machen wir es nicht«, sagte ich fest entschlossen. »Dann soll dieser Trank eben genügen und wir tun unser Bestes, Edith auf anderen Wegen aufzuhalten. Aber ich werde nicht zulassen, dass Martha ihr Leben –«

»Maria!«, unterbrach mich Stefan und schaute mir ernst in die Augen. »Das hast nicht du zu entscheiden. Es ist Marthas eigene Idee gewesen und es ist allein ihre Entscheidung und diese hat sie bereits getroffen.«

»Aber –«

»Kein Aber. Martha will genau wie wir, dass dieser Wahnsinn, den ihre Schwester veranstaltet, endlich aufhört und dafür ist sie bereit, Opfer zu bringen. Doch sie hat noch immer Hoffnung. Hoffnung, dass Edith nicht diese endgültige Option trifft.«

»Nachdem Linda und Martha uns geholfen haben? Ich habe Angst, dass sie ihr nichts mehr Wert sind, Stefan«, bettelte ich um Gehör, doch Stefan blieb hart. »Sie ist mittlerweile so blindwütig, dass sie selbst vor ihrer eigenen Familie nicht zurückschrecken wird. Stefan, Edith ist zu allem fähig. Wir opfern gerade einen Menschen. Eine Großmutter, Mutter, freundliche Nachbarin. Das können wir nicht zulassen.«

»Martha baut darauf, dass Blut am Ende dicker ist als Wasser.«

Nicht für Edith, das wusste ich und ich befürchtete, dass die Geschichte mit Martha nur die halbe Wahrheit war. Was, wenn auch Linda in diesem Blutzauber involviert wäre? Sollte ich wirklich zulassen, dass beide sich opfern? Für wen? Ich wollte meine Freunde schützen und sie sind meine Freunde! Was für ein Sinn hatte es, einen Schutzzauber zu errichten, der am Ende nicht alle schützen würde, ja sogar erst recht in Gefahr brachte?

Es sei denn... Das Beste wäre, wenn Edith gar nicht erst einen Grund hätte, diesen Schutzzauber zu durchbrechen. Aber dazu...

»Maria?« Stefan unterbrach meine Gedanken. Um meine gerade aufkeimenden Pläne auch umsetzen zu können, musste ich zunächst einmal so tun, als wäre ich mit diesem Blutzauber einverstanden.

»In Ordnung. Lass es uns versuchen. Vielleicht besinnt sich Edith am Ende des Tages doch noch ihrer Menschlichkeit.« Stefan nickte mir ermutigend zu.

»Es tut mir leid. Ich hätte mir auch eine andere Lösung gewünscht. Aber im Moment ist das die einzige Möglichkeit, um zunächst einmal Eichenstedt vor Edith zu schützen. Vielleicht kann der Zauber noch ausgeweitet werden und sogar als Waffe gegen Edith persönlich eingesetzt werden. Wir müssen in diesem Kampf auf die Hexen vertrauen. Wir können nicht riskieren, dass noch mehr unschuldige Menschen durch Edith leiden müssen. Das war doch immer dein Ziel, Maria. Deine Heimatstadt zu schützen.«

Stefan hatte recht. Doch es war wohl für niemanden mehr zu übersehen, dass ich mich mit dieser selbstauferlegten Aufgabe hoffnungsvoll überfordert hatte.

Jasmine war es, die unsere düstere Unterhaltung unterbrach. »Hey, ihr beiden! Was gibt es bei euch denn Geheimnisvolles zu tuscheln, hm? Kommt lieber wieder her und hört euch an, was wir uns gerade für einen tollen Plan für Samstagabend überlegt haben.«

Stefan und ich nickten uns stumm zu und gesellten uns wieder zur Gruppe. Dort strahlte uns Mine voller Vorfreude an. »Was haltet ihr davon, wenn wir morgen Abend alle zusammen in die Alte Tischlerei gehen?«

Damon sah zu mir und grinste sein schiefes Damongrinsen. Vermutlich musste auch er gerade an unseren Trip an Weiberfastnacht denken, der uns auch zu dieser eichenstedter Partylocation führte. In der Alten Tischlerei hatte ich damals meine ehemalige Mitschülerin Annika Müller getroffen und beinahe gebissen. Auf eine weitere Begegnung mit ihr konnte ich gut und gerne verzichten. »Was gibt es denn da?«, sprach Stefan die Frage aus, die auch mir auf der Zunge lag. Ich grübelte und dann fiel mir ein Veranstaltungstipp ein, der zur Zeit bei eichenstedt.fm lief.

