79. Flaschendrehen
Next chapter! Ich hoffe, das letzte hat euch gefallen!
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Oh I'm a little drunk now
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Pov Louis
Was zur Hölle ging da eigentlich zwischen Harry und Nick ab?!
So hatte ich die Brüder noch nie erlebt. Und ich hatte nicht gedacht, das je zu sehen. In meiner Anwesenheit hatten sich beide jahrelang verhalten, wie es Geschwister nunmal taten: zumeist ein bisschen provozierend, aber so gut wie immer liebevoll und voller Zuneigung für den anderen. Dann, als unsere Freundschaftsgruppe insgesamt durch ihren Streit geteilt worden war, hatten beide Jungs in Gegenwart von uns anderen kein Wort miteinander gewechselt, bis Nick nach Amerika gegangen war.
Aber so wie grade hatte ich beide noch nie gesehen. Diese Spannung zwischen ihnen, die Luft, die fast schon hörbar unter all der Ladung knisterte, das intensive Starren...ich schüttelte mich. Was auch immer zwischen ihnen stand, grade hatte es für mich so ausgesehen, als würden beide einander für den Mittelpunkt ihrer Universums halten. Den verhassten Mittelpunkt, wenn man Harrys Gesichtsausdruck begutachtete.
Dass ich neugierig darüber war, was Nick zu Haz gesagt hatte, war eine Untertreibung. Ich brannte förmlich drauf, es zu erfahren und ich hatte aus Harrys Reaktion gesehen, dass es nicht nichts sein konnte. Aber wie ich einen der beiden dazu bewegen sollte, es mir zu erzählen, wusste ich nicht...Harry hatte grade weitaus größere Sorgen als seinen komischen Bruder und Nick selbst würde nie mit mir reden. Wir konnten uns nicht mal leiden.
Zumindest nicht mehr.
Früher waren wir wenigstens miteinander ausgekommen. Freunde...dies Bezeichnung hätte ich nie genutzt, wir hatten nur eben zur selben Gruppe von Leuten gehört. Nick war eigentlich schon immer Dereks Kumpel gewesen, auch Liam und er hatten irgendeine komische Verbindung gehabt und er war natürlich Harrys Bruder, aber etwas anderes hatte uns nicht vereint. Insofern lag mir nicht allzu viel an dem Kerl: klar, als er vom einen auf den anderen Tag nach Amerika abgehauen war, hatte ich mir schon Gedanken wegen ihm gemacht und anfangs war seine fehlende Präsenz in unserer Gruppe auch spürbar gewesen, aber...vermissen war etwas anders. Es hatte mir hauptsächlich um Haz leid getan. Nichts für mich nicht ganz definierbarer Charakter und sein ständig auf mich hinterlistig wirkendes Grinsen hatten mir eben nie wirklich gepasst.
Natürlich wusste ich irgendwie, dass es bei den Brüdern zuhause nicht ganz rund laufen konnte. Ich war nie bei ihnen gewesen, zumindest nicht so, dass ich mich erinnern konnte - beide hatten das zu verhindern gewusst. Und wenn Harry mich mit seinen Hundeaugen ansah, konnte ich ihm ohnehin nicht widersprechen.
Aber das zeigte mir bloß, dass da nicht alles im Reinen gewesen war. Die Mutter beider hatte ich vielleicht ein oder zweimal auf einem Kindergartenfest gesehen, später hatte sie nie eine der Veranstaltungen der Schule oder Sportevents ihrer Söhne besucht...nicht ein einziges Mal hatte ich sie angetroffen. Meine Mom, die immer zu Elternnachmittagen ging und nicht einmal einen der Termine, die Lehrer von ihr forderten, weil ich wieder irgendwas angestellt haben sollte, versäumt hatte, hatte mir früher oft davon berichtet, dass der Vater von Nick und Haz - er trug den Namen Grimshaw, so wie Nick, Harry hieß nach seiner Mutter, auch wenn mir die Logik dahinter noch nicht ersichtlich geworden war - des Öfteren bei solchen Terminen nicht einmal eine Absage erteilte.
Ich wusste, dass Harrys Dad ein Geschäftsmann oder so was ähnliches war, der häufig auswärts schlief und viel unterwegs war. Seine Mutter...ich wusste nicht, ob sie überhaupt arbeitete. Solange ich mich erinnern konnte, hatte Nick Harry ,,aufgezogen", soweit das möglich ist, wo dieser nur wenige Jahre älter war. Ich wusste zum Beispiel, dass Nick Harry das Radfahren und das Schwimmen beigebracht hatte, und ich wusste, dass er ihm die erste Schultasche und sein erstes Hemd gekauft hatte.
