Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

93. Ich hätte da vielleicht wirklich eine Idee...

Franzis und Louis Gespräch also (:
Viel Spaß damit! Hab euch lieb, hoffentlich geht es euch gut?
You gotta help me

——————————————-———

Pov Franzi

Louis ließ die Zimmertür mit einem Klicken ins Schloss fallen.
Er blieb schweigend stehen und gab mir einen Moment Zeit, sein Reich zu betrachten, auch wenn ich aus dem Augenwinkel sah, wie seine Hände unruhig mit dem Saum seines Shirts herumspielten.

Ich drehte Louis den Rücken zu und warf einen Blick auf das Zimmer. In meinen ganzen Monaten in der WG war ich nicht einmal hier drin gewesen - zumindest soweit ich mich erinnern konnte.

Louis Wohnraum war in etwa so groß wie meiner, seine Heizkörper hingen genauso nutzlos unter den bei ihm doch ganz schön verschmutzten Fenstern und auch die knarzenden Dielen unter unseren Füßen kamen mir vertraut vor.
Allerdings vermittelte dieses Zimmer mir eine ganz andere Atmosphäre als mein eignes.

Bei mir waren alle Möbel wie aus dem Katalog ausgespuckt, die Dekoartikel, die Emma und Harry mir noch vor meinem Einzug besorgt hatten, verliehen dem Ganzen ein Gefühl der Perfektion, welches ich zu bekämpfen wusste: in meiner Welt existierte nämlich nur äußerst selten etwas wie Ordnung. Und mein Chaos war das, was mein Zimmer persönlich werden ließ. Ein Blick hinein und man wusste so ziemlich alles über mich.

Bei Louis gestaltete sich das etwas anders. Sein Zimmer war weder so verwüstet wie meins, noch so akribisch geordnet und nach Farben sortiert wie das von Harry. Natürlich entdeckte ich hier und da schmutzige Kleidung auf dem Boden, das Bett war nicht gemacht und der Kleiderschrank platzte bald aus allen Nähten, aber insgesamt war Louis wohl ordentlicher als ich selbst.

Was sein Zimmer sofort gemütlich erscheinen ließ, waren allerdings die Möbel.

Louis besaß nämlich ein großes, breites Bett, welches eigentlich nur aus einer Matratze, die auf Paletten ruhte, bestand, was dem ganzen Raum ziemlich dominierte. Seine Regale, in denen sich Bücher, Ordner, Fußballpokale und aller möglicher Kleinkram tummelten, schienen eigens von ihm zusammengeschraubt worden zu sein, sie gaben unter dem Gewicht auf den Regalbrettern beinah nach. Zusammen mit dem blauen, fusseligen Teppich auf dem Boden, den von Papier und einem Laptop überfluteten Schreibtisch und den wenigen Plakaten an den Wänden, die eine mir unbekannte Band und das Logo eines Fußballvereins - Doncaster? - zeigten, wirkte Louis Zimmer ziemlich...persönlich. Liebevoll.

Ich grinste. Dieser ganze Raum atmete studentischen - gut, schülerischen - Flair und Geldmangel. Oder Kreativität, wenn man es so sah.

,,Genug gestaunt?", fragte Louis mit leicht schnippischem Unterton in der Stimme und ich drehte mich zu ihm herum. Der Blauäugige stand noch immer neben der Tür des Zimmers und musterte mich ein wenig nervös, bevor er sich an mir vorbei schob und zu einem seiner Fenster spazierte. Schweigend stöpselte Louis das Handy ans Ladekabel und warf mir einen auffordernden Blick zu.

,,Jetzt setz dich schon, mein Bett beißt nicht."

Ich grinste breiter, auch wenn ich mich eigentlich nicht danach fühlte.

