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66. Strapazierte Nerven

Ab ins Krankenhaus...Drama häuft sich nun haha :)
Hab euch lieb, danke, dass ihr die Geschichte lest!
Spaces between us hold all our secrets

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Pov Franzi

Als ich Nick über die langen Krankenhausflure folgte, um zur Notaufnahme zu gelangen, wo sich Harry laut Derek grade befand, konnte ich meine Angst um den Lockenkopf nicht länger unterdrücken.

Ich spürte meine Augen brennen und ich betete inständig, dass Harry nichts allzu Schlimmes zugestoßen war, denn ,,Unfall" konnte nahezu alles bedeuten. Außerdem war grade nur Derek an seiner Seite, der vielleicht der Grund für Harrys Verletzungen war, das konnte ich nicht länger zulassen.

,,Hier lang.", hetzte Nick mich um eine Ecke und endlich tauchte die ambulante Notaufnahme vor uns auf. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich Liam entdeckte, der am Tresen stand und wild auf die Frau dahinter einredete. Liam war hier. Erleichtert stellte ich fest, wie beruhigend seine Anwesenheit bereits jetzt auf mich wirkte. Der WG-Daddy strahlte einfach eine solche Ruhe aus, dass es schwer war, sich nicht ein wenig zu lockern.

Nick neben mir schien das anders zu sehen, bei Liams Anblick hörte ich ihn leise aufstöhnen. Wahrscheinlich hatte er keine Lust auf dicke Luft, aber dass er sich wegen des alten Streits mit meinen Freunden nicht absolut gut verstand, war mir grade herzlich egal. Ich wollte nur zu Harry und ich war froh, dass Liam hier war. Komischerweise entdeckte ich keinen der anderen Chaoten, dabei hätte ich Wetten können, dass zumindest Louis einen riesigen Aufstand anzetteln würde, sobald er von Harrys Unfall erfuhr. Ich runzelte die Stirn, während ich die letzten Meter bis zu meinem Kumpel zurücklegte. Wie hatte er es überhaupt so schnell hier her geschafft?

,,Liam!", machte ich den Teddy auf mich aufmerksam.

,,Franzi, Gott sei Dank!", erwiderte Liam meine Begrüßung und wandte sich von der Krankenschwester vor ihm ab, um mich und Nick zu mustern.

,,Ich war in der Stadt unterwegs, als Niall mich angerufen hat. Sie sind auf dem Weg. Ich konnte sofort rüberkommen. Was ist denn jetzt mit Harry passiert?", fuhr mein Kumpel fort und richtete die letzte Frage direkt an Nick, der neben mir zum Stehen kam.

Mein Freund legte mir einen Arm um die Hüfte, aber ich spürte, wie ich mich sofort versteifte. Unsicher wand ich mich aus seinem Griff. Ich wollte Nick nicht so nahe sein, solange er nicht erklärte, wieso er Harrys Trauma für so nichtig erklärte und wieso Derek grade ihn anrief, wenn Harry einen ,,Unfall" gehabt hatte. Ich wurde das Gefühl einfach nicht los, dass Nick irgendetwas mit all dem Hier zu tun hatte oder zumindest nicht ganz sauber war. Und das gefiel mir ganz und gar nicht.

Mein Freund schenkte mir einen verwirrten Seitenblick und ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht loszuheulen. Es tat weh, ihm so die kalte Schulter zu zeigen, aber alles andere fühlte sich grade falsch an.
Auch Liams Augen lagen auf mich, er blickte ziemlich verblüfft aus der Wäsche, aber ich ging nicht auf seine stumme Frage ein. Es ging hier um Harry.

,,Derek und Harry hatten wohl einen Zwischenfall mit irgendwelchen homophoben Arschlöchern, als sie was essen gehen wollten. Selbst hier gibt's solche verdrehten Vollidioten, schätze ich.", antwortete zögernd Nick und erwähnte damit erstmals die Umstände von Harrys Unfall.

Ich runzelte die Stirn und versuchte zu ergründen, ob ich das glauben konnte. Dieser Fall war nicht so klar wie der mit der Treppe. In diesem Fall war Harry wohl von irgendwelchen aggressiven Typen aufgrund seiner Sexualität verprügelt worden - woher sollte ich wissen, ob das stimmte, oder ob das Dereks Werk war?
Ich blinzelte zu Liam herüber, der mir ebenfalls einen unergründlichen Blick zuwarf. Wahrscheinlich haderte er mit derselben Frage. Aber die konnten wir Nick wohl schlecht stellen.

