Kapitel 17
D E L M I R A
Ich saß im Ravenclaw-Gemeinschaftsraum, nicht auf die Blicke meiner "Mitschüler" achtend, während ich in meinem Notizbuch herumkritzelte. Kurz darauf setzte sich Deimos zu mir, doch ich ignorierte ihn. Ich wollte jetzt nicht reden.
Schon hörte ich ihn seufzen. ,,Also, Del..."
,,Nicht jetzt.", war die einzige Antwort, die er zunächst bekam.
,,Ich bin beschäftigt.", setzte ich dann noch hintenan, während er seinen Kopf nun an meine Schulter lehnte und auf meine Notizen starrte. ,,Okay.", murmelte er schließlich darauf, woraufhin ich einen Moment lang durch seine Haare strich.
Und dann erstarrte ich. ,,Deine Haare." Er lachte leise, als ich nun doch von meinem Notizbuch aufsah. ,,Sie..." Ich strich nochmal durch seine, nun wieder schulterlangen, schwarzen Haare. ,,Wie?"
Deimos lächelte mich an. ,,Der Vorteil der Zaubertränke der Parallelwelt.", antwortete er nur. Ich grinste, legte mein Notizbuch und meinen Kugelschreiber weg und begann dann zufrieden, ihm kleine Zöpfe zu flechten. Er seufzte auf, wehrte sich aber nicht dagegen und ließ mich machen.
Er strich über meinen Oberschenkel, während ich darauf fokussiert war, seine Haare zu flechten. ,,Accio Haargummis.", grinste ich leise in mich hinein. Und schon waren die durchsichtigen kleinen Gummibänder neben mir, woraufhin ich mit ihnen die Zöpfe unten verschloss.
Ein weiteres Seufzen kam über seine Lippen, doch ich achtete nicht darauf. Als seine Haare voll mit kleinen Zöpfen waren, lächelte ich ihn zufrieden an. ,,Erst morgen früh wieder raus machen, ja?"
Er nickte als Antwort, bevor er einen Kuss an meine Stirn drückte. ,,Na gut."
Ich grinste ihn an, dann lehnte ich mich zurück und widmete mich wieder meinen Notizen. Deimos betrachtete mich einige Minuten, bevor er sich an mich kuschelte und anschließend gähnte. Ich schmunzelte.
,,Bist du müde?", fragte ich leise, doch er antwortete nicht. Ich seufzte leise, während ich in den Raum starrte.
Minuten später erkannte ich, dass er eingeschlafen war. Ich seufzte leise, bewegte mich aber keinen Zentimeter. Ich wollte ihn nicht wecken.
Und es dauerte auch nicht lang, bis ich selbst einschlief.
Als ich wieder aufwachte, wurde ich von einer vertrauten Stimme geweckt.
Es war kalt. Der Wind tobte um mich herum, während ich spürte, dass ich irgendwo lag.
,,Aufstehen...", flüsterte die Stimme, woraufhin ich schwer seufzend und nur widerwillig meine Augen öffnete.
Sogleich zuckte ich zurück. Vor mir hockte mein Vater, während er mich betrachtete. Seine Mundwinkel waren kaum merkbar angehoben, sein Kopf leicht schiefgelegt. Ich hatte das Gefühl, dass sich sein Blick direkt in meine Seele bohren würde.
Und ich hasste es.
Es war bei ihm immer so, doch es irritierte mich immer mehr. Ich wollte nicht, dass er mich in- und auswendig kannte, dass er jedes winzige Teil meiner Vergangenheit, jeden meiner Gedanken wusste. Für mich war er praktisch ein Fremder, der plötzlich da gewesen war - und ich vertraute ihm noch immer.
Ich wusste genau, das war ein Fehler, aber er gehörte irgendwie zu mir wie ein lang vermisster Teil meiner selbst, also blieb ich bei ihm. Und ich wusste, dass ich bei ihm bleiben würde - und es auch müsste, wenn ich nicht wollte, dass ich bald nur noch ihn hatte, weil all meine Freunde tot waren.
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