Es hatte mir immer leid getan, dass die Beiden so wenig elterliche Unterstützung gehabt hatten und vielleicht hätte es Wege gegeben, den Brüdern besser unter die Arme zu greifen, anstatt sie jede Woche bei einem von uns zu Mittag essen zu lassen und meine Mom zu überreden, ihre Geburtstagspartys zu schmeißen. Wobei die das eh immer freiwillig vorgeschlagen hatte: Mom liebte sowohl Harry als auch Nick.
Beide waren eigentlich ständig im Doppelpack gewesen, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Nick auf die neue Schule kam. Ich hatte mich furchtbar schlecht deswegen gefühlt, aber einer der Gründe, warum ich nie etwas mit Nick hatte anfangen können, war der gewesen, dass ich...irgendwie eifersüchtig über seine Nähe zu Haz gewesen war. Dabei war das absolut bescheuert. Sie waren Geschwister, ich sein bester Freund. Etwas ganz anderes. Mein kleinkindliches Gehirn war noch dümmer gewesen als das, das ich jetzt besaß.
Harry und Nick waren als Kinder mehr oder weniger aufeinander angewiesen gewesen.
Dementsprechend eng war das Verhältnis von Beiden zu jeder Zeit gewesen...ich verstand nur nicht, wie sie durch irgendeine Meinungsverschiedenheit auseinandergerissen werden konnten. Aber das war offensichtlich geschehen, denn sonst hätten sie nie aufgehört, einander so nah zu stehen und Nick hätte Haz niemals alleine gelassen, wenn da nicht irgendwas vorgefallen war.
Der Blickwechsel vorhin hatte mich aus dem Konzept gebracht. Ich wollte wissen, was da passiert war.
,,Wo bleibst du denn, Louehhh? Komm schon, wir warten?", grölte Zayn aus dem Wohnzimmer und in der Folge erklang lautes Gelächter in meinen Ohren. Ich seufzte. Gesoffen wurde hier ordentlich.
Jetzt hieß es erstmal feiern, hm? Auch wenn mir irgendwie nicht mehr danach zu muhte war.
Ich griff entnervt den Block Post-it's aus der Schublade der komisch gläsernen Kommode im Flur, den ich hatte besorgen sollen, und stiefelte dann zum Rest der Mannschaft zurück. Und die gaben ein albernes Bild ab.
Meine Freunde, die MädchenClique, Derek und Nick sowie Roman hatten es sich auf den ledernen Sofas bequem gemacht. Das eine wurde von Perrie, die Zayn mit Erdnüssen bewarf, Jade, die ihren nächsten Cocktail schlürfte, Leigh-Anne, die sich kichernd immer wieder einen Schluck Hugo genehmigte und Jesy eingenommen, wobei Letztere meinen Blick auffing und breit grinste. Sie wusste wohl, was für ein Bild ihre Freundinnen abgaben.
Ihnen gegenüber saßen der unter Beschuss stehende Zayn, ein wild gackernder Niall und die zwei in ihrer Welt gefangenen Turteltauben Liam und Roman.
Auf dem Boden vor der Coachtisch saß Franzi mit einem Glas Cola...oder was auch immer da wirklich drin war. Emma und Nils hockten links und rechts neben ihr und tauschten einen besorgten Blick nach dem anderen. Aha, also wussten auch sie von der vorherigen Trennung und dachten, die Rothaarige würde sich jeden Augenblick in ihrem Glas ersäufen. Sie tat mir leid.
Das letzte Stück des Sofas wurde schließlich von...naja, eigentlich hauptsächlich von Derek eingenommen, der sich ordentlich breit machte. Seine linke Hand hielt ein Glas Alkohol...keine Ahnung, was es war, aber es stank. Sein linker Arm hatte sich um Harrys Taille geschwungen. Der Lockenkopf hockte nämlich neben ihm, eingequetscht zwischen seinem Freund und dem Sofa. Bequem, offensichtlich. Er schenkte mir ein Lächeln. Ich lächelte gequält zurück.
Da ich Nick nirgends entdecken konnte, platzierte ich mich kurzerhand zwischen Zayn und Niall, die zwar beide rum moserten, mich aber gewähren ließen. Alles andere wäre auch ihr Pech gewesen.