»Meint ihr diese 20er-Jahre-Party?«, hakte ich nach.

»Ja! Ist das nicht großartig?«, jubelte Mine. »Ich meine, gibt es eine stilvollere Zeit, als die 1920er? Da können wir uns mal so richtig aufbrezeln und vor allem, uns besser kennenlernen. Ich finde es super, dass diese Mottoparty genau dann stattfindet, wenn wir in der Stadt sind. Ihr kommt doch? Klar kommt ihr!«

Mine war schon immer eine kleine Partymaus und ihre Euphorie kannte ich nur zu gut. Es war schön, das noch einmal mitzuerleben. Für einen Moment fühlte ich mich in die Schulzeit zurückversetzt. Auch damals musste sie mich Partymuffel immer überreden, sie in sämtliche Klubs der Umgebung zu begleiten.

»Ich weiß nicht«, fing ich zögerlich an, meine Zweifel kundzutun. Denn immerhin ist jetzt nicht mehr damals und es könnte gefährlich sein, wenn wir dort hingingen. »Das ist keine so gute Idee. Lass uns lieber irgendwo treffen, wo nicht so viele –«

Mine unterbrach mich. »Keine Ausreden! Ich hatte gehofft, du hättest dich in der Zwischenzeit geändert, Maria. Wir sind nicht so lange hier, also sollten wir die wenige Zeit nutzen. Jawohl! Was sagt ihr denn dazu, ähm, Steven und Damian?«

»Stefan und Damon«, korrigierte Damon Mines nach wie vor schlechtes Namensgedächtnis und klang dabei wie ein edler Graf. »Stefan und Damon Salvatore. Mein Bruder und ich kommen natürlich sehr gerne zu dieser Party. Denn, ja. Die 20er waren wirklich ein berauschendes Jahrzehnt, welches wir nur zu gern hochleben lassen. Nicht wahr, Stef? Und Maria kommt auch mit. Das entscheide ich jetzt einfach mal für sie.« Er warf mir einen lausbübischen Blick zu. »Sie arbeitet einfach viel zu viel, macht sich zu viele Sorgen und ist in letzter Zeit nur noch am Grübeln. Außerdem finde ich, dass sie im Moment sehr schlechten Umgang pflegt. Wird Zeit, dass sie mal wieder mit vernünftigen Leuten abhängt.« Das hätte er sich echt sparen können. »Wir sind dabei!«, entschied Damon und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter.

»Fein! Dann machen wir das so«, freute sich Mine und auch Basti fing an, im Internet nach Kostümideen zu suchen.

Schon wieder Kostüme. Wo ich doch nach wie vor kein Karnevalsfan war. Aber ich musste zugeben, dass mich die goldenen 20er sehr faszinierten. Also nickte ich stumm und zauberte so ein breites Lächeln auf gleich vier Gesichter. Das sollte es mir wert sein. Irgendwie freute ich mich sogar auf diesen Abend. Auf die Kleider, die Musik, den Charleston und vor allem natürlich auf meine Freunde, wenn da nicht dieser ständige Hintergedanke wäre.

»Wunderbar! Ich hole dich dann morgen Vormittag gegen 10 Uhr ab, Maria«, quiekte Jasmine. »Dann gehen wir zum Kostümverleih und besorgen uns ein paar richtig exquisite Kleider. Die Haare macht uns meine Mama. Das wird so toll!«

»Einverstanden«, sagte ich und dachte daran, wie ich damals den Ärmel meines Fledermauskostüms zerrissen hatte. Ich kam nur durch Manipulation mit dem Schrecken davon, denn meine Nähkünste waren nicht die allerbesten. Aber Moment! Ich bin kurzzeitig tot gewesen. Wurde meine Manipulation dadurch nicht aufgehoben? Offenbar nicht, sonst hätte ich meinen Chef, meine Kollegen und alle anderen noch einmal neu manipulieren müssen.

»Wir müssen jetzt in diese Richtung«, unterbrach Basti meine unheilvollen Gedanken, als er vom Handy aufsah. »Bis morgen, Leute!« So richtig begeistert sah er jetzt auch nicht gerade aus. Gefielen ihm die 20-er Jahre Klamotten etwa nicht?