Louis und mein Verhältnis hatte wirklich eine verdammt gute Entwicklung hingelegt. Anfangs hatten wir nicht mal vernünftig miteinander reden können, er hatte mich nahezu immer mit einem Blick oder Tonfall auf die Palme gebracht , während ich ihn vermutlich einfach nur genervt hatte. Als Neue in seiner Gruppe aus Vertrauten.
Heute schienen wir doch soetwas wie Freunde zu sein. Wir konnten zusammen lachen, wir alberten rum, ärgerten Niall oder lästerten über Lehrer...und vor allem arbeiteten wir beide daran, Harry zu helfen. Und genau deswegen war ich jetzt auch hier.

,,Franzi? Bist du da festgewachsen?", neckte Louis mich und ich erkannte, dass er langsam wirklich unruhig wurde. Wahrscheinlich war er ziemlich überrascht darüber, dass ich ihn zu Rate zog und ich hatte ihm lediglich gesagt, dass es hier um Harry ging...seine Schwachstelle. Natürlich war er nervös.

,,Nop, noch nicht.", erwiderte ich also so flapsig wie möglich und schmiss mich rücklings aufs Bett, dessen Decke sich unglaublich weich anfühlte. Mensch, Louis hatte es wirklich gemütlich!

,,Was ist denn jetzt mit Harry?", fragte Louis nach einigen Sekunden der Stille und schmiss sich neben mich auf das große Bett, um mir ins Gesicht sehen zu können. Himmel, der Junge hatte aber auch schöne blaue Augen!

,,Eigentlich nichts. Noch nicht. Beziehungsweise...", begann ich einen Satz zu formulieren, unterbrach mich aber sofort selbst. Da kam doch nur Blödsinn bei rum.

Ich seufzte. Warum genau weihte ich Louis nochmal mit ein?
Richtig. Weil ich seine Hilfe brauchte. Und das passte mir eigentlich gar nicht in den Kram, aber was tat man nicht alles aus Zuneigung für Harry?

Ich war mir nämlich wohl bewusst, dass Harry niemals mit mir nach Australien kommen würde, sollte ich ihn jetzt einfach so kontextlos danach fragen. Der Harry, den ich kannte, würde nie auf Kosten eines Fremden, meines Vaters, einfach mal so Urlaub machen. Außerdem würde er niemals das ganze Konzept mit dem Abstand von Derek gutheißen. Das sah ihre ganze Beziehung samt Abhänigkeitsstruktur und den Machtverhältnissen einfach nicht vor, zumindest nicht aus meiner Respektive. Sollte ich Haz jetzt nach diesem Trip fragen und ihm die Motive dafür nennen, würde er sofort in die Defensive gehen und vermutlich noch viel weiter in Richtung Derek rutschen, selbst wenn er bereits jetzt darüber nachdachte, was eine Trennung von seinem Freund alles nach sich ziehen würde. Er war nämlich grade auf dem richtigen Weg, aber um zu erkennen, dass ein wenig Abstand und Zeit allein gut für ihn wäre, brachte er Hilfe. Louis Hilfe.

Ich dankte in Gedanken Dereks Dummheit. Dadurch, dass der mir verraten hatte, dass Harry ihn gehostete, fühlte ich mich mit meiner Idee schon wohler. Das zeigte ja, dass Haz selbst über Dinge wie Abstand nachdachte. Und vielleicht könnte sein bester Freund, der ihn in und auswendig zu kennen schien, ihn auch von räumlichem Abstand überzeugen.

Also nochmal von vorn.

,,Ich hab eine Idee, wie er es schaffen kann, sich aus eignem Antrieb von Derek zu trennen. Oder aus eigenem Willen. Oder...Du weißt schon.", sagte ich und schlug mir Metal vor die Stirn. Das war nun nicht viel besser gewesen. Egal. Louis musste halt sein Gehirn anstrengen, um eine Konversation mit mir zu betreiben.

Louis runzelte die Stirn und verlagerte sein Gewicht auf die andere Seite, um mir einen fragenden Blick zuzuwerfen. Sein Palettenbett knarzte dabei ein bisschen.

,,Aha. Und, was ist dein Spitzeneinfall?"

