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95. Findet Harry

So, nächster Teil! Danke, dass ihr hier immer noch lest, selbst wenn ich viele Updates absage...ist ein bisschen stressig bei mir zur Zeit und das wird erstmal auch nicht besser. Aber ich hoffe, dass es euch allen gut geht, ihr könnt mir auch immer schreiben!❤️
Give me that adrenaline, that adrenaline

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Franzi Pov

Louis hatte mir tatsächlich geholfen.

Und ja, der ungläubige Unterton grade war hier volle Absicht. Ich hatte zwar gehofft, dass Louis auf meine Seite wechseln und mir beistehen würde, um Harry zu überzeugen, aber irgendwie war ich mir trotzdem sehr unsicher gewesen. Immerhin setzte er gerne seinen eigenen Kopf durch...dass er jetzt meinen Plan unterstütze, bedeutete mir schon etwas. Und natürlich war mir das Herz nun um einiges weniger schwer.

Ich wusste zwar grob, dass Louis Harry die Geschichte von seiner Mom und seinem jüngeren Ich aufgetischt hatte, aber was genau er gesagt und wie Haz reagiert hatte, wusste ich nicht. Aber der Blauäugige hatte mir versichert, dass Harry ins Grübeln gekommen war. Vielleicht könnte ich ihn jetzt wirklich überzeugen.

,,Franzi? Hörst du mir überhaupt zu?"

Liams genervte Stimme riss mich aus meinen Überlegungen und ich blinzelte ein paar Mal, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Irgendwie war ich aus Versehen in meinen Gedanken abgetaucht und hatte den Älteren neben mir schlicht und einfach vergessen.

Dabei hatte ich ihn auch noch gebeten, mir bei meinen Geographie Aufgaben zu helfen. Und jetzt träumte ich hier rum. Ich seufzte leise.

,,Kannst du...kannst du's nochmal wiederholen? Bitte?"

Ich blinzelte zu Liam hinüber. Er saß auf seinem Bett, das Schulbuch auf dem Schoß und mit tiefen Furchen in der in Falten gelegten Stirn. Seine Augen funkelten besorgt zu mir herüber. Sie schienen mir all meine Gedanken aus dem Gehirn saugen zu wollen, zumindest fühlte es sich so ähnlich an. Mir war bewusst, dass es ziemlich offensichtlich sein musste, dass ich ganz und gar nicht bei der Sache war. Seit Louis gestern von Harry zurück gekommen war, schob ich in meinem Kopf die Worte umher, um mir das perfekte Gespräch, die besten Argumente gegenüber Harry zurechtzulegen....auch, wenn ich eigentlich wusste, dass das sinnlos war. So funktionierte ich nämlich nicht. Ich bestand nämlich zu einem Großteil aus Spontanität und einfachem Drauflosplappern.

Um Liams intensiven Blick auszuweichen drehte ich mich mit dem Drehstuhl zurück zum Schreibtisch und starrte das leere, mit einem Karomuster verzierte Blatt vor mir an. Die Zeilen, die mir meinen Arbeitsauftrag erklären sollten, verschwammen augenblicklich. Die Buchstaben tanzten wild durcheinander und bildeten irgendwelche Wörter, die nicht den geringsten Sinn ergaben. Ich seufzte erneut. Meine Konzentration schien nicht mal zum Lesen auszureichen und überhaupt...mein ganzer Kopf erschien mir so laut wie ein Presslufthammerkonzert.

,,Wo bist du nur mit deinen Gedanken, Franzi?"

Liam klang unheimlich verunsichert, etwas, was mich auf der Stelle beunruhigte. Der Junge wirkte auf mich immer wie ein Fels in der Brandung, wie ein Anker im Sturm. Wenn er unsicher wurde, sollte man sich Sorgen machen.

Wirkte ich so besorgniserregend?

