21. Kapitel
Hammonds POV
Seine Gedanken vernebelten sich langsam während er immer und immer wieder dieselben Fragen in seinem Kopf hin und her wälzte.
Die Sorge um Misha raubte ihm den Verstand und er war zu aufgewühlt um auch nur daran zu denken sich für ein paar Minuten hinzulegen.
Selbst die Anwesenheit seine Tochter und ihrer Familie, konnte ihm nicht helfen. Das Mishas Geschwister und ihre Eltern in Sicherheit waren, war nur ein minimaler Lichtblick und er hielt es kaum aus in ihrer Nähe zu sein. Die Anwesenheit seiner Familie erinnerte ihn nur daran, in welch großer Gefahr sein kleiner Schatz schwebte.
Seine Augen fielen ihm kurz zu, bevor er aus dem Sekundenschlaf hochschreckte und blinzelnd die Tür gegenüber seinem Schreibtisch anstarrte.
Gerade als ihn erneut seine langsamen Gedanken übermannen konnten, ließ ein Alarm ihn zusammenzucken und aufspringen.
Noch bevor die monotone Computerstimme die unerwartete Aktivierung des Tores ankündigen konnte, riss er die Tür seines Büros auf und rannte zum Kontrollraum.
Alle Müdigkeit war aus seinen Gliedern gewichen während er im Kontrollraum ankam und sich im nächsten Moment unter einem Schuss einer Stabwaffe, die vom Banzerglas abgehalten wurde, instinktiv wegduckte.
Schließlich richtete er sich wieder auf und starrte mit weitaufgerissen Augen und einem unangenehmen Gefühl im Bauch auf das Geschehen im Torraum.
Eine Einheit Marines hatte sich im Torraum versammelt um sich jedem Jaffa zu stellen, der statt dem Team durch das Gate gelangen könnte.
Gebannt starrte er in den Torraum und ballte seine Hände zu Fäusten, während er darauf wartete, dass Misha endlich wohlbehalten und begleitetet von Sg1 zurückkehren würde.
Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, während er es nicht einmal wagte zu blinzeln um den Moment nicht zu verpassen von dem an er endlich seine Enkelin wieder in Sicherheit wissen würde.
„Was dauert da denn so lange?", schimpfte er vor sich hin, tigerte im Raum auf und ab und machte alle Personen um sich herum genauso unruhig.
Das Banzerglas färbte sich an jenen Stellen schwarz, an denen es von einigen Salven der Stabwaffen der Jaffa getroffen wurde, während er die ganze Zeit nicht den Blick vom Torraum abwendete.
Plötzlich kam Daniel durch das Tor gestolpert und fiel beinahe die Rampe hinab.
„Hilfe!", sein Schrei hallte in seinen Ohren wider während er kurz erstarrte und auf die Person in den Händen des Mannes starrte.
„Ein Ärzteteam sofort in den Torraum", wie in Trance gab er den Befehl und eilte dann zum Stargate hinab.
„Misha!", seine Stimme zitterte und es kümmerte ihn nicht, dass man den ganzen Schmerz aus ihr herraushörte.
Der Anblick der Fünfzehnjährigen zog ihm beinahe den Boden unter den Füßen weg und er wäre am liebsten neben ihr zu Boden gesunken, doch er wollte der Ärztin nicht den Weg versperren.
Unfähig sich zu bewegen, starrte er auf seinen kleinen Schatz.
Ihr Gesicht war leichenblass und blutverschmiert. Ihre gesamte Kleidung war zerissen und getränkt von Blut. Die Brust seines Engels hob sich keinen Millimeter, nichts wies mehr daraufhin, wie lebensfroh sie einst gewesen war, wie gern sie mit ihm gespielt hatte.
„Sie atmet nicht mehr!", der Schrei Daniels traf ihn wie ein Stich ins Herz.
Nein. Es war nicht wahr. Sie musste leben, sie durfte nicht einfach so sterben.
Tiefe Schuld zeriss ihn, während er gleichzeitig in schmerzhaft fröhliche Erinnerungen abdriftete.
In tiefer Trance lief er dem Ärzteteam hinterher. Dass Dr. Jackson, die ganze Zeit neben ihm herrannte bekam er kaum mit.