Ich seufzte. Mal sehen, wie ihm das mit Australien schmecken würde. Vermutlich nicht besonders gut.

,,Ich möchte ihn während der Studientage mit nach Australien nehmen, mit zu mir nach Hause. Weißt du, da hat er genügend Abstand von Derek, ist in einer ganz neuen Umgebung und kann mal abschalten und zu Ruhe kommen. Ein bisschen nachdenken. Und vor allem ist er fern ab von jeder Beeinflussung durch...irgendwen." Das er dort auch fern von Louis Einfluss war, wollte ich dem gegenüber nicht so formulieren, aber auch das war ein Vorteil meiner Idee. Sicher setzte Louis Harry unbewusst ganz schön unter Druck, selbst wenn er das gar nicht wollte.

Louis sah jetzt noch verwirrter aus als vorhin schon.

,,Wie...du nimmst ihn mit zu dir und Nils? Was bringt ihm das denn?" Er klang äußerst skeptisch.

Ich zog an einer meiner roten Locken und wickelte sie anschließend etwas überfordert um meinen Zeigefinger. Wie genau sollte ich Louis das Ganze schmackhaft machen? Sicher gefiel es ihm gar nicht, dass ich Harry mit an einem ihm unbekannten Ort mit ihm nicht bekannten Leuten mitnehmen wollte.

,,Er muss Abstand zu Derek gewinnen, zu seiner Beziehung, weißt du? Ein wenig Harryzeit. In Australien wird der Arsch ihn nicht stören oder sehen können und außerdem bekommt Harry so vielleicht eine etwas weniger voreingenommene Perspektive zu Allem, was passiert ist. So kann er vielleicht erkennen, dass er wirklich Schluss machen sollte.", erklärte ich vorsichtig, darauf bedacht, logisch zu klingen.

Louis sah immer noch skeptisch aus. Ich begann, an meinen Fingernägeln herum zu knibbeln. Meine Hände schienen eine Beschäftigung zu brauchen.

,,Aber Harry weiß doch längst, dass er sich Tennen sollte. Hat er doch gesagt, hier im Wohnzimmer.", meinte der Blauäugige dann und drehte sich wieder auf den Rücken, um die Decke anzustarren, an der ich nichts interessantes entdecken konnte. Es sei denn, man interessierte sich für alte, vergilbte Plastiksterne. Davon prangte nämlich einer über dem Bett.

,,Hat er das wirklich gesagt?", hinterfragte ich Louis Aussage.

,,Naja, Haz sagte, er wüsste, dass sich nichts ändern würde, wenn er nichts unternimmt. Also weiß er doch, dass er sich von Derek trennen muss, um glücklich zu werden, hm?"

Ich schüttelte den Kopf, soweit das im Liegen möglich war. Ganz so gut jedenfalls nicht.

,,So einfach ist das nicht. Hazzy ist ja auch immer noch der Meinung, er sei für alles davon verantwortlich, das zumindest hat Derek ihm ja eingetrichtert. Und vermutlich fühlt er sich auch noch abhängig von Derek. Grade deswegen wäre die Reise nach Australien doch gut, Louis: Harry tut etwas nur für sich, aus eigenem Willen, ohne Derek oder dessen Einwilligung. Er bekommt Raum für sich und seine Gedanken, um zu merken, dass er Derek eben nicht braucht.", widersprach ich und war ein kleines bisschen stolz darauf, das so ausgedrückt zu haben. Das musste Louis doch einleuchten!

,,Hmhm."

Mehr sagte der Wuschelkopf nicht dazu. Ich sah, dass er sich unsicher auf die Unterlippe biss und darauf herum kaute. Er wusste wohl noch nicht so genau, was er jetzt von dieser Idee halten sollte. Mich jedenfalls überzeugte sie mit jeder Sekunde des Gespräches mehr. Es würde Harry gut tun, hier rauszukommen.