Vermutlich schon. Seitdem Louis gestern Abend mit Haz gesprochen hatte, saß ich ja auch nur auf heißen Kohlen. Mir war bewusst, dass ich Mission Australien so bald wie möglich von Harry absegnen lassen musste. Mir lief die Zeit davon, die freien Tage rückten immer näher und ich kam meinem Ziel nicht einen Schritt näher, wenn ich hier rumsaß und mir irgendeinen Schwachsinn erklären ließ, den ich trotz Liams Bemühungen doch sowieso niemals behalten würde.

Da Liam aber mein Freund, Mitbewohner und selbsternannter Aufpasser war, war ihm natürlich nicht entgangen, wie abwesend und in mich gekehrt ich seit gestern wirkte. Selbst in der Schule hatte ich keine fünf Sätze aneinanderreihen können - auch nicht, als Julia quer über den Hof meine Lieblingsjacke beleidigt hatte. 

,,Franzi? Bist du noch da?"

Ich schreckte endgültig hoch und drehte mich wieder ein Stück zum Bett um. Der arme Liam, schon wieder vergaß ich ihn, obwohl ich in seinem Zimmer rumhing und seine Zeit stahl. Und das, obwohl wir Nachmittagsunterricht bis halb fünf gehabt hatten und beide absolut übermüdet waren. Fies.

,,Jaja...schon gut. Tut mir leid. Bin gleich wieder bei den Breitengraden, keine Sorge.", antwortete ich also ein wenig neben der Spur, unsicher, ob die Breitengrade aus den letzten Jahren Geographie grade überhaupt eine Rolle spielten. Interessierte mich aber auch herzlich wenig, wenn ich ehrlich war.

,,Hör schon auf.", grunzte Liam mit irgendeinem Tonfall in der Stimme, der mich zusammenfahren ließ. Gleichzeitig schloss der Teddybär geräuschvoll das Buch und warf es in die Kissen hinter sich, bevor er sich vorlehnte und die Stuhllehne meines - seines - Stuhles packte, um eben diesen gewaltsam zu sich heran zu ziehen.

Überfordert krallte ich mich in den Sitz und ein leiser Überraschungslaut verließ meine Lippen, bis der Stuhl zu Stehen kam und ich Liam direkt in die Augen sehen konnte. Demonstrativ verschränkte ich die Arme vor der Brust.

,,Was sollte das denn? Suchst du meine Nähe?", fragte ich provokant und erntete nur eine ziemlich trockene Antwort.

,,Ich bin schwul und hab einen Freund. Außerdem interessiere ich mich grade weniger für deine Nähe, als für deine Gedanken, Franzi."

Schön für ihn.

,,Ich war im Geiste am Äquator und hab den Treibhauseffekt erforscht, nichts weiter."

Liam zog eine Augenbraue hoch. Irgendwie sah das lustig aus, denn jetzt verschwand diese unter seinen zerwühlten Haaren, die ausnahmsweise mal nicht gestylt waren, sondern sich in Strähnen über seine Stirn kräuselten. Sie waren ganz schön lang geworden, vielleicht sollte Liam mal zum Frisör gehen. Zayn könnte da sicher einen guten empfehlen.

,,Schon klar. Du kennst nicht mal die Koordinaten des Äquators, Franzi."

Na und? Brauchte ja auch keiner zu wissen. Interessierte niemanden, da war ich mir sicher.

,,Sei nicht so fies!", beschwerte ich mich trotzdem und krabbelte dann von dem Stuhl aufs Bett. Liams war nicht so breit und gemütlich wie das von Louis oder mein Eigenes, aber weich und warm beschrieben es dennoch gut.

Augenblicklich spürte ich die Müdigkeit in meinen Knochen. Mein Kopf hatte mich letzte Nacht nicht schlafen lassen.

,,Bin ich nicht. Ich wüsste bloß gerne, was dich innerlich so fertig macht. Weißt du, manchmal hilft es, anderen seine Gedanken mitzuteilen. Das nimmt dir eine Last ab."