Sein Blick wanderte immer wieder zu seiner blutgetränkten Kleidung. Beim Anblick des vielen Blutes wurde ihm beinahe schlecht, weil ihm plötzlich klar wurde, dass der Wunsch seine Enkelin heil zurückzubekommen, von anfang an nur ein Luftschloss gewesen war.
Die Tatsache, dass er dabei war sie zu verlieren brachte ihn förmlich um den Verstand.
Er lief beinahe in den jungen Mann hinein, als dieser plötzlich stehen blieb.
Während Daniel zur nächsten Wand taumelte und an ihr zu Boden rutschte, blieb er wie versteinert stehen.
„Das ist alles nicht wahr", er sagte es sich immer wieder, obwohl er wusste, dass das die harte Realität war.
Er wünschte sich so sehr, dass er nur eingeschlafen war und, dass das alles nur ein Alptraum war. Alles würde er dafür geben wenn es wirklich so wäre, doch er wusste, dass es nicht möglich war.
Schritte ließen ihn zusammenzucken und herumwirbeln.
Er begegnete dem Blick seiner Tochter, der Schmerz und die tiefe Sorge die in ihren Augen zu sehen waren spiegelten seine Gefühle wider, doch da war noch etwas anderes. Wut. Und er wusste wem diese Wut galt. Ihm.
Hammond hielt ihren Blick nicht stand und verließ, den Blick auf den Boden gesenkt, den Raum.
Seine Gedanken waren erfüllt von grausamen Erinnerungen während er in den Raum eilte, von dem aus er die Operation mitverfolgen konnte.
Schwer atmend stand er schließlich vor dem riesigen Fenster und starrte in den Op-Saal hinab.
Die Ärztin war immer noch dabei Misha wiederzubeleben und er ballte seine Hände so fest zu Fäusten, sodass seine Nägel schmerzhaft in seine Handflächen schnitten, doch er nahm es kaum wahr.
Ihm kam es wie eine Eiwgkeit vor in der Fraiser versuchte seinen Schatz widerzubeleben.
Der General musste sich vom Fenster abwenden, als ihm langsam klar wurde, dass er sie vielleicht für immer verloren hatte.
Der Gedanke tat ihm so sehr weh, dass er auf den Stuhl zusammensank, doch plötzlich waren alle Tränen fort, als wäre er ausgeweint. Mit geschwollenen Augen starrte er wie in Trance in den Saal hinab. Er machte sich nicht einmal die Mühe, die feuchten Spuren seiner Tränen von den Wangen zu wischen, während er wie erstarrt dasaß.
Plötzlich hielt die Ärztin inne und er stand langsam auf, während sie auf ein Gerät starrte.
„Wir haben sie!", er konnte die Erleichterung in der Stimme der Ärztin hören, doch als sie kurz zu ihm hochsah konnte er in ihren Augen lesen, dass etwas nicht stimmte.
Am liebsten hätte er sofort nachgefragt, doch er wollte sie nicht stören.
Ein unglaubliches Gewicht schien plötzlich von seinen Schultern genommen worden zu sein, während er sich wieder setzte und die Luft langsam entweichen ließ, die er unbewusst angehalten hatte.
Die Minuten schienen quälend langsam zu verkriechen während er es kaum wagte zu blinzeln und die ganze Zeit auf seine Enkelin, dort unten im OP-Saal starrte.
Ungeduldig biss er auf seiner Unterlippe herum, bis die Geräte unten im Saal Alarm schlugen.
Sofort war er wieder auf den Beinen und drückte auf einen Knopf, der es ihm ermöglichte mit der Ärztin zu reden.
„Was ist passiert, Dr. Fraiser?", seine Stimme war schwach und brach am Ende des Satzes.
Die Ärztin blickte nicht einmal in seine Richtung, als sie nur den Kopf schüttelte und alles tat um Misha wieder zurück ins Leben zu holen.
Er schlug sich beide Hände vor den Mund während er langsam auf seinen Stuhl zurücksank und darauf wartete, dass die Tränen ihm wieder die Sicht nahmen, doch nichts geschah.
Beinahe hätte er sich gewünscht, dass die Tränen seinen Blick verschleierten, doch er konnte nur trocken schluchzen, als keine Träne über seine Wange rollte.