Anscheinend sah Liam das anders, denn er öffnete den Mund, um Nick weiter auszuquetschen, wurde allerdings von einem Typen unterbrochen, der an seine Seite trat und seine Hand ergriff.

,,Sie haben ihn in einen der Behandlungsräume gebracht, hat der Hilfspfleger gesagt. Sein Freund ist bei ihm, wir sollen hier warten.", erklärte der Typ und schenkte Liam ein Lächeln, bevor er sich uns zuwandte.

Ich stockte. Das war der Kerl von der Party! Derjenige, der mit Liam an der Bar gesessen hatte, ganz sicher! Mein Blick wanderte zu den verschränkten Fingern der beiden und ich grinste automatisch. Da verstand sich aber jemand gut.
Liam sah mein Grinsen und drückte die Hand des zugegebenermaßen gut-aussehenden Typen, der ihn etwas überragte, und lächelte dann glücklich, was seine Sorge für einen Moment überstrahlte.

,,Franzi...das ist Roman. Mein...Freund.", stellte er mir den jungen Mann an seiner Seite vor.

,,Hey.", grüßte dieser mich auch schon und zwinkerte mir zu.

,,Wir sind seit exakt dreißig Minuten ein Paar, deshalb hab ich mir mal gedacht, ich begleite Liam hierher. Er war sowieso schon so durch den Wind, da wollte ich ihn ungern allein lassen."

Ich grinste Liam an. Da hatte er sich jemand ziemlich sympathisches gesucht.
Mein Kumpel strahlte Roman verliebt an. Den hatte es wohl wirklich heftig erwischt. Mit einem Lächeln erwiderte ich Romans Gruß, bevor Nick mich wieder an seine Worte von vorhin erinnerte.

,,Harry und Derek sind in einem Behandlungszimmer? In welchem denn? Ich würde meinen Bruder wirklich gerne sehen!", drängte mein Freund und Roman öffnete schon den Mund, um ihm zu antworten, da mischte sich Liam ein.

,,Wir sollen hier warten, Nick. Beruhig dich, man wird uns sicher bald sagen, was los ist.", erklärte mein Mitbewohner und warf mir einen weiteren irritierten Blick zu.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wollte ungern, dass Harry nicht nur von seinem eventuell gefährlich Freund, sondern auch noch von seinem großen Bruder belagert wurde. Eigentlich wünschte ich mir, selbst zu Harry zu dürfen.

,,Aber..."

,,Nichts aber. Bleib einfach hier."

Nick und Liam starrten sich an. Ich schüttelte nur den Kopf. Machtspielchen und Freundschaftsfehden konnten die auch wann anders austragen, ich wollte jetzt nach meinem besten Freund sehen, verdammt!

Ich starrte Roman an. Er wusste, wo ich hinmusste. Wie konnte ich ihn dazu bringen, mir die Zimmernummer zu nennen, ohne dass Nick sie ebenfalls hörte? Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich merkte, was ich hier dachte. Misstraute ich meinem Freund jetzt etwa schon? Wieso konnte ich mich nicht einfach von ihm in den Arm nehmen und trösten lassen?

Ich schluckte und rief mich selbst zur Ordnung. Das war doch Unsinn. Ich wollte einfach nur nach Harry sehen und das möglichst schnell. So süß die zwei Turteltauben vor meiner Nase auch waren, meine Sorge wuchs mit jeder Sekunde.

,,WO IST ER?!", zerriss plötzlich ein hysterisches Gebrüll die unangenehme Stille zwischen uns, in der Liam und Nick ein Wettstarren geführt hatten.

Wir fuhren herum und erkannten - wen auch sonst - Louis, der mit einem völlig abgehetzten und vor Sorge verzogenen Gesichtsausdruck auf uns zu kam. Der Älteste unserer WG wirkte ziemlich mitgenommen und durch den Wind, außerdem bildete er nur die Vorhut unseren grade ankommenden Mitbewohner, die jetzt ebenfalls um die Ecke bogen und die Notaufnahme betraten. Niall eilte mit roten Wangen vorweg, hinter ihm entdeckte ich Zayn sowie Nils und Emma, alle mit besorgt blitzenden Augen. Emma trug eine Sporttasche im Arm und ich dankte dem Himmel, dass meine beste Freundin die Einzige gewesen war, die an Harrys Zeug gedacht hatte.