Und das dachte ich nicht nur wegen Derek. Auch ein bisschen Abstand zur WG würde dem Lockenkopf dabei helfen, seinen eigenen Weg zu gehen. Denn so lieb und fürsorglich sie auch alle waren, irgendwo konnten wir alle nicht verstehen, warum Harry das alles mit sich machen ließ. Und wegen der Panikattacken - ein weiteres Rätsel für die Zukunft - behandelten wir Haz vermutlich unterbewusst sowieso schon völlig übertrieben beschützerisch. Und damit dann auch bevormundend.

Harryzeit. So hatte ich das genannt. Und die würde ich ihm auch geben.

,,Okay. Ich sehe ja ein, dass er den räumlichen Abstand braucht. Alles was zu sagst, ergibt Sinn. Aber wieso kann ich Haz nicht mit zu mir nehmen? Meine Familie wohnt außerhalb von London, Mom und meine Geschwister würden sich tierisch freuen, Hazza wiederzusehen. Und...bei uns hätte er doch auch Zeit zum Nachdenken und eigenständig entscheiden, findest du nicht?", sagte Louis schließlich und drehte sich wieder auf die Seite, um mir in die Augen zu sehen. Den Kopf stützte er auf seinen Arm.

Ich seufzte leise. Mit so einer Antwort hatte ich irgendwie gerechnet.

,,Aber Louis...es geht doch darum, dass er wirklich was Neues entdeckt, alleine. Bei dir zuhause wird er doch nur allen unter die Arme greifen, den Harry spielen, den er uns sowieso immer zeigt und nicht eine Sekunde über eine Trennung nachdenken.", erklärte ich vorsichtig. Ich wollte Louis Gefühle grade ungern verletzten...ich wollte ja immerhin seine Hilfe.

,,Aber...Aber...", stammelte der Blauäugige und suchte atemlos nach Worten, um seinen besten Freund mit zu sich nehmen zu können. Ich wartete schweigend, was für Argumente er noch aufstellen würde. Louis fiel sicher noch Einiges ein.

,,Ich...er kennt deine Familie doch gar nicht. Was, wenn sie ihn hassen, oder fies zu ihm sind?"

Ich schnaubte leise. Natürlich vertraute Louis keinen Fremden, die auf Harry achtgeben sollten. Natürlich nicht.

,,Meine Familie ist kein Verband aus Verbrechern oder Harryhassern. Sie werden ihn lieben, jeder liebt Haz.", widersprach ich also ein wenig beleidigt. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass meine Oma in irgendeiner Weise böse zu meinem besten Freund sein könnte. Sie war die Liebe in Person. Also ein weiterer Grund, Harry zu ihr zu schicken. Liebe konnte er brauchen.

,,Das hab ich nie gesagt!", ruderte Louis schnell zurück, als er bemerkte, was er gesagt hatte. Trotzdem verrat er weiter seinen Standpunkt. Das musste ich ihm lassen.

,,Ich sagte nur, dass ich die nicht kenne und gegenüber dir und Nils war dein Dad jetzt nicht grade fürsorglich, hm? Wieso sollte er gut zu Harry sein?"

Punkt für ihn. Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Was konnte ich dagegen groß sagen, er hatte ja recht. Mein Dad kümmerte sich nicht um uns, er hatte und fortgeschickt und ausgesprochen hatten wir uns nie, würden es vielleicht auch nicht mehr. Er hatte in meinen Augen als Vater versagt.
Aber das hatte nichts mit Harry zu tun. Mein Dad würde den Lockenkopf höchstwahrscheinlich einfach in Ruhe lassen, meine Oma würde diejenige sein, die sich um und kümmerte. Und die würde Haz sicher mit offenen Arme empfangen, so, wie ich sie kannte.

