Kapitel 3
D E I M O S
Ich betrachtete Delmira schmunzelnd, da sie inzwischen schlief. ,,Du stresst sie.", meinte Mysie, woraufhin ich zu ihr sah. ,,Sie kommt klar.", antwortete ich nur, doch sie schüttelte mit dem Kopf. ,,Das kannst du nicht wissen, Deimos. Sie ist vollkommen fertig."
Ich seufzte. ,,Mysie, das wird schon." Sie rollte mit den Augen. ,,Sie weiß nicht wer ihre Eltern sind, fühlt sich hier nicht zu Hause und hat Kräfte, die langsam so stark werden, dass sie sie irgendwann nicht mehr kontrollieren kann. Also gib ihr verdammt nochmal Unterricht." Ich schüttelte mit dem Kopf. ,,Dafür müsste sie mir erst mal vertrauen."
,,Meine Güte, Deimos Carter, ich rede doch nicht davon, dass du sie entjungfern sollst oder mit ihr in eine Beziehung gehen sollst! Einfach nur verdammten, normalen Unterricht, so wie du ihn auch hattest!" Ich seufzte schwer. ,,Dieser Unterricht ist nicht normal. Er tut weh, denn erst versucht man, das Schattenwesen in sich zu töten, Mysie. Dann versuchen sie wenigstens die Kräfte zu unterdrücken. Und dann erst lernst du, sie zu kontrollieren. Und das solange, bis du freiwillig sagst, dass du deine Kräfte niemals benutzen willst." Ich betrachtete sie ernst. ,,Ich werde ihr das nicht antun."
Sie betrachtete mich erstaunt. ,,Okay.", murmelte sie schließlich. ,,Dann lass sie halt leiden." Ich sah zu Delmira, welche sich an meine Brust gelehnt hatte. Ich strich leise seufzend durch ihre Haare, während sie sich enger an mich kuschelte.
Mysie betrachtete uns beide weiterhin. ,,Entjungfern kannst du sie natürlich auch.", sagte sie schließlich. Ich sah sie verwirrt an. ,,Sie ist noch..."
,,Jap.", antwortete sie nur und betrachtete Del. ,,Wie gesagt, sie hat es nicht leicht. Sie hatte noch nicht einmal ihren ersten Kuss."
,,Autsch. Sie ist sechzehn." Mysie nickte nur. ,,Ich weiß. Aber ich denke, du hast bei ihr eine Chance." Ich stieß ein trockenes Lachen aus. ,,Sie hasst mich."
Sie schüttelte mit dem Kopf. ,,Sie tut nur so.", meinte sie, während wir beide Delmira betrachteten. ,,Hm. Tja, ich schätze, ich war nicht immer allzu nett zu ihr.", murmelte ich, dann traf mich eine Flut von Gedanken und schon saß ich in ihrem Traum.
,,Na sieh mal einer an. Du hast es geschafft, deinen Geist zu öffnen." Delmira sah überrascht zu mir. ,,Was machst du hier?", fragte sie, woraufhin ich lächelte. ,,Du hast mich reingelassen. Selbst Schuld."
Sie schmunzelte nur und sah sich dann auf der kleinen Lichtung um, auf der sie saß. Ich setzte mich neben sie und betrachtete sie. ,,Ich vermisse deine alten Haare.", sagte sie nach einer Weile, woraufhin ich lächelte. ,,Sie wachsen doch wieder nach."
Sie seufzte. ,,Ja, wahrscheinlich sind sie wieder schulterlang, wenn wir mit der Schule fertig sind." Ich lächelte und lehnte mich an sie, als sie in meine Nase biss.
Als Rache biss ich in ihr Ohrläppchen. ,,Wir werden uns bestimmt nicht so schnell aus den Augen verlieren, Del." Sie lächelte und kuschelte sich an mich. ,,Hoffe ich für dich." Ich sah zu, wie sich pure Dunkelheit in ihrer Handfläche ausbreitete und sich dann in Fäden langsam ihren Arm hochzogen.
,,Du solltest... das zurückhalten, Del. Es ist gefährlich." Sie lächelte. ,,Tja. So sind wir Schattenwesen halt. Wir sind gefährlich."
,,Du bist aber auch ein halber Phönix. Vergiss das nicht."
Sie nickte nur und betrachtete mich. Ich legte leicht den Kopf schief und drückte einen Kuss an ihre Schläfe. ,,Wird schon."
Sie seufzte leise. Eine Weile saßen wir nur so da, bevor sie wieder die Dunkelheit über ihren Arm kriechen ließ. ,,Delmira..." Sie schüttelte nur mit dem Kopf.
,,Also... stirbst du heute, oder wirst du es lebendig aus meinem Traum schaffen?" Ich schluckte schwer. ,,Was...?" Ich betrachtete sie und erstarrte, als ich mitbekam, dass ihre Iris pechschwarz war.
Innerhalb von Sekunden saß sie auf einem Baum, ein paar Meter von mir entfernt. Die Dunkelheit, welche aus ihren Händen austrat, verbreitete sich nun auf dem Baum. ,,Del, du musst dieses Monster in deinem Kopf besiegen."
Sie lächelte. ,,Oh, eigentlich verstehen wir uns ganz gut.", antwortete sie nur.
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