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8. Türchen

Tatsächlich war heute der umsatzreichste Tag bisher. So viele Liter Heißgetränke wie da über den Tresen gegangen waren, waren kaum zu glauben. Stefan und ich hatten uns heute wirklich ein goldenes Näschen verdient und diesmal sogar zusätzlich zu dem Geld, das ich von Cornel bekommen hatte, mehrere Euros als Trinkgeld bekommen, die ich netterweise alle meinem kleinen Bruder gelassen hatte, um ihm seine Anwesenheit etwas schöner zu gestalten. Zwar wurde er von mir auch bezahlt, aber die kleine Geste lockte selbst meinem manchmal ziemlich griesgrämigen Bruder ein Lächeln auf die Lippen.

Die Nachtschicht, die ich für diesen umsatzreichen Tag jedoch einlegen musste, war nicht so prickelnd. Vor allem da ich am nächsten Tag wieder früh am Markt stehen musste und anstatt zu schlafen stundenlang zig Litern Glühwein, Glühmost und Orangenpunsch beim Kochen zusehen musste, ehe ich es in Flaschen abfüllen und in mein Auto bringen konnte.

Ich war noch nicht einmal zuhause und war schon genervt von dem, was ich dort dann tun musste.

Stefan war schon gegangen und war so freundlich und lieferte mir die leeren Flaschen zu mir nach Hause, damit ich sie wieder befüllen konnte, während ich die Hütte noch etwas sauber machte und alles für die Nacht verräumte. Dabei musste ich vor allem darauf achten, dass die Getränkekocher komplett entleert waren, damit darin über Nacht nichts gefrieren konnte. So ein blöder Kocher war nämlich gar nicht so billig und es wäre ärgerlich, wenn wegen schlampiger Arbeit die Leitungen auffroren.

Gerade als ich den Rolladen schloss, um die Blicke von außen abzuschotten, damit mir nicht jeder beim Saubermachen zusah, klingelte mein Handy.

„Süße, ich kann gerade nicht", begrüßte ich meine beste Freundin etwas unfreundlich.

„Wann hat mich das schon jemals interessiert?", fragte Vika daraufhin spitz und hing dann ein super süßes „Hey Bestie" an.

„Hey", erwiderte ich lachend und lehnte mich gegen den Tisch. Sie jetzt noch irgendwie abzuwürgen, würde ohnehin nicht funktionieren. „Wie kann ich dir helfen?"

„Du, ich, heute Abend, Wein", fasste sie knapp zusammen und begann begeistert zu kichern. „Wir haben uns die letzten zwei Wochen nicht gesehen. Wir haben einiges aufzuholen."

Ich seufzte leise und senkte meinen Blick auf meine Winterstiefel, auf denen ein paar wenige, dunkelrote Flecken zu sehen waren, die vom Glühwein kamen, wenn ich mal wieder damit geschludert hatte, was im Stress doch recht schnell passierte.

Vikas Vorschlag hörte sich wirklich verlockend an, deswegen brannte mir auch mein Herz, als ich ihr absagen musste.

„Was? Warum?", fragte sie irritiert. Es kam nicht oft vor, dass ich eines unserer spontanen Treffen absagen musste. Deswegen erklärte ich ihr gleich ausführlich mein Problem, woraufhin sie sogar für einen Moment still wurde.

„Dann helfe ich dir einfach", war schlussendlich ihre Lösung. „Zu zweit geht das viel schneller und macht mehr Spaß."

Das ließ mich erst seufzen, ehe ich ihr doch zustimmte. Zwar war ich mir nicht sicher, ob es zu zweit wirklich schneller gehen würde, aber mehr Spaß würden wir auf jeden Fall haben.

Umso schneller machte ich dann die Hütte noch fertig und hatte schon ein breites Lächeln auf die Lippen gepinnt, als ich gerade mal die Holztür hinter mir zu machte und mit einem Vorhängeschloss absperrte. Den Gewinn des heutigen Tages hatte ich dabei in einer Geldtasche unter meinem Arm, während ich im anderen einen Korb mit den leeren Plätzchendosen trug, die ich zuhause auch wieder auffüllen musste.

Die meisten hatten ihre Hütten schon längst verlassen und nur noch vereinzelte waren noch am Abbauen und Verräumen. Die Musik war mittlerweile auch verstummt, sodass eine angenehme Stille über dem Markt lag, der weiterhin von den Weihnachtslichtern beleuchtet wurde und mich in eine seltsam melancholische Stimmung versetzte. Gerade spürte ich am ganzen Körper, warum man die Weihnachtszeit auch stille Zeit nannte. Durch den Schnee fühlte man sich wie in Watte gepackt und abgeschottet von sämtlichem Stress.
Das sagte mir sehr zu.