Liams ewige Weisheiten und seine Hingabe gegenüber seinen Freunden. Ich hatte ihn ja genau dafür lieb, aber ich verspürte eher weniger die Lust dazu, ihm die ganze Geschichte aufzutischen. Louis Hilfe hatte ich gebraucht, aber Liam noch vor Harry wegen Australien zu informieren erschien mir ziemlich unfair. Ich musste mit dem Lockenkopf sprechen, das würde mir alle Last nehmen. Oder zumindest diese Last. All das Gewicht auf meinen Schultern würde erst verschwinden, wenn ich Derek losgeworden wäre, Nick vertrieben und das Rätsel um Harrys Panikattacken gelöst hätte, was vermutlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen würde.

Andererseits hatte Liam recht. Ich musste mit wem reden. Mit Harry, und zwar jetzt. Ich hatte genug gezögert und lernen würde ich hier sowieso nichts mehr, das war wohl offensichtlich. Ich arbeitete mich hoch auf meine Unterarme und atmete einmal tief durch, bevor auch schon der Tatendrang mit voller Wucht durch meine Adern gespült kam. In mir drin kribbelte es, als sei ich eigentlich ein Ameisenhaufen.

Ich wusste, was ich zu tun hatte.

,,Es ist nichts, Liam. Aber ich glaube, ich bin hier fertig."

,,Wie jetzt?"

Liam starrte mich entgeistert an, als ich mich mühsam vom Bett rollte, nach dem Buch griff und schließlich auch die blöden Aufgabenblätter vom Tisch zusammen raffte. Vor lauter Aufregung riss ich dabei noch schön den kleinen Topf Blumen um, der ebenfalls auf dem Schreibtisch stand und zur Deko diente. Huch.

Ich ignorierte Liams Irritation möglichst gekonnt und schenkte ihm lediglich einen entschuldigenden Blick. Ich wollte nicht noch mehr Zeit verschwenden, langsam reichte es. Ich musste Harry fragen. Alles in mir brodelte und blubberte vor Unruhe, ich wollte nicht einen Moment länger warten. Mein Kopf schien immer lauter zu schreien und ich spürte, dass alles rausmusste.

,,Tut mir leid, Liam. Ich hab noch was zu erledigen. Aber...danke für deine Zeit und so.", verabschiedete ich mich mehr oder weniger und eilte kopflos zur Tür.

,,Was? Aber...die Aufgaben! Und wo bitte bist du mit deinem Kopf, was ist denn nur los?!", rief der Daddy der WG mir überfordert nach, aber ich riss einfach nur die Tür auf und verließ das Zimmer. Es tat mir leid, ihn so zu überraschen, aber ich hatte grade keinen Nerv für sowas. Erklärungen.

Beinah blindlings und ohne jede weitere Überlegung riss ich die Tür zu meinem eigenen Zimmer auf, schmiss meine Schulsachen achtlos aufs Bett und knallte die Tür dann wieder zu. Anscheinend etwas zu geräuschvoll, denn aus Zayns Zimmer erklang ein genervter Protest. Schön. Wenn es ihn so störte, könnte er ja Kopfhörer aufsetzen.

Gestresst fuhr ich mir durch die Locken. Jetzt erst realisierte ich, dass mir das Herz bis zum Hals schlug. Mein Puls raste und ich spürte meine Gliedmaßen zittern, als besäße jedes von ihnen ein Eigenleben. Ganz so hibbelig und durch den Wind sollte ich nicht mir Harry reden, schon klar. Aber ich wusste auch, dass nur dieses ganze Adrenalin in mir mir den Mut verleihen würde, den Lockenkopf anzusprechen.

Um die verunsichernden Empfindungen meines Körpers ein wenig herunter zu fahren zählte ich lautlos bis zehn, dann gab ich mir einen Ruck. Selbst wenn meine Innereien grade ein neues Dasein als Bienenstock oder Wespennest beginnen mussten, ich würde jetzt mit Haz sprechen, koste es, was es wolle.

Ein klein wenig weniger aufgelöst marschierte ich durch den wegen der schwachen Abendsonne des Februars im Halbdunkeln liegenden Flur und stoppte vor der Zimmertür des Lockenkopfes, nur um mich selbst ans Klopfen zu erinnern. Ein ganz klein bisschen Privatsphäre sei schließlich jedem gegönnt.

,,Harry?"

