!trigger-warning!: Schlafstörung: Schlafangst/Somnophobie

Seungmin

Es wurde wieder spät und ich saß im Bett. Ähnlich wie gestern, nur dass ich das mit der Hausaufgabe nicht aus dem Kopf kriegen konnte. Alles war richtig gewesen. Jede verdammte Aufgabe war auf perfektem Weg gelöst.

Hatte ich einen Geist oder Einbrecher in der Wohnung?

,,Wenn ja, dann gib mir bitte Nachhilfe", murmelte ich, doch keine Antwort. Wie gesagt, ich bilde mir das nur ein. Ich werde einfach verrückt und kriege Halluzinationen.

Ich atmete aus und stand wieder auf, um die Tür zu schließen. Vielleicht bleibt sie ja diesmal zu.

Danach hüpfte ich wieder in mein Bett. Ich zögerte bestimmt zehn Sekunden damit, das Licht zu löschen, so groß war die Angst, dass diese Stimme von gestern wiederkommt. Aber ich musste schlafen.

Ich knipste das Licht aus und zog die Decke über meinen Kopf.

Es war ruhig. Keine Stimme. Keine Geräusche. Sehr gut.

Hoffentlich konnte ich diese Nacht endlich ein Auge zu machen. Ich legte mich gemütlich hin und drückte ein Kuscheltier fest an mich. Meiner Meinung nach war man einfach nie zu alt für Kuscheltiere.

Ich war kurz vorm Einschlafen, als ich lautes Stampfen neben meinem Bett zu hören war. Man spürte sogar das Bett wackeln. Sofort war ich wieder hundert Prozent bei der Sache und saß kerzengerade im Bett. Der Raum war dunkel und desto länger ich auf einen Punkt starrte desto dunkler wurde er.

Aber niemand war im Raum. Ich zitterte vor Angst und drückte mein Kuscheltier mehr an mich. Das war doch keine Einbildung. Das konnte keine Einbildung sein. Ich habe dieses Treten gespürt und gehört.

Ich zog die Beine an meinen Körper. Bitte lass das alles vorbeigehen. Gerade wollte ich einfach weg hier und woanders wohnen, doch ich mochte es eigentlich hier. Außerdem habe ich kein Geld. Selbst wen ich wollte, konnte ich nicht einfach gehen und mir was neues kaufen oder mieten.

Das war das erste Mal seit Jahren, dass ich überlegte meine Mutter anzurufen und zu fragen, ob ich bei ihr schlafen kann. Etwas in mir überlegte sogar runter zu Frau Hwang zu gehen und zu fragen, ob ich dort schlafen kann, einfach um nicht alleine in der Wohnung schlafen zu müssen. Die Polizei konnte ich nicht rufen, immerhin war niemand hier. Also zumindest niemanden, den man sehen könnte.

Soll ich einfach weiter schlafen? Es zumindest versuchen?

Viel blieb mir nicht. Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Noch im selben Moment war das Stampfen wieder zu hören und ich riss die Augen auf.

Mir blieb nichts anderes, als wach liegen zu bleiben oder mir zu überlegen wo anders zu pennen. Aber wo? Freunde hatte ich nicht, zu den ich gehen könnte. Und selbst wenn, würden die mich für verrückt erklären.

So war ich wieder die ganze Nacht wach, bis mein Wecker klingelte.

Wieder stand ich auf und fühlte mich durchgenudelt an. Verdammt. Zwei Tage ohne Schlaf. Wie sollte ich diesen Tag auch noch überleben. Ich sitze im Unterricht bestimmt wie ein Zombie, oder?

Einen Tag überlebe ich noch, oder?

Heute musste ich ja nicht arbeiten. Vielleicht kann ich nach der Schule auch etwas schlafen. Vielleicht ist tagsüber schlafen ja besser.

Mit der Hoffnung, dass ich heute Mittag schlafen könnte, stand ich auf und ging wie jeden Morgen ins Bad. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, wie dunkel meine Augenringe schon waren. Besorgt um meine eigene Gesundheit strich ich mit meinen kalten Fingern kurz über diese.

Ich wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser, um wacher zu werden und suchte dann meine Uniform heraus. Wieder fühlte ich mich beobachtet, während ich mich umzog, doch diesmal war es mir egal.

Kurz darauf stand ich wieder in meinem Zimmer, griff meine Tasche, Hausaufgaben und Schlüssel und verließ die Wohnung.

Unten in der Bäckerei traf ich wieder auf Frau Hwang, die mich wie immer herzlich begrüßte.

Wie gestern hatte sie etwas für mich vorbereitet, damit ich auch was frühstücke. Sie war wirklich die netteste Person, die ich kannte.

Zur selben Zeit wie gestern verließ ich den Laden und drehte das Schild auf „open". Auch wenn ich mich echt schwach fühlte, gab mir das Gebäck von der Dame wieder Energie und ich lief zur Schule.

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Wie erwartet saß ich im Unterricht wie ein Toter. Meine Konzentration war direkt in der ersten Stunde flöten gegangen und meine Glieder schmerzten. Normalerweise meldete ich mich immer fleißig, aber heute hatte ich nicht mal dazu die nötige Kraft und Motivation.

Als die Schule aus war, verließ ich sofort den Raum und machte mich auf den schnellsten Weg los nach Hause.

An der Bäckerei angekommen, erkannte ich, wie gut besucht der Laden war. Wie es aussieht war ich halt nicht der Einzige, der die Backwaren hier mega fand.

Ich öffnete die Tür und laute Gespräche von allen Seiten waren zu hören, während man Frau Hwang vorne Bestellung annehmen sah. Irgendwie mochte ich die Stimmung, die hier herrschte.

So gerne ich länger hier stehen bleiben wollte, musste ich den Schlaf nachholen, der mir nachts gestohlen worden war.

Also ging ich an all den Kunden vorbei und ins diesmal hellere Treppenhaus. Mit letzter Kraft tapste ich die Treppe hoch und schloss die Tür auf.

Ohne meine Schuhe auszuziehen oder mich an sich umzuziehen lief ich direkt auf mein Zimmer zu. Dort schmiss ich nur meinen Rucksack weg und haute mich ins Bett.

Schlafen. Das war alles was mein Kopf zu mir sagte.

Ich ging schnell sicher, dass auch keine Geräusche zu hören waren, bevor ich meine Augen schloss.

Nach nur zwei Sekunden durchfuhr mich das starke Gefühl von purer Panik und dem extremen Gefühl von Unsicherheit. Sofort öffnete ich die Augen wieder und sah mich um.

Alles war gut. Warum hatte ich dann so starke Angst? Es war, als würde mein Körper sofort in eine Art Panikzustand wechseln, sobald ich meine Augen schloss. Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut. Ich schien echt nicht mehr in der Lage zu sein einzuschlafen, da ich Angst hatte vor dem was passieren könnte, wenn ich schlafe. Was wäre wenn dieser jemand in meiner Wohnung mich tötet oder meine Wohnung verwüstet? Wer war das überhaupt? Ein Mensch? Etwas Übernatürliches?

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Hello :D

ich werde diese Warnung erstmal auch für die nächsten ein oder zwei Kapitel gelten lassen, da manche auf dieses Thema evtl. sensibel reagieren... also, wer sowas nicht lesen kann, dann könnt ihr ab einem späteren Zeitpunkt wieder einsteigen oder hört auf zu lesen. Ich will nicht, dass sich hier jemand unkomfortabel fühlt ^^

okay, ich hoffe es hat ansonsten gemundet :3

bye bye<3