„So spät noch unterwegs", hielt mich plötzlich eine Stimme auf, die mein Körper noch vor meinem Gehirn erkannte. Der Schauer, der über meinen Rücken kroch, war Indiz genug, um zu wissen, dass Cornel mich angesprochen hatte.
Dass er mit Buddy hinter mir stand, überraschte mich aber. Ich hatte weder ihn noch das Pferd kommen hören.

„Gerade am Heimweg", erklärte ich das eigentlich Offensichtliche.

„Ich auch. Ich bringe ihn noch auf die Koppel, dann gehts endlich Heim", lächelte Cornel und setzte sich wieder in Bewegung. Buddy, der diesmal keinen Sattel trug und nur ein hellblaues Halfter an hatte, ging zeitgleich mit seinem Besitzer los. Der ebenfalls blaue Strick hing dabei locker durch, während Buddy entspannt hinter Cornel her trottete.
Ich folgte ihnen auch, da wir wohl denselben Weg hatten.

Ich sah Cornel nun zum ersten Mal in normalen Klamotten und nicht in seinem Odin-Kostüm. Er trug eine lockere Jeans mit einfachen Winterboots, dazu einen schwarzen Wintermantel, der offen war und den Blick auf einen grauen Kapuzenpullover frei gab. Auf seinem Kopf trug er eine Mütze, die seine Ohren sowie seine gesamten Haare verdeckte, und Handschuhe trug er diesmal auch, auch wenn sie nur recht dünn aussahen.

Diesmal unterhielten wir uns nicht. Wir gingen nur stumm nebeneinander her, was irgendwie auch angenehm war. Es war eine entspannte Stille, keiner suchte fieberhaft nach einem Gesprächsthema, obwohl ich mir sicher war, das Cornel gleich eines finden würde, wenn er Lust auf ein Gespräch hätte. So gut konnte ich den Reiter jetzt schon einschätzen.

„Das ist mein Auto." Ich deutete auf mein schwarzes Fahrzeug, dass sich in der Dunkelheit der Nacht auf dem fast leeren Parkplatz gut tarnte. Ich Genie hatte auch noch in einem Eck geparkt, in dem keine Beleuchtung war, wodurch man mein Auto wirklich kaum sehen konnte. Nur die Lichter, die beim Aufsperren kurz aufleuchteten, verrieten seinen Standort.

„Die Koppeln sind auch gleich da hinten." Cornel zeigte mit einer laschen Handbewegung irgendwo in die Dunkelheit. „Dann wünsche ich dir einen schönen Abend, Andreas", lächelte er und hob die Hand um mir noch zu zu winken.

„Soll ich dich noch begleiten?"
Die Frage kam schneller über meine Lippen als gedacht. Ich hatte zwar vorher schon spekuliert, ihn noch bis dorthin zu begleiten, aber die Frage wirklich laut stellen wollte ich eigentlich nicht.

Cornel begann daraufhin aber so breit zu lächeln, dass ich meine Frage gar nicht mehr zurückziehen wollte.

„Klar gerne. Willst du deine Sachen vorher noch ins Auto packen? Es ist nicht weit, aber wenn wir eh grad da sind."

Ich nickte nur und machte mich mit eiligen Schritten auf den Weg zu meinem Auto, öffnete den Kofferraum und stellte alles hinein, ehe ich wieder absperrte, wodurch die Lichter die Umgebung kurz beleuchteten.

„Startklar?", schmunzelte Cornel, als ich wieder zu ihm und Buddy zurückkam, die an Ort und Stelle stehen geblieben waren. Ich nickte auf seine Frage hin.

„Musst du ihn morgen früh dann wieder reinholen?", fragte ich interessiert und schob meine Hände tief in meine Jackentaschen. Ich hatte dummerweise meine Handschuhe nicht mehr angezogen und stattdessen in den Korb geworfen, der nun in meinem Kofferraum stand. Hier draußen auf dem offenen Parkplatz pfiff der Wind doch etwas stärker als noch zwischen den Markthütten und dass es langsam Mitternacht wurde, beeinträchtigte die Temperaturen auch stark.

„Zum Glück nicht", antwortete Cornel. „Die Stallleute holen morgen früh alle Pferde wieder rein und füttern sie."
Er winkte mich durch einen schmalen Durchgang, ehe wir auf einen Feldweg kamen, der stockdunkel vor uns lag. Cornel wusste den Weg aber anscheinend, denn er ging sicher voran, während ich mich nur noch an ihm orientieren konnte. Dadurch dass es jetzt so bewölkt war, reflektierte nicht einmal mehr der Schnee ein wenig Licht.