,,Louis, mein Dad ist ein Trottel, der uns - und Harry, ich hab ihn gefragt - die Reise bezahlt und dann sein Gewissen wieder rein nennt. Er wird kaum da sein, glaub mir, und wenn, dann wird in Haz gar nicht interessieren, genauso wenig wie ich ihn interessiere. Und meine Oma wird Harry mit Liebe zuschaufeln und ihm helfen, sich wohl zu fühlen, da musst du dir keine Gedanken machen, okay?", sagte ich leise und sah Louis dabei direkt in die Augen. Er starrte zurück.

Einige Sekunden standen die Worte zwischen uns in der Luft und ich konnte förmlich sehen, wie Louis danach griff und sie verarbeitete. Seine Gedanken sprangen wild hin und her und ich las aus den Falten in seinem besorgten Gesicht und aus seinen leicht zusammengekniffenen Augen, dass er noch nicht hundertprozentig überzeugt war.

Ich wartete ab, was Louis als Nächstes sagen würde. Um ihn um Rat zu fragen musste er selbst von der Idee überzeugt sein, also wollte ich ihm auch Argumente liefern.

,,Okay, aber...ich...Haz kennt mich doch so gut und ich könnte ihm doch beistehen. Du...wir kennen uns erst seit einem Dreivierteljahr, höchstens. Und deine Familie gar nicht, wie soll er sich da wohl fühlen und Ruhe zum Nachdenken finden?", fragte Louis verunsichert und ich verstand, was er eigentlich meinte. Er vertraute uns nicht genug. Er wollte dringend, dass Harry sich für eine Trennung entschied und die dann auch durchzog und Louis wusste nicht, ob er diese Sache jemand anderm am sich selbst überlassen konnte.

Ich zog an meinen roten Locken. Dann schenkte ich Louis ein Lächeln.

,,Okay. Aber du kennst Nils. Und du weißt, dass Harry auf sich aufpassen kann und dass ich mir ebenso wünsche, dass es ihm gut geht, wie du es tust. Er ist auch unser Freund, Louis. Lass mich helfen."

Wieder Schweigen. Meine Worte sanken in Louis Gedanken und ich hoffte, dass er sie sich zu Herzen nehmen würde. Viel mehr konnte ich jetzt auch nicht mehr sagen. Ich war überzeugt von der Australienreise. Hoffentlich war Louis das jetzt auch.

,,Olay."

,,Okay?"

,,Okay. Es klingt alles vernünftig und nach einer besseren Idee, als Harry über die Studientage allein hier zu lassen oder mit zu einem von uns zu schicken, wo er nicht zur Ruhe kommt. Du hast recht. Australien ist perfekt. Und ich...ich vertrau dir und Nils.", erklärte Louis leise und sah mir dabei in die Augen. Er meinte das ernst. Er vertraute uns.

Ich lächelte und konnte nicht anders, als die Hand nach dem Blauäugigen auszustrecken, um ihn kurz zu drücken.

,,Danke, Louis! Ich weiß das zu schätzen!"

,,Du musst hier nichts zu schätzen wissen, du musst mich wegen sowas doch nicht um Erlaubnis bitten. Also... wieso hast du es mir erzählt? Frag Haz doch, ob er mitkommt. Ich sehe ja ein, dass das die Lösung ist, die ihn vielleicht wirklich dazu bringt, sich von Derek zu trennen."

Ich runzelte die Stirn und beschloss, mich doch lieber aufrecht hinzusetzen. Langsam bekam ich von dem ganzen zu-Louis-rüber-starren nämlich einen steifen Hals. Ich zog mich hoch und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand, bevor ich antwortete.

,,Ich brauche deine Hilfe dabei, Louis. Ich kann ihn nicht einfach so fragen."

,,Wieso nicht?", fragte Louis verwirrt und setze sich jetzt auch auf. Er zupfte ein wenig an seiner Bettdecke herum und ich bemerkte, dass sein Blick für eine Sekunde zu dem Bild auf seinem Nachtisch zuckte. Es zeigte - wie sollte es anders sein - ein Foto von Harry und Louis. Die zwei sahen deutlich jünger aus und standen Arm in Arm vor dem London Eye, beide strahlend und voller Glück. Allerdings war das Glas des Bildes mehrfach gesprungen und bildete Risse, die sich über das komplette Foto zogen und die ganze glückliche Atmosphäre, die es dominierte, zu zerstören drohten. Was dem armen Bild wohl passiert war, dass es so demoliert wirkte?

