Kapitel 2
Als Glorfindel Erestors Büro betrat, traf er lediglich auf Erestors Praktikanten, Turindo, der ihn verwirrt musterte. Nach einer kurzen Unterhaltung setzte Glorfindel seinen Weg fort und entschloss sich, direkt zum Frühstück zu gehen. Vielleicht war Erestor schon dort.
Im Frühstückssaal angekommen, saßen bereits fast alle am Tisch. Nur Erestor fehlte, was jedoch nichts Neues war. „Schön, dass wenigstens du hier bist, Glorfindel", seufzte Lord Elrond missmutig und warf einen missmutigen Blick zur Tür. Alle saßen bereits ungeduldig da und warteten auf das Signal zum Essen. Nach einer Weile des Schweigens fragte Glorfindel vorsichtig, ob sie nicht einfach beginnen könnten, und erhielt einen scharfen Blick von Elrond. „Nein, wir werden nicht anfangen. Wenn du so gute Sprüche parat hast, kannst du ja aufstehen und Erestor holen."
Also stand Glorfindel auf und machte sich auf die Suche. Doch weit kam er nicht, denn bereits an der Treppe, nur wenige Meter vom Speisesaal entfernt, traf er auf Erestor.
„Du solltest dich beeilen, Elrond ist ziemlich wütend auf dich", sagte der Blonde lächelnd. „Das ist ja nichts Neues. Aber danke, Lord Glorfindel", antwortete Erestor, dessen gute Laune Glorfindel überraschte. Normalerweise reagierte Erestor nur mit einem gereizten „Aha". Man könnte fast meinen, sie wären Freunde, wäre da nicht das „Lord Glorfindel".
Es war frustrierend. Warum konnte man ihn nicht einfach als normalen Elb betrachten? Aber nein, er war der hohe Lord Glorfindel. Manchmal gefiel ihm das, aber nicht bei Erestor. Bei ihm wirkte es so kühl und abgewandt, als wäre er gezwungen, mit ihm zu reden. Vielleicht war es einfach Erestors Art, doch Glorfindel hätte gerne einen vertrauteren Umgang. Obwohl er sich nicht sicher war, ob Erestor überhaupt jemandem vertraute.
„Lord Glorfindel, kommt ihr ?" Erestors sanfte, aber dennoch gefühllose Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Was? Achso, ja klar, goheno nîn."
Als Erestor die Tür zum Speisesaal öffnete, war Elronds Gesichtsausdruck zunächst wütend, doch als er Erestor sah, wurden seine Züge weicher. „Erestor, da bist du ja. Wo warst du?" fragte Elrond sanft, aber bestimmt.
„Goheno nîn, Hir nîn. Ich war bei Morben", antwortete der Elb und neigte den Kopf als Zeichen der Hingabe. Elrond musste zugeben, dass Erestor zwar eigenwillig war, aber dennoch einer seiner Lieblings-Elben. Erestor sprach nicht viele unnötige Worte, handelte klug und mit Bedacht und war allen gegenüber respektvoll. Elrond hatte ihn nie darum gebeten, ihn als „seinen Herren" zu bezeichnen oder sich vor ihm zu verneigen. Die meisten anderen Elben taten dies auch nicht, doch für Erestor war es selbstverständlich. Er war wirklich ein kleines Wunder. Zu sagen, er wäre nicht besonders, wäre gelogen.
„Nun, da Glorfindel mit Erestor zurückgekehrt ist, können wir jetzt beginnen."
Nachdem Erestor schnell den Frühstückssaal verlassen hatte, ging er in sein Büro, wo er seinen Auszubildenden traf. Dieser war mittlerweile schon etwas länger hier und stellte eine große Hilfe dar. „Le suilon turindo. Woran hast du heute morgen gearbeitet ?". Und schon begann die Arbeit . Doch erestor konnte sich allerdings kaum konzentrieren. Irgendwas schlechtes würde heute geschehen , das spürte er .
Glorfindel hingegen ließ sich heute von Arbeit nichts sagen .
Er hatte sowieso nichts zu tun .
Er hatte die letzen Wochen hart genug gearbeitet. Jeden Tag Training , alleine oder mit den kriegern , leider manchmal Papierkram , Botengänge , ringgeister und so weitern.
Ein Tag ohne Arbeit war doch auch mal schön . Vielleicht würde er mal ausreiten gehen . Oder in die Gärten gehen , oder in die Bibliothek. Er sollte ja so vieles machen . Als er am Stall vorbei kam konnte er nicht anders als hinein zu gehen . Asfaloth trat auf der Stelle umher und blickte unglücklich durch die Box .
„Na meleth nîn, du willst raus nicht war ? Und du auch morben nicht ?" langsam strich er seinem Hengst über die Nüstern . Dieser schnaubte leise , zog eine haarsträhne von glorfindels schulte und kaute auf dieser .
„ich hab dich auch lieb mein schöner."kicherte glorfindel Leise und strich seinem Hengst weiter über die Nüstern . Der Moment konnte leider nicht für immer bleiben und wurde von einem Angestellten unterbrochen .
„Losto mae Lord glorfindel. Braucht ihr asfaloth grade ?
Sonst würde ich ihn wie von Lord elrond angewiesen mit auf die Weide stellen ."
„Nehmt in ruhig mit , er langweilt sich hier drinne ja ."
„Erestor , alles in Ordnung bei euch ? Ihr wirkt so abwesend ?" fragte turindo vorsichtig nach und sah seinen Kollegen besorgt an .
„Was wieso ?"erestor war sehr überrascht. Er war total in Gedanken versunken , dabei passierte ihm du etwas nie auf der Arbeit . „nun ja, ihr tippt seit zehn Minuten mit eurer Feder auf dem Pergament rum ohne etwas zu schreiben ."klärte turindo erestor auf , welcher ihn verwundert und entschuldigend ansah . „Goheno nîn, alles in Ordnung . Nur ein schlechtes Gefühl ."murmelte er und tat so als würde er arbeiten . Doch sein Kopf dachte über alles andere nach als überdies Arbeit . Und jeder Gedanke endete bei glorfindel .
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