„Misha", er flüsterte ihren Namen kaum verständlich, als seine Stimme brach und er am liebsten hystrisch aufgeschrien hätte.
Der General sah nicht einmal auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er hatte nicht einmal die Kraft oder den Willen seine Gefühle zu verbergen und sich wie der General zu verhalten, der es in jeder Situation schaffte einen kühlen Kopf zu bewahren und Entscheidungen zu treffen.
Ein erstickter Laut, der nicht von ihm stammte ließ ihn schließlich aufsehen und er erkannte, dass der Collonel neben ihm stand. Stumme Tränen rannen Jack die Wangen hinab während er in den Saal hinabstarrte.
Als hätte er seinen Blick gespürt trafen sich plötzlich ihre Blicke. In O'Neills Blick lag so viel Schmerz, dass es beinahe seine Qualen widerspiegelte.
Hammond konnte sich nur denken, dass ihn all das daran erinnerte wie sein kleiner Sohn gestorben war.
„Sie müssen nicht hier sein", sagte er mit rauer Stimme und sah Sam, Jack und Daniel der Reihe nach an wobei Daniel seinem Blick auswich.
„Doch", kam es einstimmig zurück und schien somit das Gespräch zu beenden.
„Komm schon", ungeduldig trommelte Jack auf der Lehne seines Stuhles herum und schien im Geiste die Ärztin anfeuern zu wollen, Misha endlich wieder in die Welt der Lebenden zurückzuholen.
Die Hand auf seiner Schulter verschwand nicht und er wollte es auch gar nicht. Es tat so gut zu wissen, dass das Team ihm beistehen würde.
Kurz begegnete er Sams Blick, der die Hand auf seiner Schulter gehörte und er konnte auch in ihren Augen die Tränen glitzern sehen.
„Sie wird es schaffen, Sir", ihre Stimme zitterte und sie räusperte sich bevor sie fortfuhr, „Sie ist eine unglaublich starke Person."
„Und sie hat Apophis ganz schön in den Hintern getreten", Jack wippte kurz auf seinen Fußsohlen auf und ab während er anscheinend versuchen zu schien irgendwie mit der Situation umzugehen ohne verrückt zu werden oder auf jemanden, vorzugsweise Apophis, einzuschlagen.
Major Carter lachte neben ihm kurz auf und schniefte leise, als sie wieder den Blick hinab in den OP-Saal lenkte.
„Was reden Sie da Collonel?", er war nicht gerade in der Stimmung Späße zu machen.
„Naja sie hat den gesamten Planeten in die Luft gejagt und wahrscheinlich auch den Gefängnismond", erklärte O'Neill während er mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster starrte, „Und hoffentlich Apophis auch."
„Was?", der Collonel schien ernsthaft verwirrt, als er seinen Blick und den der anderen zu spüren schien und aufsah.
„Wie können Sie jetzt nur an unseren Erfolg denken während Misha...", Daniel machte nur eine hilflose Geste Richtung OP-Saal und wich nach wie vor seinem Blick aus.
„Wissen Sie, Daniel", es war Jack anzuhören wie sehr er sich zusammenreißen musste um nicht laut zu brüllen, „Ich versuche nicht daran zu denken was dieser Bastard der Kleinen da unten angetan hat, damit ich nicht aus diesem Raum hier stürme, mich mit Waffen eindecke, versuche herauszufinden ob dieses Schlangenvieh noch lebt, ihn hierher schleife um ihn eigenhändig das zuzufügen, was er Misha angetan hat, oder mir einfach die nächstbeste Wand aussuche um auf sie einzuschlagen. Deshalb rede ich lieber darüber, wie sie ihm in den Arsch getreten hat, als hier den Verstand zu verlieren."
Ein unangenehmes Schweigen entstand, als sich Collonel O'Neill wieder umdrehte und sich mit verschränkten Armen auf den Stuhl neben ihm setzte.
Niemand schien mehr etwas zu sagen zu haben, während jeder seinen Gedanken nachhing und wie in Trance in den OP-Saal starrte.
„Wo ist eigentlich Teal'c?", seine Stimme war schwach und er löste seine schmerzenden Augen ganz kurz von Mishas zierlichen Gestalt im OP-Saal.
