Kapitel 16
D E L M I R A
Ich saß - wieder mal - gefesselt in einer Zelle.
Wie ich das immer wieder hinbekam, da konnte ich nur eine Antwort geben: Deimos.
Er sperrte mich ein, weil ich "gefährlich" war.
,,Deimos! Du verdammter Mistkerl, lass mich hier raus!", rief ich, wohlwissend, dass er schon die ganze Zeit am Eingang zum Kerker stand und auf eine Reaktion von mir wartete.
Kurz darauf stand er schmunzelnd vor mir. ,,Was ist, Del? Du müsstest dich doch so langsam daran gewöhnt haben..."
Mir stiegen Tränen in die Augen. ,,Nicht, wenn du es bist, der mich einsperrt."
Er sah mich etwas verwirrt an, dann stützte er seine Unterarme gegen das Gitter. ,,Wieso?", fragte er, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. Deimos musterte mich ruhig, dann seufzte er. ,,Wo ist dein Ring?"
,,Zersprungen. Das hätte er schon vor langem sein müssen.", murmelte ich als Antwort. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen. ,,Okay. Von wem war er?"
Ich schüttelte nur mit dem Kopf. ,,Ich kann es dir nicht sagen, du würdest ihn hassen. Noch mehr, als du es bereits tust.", sagte ich leise, woraufhin er leicht den Kopf schieflegte. ,,Dann ist die Auswahl ja begrenzt."
Er öffnete die Tür zu meinem Käfig, bevor er zu mir rein kam. ,,Finley?" Ich schüttelte mit dem Kopf, woraufhin er leise seufzte.
,,Ein Typ, ja?" Ich nickte, während er sich nun zu mir auf den Boden setzte. ,,Hm... Fallon?" Ich sah ihn mit großen Augen an. ,,Wieso das denn?", fragte ich etwas entsetzt, woraufhin er seufzte. ,,Weil er versucht hat mich zu töten und die Gefangenen eines Hochsicherheitsgefängnisses zu befreien.", antwortete er, woraufhin ich schwer seufzte. ,,Na wenn du das sagst. Er ist es aber auch nicht.", murmelte ich nur, bevor ich ihn erwartungsvoll betrachtete.
Jetzt wurden seine Augen groß. ,,Nein! Nex?", brachte er nur heraus. Ich biss mir auf die Unterlippe, dann nickte ich. ,,Nex.", murmelte ich. ,,Ja, dein großer Bruder, Deimos. Der große Bruder, vor dem du mich über die Jahre immer wieder aufs Neue gewarnt hast."
Er stieß schwer die Luft aus, dann fuhr er sich durch die Haare. ,,Shit.", murmelte er dann. ,,Du... warst vier Jahre mit ihm verlobt. Seitdem du zwölf warst! Deshalb warst du immer so traurig, wenn ich dir erzählt habe, mit wie vielen Mädchen er die Zeit verbracht hat und wie wenig er sich nach dir erkundigt hat! Und du hast die ganze Zeit gesagt, dass es nichts Wichtiges ist! Verdammt, Del, weißt du eigentlich, wie wichtig das wirklich war?"
Er rieb sich über die Augen und atmete tief durch, während ich einfach nur still da saß. ,,Del.", sagte er dann etwas ruhiger, während er mich betrachtete. ,,Du hättest mit mir reden können." Ich zuckte nur mit den Schultern. ,,Wollte er nicht."
,,Und wenn er nicht gewollt hätte, dass du atmest?", fragte er, sogleich wieder aufgebracht, woraufhin ich zusammenzuckte. ,,Ich hab das damals noch nicht verstanden, Deimos.", murmelte ich schließlich nur.
Ich wich seinem Blick aus, nur um kurz darauf seine Hand an meiner Wange zu spüren, woraufhin ich wieder zu ihm aufsah. ,,Und jetzt?", fragte er dann leise. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ist wohl nicht gerade besser geworden, wenn mich ständig ein Typ einsperrt, nicht?"
Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. ,,Mein kleines Schattenmädchen, manchmal bist du ziemlich dämlich, weißt du?" Ich blinzelte verwirrt. ,,Was?" Er drückte einen Kuss auf meine Stirn, dann einen nächsten auf meine Nasenspitze. Ich sah ihn erstaunt an, als ich verstand, was er vorhatte, bevor es auch schon geschah: er küsste mich.
Bevor es aber weiter kommen konnte, zog ich mich von ihm zurück. ,,Ich... Deimos, ich, ja, also, nein, ich..."
Er betrachtete mich verwirrt, wieso musste ich auch gerade jetzt stottern?
,,Theoretisch ja, praktisch habe ich gerade eine Trennung hinter mir. Ich brauch eine Pause."
,,Ach? Und warum bist du dann vorhin so euphorisch auf mich zu gerannt?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Hab dich vermisst.", murmelte ich dann.
Er lächelte belustigt. ,,Del, ich will einfach nur für dich da sein, weißt du?"
Ich nickte. ,,Ich weiß.", antwortete ich.
,,Aber jetzt, wo ich einen Krieg in der Parallelwelt angezettelt habe, kannst du nicht für mich da sein. Da musst du auf dich selbst achten."
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