Ich fing mich wieder und besann mich, um Louis mein Problem zu erklären. Vielleicht war es ja nicht mal ein wahres Problem...keine Ahnung. Ich brauchte lediglich seine Hilfe.

,,Er wird Nein sagen, ganz einfach."

,,Wieso sollte er? Wenn du ihn lieb bittest, ich meine, es ist Harry...", widersprach Louis, aber ich ließ ihn nicht mal zu Ende ausreden.

,,Haz wird Nein sagen, weil er nicht auf Kosten anderer irgendwo hinreist und die Gastfreundschaft ihm fremder Menschen ausnutzt. So ist er nicht, das weißt du. Und außerdem...Harry wird Derek nicht einfach so verlassen und nach Australien fliegen können. Du weißt doch, wie er wegen Derek und der Beziehung von ihnen denkt...wahrscheinlich würde Haz vorher um Erlaubnis bitten wollen. Was den Sinn hinter dem Abstand absolut untergraben würde.", versuchte ich zu erklären und fummelte jetzt selbst an der Decke herum. Das ganze Gespräch machte mich plötzlich total nervös.

Louis brauchte einen Moment, um meine Worte durchzudenken - oder ich hatte mal wieder zu schnell geredet und jetzt musste er erstmal was Sinnvolles daraus zusammenbasteln, das war auch realistisch.
Schließlich setze sich der Wuschelkopf auf und schenkte mir ein fast grimmiges Louis-Lächeln. Wow. Heute war er wohl super überfreundlich zu mir.

,,Also...sagt er Nein."

Ja, Louis. Wow.

,,Vermutlich, ja?"

,,Ja?", fragte er irritiert.

,,Ja, also er sagt vermutlich nein!", verhaspelte ich mich und atmete dann genervt aus. Himmel! Es konnte doch nicht so schwer sein, mir hier Hilfe zu holen, verdammt!
,,Es ist so, Harry wird Nein sagen. Und damit er Ja sagt, brauche ich deine Hilfe, Louis!"

,,Meine Hilfe? Soll ich Harry fragen, ob er mit dir nach Australien will?", fragte der Blauäugige jetzt irritiert und völlig verwirrt. Ich seufzte. Meine Güte.

,,Nein. Das muss ich schon selber machen. Ich dachte nur...vielleicht hast du ja eine Idee, was ihn von der Idee mit dem Abstand überzeugen könnte. Nur dieses eine Thema...wenn Haz bereit ist, Derek soweit loszulassen, dass er mit nach Australien kommt, sind wir einen Schritt weiter.", schlug ich möglichst freundlich vor. Ich wollte ja immerhin seine Hilfe.

Wieder trat diese blöde Stille ein, in der Louis sich seine nächsten Sätze zurechtlegte. Ich knibbelte jetzt lieber an meinen Nägeln als an der Decke herum. Und innerlich hoffte ich, dass er einfach ein Genie war und ihm jetzt sofort eine Lösung einfallen würde.

,,Hm."

Wow. Danke für diese Meisterleistung deines Gehirns, Louis!
Eine weitere Runde schweigen. Ich war kurz davor, das Kopfkissen nach dem Blauäugigen zu werfen, da räusperte sich dieser endlich wieder und formulierte doch noch ein paar Worte. Und zwar genau die, die ich hatte hören wollen.

,,Ich hätte da vielleicht wirklich eine Idee...", begann Louis.

————————————————
So, das wars.
Was glaubt ihr, war es klug, Louis mit an Bord zu holen?
War seine Reaktion absehbar?
Was für eine Idee mag er wohl habennnn?

(Fühle ich mich grade irgendwie bekloppt wegen dieser Fragen? - Ja.)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro