Kapitel 2
Ich stehe mit verschränkten Armen in der Tür und starre weiter den Braunhaarigen an, der vor mir steht und augenscheinlich versucht seine Worte zurecht zu legen. Ich schaue ihn weiter fragend an, bis er dann anfängt zu reden. ,,Manu? Kann ich mit dir reden? Es ist wichtig." ,,Was ist denn so wichtig, dass du hier aufkreuzt und es mir nicht per Skype oder so erzählen kannst? Du weißt doch, dass ich es nicht gern hab', wenn jemand meiner Youtubekollegen weiß wie ich aussehe.", antworte ich ihm vorwurfsvoll. Er hingegen zwängt dich nur durch die Tür, an mir vorbei, und steht jetzt in dem schmalen dunklem Flur. ,,Manu, hör mal", fängt er an ohne auf Gesagtes noch weiter einzugehen. ,,Was ist denn los mit dir? Du uploadest nur nich unregelmäßig, deine letzen Aufnahmen sind alle nur noch monoton und ohne jegliche Freude zu empfinden. Außerdem kapselst du dich immer mehr ab, von deinen Freunden und Youtubkollegen. Was ist los mit dir?" Ich will ihm keine Antworten geben und kann es auch nicht. Ich kann ihn jetzt aber auch nicht einfach weg schicken, das wäre unhöflich, also muss ich mit ihm ja über irgendwas reden. Seine Blicke spüre ich deutlich auf meinem Gesicht. Auch wenn er mich schon einmal gesehen hat, mustert mich jetzt trotzdem noch, wie beim ersten Mal. Diese Blicke von ihm machen mich nervös, also löse ich mich aus meiner Starre und schiebe ihn, in mein, jetzt zum Glück, aufgeräumtes Zimmer und setze mich auf meinen Schreibtischstuhl, während er sich auf mein Bett nieder lässt und mich bei jeder kleinsten Bewegung beobachtet. Nach einer gefühlten Ewigkeit unterbricht er die Stille und fragt:,,Manu? Antwortest du mir noch auf meine Frage oder nimmst du die Antwort mit ins Grab?" Ich schaue hoch und bleibe an seinem Gesicht hängen. Ich mustere die rauen, ruhigen und erwartungsvoll scheinenden Augen. Sie strahlen auch ein wenig Geborgenheit und Neugierde aus. Trotzdem funkeln sie spielerisch in der Sonne. Trotzdem weiß ich nicht so recht, ob ich ihm sahen soll, was gerade mit mir los ist. ,,Weißt du Palle, mir macht es einfach keinen Spaß mehr zu spielen, so zu tun als ob ich glücklich bin, auch wenn ich das schon seit einer Weile nicht mehr bin. Ich bin zwar immer froh etwas mit euch zu machen, aber wiederum vernachlässige ich meine Freunde und Familie. Es ist einfach nicht mehr das Selbe wie früher als alle noch da waren. Als wir alle noch gemeinsam Spaß hatten und zusammen gelacht haben. Doch seit einigen Monaten fehlt jemand...und er ist einfach gegangen. Ohne auch nur vorher einmal Bescheid zu sagen. Jetzt ist er weg. Und er fehlt mir so fruchtbar. Er ist gegangen, um Musik zu machen. Dad ist ja nicht schlimm, aber er hat den Kontakt zu jedem, aus unserem Kreis, abgebrochen. Das tat weh...sehr weh...ich vermisse es mit ihm lachen zu können, mich mit ihm unterhalten zu können, zusammen mit ihm alles zu machen und nur Scheiße zu labern und zu veranstalten. Verstehst du das?" Während ich mir alles von der Seele rede, fange ich an zu weinen. Die Tränen rinnen über meine Wangen und hinterlassen ihre nassen Spuren. Patrick steht auf und kommt auf mich zu, um mich dann in den Arm zu nehmen. Leise fragt er:,,Du redest von Taddl oder?" Ich bestätige das nur mit einem leichten Nicken, weil ich einfach kein Wort mehr heraus bekomme. Einerseits bin ih froh, dass ich das jetzt los bin, aber anderseits weiß ich nicht, ob das jetzt so eine gute Idee war. Außerdem hab' ich mir doch geschworen nicht so schwach zu werden, wenn es um das Thema geht. Das hat sich jetzt also auch erledigt. Ich schließe meine Augen und drücke mein Gesicht in den weichen Stoff von Patricks Shirt. Nachdem ich aufgehört habe zu weinen, drückt Palle mich weg und schaut mir in meine roten und verheulten Augen. ,,Manu, du machst dir zu viele Gedanken. Es muss ja einen Grund geben, warum er sich nicht meldet. Du musst ihn vergessen und darüber hinweg kommen. Und wenn er dich nicht vergessen hat, dann wird er dich kontaktieren, nicht du ihn." Ich will ihn aber nicht vergessen. Ich kann ihn nicht vergessen. Dafür hat er schon zu viel Platz in meinem Herz eingenommen und dieser Teil ist damals zerbrochen. Aber Palle hat recht, wenn Taddl etwas an mir liegt, dann muss er zu mur kommen und ich nicht zu ihm. Ich nicke nur zu Palutens Antwort. Kurz danach wird die Tür geöffnet und Nele kommt herein. Sie schaut zwischen uns beiden fragend hin und her und bleibt dann an mir hängen. Schnell fragt sie:,,Alles in Ordnung ihr zwei?" Ich nicke wieder und antworte dann:,,Ja alles okay. Patrick wollte gerade gehen..." Genannter schaut mich erst verwirrt an und will dann etwas einwenden, wird aber durch Nele unterbrochen. ,,Okay, ich bekomme gleich noch Besuch. Also wäre es besser wenn er sich beeilt." Ich stehe auf und schaue zu Patrick, der ebenfalls aufsteht und sich in Richtung Tür bewegt. Ich gehe hinter ihm her und bleibe im Flur stehen. Er zieht sich seine Jacke an und tritt aus der Tür. Dann sagt er mir und Nele tschüss und verschwindet. Zu Nele drehe ich mich um und frage:,,Bekommst du wirklich heute noch Besuch?" ,,Ne, ich habe nur gedacht, als ich dich gesehen habe, dass er lieber gehen sollte, oder?" ,,Danke, Nele. Danke, dass ich dich als Mitbewohnerin habe.", lächel ich. ,,Ach Manu, du musst dich nicht immer bei mir bedanken.",antwortet sie ebenfalls lächelnd. Gemeinsam setzen wir uns in die Küche und reden ein wenig, bis das Ganze dann langweilig wird und wir beide dann auf unsere Handy schauen. Ich schaue durch Twitter, Instagram und auch durch Whatsapp was so los ist. Bei Whatsapp scrolle ich nach unten, bis zu einem bestimmten Kontakt. An dessen Profil bleibe ich hängen und versinke in Gedanken. Ich vermisse ihn, Taddl, wirklich. Er ist mir so wichtig gewesen. Ich beantworte Nachrichten und höre dabei Musik. Doch dann schreibt...
Autorin: kleiner_Wookie
Schaut unbedingt bei ihr vorbei, da sie selbst eine Ff schreibt^-^
Schönen 2. Advent euch allen^-^
Neue/r Autor/in gesucht
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