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11. Türchen

Der Schneesturm, der plötzlich über uns hereinbrach, kam für jeden überraschend.

Die Gäste des Christkindlmarktes flüchteten in Scharen in Richtung Parkplatz, während die Standbesitzer sich beeilten, um ihre Habseligkeiten noch irgendwie in ihren Hütten zu verstauen, bevor der Wind und der starke Schneefall sie beschädigten. Der Schneefall war innerhalb weniger Minuten sogar so stark geworden, dass ich nicht einmal mehr die Hütten gegenüber erkennen konnte und wie vor einer weißen Wand stand.

Die Weihnachtsmusik hatte ebenso abrupt geendet und stattdessen war die Stimme des Moderators mehrmals zu hören, der die Anwesenden darauf aufmerksam machte, dass der Markt aufgrund des schweren Wetterumschwungs nun kurzfristig geschlossen werden würde. Aus Sicherheitsgründen wurden sämtliche Gäste aufgefordert sofort den Heimweg anzutreten, wobei ich mir nicht sicher war, ob das wirklich die sicherste Option war. Zahlreiche Menschen mit ihren Autos bei stark verminderter Sicht auf die verschneiten Straßen zu schicken, klang für mich nicht sehr sicher.

Wobei der starke Schneefall auch eigentlich gar nicht das Problem war. Der starke Wind, der eiskalt zwischen den Hütten hindurch pfiff und alles ergriff, was nicht niet- und nagelfest war, dabei vor allem die fallenden Schneeflocken aufwirbelte, verursachte das Chaos und hatte die Veranstalter wohl auch dazu gebracht, den Markt heute vorzeitig zu schließen.

Auch ich brachte alles in Sicherheit, bevor ich die schweren Rollläden meiner Hütte hinunterließ, damit sich der Wind nicht im Inneren fangen konnte. Kurz spielte ich mit dem Gedanken auch nach Hause zu fahren, aber da ich mich in Inneren meiner Hütte recht sicher fühlte und mich ohnehin erst um die Getränkekocher kümmern musste, verwarf ich den Gedanken gleich wieder.
Später, wenn ich alles verräumt hatte, waren die meisten Gäste sicherlich schon gefahren und der Parkplatz dementsprechend leer. Außerdem hoffte ich, dass der Wind bis dahin wieder etwas abgenommen hatte.

Durch die geschlossenen Rollläden erwärmte sich das Innere meiner Hütte dank des Heizstrahlers recht bald, sodass ich sogar meine Jacke ablegte und nur in meinem Pullover gekleidet meiner Arbeit nachging.

Das hektische Treiben von draußen war zwar hier drinnen auch noch zu hören, rutschte mit der Zeit aber in den Hintergrund, sodass ich mich einzig und allein auf meine Arbeit konzentrieren konnte, um für die kommende Woche, in der ich nicht hier sein würde, alles sicher zu verräumen.

Um mir selber etwas Stimmung zu machen, summte ich ein Weihnachtslied nach dem anderen und trug dabei durchgehend ein Lächeln auf den Lippen. Langsam wurde es Zeit, endlich meinen Weihnachtsbaum zu kaufen. Vika und ich feierten Heilig Abend auch dieses Jahr wieder zusammen und während wir letztes Jahr be ihr waren, würden wir dieses Jahr in meiner Wohnung feiern.
Darauf freute ich mich schon sehr.

Erst ein gemütliches Weihnachtsfest mit Vika bei mir zuhause, am fünfundzwanzigsten dann bei meinen Eltern und am zweiten Weihnachtsfeiertag dann mit der gesamten Verwandtschaft bei meinen Großeltern.
Das war seit Jahren der Ablauf, der mich jedes Jahr schon Wochen vorher Vorfreude verspüren ließ.

„Andreas?", ertönte plötzlich mein Name von außerhalb der Hütte, ehe jemand an der Tür klopfte. „Bist du noch da? Ich bin's, Cornel."

Ich hätte den Schauspieler, auch ohne dass er seinen Namen nannte, nur an seiner Stimme erkannt. Das mittlerweile bekannte Kribbeln auf meiner Haut blieb auch diesmal nicht aus und brachte mich dazu, eilig die Tür zu öffnen. Wir hatten uns zwar heute schon gesehen und auch unterhalten, aber die Freude ihn noch einmal zu sehen, übermannte mich beinahe.

Vor mir kam ein völlig verschneiter Cornel zum Vorschein, der sich gleich ohne Aufforderung ins Innere der Hütte drängte und mit einem leisen Fluchen den Schnee mit kräftigem Stampfen von seinen Stiefeln schüttelte. Ich drückte hinter ihm die Tür gleich wieder zu, damit die wohlige Wärme nicht entweichen konnte und vor allem der Schnee draußen blieb.

