Kapitel 5
Das Klingeln der Haustür riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. Wirre Szenen, in denen Patrick immer wieder sagte, er würde mich lieben haben mich in meinen Träumen verfolgt. Und dann war da auch noch Taddl, de-Erneut klingelte es und ich schüttelte meinen Kopf. Die braunen, meiner Meinung nach viel zu langen Haare landeten vor meinen Augen.Als ich die Tür geöffnet hatte, stand Nele vor dieser. Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Manuel, mein Freund hat mich gefragt, ob ich zu ihm ziehen möchte!", quietschte sie erfreut und fiel mir um den Hals. Wie versteinert starrte ich sie an. Ich freute mich für sie, keine Frage. Aber... „Das ist schön, Kleines", lächelte ich. Ich blinzelte einige Male. „Wann gehst du zu ihm?", fügte ich schnell hinzu. „Sofort. Ich weiß, es ist ziemlich spontan, aber das ist doch okay für dich, oder?", ihre Stimme wurde leiser. Mit großen, bittenden Augen sah sie mich an. „Ja, das... Natürlich. Du sollst glücklich werden, das", ich räusperte mich, „das ist das wichtigste." Neles sanfte Augen starrten in meine. Mein Schmerz spiegelte sich in diesen wieder. „Du sollst glücklich werden.", wiederholte ich, „Das ist das wichtigste."---------------------------------Mein Blick war starr an die grau-weiße Decke gerichtet. Es hatte nur wenige Stunden gebraucht, da hatte Nele all ihre Sachen gepackt und aus der Wohnung getragen. Mit dem Vermieter würden wir später reden. „Das wichtigste", murmelte ich leise zu mir selbst.Es klingelte.Ich richtete mich auf. Einzelne Strähnen meiner braunen Haare hingen erneut vor meinen Augen.Mit einem leisen Seufzen erhob ich mich ganz und schlich nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag zur Haustür. Nur war ich mir sicher, dass diesmal nicht Nele vor dieser stehen würde. „Manu, ich muss mit dir reden". Sofort schloss ich die Tür wieder. Palle stand dort, mit zerzausten Haaren und dunklen Ringen unter den Augen. Entweder hatte er nicht geschlafen und ihm war eingefallen, was passiert war oder er hatte schlecht geschlafen und ihm war dennoch eingefallen, was passiert war.Sein mehrfach wiederholtes Klingeln nervte mich jedoch so dermaßen, dass ich ihn nun doch ins Haus ließ.Die braunen Augen musterten mich und sie schienen nach Antworten zu suchen. „Manuel, was da passiert ist", er stockte, „wir waren beide verdammt betrunken und keine Ahnung, was wir noch alles genommen haben. Aber es tut mir leid." Ein Zittern begleitete die Stimme Patricks. Ich hingegen seufzte nur leise, schwieg aber weiterhin.Es war beunruhigend, zu wissen, dass man mit dem besten Freund geschlafen hat. Und das, obwohl man ihn noch nicht einmal liebte. "Es ist okay", flüsterte ich. Paluten hob seinen Kopf, wandte seinen gerade zum Boden gerichteten Blick nun wieder auf mich. "Es ist okay, du hast halt jemanden gebraucht und dann die Person genommen, die dir am ehesten verzeihen würde." Noch immer flüsterte ich, hatte Angst, er würde den Schmerz heraushören, würde heraushören, dass ich mich einfach nur dreckig fühlte. Es ist keine Vergewaltigung oder ähnliches gewesen, aber dennoch nicht wirklich gewollt, denn nüchtern sind wir auf keinen Fall gewesen. "Manu, das ist... Das stimmt so doch gar nicht", hauchte Patrick nun und ging einen Schritt auf mich zu, "Das, was ich da gesagt habe, dieses 'ich liebe dich', das meinte ich ernst. Manuel, ich liebe dich, schon seit Monaten."Ein Zittern durchfuhr meinen Körper. In Filmen und Büchern, fiktiven Geschichten würde ich jetzt seine Liebe erwidern. Aber das tat ich nicht. "Patrick, du...", schnell sammelte ich meine Worte, "ich denke, du solltest jetzt gehen." Schmerz trat in seine braunen Augen, er hatte verstanden. "Hoffentlich weiß Taddl, wie viel er dir bedeutet", murmelte er und senkte den Blick. Ich nickte. Zwar hatten jener und ich keinen Kontakt mehr, abgesehen von den Anrufen der letzten Tage, aber ich war mir sicher, dass sich der blauhaarige Musiker meiner Gefühle bewusst war. "Pat?", fragte ich leise und sah den in der Tür stehenden an. Hoffnungsvoll blickte er mich an. Ich lächelte matt und fiel ihm um den Hals, ehe ich ihm einen kleinen Kuss auf die Wange drückte. "Danke, danke für alles."
Kapitel von Mihirikou^^
Endlich mal ein neues Kapitel und sorry dafür, dass keins kam...
Ich hoffe es läuft jetzt besser und flüssiger mit den Hochladen.
Feedback wäre nett^^
~Mau
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