Mein Blick blieb trotzdem an Derek und Harry hängen. Würde der Muskelprotz nur eine falsche Bewegung machen und meinen besten Freund erneut auf irgendeine Art und Weise - ob nun mit Worten oder Gewalt - verletzen, dann würde ich ihm die Augen auskratzen. Für heute galt zwar vorerst Waffenstillstand, aber nur, wenn Derek auch die Füße still hielt. Sonst würde ich mich ganz einfach vergessen.
Ich überlegte noch, wie ich Harry dazu bringen konnte, Derek abzuservieren, wie es das Gesündeste wäre. So, wie er es in unserem Gespräch gesagt hatte, klang das so, als gäbe Derek ihm die Schuld an allem. Als gäbe Harry sich diese selbst. Mein Bester Freund dachte, dass er ohne Derek nicht klar käme, dass er anhängig wäre und so weiter...vermutlich, weil Derek es ihm so eingetrichtert hatte. Und außerdem hatte Haz natürlich auch noch Gefühle für das Arschloch.
Wie sollte ich Harry je die Augen öffnen?
,,Was spielen wir denn jetzt?", fragte Jade auf einmal mit zusammengekniffenen Augen in die Runde und fixierte schließlich Franzi, die den Vorschlag schließlich als Erste gehabt hatte. Die Australierin hob nur langsam den Blick von ihrem Glas zu uns nach oben. Sie wirkte nicht grade erpicht auf eine lustige Spielerunde - eigentlich schien sie nur ins Bett zu wollen. Kein Wunder, wo sich ihr ach so toller Freund grade von ihr getrennt hatte. Armes Mädchen.
,,Hat jemand einen Wunsch?", erkundigte sie sich nach einer Sekunde des Schweigens.
,,Ich dachte, ich hätte die blöden Dinger extra für ‚Wer bin ich?' geholt?", warf ich ein und wies auf den Block, welchen ich achtlos auf den Tisch geworfen und dabei zum Glück die Chipsschüsseln und halbleeren Flaschen verfehlt hatte. Ich wollte dieses dumme Spiel zwar nur ungern mit dieser verrückten Truppe spielen, aber es gab schlimmere Spiele...sehr viel Schlimmere!
,,Ne, das hatten wir doch an Sylvester erst!", meckerte Zayn und warf eine der Erdnüsse von seinem Schoß in einer Gegenattacke auf Perrie. Die beiden gingen mir auf den Sack. Sollte eine dieser Nüsse in meinem Gesicht landen, würde ich Zayn vom Sofa schupsen.
,,Gut, andere Ideen?", räusperte sich jetzt Emma und strahlte einmal freundlich wie eh und je in die Runde. Wenigstens unterstützte sie ihre beste Freundin.
,,Wie wär's mit ‚Ich hab noch nie?', das ist doch auch ziemlich lustig!", sprach Jade ihren Vorschlag aus, aber Liam, der Spießer, widersprach augenblicklich.
,,Dann landen wir alle wegen Alkoholvergiftung im Krankenhaus."
Irgendwie stimmte ich ihm ja schon zu. Getrunken hatte jeder hier längst genug - mal angesehen von Harry und Franzi vielleicht. Die starrten viel zu teilnahmslos vor sich hin, um ein Glas an die Lippen zu setzen. So ein Saufspiel würde nicht dazu beitragen, uns alle die Nerven behalten zu lassen. Und ich wollte keinesfalls zu betrunken sein, um auf Haz aufzupassen...
,,Wahrheit oder Pflicht?", schlug Nils den Klassiker etwas desinteressiert vor, während er sich eine weitere Handvoll Chips angelte und sie dann in den Mund steckte. Verfressen war der ja auch.
,,Okay, gut, nehmen wir das...", fasste Jesy zusammen, wurde aber jäh von Nick unterbrochen, der in der selben Sekunde das Wohnzimmer betrat.
,,Was haltet ihr von Seven minutes in heaven?", warf er ein und ignorierte Jesys empörten Blick. Arrogant wie eh und je stolzierte der Grünäugige in den Raum und platzierte sich ungefragt neben Derek, der schwerfällig ein Stück rückte und Harry dabei noch etwas näher zu sich zog. Ich öffnete den Mund, um den Gehirnamputierten darauf aufmerksam zu machen, dass Haz noch immer Verletzungen hatte und er gefälligst vorsichtig sein sollte, da legte mein bester Freund seinen Kopf auf Dereks Schulter ab und blinzelte fast schon warnend zu mir hinüber.
Ich zuckte zurück. Wow.