,,Jetzt sagt schon!", verlangte Louis lauthals, als er neben Nick zum Stehen kam und ihn böse anstarrte, bevor er seine Augen über mich zu Liam gleiten ließ. Roman nahm er gar nicht wahr oder er interessierte sich schlicht nicht für ihn, das konnte ich nicht beurteilen.

,,Im Behandlungsraum, Derek ist bei ihm.", klärte Liam den hysterischen Wuschelkopf auf.

Louis verzog das Gesicht zu einer sorgenvollen Fratze, als er Dereks Namen hörte und ich stockte. Konnte es sein, dass auch Louis Misstrauen gegenüber dem Muskelprotz besaß, wenn es um Harrys Unfälle ging? War er am Ende doch aufmerksamer, als ich gedacht hatte? Vielleicht machte sich ja jeder meiner Mitbewohner für sich Gedanken über diese Beziehung, wagte aber nicht, etwas davon offen auszusprechen? Das wäre, gelinde gesagt, ziemlich schrecklich. Sicher, dann wäre ich mit meiner Theorie nicht mehr mit dem resignierten Liam alleine, aber wieso unternahm denn niemand von ihnen etwas?!

,,Wie geht es Harry?", fragte Niall keuchend, als er bei uns ankam und ebenfalls einen eindringlichen Blick an jeden von uns richtete. Roman schenkte er ein Stirnrunzeln, aber auch dem Iren schien es grade nur um Haz zu gehen. Kaum überraschend.

,,Keine Ahnung, verdammt! Wir stehen doch auch nur hier rum!", platzte jetzt Nick der Kragen, als auch Zayn fragend den Mund öffnete.

Ich zuckte zusammen. Der war wirklich ziemlich gestresst. Gut, es ging hier um seinen kleinen Bruder, aber den hatte er ein Jahr nicht kontaktiert und er nahm auch seine Probleme scheinbar nicht ernst genug...wir dagegen waren Harrys besten Freunde.

Ich schüttelte den Kopf. Wir waren alle gleich besorgt um Hazza, das konnte man nicht ranken.
Trotzdem ging mir Nicks Verhalten auf die Nerven. Und diese Sache mit der Auseinandersetzung mit homophoben Typen im Park...als würde Derek zulassen, dass einer von denen Harry auch nur schief ansah! Andererseits wusste ich nicht, wie viele das gewesen waren und wie Derek aussah. Aber wieso hatte Nick Derek dann einen Vollidioten genannt und ihm aufgetragen, den Maul zu halten? Es ergab keinen Sinn und aus diesem Grund fühlte ich mich grade alles andere als wohl, während ich neben meinem Freund stand, erst recht nicht, wenn er so gestresst war.

,,Könnten Sie bitte im Warteraum Platz nehmen und ein wenig leiser sein? Sie stören die anderen Patienten!", herrschte uns plötzlich irgendein Arzt oder so von der Seite an und schenkte uns einen wütenden Blick.

Louis konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen - Gott, bei dem war das mit der Aggression auch ein Problem, verdammt! - und meckerte den Typ erstmal an.

,,Wir wollen wissen, was mit unserem Freund los ist! Wo haben Sie ihn hingebracht und wieso darf ich ihn nicht sehen?! Was fällt Ihnen eigentlich ein, Sie...", motzte er drauf los, aber bevor er eine ernsthafte Beleidigung aussprechen konnte hatte Liam ihn schon am Arm gepackt und heftig geschüttelt.

,,Louis, scheiße man! Reiß dich gefälligst zusammen, du bist hier nicht im Kindergarten!", wies er seinen Kumpel zurecht und im Stillen stimmte ich ihm zu, konnte mich aber nicht davon abhalten, den Arzt selbst nochmal anzusprechen.

,,Entschuldigen Sie meinen Freund, aber könnten Sie uns eventuell sagen, was mit Harry los ist? Harry Styles. Wir wissen nur, dass er einen Unfall hatte und machen uns ziemliche Sorgen.", bat ich und lächelte so höflich, wie ich nur konnte.

Das lag mir anscheinend nicht so, denn er Arzt zog nur die Augenbraue hoch und schüttelte dann missbilligend den Kopf.