Keine Antwort. Na hervorragend. Ob er schlief? Schon vor dem Abendessen?
Ein Blick auf die Uhr ließ mich diese Theorie verwerfen. Nein, wir hatte grade mal sechs Uhr durch, kein Mensch würde jetzt zu Bett gehen. Naja, außer mir natürlich, sollte das Presslufthammerkonzert da oben bald mal Ruhe geben.

Ich klopfte erneut und wartete einige Sekunden, aber wieder erfolgte keine Antwort. Vielleicht schließ Harry ja nicht, sondern hörte Musik über Kopfhörer oder so.

Vorsichtig drückte ich die Türklinke hinunter und spähte in Harrys Zimmer. Dunkel, kalt und ganz offensichtlich leer, keine Spur von einem gewissen Grünäugigen. Ich seufzte und machte sicherheitshalber noch einen kleinen Schritt in den Raum hinein. Vielleicht hockte Haz ja doch unterm Bett oder im Schrank oder so.

In der nächsten Sekunde kam ich mir albern vor. Natürlich tat er das nicht. Dafür entdeckte ich aber seinen Laptop, der offen auf dem sorgfältig gemachten Bett ruhte und mit seinem hell erleuchteten Display nur danach schrie, einen Blick hinauf zu werfen. Ohne es wirklich zu wollen oder bewusst zu tun näherte ich mich dem Gerät.

Die geöffnete Website erinnerte mich zuerst an irgendein Reality-Spiel, weil überall irgendwelche animierten Figürchen zu sehen waren. Die Schrift hatte man mit bunten Boxen unterlegt und insgesamt erschien mir die Seite herzlich langweilig. Meine Augen fanden die Überschrift im Browserverlauf. Cafcass. Daneben war auch noch seine letzte Suche geöffnet geblieben. Alles, was ich davon lesen konnte, hieß Was ist die Definition eines Tra. Der Rest blieb mir wegen der geöffneten Tabs verborgen, deren Suchbegriffe ich nicht mal lesen wollte. Das war falsch.

Das sagte mir alles so ungefähr gar nichts und ehrlich gesagt wollte ich grade auch gar nicht hier sein. Ich wusste, dass es nicht in Ordnung war, auf den Geräten anderen, auch wenn es Freunde waren, herumzuschnüffeln, also wandte ich mich möglichst unbeirrt ab und ließ das dunkle Zimmer hinter mir. Ich musste jetzt Harry finden und mit ihm sprechen, nicht seinen Suchverlauf durchchecken.

Seufzend zog ich die Zimmertür hinter mir zu. Jetzt stand ich wieder auf dem Flur, alleine, nicht einen Schritt weiter. Und die blöden Insekten in meinen Adern fanden es lustig, auch jetzt keine Ruhe zu geben. Sie schrien nach dem klärenden Gespräch.  

Ich atmete erneut tief durch und machte mich dann auf die Suche nach Haz. Weit konnte er nicht sein, sein Laptop war schließlich hell erleuchtet gewesen und mein eigener hielt das selten länger als 10 Minuten durch.

Ich spazierte hinüber ins Wohnzimmer, um mich hier mal umzusehen. Leider wurde ich nicht fündig, statt Harry fläzten Nils und Emma auf dem Sofa herum und zogen sich irgendeine Scheiße aus dem Fernsehen rein. Stirnrunzelnd blieb ich stehen und beobachtete das völlig losgelöste Paar für einen Moment.

,,Alles klar bei euch?"

Nils schreckte auf und fand meine Augen erst mit dem zweiten Blinzeln, dann aber schlich sich ein spöttisches Lächeln auf seine Lippen. Ich könnte es auch als leicht dümmlich oder benommen bezeichnen - es passte perfekt zum Ton der mir unbekannten Sendung, die mein Bruder und meine beste Freundin sich ansahen.

,,Natürlich. Wir entspannen nur, siehste doch."

,,Habt ihr nichts zu lernen? Ihr seid hier die, die in weniger als 12 Wochen ihre Abschlüsse schaffen müssen!", beschwerte ich mich. Emma grinste nur und reckte sich ein wenig, bevor sie mir antwortete.