Cornel zog sich auch seine Mütze vom Kopf, die vom starken Schneefall bereits komplett durchnässt war. Sogar seine dunklen Haarsträhnen waren teilweise feucht.
Auch heute trug er wieder keine Handschuhe, obwohl das Wetter draußen einem Weltuntergang glich. Der damit einhergehende Temperatursturz war allein schon Grund genug, um zumindest Handschuhe anzuziehen oder wenigstens mit einem Schal die nackte Haut an seinem Hals zu bedecken. Für Cornel jedoch anscheinend nicht, denn nicht einmal seine Jacke sah wirklich passend für das Wetter aus.

Erst auf den zweiten Blick realisierte ich, dass er unter seiner Jacke einen Teil von seinem Odin-Kostüm trug. Lediglich die Rüstung und der gehörnte Helm fehlten.

„Habt ihr euch schon für die Parade fertig gemacht?", fragte ich irritiert. Warum sonst würde er seine Kostüm tragen?

„Ja, bevor jemand ahnen konnte, dass dieser Sturm aufzieht", antwortete Cornel überraschend spitz. „Hast du noch was Warmes zu trinken da? Ich friere mir gerade alles ab."

Eigentlich hätte ich kein Problem damit, Cornel etwas Warmes anzubieten, aber seine schamlose Art danach zu fragen, es wohl eher zu verlangen, ging mir irgendwie gegen den Strich. Dennoch ging ich ohne etwas darauf zu erwidern in den vorderen Teil der Hütte, um ließ es den letzten Rest des Kinderpunsches raus. Der Inhalt der Tasse dampfte noch leicht, obwohl ich die Getränkekocher längst ausgeschaltet hatte. Dass sie noch eine Weile ihre Temperatur halten konnte, sprach für ihre Qualität.

„Danke", brachte Cornel noch heraus, ehe er es an seine Lippen ansetzte und gierig das Heißgetränk verschlang.

„Achtung heiß!", kam es noch über meine Lippen, doch da hatte sich Cornel schon verbrannt. Leise Schimpfwörter entkamen ihm, ehe er mir einen bösen Blick zuwarf.

„Du hättest mich vorwarnen können", pampte er mich an und legte stattdessen seine Finger Wärme suchend um das warme Porzellan.

„Liegt doch auf der Hand, dass es frisch aus dem Kocher noch heiß ist", antwortete ich sofort mit einer gewissen Angriffslust, die sonst nur mein Bruder bei mir auslösen konnte. Dass Cornel aber immer mal wieder seine Überheblichkeit zu Kopf stieg, triggerte das aber genauso wie Stefan.

Der Reiter wirkte für einen Moment perplex. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass ich so reagierte. Kurz zog er beide Augenbrauen nach oben, ehe sich ein Grinsen auf seinen Lippen bildete.
„Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du die Getränkekocher noch laufen lässt, wenn x Mal durchgesagt wurde, dass der Markt für heute schließt." Da war er wieder, sein Spott. Der meiner Meinung nach etwas zu oft in seiner Stimme mitschwang.

„Sie sind auch aus", ließ ich ihn ruhig wissen und lehnte mich gegen den Tisch in meinem Rücken. „Sie halten nur die Wärme gut."

Cornel blinzelte langsam. Offenbar hatte er das nicht bedacht, was ihn eindeutig ärgerte. Das konnte man ihm augenfällig ansehen. Mittlerweile war mir schon aufgefallen, dass mein Gegenüber gerne Recht hatte und sich nur schwer eingestehen konnte, dass er nicht alles besser wusste.
In unserem Gespräch über Hunde damals, musste ich erst googeln, dass Labradoodle nicht die einzige Hunderasse waren, die nicht haarten, bevor Cornel eingesehen hatte, dass er mit dieser Annahme falsch lag. Damals konnte er mit einer überraschenden Leichtigkeit runterspielen, dass es ihn geärgert hatte, aber heute sah man es ihm überdeutlich an.

Noch dazu schien er nicht so recht zu wissen, wie er mit meiner plötzlichen Ruhe umgehen sollte. Eben hatte ich ihn noch kräftig gekontert und nun war ich wieder in mein normales Fahrwasser zurückgekehrt.

„Wie geht es eigentlich deiner Trinkgeldkasse?", fragte Cornel plötzlich und sah sich suchend um.

Die Frage trieb mir gleich ein Grinsen auf die Lippen, ehe ich die provisorische Kasse hinter einem der Getränkekocher hervorzog.