,,Seven minutes in heaven? Wird das nicht für den Rest langweilig, wenn nur zwei draußen sind?", zweifelte Niall und würde ich ihn nicht immer noch nervig finden, hätte ich den Blonden umarmen können. Auf dieses blöde Spiel hatte ich absolut keine Lust. Wahrscheinlich würde mein Karma mich und Derek auswählen und ich würde 7 Minuten lang meine nicht vorhandene Selbstbeherrschung unter Beweis stellen müssen. Oder noch schlimmer, sollten Derek und Hazza ausgewählt werden, könnte ich auch dagegen nichts tun...
,,Der Rest kann in der Zeit ja ein wenig Wahrheit oder Pflicht spielen, hm? Das wäre doch ein Kompromiss?", schlug Nick mit einem sowas von strahlenden Lächeln vor, dass ich die Augen zukneifen musste. Blöder Wichtigtuer.
,,Aber...", versuchte ich mich an einem Einwand, aber Jade unterbrach mich kichernd, indem sie eine leere Flasche Wasser - in diesem Haushalt gab es Wasser? Ein Wunder! - mitten auf dem Tisch platzierte und dabei alles an Alkohol und Snacks an die Tischkanten schob. Gewagt.
,,Labert nicht, lasst uns anfangen. Ich dreh zuerst!", beschloss die Braunäugige dynamisch und ich seufzte ergeben.
Jade drehte mit absoluter Begeisterung die Flasche. Das blöde Ding rotierte und rotierte schier endlos, bis sie sich endgültig ausrichtete. Sie zeigte auf Leigh-Anne. Das angetrunkene Mädchen kicherte überschwänglich und sprang auf die Füße, um erneut zu drehen. Gespannt beobachteten wir alle - ich eingeschlossen - das ständige im-Kreis-drehen der Flasche, bis diese dann mit einem letzten Schwenker bei Roman stoppte. Der große Kerl seufzte ergeben, drückte Liams Hand und stand dann ebenfalls auf, um Leigh-Anne zu folgen, die eines der Gästezimmer ausgewählt hatte.
Liam verzog sein Gesicht. Ich lehnte mich kurzerhand über Niall hinweg zu ihm hin und flüsterte in sein Ohr:
,,Keine Sorge, Leyum. Der Typ ist genauso stockschwul wie du...außerdem hast du ihm ordentlich den Kopf verdreht, Kumpel."
Der lebende Teddybär schenkte mir ein Stirnrunzeln, aber ich sah das Lächeln in seinen Augen. Ich grinste zurück.
,,Und jetzt will ich eine Frage stellen!", meldete sich Nick fast schon enthusiastisch zu Wort. Während er nach der Flasche langte, lugte ich abermals zu Harry hinüber. Mein bester Freund lehnte noch immer an Derek, wobei auch er jetzt ein Glas Hugo oder sonst was in der Hand hielt. Seine Augen wirkten unglaublich müde, als er einen Schluck nahm und mit dem Blick den Rotierungen der Flasche folgte. Ich seufzte. Ich würde ihn am liebsten ins Bett bringen und ihm einen tiefen Schlaf schenken. Nur würde er mich wahrscheinlich umbringen, wenn ich das versuchen würde.
,,Perrie, Wahrheit oder Pflicht?", riss Nicks irgendwie enttäuschte Stimme mich aus den Gedanken und ich sah rechtzeitig auf, um die Blondie erröten zu sehen.
,,Wahrheit."
,,Hast du schon mal Drogen genommen?", fragte Nick und ich rollte mit den Augen. Was für eine tolle Frage.
,,Abgesehen von Alkohol bis zum Erbrechen und ein paar Zigaretten nicht, nein. Ich habs nicht so mit Pillen.", lachte Perrie lauthals...was auch immer daran so witzig sein sollte. Ich ignorierte sie und beobachtete lieber wieder Haz. Der hatte sich sein Glas wohl inzwischen neu gefüllt und schmiegte sich weiterhin an seinen Freund. Ich grummelte. Nicht nur meine Eifersucht wollte die beiden trennen, auch meine Angst um meinen besten Freund. Denn wer wusste schon, wann Derek den nächsten Anfall kriegen würde?
,,Hazzy, du bist dran! Wahrheit oder Pflicht?", rief Perrie in diesem Moment begeistert aus und sowohl Harry selbst als auch ich erschraken heftig. Huch, sie hatte schon gedreht?
,,Wahrheit. Was willst du wissen, Pezz?", antwortete Harry mit leiser, sanfter Stimme und stellte sein Glas weg, um sich ein wenig aufzurichten. Wenigstens schaffte er so etwas Platz zwischen sich und Derek.
,,Bist du noch Jungfrau?"
Was für eine beschissene Frage, Perrie. Danke. Jetzt sank meine Laune dann noch weiter in den Keller. Herzlichen Dank.