„Auf der Krankenstation", erwiderte Jack knapp und sah nicht zu ihm, „Er hat ganz schön etwas abbekommen, doch Junior kümmert sich schon um ihn."
Der General nickte und wollte gerade wieder den Blick auf das Geschehen unten im Saal richten, als Jack etwas hinzufügte was ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
„Was ist eigentlich mit der Schlange in Misha?", O'Neill schien offenbar vergessen zu haben, dass er noch von nichts eine Ahnung hatte, „Warum kümmert die sich nicht um ihren Wirt."
„Bitte was?", seine Frage ging in Jacks wütendem Geschrei unter.
„Sie ist tot", erwiderte die Frau neben ihm, ohne aufzusehen.
„Wo sind eigentlich diese Möchtegern Tok'ra Spione wenn man sie braucht?", der Collonel schien sich kaum noch beherrschen zu können, als er sich die Haare raufte, „Klar wenn es brenzlig wird geht ihnen die Puste aus und sie hauen ab."
„Ich bitte Sie, Jack", diesmal war es an Daniel etwas lauter zu werden, was er sonst von dem jungen Mann nicht kannte, „Misha hat um sie getrauert bis sie sogar dazu zu schwach wurde. Sie hat genau gewusst, dass die Tok'ra gestorben ist um sie am Leben zu halten. Hätte die Tok'ra wirklich einen Rückzug gemacht als es brenzlig wurde, hätte sie Misha sterben lassen, noch als wir beide gefangen waren. Sie sollten sich selbst mal reden hören...!"
„Verdammt reißen Sie sich zusammen!", er schlug mit der Handfläche laut auf das Pult um die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich zu ziehen.
„Falls sie es noch nicht mitbekommen haben liegt meine Enkelin dort unten im sterben", die Stimme des Generals zitterte doch er zwang sich dazu die Worte so fest wie möglich zu sagen, „Also mäßigen Sie ihren Ton und klären mich lieber auf über was Sie streiten."
„Bei allem Respekt, Sir", sich immer noch die Haare raufend stand O'Neill auf und riss die Tür auf, „Ich muss hier raus. Lassen Sie sich alles von Daniel erklären, der scheint keine Probleme zu haben hier drin einen kühlen Kopf zu behalten."
„Collonel", er wollte ihm noch zurechtweisen, doch Jack hatte schon die Türe hinter sich lautstark zugeschlagen.
Kurz warf er einen Blick hinab in den OP-Saal und als er sah, dass alles gut zu verlaufen schien wandte er sich an die zwei verbliebenen Mitgliedern von Sg1.
„Ich möchte später über jede Einzelheit ihres Einsatzes aufgeklärt werden, jetzt möchte ich nur wissen von was der Collonel gerade geredet hat", er fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht als wolle er so die Müdigkeit vertreiben die sich seit den etlichen Stunden, die er hier schon in diesem Raum wartete, in seine Glieder geschlichen hatte.
Daniel starrte mit versteinerter Miene in den Saal hinab und es schien fast, als hätte er seine Worte nicht gehört.
„Dr. Jackson?", nach einem kurzen Blickwechsel mit Sam, die nur mit den Schultern gezuckt hatte, sprach er ihn direkt an.
Der junge Mann schloss die Augen und sah ihm dann, das erste Mal seit seiner Ankuft an.
Hammond konnte spüren wie schwer es ihm zu fallen schien ihm in die Augen zu sehen, doch er verlor kein Wort darüber.
„Um Misha am Leben zu erhalten hat Apophis ihr einen als Tok'ra Spion überführten Symbionten eingesetzt, Nadja von Tel'Nesch. Sie war selbst schon sehr schwach und konnte ihre Wunden nicht heilen. Nadja gab Misha schließlich ihre letzten Kräfte um das C4 zu legen, dass wir später zünden sollten. Genau wie bei Sam ist sie schließlich gestorben um Ihrer Enkelin die Chance zu überleben zu geben", sofort als er geendet hatte, wandte Daniel den Blick ab und starrte beinahe ohne zu blinzeln in den Saal hinab.
Stumm schüttelte Hammond nur den Kopf und barg sein Gesicht kurz in seinen Händen.