Auch Cornel begann daraufhin breit zu grinsen und nahm dir den Pappbecher ab, um meine Beschriftung genauer anzusehen. „Wie lustig", schmunzelte er. „Das ist echt eine einfallsreiche und gleichzeitig furchtbar einfallslose Idee."

„Es reicht", antwortete ich schulterzuckend und nahm den Becher wieder entgegen. So viel Trinkgeld, dass ich eine richtige Kasse dafür brauchte, bekam ich leider nicht.

„Hier." Cornel hatte kurz in seiner Hosentasche gekramt und hielt mir nun grinsend eine blitzsaubere zwei Euro Münze hin. „Damit dein Becher mal voll wird."

„Du bist bisher eh derjenige, der schon das meiste in meinen Becher investiert hat", gluckste ich und schämte mich im nächsten Moment gleich wieder für den Ton.

Was war das bitte für ein Geräusch gewesen?

Cornel ging zum Glück darauf nicht ein, woraufhin kurzzeitig wieder Schweigen aufkam.

Da kam mir eine gute Frage in den Sinn.
„Warum bist du eigentlich noch hier, wenn der Markt für dieses Wochenende jetzt schon zu hat?" Ich versuchte meine Frage genauso offensichtlich stichelnd klingen zu lassen wie er zuvor bei seiner und war dabei ein wenig stolz auf mich, als man meinen gespielten Spott deutlich heraushörte. Dass er gespielt war, war zwar ebenfalls überdeutlich zu hören, aber das war mir in dem Moment egal.

Cornel begann daraufhin wieder zu grinsen und lehnte seinen Oberkörper ein Stück in meine Richtung. Dabei entging mir nicht, wie sehr seine Augen plötzlich zu funkeln begannen.

„Die Showleute sitzen noch im Stüberl zusammen. Bratwürste liegen auf dem Grill und wir haben auch Glühwein oben", erklärte er, warum er noch hier war.

„Wenn auch einen so guten wie du hier", hing er gleich noch an und schenkte mir ein ernstgemeintes, ehrliches Lächeln.

„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du dich vielleicht noch mit dazu setzen möchtest." Er zuckte etwas hilflos mit den Schultern und wirkte sogar zum ersten Mal ein wenig nervös. Ein zarter Rotschimmer wurde langsam auf seinen Wangen sichtbar, was seine Nervosität noch weiter untermalte und dass er plötzlich nicht mehr wusste, mit welcher Hand er die Tasse halten sollte und mehrmals probeweise daran nippte, verdeutlichte es noch weiter.

Ob er sich davor lange darüber Gedanken gemacht hatte? Oder war das eine spontane Einladung?
Egal wie, hatte er sich ja offensichtlich auf den Weg hierher gemacht, obwohl draußen ein Schneesturm tobte. Das würde er nicht machen, wenn er mich nicht wirklich dabei haben wollte, oder?

„Eigentlich?", fragte ich und konnte mir das Grienen, das sich auf meinen Lippen bildete, nicht verkneifen. Ihm gegenüber ein Mal die Oberhand zu haben, war ein gutes Gefühl. Sonst schaffte er es oftmals, dass ich mich in seiner Anwesenheit kleiner fühlte als ich eigentlich war, ich war immerhin ein Stück größer als er, aber davon ließ ich mich nicht weiter stören.
Vor allem nicht, wenn es dazwischen auch Momente wie diesen gab.

„Ja... also nicht nur eigentlich", begann er dann drucksend und nippte erneut an seiner Tasse. „Ich meine, du musst nicht, aber wäre schon cool."

„Wir haben viel zu viele Bratwürste. Die werden sonst schlecht. Da dachte ich, eine Person mehr wäre vielleicht ganz gut", hing er dann noch brabbelnd hinterher und nippte erneut an seinem Kinderpunsch. Dabei wirkte er fast so, als wollte er hinter der Tasse verschwinden, während er versuchte sich noch irgendwie rauszureden.

Aber ich hatte längst durchschaut, dass er mich dabei haben wollte. Und das nicht nur, weil sie zu viele Bratwürste hatten.

„Ich muss hier nur noch aufräumen", schmunzelte ich und stieß mich von der Tischkante weg. „Wenn du noch zehn Minuten Zeit hast?"

„Du kommst echt mit?", fragte Cornel hörbar überrascht.

„Das war doch deine Intention, oder nicht?"
Wieso klang er jetzt so überrascht? Er wird doch nicht extra hierher gelaufen sein, um mich zu fragen, nur um dann eh schon davon auszugehen, dass ich nicht kommen würde? Das wäre absurd.

„Ja...", antwortete er zögerlich. „Dann warte ich noch die zehn Minuten."

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