,,Nein.", wisperte Harry fast und seine Wangen leuchteten rot, als er den Blick zu Boden senkte und sich dem Lachen der anderen aussetzen musste. Ich lehnte mich ein Stück zurück. Toll. Was für eine Neuigkeit. Als hätten wir das nicht gewusst.
,,Du musst drehen, Darling.", unterbrach Niall das allgemeine Gelächter und schenkte Harry einen sanften Blick. Ich runzelte die Stirn. Darling? Sein Ernst? Das war ganz schön provokant. Verräter.
Dereks Augenmerk lag nun auf Niall und ich sah die Wut in seinen Augen glitzerten. Fast schon angriffslustig fixierte er den Blondschopf, in seinen Gedanken sicher schon beim Verprügeln des Jungen. Allerdings war sich der Muskelprotz wohl auch den Blicken von Zayn, Liam, Franzi und mir bewusst, die ihn quasi nur dazu aufforderten, sich ausfallend zu benehmen. Dann hätten wir nämlich eine Entschuldigung, um uns auf ihn zu stürzen.
Harry erhob sich von seinem Platz, um die Flasche zu drehen, da unterbrach Romans Stimme das Gekicher und stoppte die Bewegung des Jungen.
,,7 Minuten sind um. Leigh-Anne ist eben auf dem Boden eingeschlafen...ich schätze, sie hatte etwas viel Alk.", erklärte Liams Freund und setzte sich in der selben Sekunde auch neben eben diesen aufs Sofa. Roman griff Liams Hand und lächelte meinen Kumpel an.
,,Ich hab sie mal ins Bett gelegt. Jetzt ist jedenfalls der Nächste dran.", schloss er seine Erzählung und ich seufzte leise. Yeah, jetzt konnten wir also wieder zwei Opfer auswählen, die sich in einem der Zimmer einschließen würden. Wie absolut albern.
,,Roman, dann musst du drehen.", beschloss Harry und plumpste etwas schwerfällig zurück auf die Coach. Ich musste ein wenig grinsen, weil er einfach niedlich war.
Roman lehnte sich vor, griff nach der Flasche und drehte sie schwungvoll im Kreis. Erneut überkam kurzweiliges Schweigen die Gruppe, als wir warteten, wen sie erwählen würde.
,,Nick!"
Tatsächlich. Das blöde Ding hatte Harrys Bruder ausgesucht. Naja, falls Derek jetzt mitgehen musste, würde der Abend vielleicht noch schön werden. Eventuell könnte in der Folge dann noch der Schlüssel zum Zimmer der beiden verschwinden und sie so endgültig einsperren...wer weiß.
Die Flasche wurde abermals gedrehte und dieses Mal machte sie es so richtig spannend. Langsam, fast provozierend rotierte sie und schwenkte tatsächlich zu Derek...nur um noch ein Stück weiter zu rutschen und ausgerechnet Harry zu erwählen.
Die Augen des Lockenkopfes weiteten sich, als er verunsichert die Flasche anstarrte, die ganz eindeutig auf ihn zeigte. Sein Blick flackerte nach oben zu Nick, der einen ganz schön selbstzufriedenen Gesichtsausdruck zur Schau stellte. Harry schluckte offensichtlich. Ich ballte meine rechte Hand zur Faust, als ich das Zittern seiner Finger sah. Egal, warum er so austickte, weil er mit seinem Bruder eingesperrt werden sollte, ich würde ihm helfen.
,,Ich gehe für Harry."
Derek und ich hatten den Entschluss wohl gleichzeitig getroffen, denn unsere Aussage war synchron erfolgt und bescherte uns ziemlich verwunderte Blicke von allen anderen Partygästen. Sollten die sich doch um ihren Dreck kümmern.
,,Aber die Regel...", warf Jade ein, aber ich unterbrach sie.
,,Egal, Haz hat Geburtstag und damit einen Freifahrtsschein. Ich geh für ihn.", unterband ich jede Beschwerde und sprang auf die Füße, bevor Derek es tun konnte. Harry sollte ihm keinen Gefallen schuldig sein. Ich drehte mich mit grimmiger Mine zu Nick um und ignorierte dabei sowohl dessen offensichtliche Unzufriedenheit, als auch Harrys völlig verwirrten Gesichtsausdruck.
,,Na dann mal los."
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Hahahaha ganz unspektakulär und langweilig. Füllkapitel.
Endlich mal wieder ordentlich lang (:
Was glaubt ihr, was im Zimmer mit Nick und Lou passieren wird?
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