Er konnte nicht glauben was sein kleiner Schatz in den letzten fünf Tagen hatte durchmachen müssen.
Als er wieder in den OP-Saal hinabsah, konnte er es nicht fassen wie sie das alles durchgehalten hatte. Der Gedanke schien alles in ihm einzufrieren, doch er konnte nicht daran glauben, wie sie überleben sollte. Rein ein Blick zu den jungen Mann, der sich bis jetzt kein einziges mal gesetzt hatte, bestätigte ihm wie tief ihre Wunden waren. Daniels Kleidung war von ihrem Blut getränkt und selbst an seinen Händen klebte noch ihr Blut, er konnte es sich einfach nicht ausmalen wie sie überleben sollte.
Als hätten seine negativen Gedanken es ausgelöst schlugen die Geräte, im Op-Saal, auf einmal wieder Alarm und er sprang so plötzlich auf, sodass sein Stuhl nach hinten umkippte und scheppernd zu Boden fiel.
„Wieso verdammt war Misha ihm wichtiger als ein Mitglied des Stargatecenters?", schrie er so plötzlich, als er sich nicht mehr beherrschen konnte, sodass sogar Daniel in seine Richtung sah und sich ihre Blicke trafen.
„Warum hat er sich nicht auf Sie konzentriert?", rief er weiter und tigerte im Raum auf und ab, „ Von Ihnen hätte er Informationen erfahren können, was er von Misha nicht erwarten hätte können. Warum verdammt haben Sie nichts dagegen unternommen?"
Der General hielt inne, als ihm die Worte plötzlich herausgerutscht waren. Er konnte sehen, wie sehr es den jungen Mann vor ihm traf und er den Blick auf den Boden senkte.
Hammond öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch anstatt versuchen sich zu erklären lief er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum.
Er flüchtete genauso wie O'Neill bevor er noch mehr Personen, die gar nichts dafür konnten verletzte.
Rastlos rannte er durch das Stargatecenter, bis eine Stimme ihn aus seiner Trance riss.
„General Hammond bitte sofort auf die Krankenstation", sofort folgte er dem Befehl und kam nur ein paar Minuten später atemlos auf der Krankenstation an.
Im Türrahmen erstarrte er, als er Misha in dem überdimensionalen Krankenbett sah.
Es fühlte sich an, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggerissen und er musste sich an der Wand abstützen um nicht umzukippen.
Tränen rannen ihm plötzlich wieder über die Wangen und er machte sich nicht einmal die Mühe sie wegzuwischen.
Als er an ihr Bett trat, traten die Ärztin und Sg1 zurück um ihn Platz zu lassen.
„Oh Misha", er fuhr ihr sanft durch ihr helles Haar und konnte ein hysterisches Schluchzen nicht unterdrücken.
Ihre kleine Gestalt war unter den vielen Schläuchen kaum zu erkennen. Sie war so blass, das sich ihre Haut kaum vom Bettlaken unterschied.
Ihre Brust hob sich in regelmäßigen Abstand, doch ein Blick sagte ihm, dass das nur von den Geräten bewirkt wurde.
„Wird sie... Wird sie?", er schaffte es nicht auszusprechen sondern sah nur die Ärztin an.
Doch plötzlich bereute er es.
„Sie ist sehr schwach, Sir", erklärte Dr. Fraiser und er konnte in ihren Augen lesen, was sie ihm versuchte so schonend beizubringen.
„Sie stirbt", sprach er aus, was er in den Augen der Ärztin las.
„Nein!", er wirbelte herum und begegnete einem paar heller blauer Augen, die ihm so voller Schmerz ansahen.
Seine Tochter rannte an seine Seite um selbst Misha durchs Haar zu fahren.
Als sie wieder aufsah traf ihm ihr Blick direkt ins Herz.
Ihre Augen glühten vor Wut und ihr Blick war so kalt, dass es ihm fröstelte.
Er wusste wenn Misha starb, dann verlor er seine gesamte Familie.
Seine Tochter würde es ihm nie verzeihen, was er Misha angetan hatte.
Sein Herz schien in tausend Stücke gesprengt zu werden, als sich der Blick seiner Tochter in seine Augenlider brannte.
Sie hasste ihn dafür, was mit seinem Schatz geschehen war.
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