Gemeinsam verschwanden meine alten Freunde in die Nacht und freuten sich auf die erste gemeinsame Partynacht mit mir seit gut zehn Monaten. Ich konnte diese unbeschwerte Freude leider nicht teilen.

»Sei unbesorgt, Maria«, versuchte, Damon mir meine Ängste zu nehmen. »Unsere drei Hexen vom Grill werden alles tun, damit nichts passiert. Schalte einfach mal einen Tag ab und genieße dein Leben.«

Der hat gut Reden! »Nach allem, was passiert ist, kann ich das nicht.«

»Damon hat recht«, war sich auch Stefan sicher. »Gib deinen Freunden einen Schluck von Freyas Spezialmixtur und um den Rest kümmern sich Linda und Martha. Eichenstedt ist vorerst sicher vor weiteren Angriffen aus Ediths Reihen.«

»Ich würde das nur allzu gerne glauben, aber bei mir ist zur Zeit das Glas eher halb leer als halb voll«, sagte ich, den Kopf hängen lassend. »Für meine Schwester kommt das alles ein bisschen zu spät. Wie soll ich denn ausgelassen Charleston tanzen, wenn ich nicht weiß, wie es Luisa geht? Welches Leid ihr vielleicht gerade angetan wird oder ob sie überhaupt noch am Leben ist.« Ich wurde langsam etwas lauter. »Vor allem, wie soll ich überhaupt noch jemandem trauen können? Ich habe Rodríguez vertraut und jetzt steht er im Verdacht, meine Schwester nur ausgenutzt zu haben – uns nur ausgenutzt zu haben. Ich habe das Gefühl, dass uns die Situation mehr und mehr entgleitet.« Ich spürte das Blut in meinen Adern kochen. So kannte ich mich gar nicht.

Während Stefan zumindest ein verständnisvolles Nicken hervorbrachte, kam Damon mal wieder mit blöden Sprüchen, um die Ecke, die im Moment wirklich niemand gebrauchen konnte. »Habt ihr nicht dieses Zwillings-Ding? Dass ihr immer und überall spüren könnt, wie es dem jeweils anderen gerade geht?«, fragte er und schien das sogar ernst zu meinen.

»Glaub nicht alles, was du hörst«, musste ich ihn enttäuschen. »Wir haben schon Momente, wo wir nicht miteinander sprechen müssen, sondern genau wissen, was die andere denkt und fühlt. Auch eine, sagen wir mal, ungute Vorahnung hatte jede von uns schon, wenn es einer von uns nicht gut ging und die andere nicht bei ihr war. Aber das funktioniert nicht auf Knopfdruck und ist auch kein Radar oder so was. Außerdem befürchte ich, dass mir diese Fähigkeit ein wenig abhandengekommen ist, seit ich ein Vampir, beziehungsweise Hybrid bin«, klärte ich Damon auf.

»Luisa lebt ganz bestimmt noch«, sagte Stefan nach einer Schweigeminute. »Sonst wäre sie für Edith nicht länger als Druckmittel von Nutzen.«

»Aber ich müsste erst mal wissen, wo sie überhaupt ist, damit die Sache mit dem Druckmittel funktionieren kann.«

»Maria, das ist alles furchtbar, ich weiß. Aber im Moment hilft es uns nicht weiter, Trübsal zu blasen und pausenlos zu grübeln«, mischte sich wieder Damon ein. »Das würde uns nur schwächen. Aber wir sollten gestärkt in den Krieg ziehen und morgen lassen wir mal alle Sorgen hinter uns und schöpfen neue Kraft.«

Er schien so überzeugt davon, dass mir nichts anderes übrig blieb, als klein beizugeben.

»Gibt es nicht auch etwas Schönes oder Lustiges, was dich im Moment beschäftigt, Maria?«, fragte Damon und versuchte, damit wohl, mich auf andere Gedanken zu bringen. »Es kann doch nicht allen Ernstes nur Edith und Walther geben, die deinen Alltag bestimmen. Ist vielleicht im Radio etwas Witziges passiert? Mit deinem netten Kollegen, den Franz oder was weiß ich? Los, erzähl mal!«