,,Na ja, Franzi...eben weil wir die Abschlussklasse sind, gibt's so gut wie keine Hausaufgaben mehr und den Prüfungsstoff kriegen wir auch morgen wieder in unsere Köpfe rein. Heute war schon viel zu lang."

Ich grummelte leise. Ich hätte es auch vorgezogen, heute nichts mehr für die Schule zu tun und Geographie war nicht mal Teil meiner Prüfungen. Aber nein, der dumme Lehrer wollte die Aufgaben bis morgen Mittag haben. Pech. Heute würde ich nichts mehr zustande bringen, vielleicht konnte ich Liam ja morgen früh überreden, sie alleine für mich zu machen. Ich lachte innerlich. Keine Chance.

,,Willste mit gucken?", bot mir Nils gönnend an. Ich schnaubte.

,,Nein Danke, ich behalte gern den Rest meiner Gehirnzellen, den lass ich mir nicht von sowas zerstören. Ihr wisst, dass das da Bullshit ist?", meckerte ich und begutachtete die komische Sendung für einen kurzen Augenblick, bevor ich nur den Kopf schütteln konnte. Was immer die da trieben, das Niveau lag weit unterhalb von dem von 'Schwiegertochter gesucht' und das hieß was.

,,Du hast ein Gehirn?!", grölte mein beschissener Bruder lachend. Emma schnalzte missbilligend mit der Zunge, aber ich verkniff mir jeden Kommentar. Mit erhobenem Mittelfinger verließ ich den Raum und wanderte lieber in die Küche. Verdammter Dreck, wer so einen Bruder hatte brauchte keine Feinde mehr. 

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Auch in der Küche war ich nicht fündig geworden, weswegen ich mich seufzend doch noch mal an - ich betone - ausschließlich Emma gewandt hatte, um Harry ausfindig zu machen. Sie hatte behauptet, der Lockenkopf hätte sich eben kurz blicken lassen und wäre dann mit Niall und einer Schüssel Popcorn ins Zimmer des Iren abgezogen. Gar nicht so unwahrscheinlich, anstrengender Tage ließ Niall schließlich gerne im Bett ausklingen, dass er einen Film, Essen und Harry mitgenommen hatte war kaum überraschend.

Auch an Nialls Zimmertür klopfte ich sachte an, bevor ich zögernd eintrat.

Das Licht war gedimmt worden, die Heizung arbeitete scheinbar ausnahmsweise mal auf Hochtouren und der süße Geruch vom Popcorn vertrieb sogar den Geruch von schwitzenden Jungs. Denn so roch Niall gerne mal. Wie ein Pubertier. Gut, er war ja auch eins.

Der ganze Raum glich jedenfalls eine Ofen und ich spürte, wie ich beim Eintreten gegen eine Wand aus Wärme stieß. Im Gegensatz zur kühlen Wohnung war das vielleicht im ersten Moment angenehm, aber ich war mir sicher, dass es mir hier drin ziemlich schnell zu heiß werden würde.

Niall und Harry sahen das scheinbar anders. Beide Jungs hockten in dicken Hoodies unter Nialls Bettdecke. Ihre Wangen glänzten auch im spärlichen Licht rot und der halb leere Popcornbehälter auf den Oberschenkeln des Blonden ließ vermuten, dass sie schon länger so dasaßen. Was wegen dem Laptop in Harrys Zimmer und Emmas Info nicht der Fall sein konnte. Also bewies das Popcorn mal wieder nur die Verfressenheit eines gewissen Iren.

Als ich die Tür geöffnet hatte, war Nialls Blick sofort zu mir hinüber geschnellt. Selbst über die Entfernung vom Bett zur Tür konnte ich seinen mit Süßkram vollgestopften Mund erkennen und die blauen, funkelnden Augen verrieten mir genau, dass Niall nichts von meiner Anwesenheit hier hielt. Kein Wunder, ich wusste ja irgendwie - oder auch nicht - dass Niall gerne mal Zeit ist Haz allein hatte. Keine Ahnung. Auch mal ein Gespräch wert.