„Eigentlich bringen sie abends, alle Pferde auf die Koppeln, aber ich wollte ihn eigentlich ursprünglich über Nacht im Stall lassen, deswegen habe ich ihnen gesagt, dass sie ihn nicht rausbringen sollen. Jetzt ist aber der ganze Stall leer und alleine wollte ich ihn drinnen auch nicht stehen lassen", erklärte mir Cornel, der seine Hände samt Strick in die Hosentaschen geschoben hatte. „Deswegen machen wir jetzt noch einen kleinen Nachtspaziergang, nicht Buddy?"

„Sind Pferde nicht gerne alleine?", fragte ich, um mein nicht vorhandenes Pferdewissen etwas aufzubessern.

„Nein. Pferde sind Herdentiere, deswegen fühlen sie sich bei ihren Artgenossen wohler als alleine." Er klang dabei meiner Meinung nach fast schon ein wenig blasiert. „Wobei es da auch Ausnahmen gibt."

Dass Pferde Herdentiere waren, wusste ich eigentlich. Deswegen war mir die Frage jetzt auch irgendwie peinlich. Es war zwar offensichtlich, dass ich mit Pferden nichts am Hut hatte, aber eigentlich würde ich schon behaupten, dass ich ein wenig Allgemeinwissen hatte.
Dass mir sein Tonfall dann auch noch hörbar unter die Nase rieb, dass ich das hätte wissen können, gefiel mir nicht sonderlich.

Während ich kaum etwas erkennen konnte, wusste Buddy offenbar genau wo er war, denn er begann plötzlich laut zu wiehern. So laut und so plötzlich, dass ich erschrocken zusammenzuckte. Nur einen Augenblick später waren auch andere Pferde zu hören, ehe Hufgetrampel die Stille der Nacht verdrängte.

Ich konnte Cornels Gesichtsausdruck nicht sehen, aber sein Lachen auf meine Reaktion hin, entging mir dennoch nicht. Ich fand es nicht sehr nett, dass er darüber lachte. Andererseits war es für Pferdemenschen sicherlich generell lustig, Nicht-Pferdemenschen in der direkten Umgebung dieser großen Tiere zu erleben.

Ich biss mir für einen Moment auf die Innenseite meiner Wange, um mich wieder etwas zu beruhigen, ehe ich wieder zu sprechen begann.
„Hat er seine eigene Koppel?" Oder hatte er gerade seine Freunde begrüßt?

„Er steht mit ein paar anderen zusammen", antwortete Cornel und blieb plötzlich stehen. Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche, schaltete die Taschenlampe ein und hielt es mir dann entgegen. „Magst du kurz halten?"

Erst jetzt erkannte ich die zahlreichen Zäune, die uns umgaben, und das Zauntor vor dem wir direkt standen. Dahinter warteten drei andere Pferde geduldig ab, bis Buddy zu ihnen kam.
Ohne zu antworten nahm ich ihm sein Handy ab und leuchtete auf das Zauntor, dass er nun öffnete und dann mit Buddy auf die Koppel spazierte. „Mach hinter mir gleich zu", orderte Cornel mich an. „Damit die anderen nicht raus können."

Tatsächlich drängten sich, kaum dass Cornel und Buddy vom Tor weggetreten waren, die anderen in meine Richtung. Dass ich hier stand, schien sie nicht zu stören. Dafür drückte sich eines der Pferde so gegen das Zauntor, dass das Metal zu klappern begann und ich froh war, so schnell reagiert und das Tor richtig ins Schloss gedrückt zu haben.
Aus Reflex machte ich einen Schritt davon weg.

„Und hop!", gab Cornel das Ok und im nächsten Moment konnte ich nur noch lautes Hufgetrampel hören. Auch die drei, die sich ans Tor gedrängt hatten, wurden von Buddys Elan mitgerissen und folgten dem Rappen eilig in die Dunkelheit hinein, sodass nur noch Cornel in meinem Sichtfeld übrig blieb.

„So. Jetzt gehts heim", verkündete er und trat wieder durch das Tor hinaus und hing das Halfter samt Strick in einen anscheinend extra dafür gemachten Holzkasten, der durch eine Tür verschlossen wurde. Wahrscheinlich damit die Halfter vor der Witterung etwas geschützt waren.

Ich reichte ihm sein Handy wieder, welches er in seiner Hosentasche verschwinden ließ und uns damit wieder in Dunkelheit tauchte. „Dann bringe ich dich mal wieder zu deinem Auto", schmunzelte Cornel und im nächsten Moment konnte ich seine Hand an meinem Rücken spüren.

Ich war mir sicher, dass es nur Einbildung war, aber ich konnte die Wärme seiner Hand durch meine Winterjacke, die Weste, den Pullover und das T-Shirt, das ich ganz darunter trug, spüren.
Und plötzlich war es trotz des Windes gar nicht mehr so kalt. 

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