»Ja, da ist wirklich was, dass ich euch unbedingt erzählen muss«, sagte ich, als ich mich an das Gespräch mit meiner Mutter erinnerte. »Heute Morgen hat mich meine Mama zur Brust genommen und mir Fragen über euch gestellt. Sie befürchtet, ihr seid ein schlechter Umgang für mich. Ich hätte mich wohl sehr verändert, seit ich mit diesen zwei Typen, also euch, abhänge.« Die Salvatores schmunzelten stumm. »Aber das Beste kommt noch: Sie hat Drogen oder sogar eine Dreiecksbeziehung hinter unseren heimlichen Treffs vermutet!«

Wir mussten alle herzhaft lachen, bis Damon seine Stimme wiederfand. »Na ja, wir schmuggeln Blutbeutel und schieben sie dir unter. Diese versteckst du in einem Kühlkoffer unter deinem Bett. Heute haben wir dir Freyas Zaubertrank aufgeschwatzt, letztens hast du das Blut sämtlicher Hexen getrunken. So falsch liegt deine Mutter gar nicht. Aber was die Dreiecksbeziehung angeht ... Sag deiner Mom, dass du dich ausschließlich für mich entscheiden würdest. Tu einfach so, als würdest du Geschmack haben.«

An Selbstbewusstsein fehlt es diesem Kerl offenbar nicht.

»So, würde ich das? Interessant. Wie kannst du dir da so sicher sein, nach all den Katherine-Elena-Dramen?«, antwortete ich mit einem Augenzwinkern.

»Du bist einfach ein kluges Mädchen, Maria und Elena war das auch und die hat am Ende auch die bessere Wahl getroffen. Katherine war dann doch eher eine Universums-Anbeterin – Amara, Silas, dieser ganze Unsinn und Tatia, die hatte von allen Doppelgängerinnen den schlechtesten Geschmack.« Damon rümpfte abfällig die Nase.

Ich verstand nicht alles, was er da erzählte. Wir hatten dieses Thema nie weiter vertieft und ich konnte nur ahnen, dass diese Amara und Tatia weitere mystische Elena-Doppelgängerinnen waren. »Wen hat denn Tatia bevorzugt?«, fragte ich vorsichtig und konnte mir denken, dass es keiner der Salvatores sein konnte, denn es wird nur alle 500 Jahre eine neue Doppelgängerin geboren. Mir kam aber ein verrückter Gedanke, der sogleich bestätigt wurde.

»Niklaus und Elijah Mikaelson«, gab Damon meiner Vermutung recht. »Wobei am Ende Elijah das Rennen gemacht hat. Aber diese Geschmacksverirrung war letztlich auch bei Katherine zu finden. Ich sollte mir vielleicht Sorgen um Elena machen.« Damons Gesichtsfarbe nahm einen leichten Grünton an.

»Elijah hat jetzt Hayley. Der ist aus dem Rennen«, ergänzte Stefan.

»Und du solltest dir schnellstens Caroline zurückerobern, Brüderchen. Klaus' große und einzig wahre Liebe. Dann steht unser Lieblings-Urhybrid als der traurige Verlierer in diesem Spiel da. Ihn will niemand. Einfach niemand!«, lachte Damon gehässig und ich lachte mit, körperlich zumindest.

Diese Caroline würde ich ja nur zu gern einmal persönlich kennenlernen. Muss ja genau so was Besonderes sein, wie diese Elena. Klaus' große und einzig wahre Liebe ...

»Ich hoffe wirklich, dass Elena bald aus ihrem magischen Schlaf erwacht. Ihr vermisst sie bestimmt beide sehr, nach allem, was ihr zusammen erlebt habt«, sagte ich zu den beiden. »Und ich bin sicher, dass Caroline zu Stefan zurückkehren wird. Sie wäre dumm, einen Kerl wie ihn laufen zu lassen.«

Aus irgendeinem Grund schauten mich die Brüder plötzlich so skeptisch an. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich meinte ehrlich, was ich da sagte!

»Keine Angst, Maria. Caroline wird schon zur Vernunft kommen«, war sich Damon sicher. »Wer kann dieser Heldenfrisur denn schon widerstehen? Mach dir keine Gedanken wegen Caroline.«

Damons Grinsen mal wieder!

Ich tat so, als hätte ich diese Anspielung überhört. »Also, dann ihr lieben. Wir sehen uns morgen. Ich bin sehr gespannt, wie ihr euch anziehen werdet!«, sagte ich zum Abschied und versuchte, mich auf den morgigen Abend zu freuen und einfach mal einen freien Kopf zu bekommen.

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