Harry selbst reagierte gar nicht auf mich. Seine Augen klebten am Laptop, der ein weißes Licht verströmte und irgendwelche Musik im Raum erklingen ließ, aber ich sah genau, dass mein bester Freund mit den Gedanken eigentlich ganz wo anders war. Sein Blick wirkte unfokussiert und ging mehr in die Ferne, als dass er das Geschehen auf dem Bildschirm wirklich wahrnahm. Ich runzelte die Stirn. Da war aber jemand nachdenklich.

,,Was willst du?", fragte Niall mit endlich geleertem Mund und so ziemlich unfreundlich, was mich nur die Augen verdrehen ließ. Tat mir ja leid, die zwei zu stören, aber ich war mir ziemlich sicher, dass mein Gespräch wichtiger war als der Film von Niall.

,,Ich muss mit Haz sprechen, okay?"

Niall verzog das Gesicht, seine Schultern sackten ein Stück nach unten und sein Blick wurde noch einen Tick feindseliger. Wow. Der hatte ja mal nen schlechten Tag hinter sich. Naja, wer von uns schon nicht?

Meine Augen schienen Niall allerdings zu vermitteln, dass das Ganze wirklich wichtig war, denn seine böse Fassade bröckelte ziemlich schnell dahin. Der Blonde wandte sich zu Harry und ich erkannte ganz genau, wie warm sein Blick auf einmal wurde. Arschloch.

,,Hazzy? Kommst du gleich wieder, soll ich den Film anhalten?", fragte er leise und ich konnte nur unruhig von einem Fuß auf den anderen trippeln, als ich seinen liebevollen Tonfall wahrnahm. Mir war diese ganze Vertrautheitskiste grade irgendwie zu privat. Ich wollte weder Louis noch Niall beim Schmachten und so zusehen, vor allem, weil Harry offiziell immernoch einen Freund hatte. Komisch, dass Haz so blind gegenüber den beiden hier war. Aber das war ein anderes Thema.

Harry schien langsam aus seinem Kopf aufzutauchen, denn er blinzelte, hob den Blick zu Niall und musterte ihn für einen Moment irritiert, bevor er mich im Türrahmen stehen sah. Seine Besorgnis war nun offensichtlich. Und weil es hier um Harry ging, war ich mir sicher, dass er mal wieder dachte, ich hätte irgendein Problem und würde seine Hilfe brauchen. Naja, vielleicht war es ja auch so. Irgendwie.

,,Kommst du kurz?", half ich Haz auf die Sprünge, als er auch nach einigen Sekunden noch nicht nichts gesagt, sondern nur gestarrt hatte. Er fuhr zusammen.

,,Äh, ja, sicher.", kam es schließlich stockend zurück, dann drückte Harry sanft Nialls Schulter, bevor er sich selbst aus der Decke wickelte und das Bett verließ.

,,Schau ruhig weiter, Ni, ich komm da schon wieder rein.", richtete er noch ein paar Worte an den ziemlich unzufriednen Iren, bevor ich in den Flur zurück trat und Harry es mit gleichtat. Die Zimmertür fiel klickend ins Schloss und schon spürte ich, wie die Atmosphäre, die in Nialls Raum höchstens ein wenig geladen gewesen war, sich nun deutlich schwerer auf meine Schultern legte.

Für einen Moment blieb es Still und alles, was ich wahrnahm, war das Brummen der Fliegetiere in meinen Innereien, die mich drängten, den Mund zu öffnen. Harry rieb sich schläfrig die Augen. Schließlich war er es, der das Wort ergriff. 

,,Was möchtest du loswerden, Franzi?"

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Meine Güte. Mit dem Kapitel bin ich ja mal so gar nicht klargekommen, es hat mich schlicht selbst genervt. Und dann hab ich auch noch die erste Version versehentlich gelöscht und ich musste von vorn anfangen...bitte löscht es einfach aus eurem Gedächtnis und setzt nächstes Kapitel bei dem Gespräch neu an, ja?

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