,,Ich habe ihn noch nicht untersucht. Allerdings könnte ich einen von Ihnen mit zu Ihrem Freund nehmen, ich bin grade auf dem Weg dorthin. Wir können höchstens zwei Begleiter im Behandlungsraum erlauben, also wäre noch einer von Ihnen zugelassen.", ratterte er fast schon gelangweilt hinunter und wusste scheinbar gar nicht, was er damit losgetreten hatte. Sekunden später wurde es nämlich ziemlich laut.

,,Ich muss zu Harry!"

,,Er ist mein Bruder, ich gehe!"

,,Ich möchte ihn jetzt sehen!"

Nick, Louis und Niall zickten los und auch wir anderen verspürten den Drang, nach unserem Freund zu sehen. Der Arzt starrte uns fassungslos an und wir bekamen etliche genervte Seitenblicke von anderen Anwesenden zugeworfen, aber jetzt war erstmal  wichtig, dass Harry nicht länger mit Derek alleine blieb.
Nick wollte ich nicht zu Haz schicken, ihre Beziehung war nicht die Beste und er brauchte grade sicher jemanden, auf den er sich verlassen konnte. Und Louis würde wahrscheinlich einen Streit lostreten, was ich ebenfalls vermeiden wollte, wer wusste schon, ob das Harry eine Panikattacke einbrachte, was bestimmt nicht gut wäre. Niall dagegen...gegen ihn hatte ich nichts einzuwenden, aber ich war zu egoistisch, um dem Iren den Vortritt zu lassen.

Ein Blick zu Liam bestätigte mir, dass er ähnlich dachte. Seine Augen wanderten über unsere Freunde, dann sah er mich an und zögerte kurz, bevor er mir zu nickte. Seine Hand drückte die von Roman. Liam ließ also mir den Vortritt. Ich lächelte ihn dankbar an, bevor ich zu dem Arzt trat und Louis dabei aus dem Weg schob.

,,Ich werde mitkommen. Die sind grade alle nicht zurechnungsfähig.", erklärte ich ihm ruhig und ignorierte Nicks fassungslosen Blick, Nialls Schnauben und Louis, der grade tief Luft holte, um zu widersprechen. So leid es mir tat, einer musste jetzt zu Harry und die Chance würde ich ergreifen.

,,Dann kommen Sie mal mit.", sagte der Arzt schnell, als wüsste er, dass Louis hier gleich zu toben beginnen würde.
Ich folgte den Arzt so schnell wie nur möglich, bevor irgendwer mich umbringen konnte.

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Die Tür des Behandlungszimmers hatte sich noch nicht ganz geöffnet und schon hörte ich Dereks Stimme, die klang, als würde er ein Mantra wiederholen.

,,...Beste und das weißt du, nicht wahr? Das weißt du und außerdem...", ratterte der Muskelprotz herunter, bis er von dem Geräusch der sich öffnenden Tür unterbrochen wurde und sich blitzartig umdrehte.

Für einen Moment glaubte ich Erleichterung in seinen Augen zu lesen, aber dann erkannte Derek mich und sein Blick wurde finsterer als jemals zuvor. Ob er gehofft hatte, Nick zu sehen?
Ich interessierte mich grade aber zu wenig für den bescheuerten Typ vor mi, um mir ernsthafte Gedanken wegen ihm zu machen und drückte mich am Arzt vorbei in den Raum hinein, um endlich zu Harry zu kommen.

Der Lockenkopf lag auf dem mir ungemütlich erscheinenden Behandlungstisch mitten im Zimmer und sah einfach nur mies aus. Sein Gesicht war aschfahl, jeder Glanz hatte seine Augen verlassen und ich hatte den Eindruck, als würde er am liebsten im Erdboden versinken und nie wieder auftauchen.
Ich schluckte und begutachtete eingehend die Verletzungen meines besten Freundes.
Soweit ich das beurteilen konnte, hatte er bei der Prügelei ordentlich eingesteckt. In seinen Haaren klebte getrocknetes Blut und ich erkannte eine Platzwunde an seiner Schläfe. Seine Lippe war aufgerissen und blutig, ebenso wie seine Nase, die aber noch ganz aussah. Harrys Hals leuchtete blau und lila, als hätte ihn jemand gewürgt oder so.
Das war alles, was ich von außen erkennen konnte, aber es reichte definitiv, um mir die Sprache zu verschlagen.

Der Schmerz, der im Blick meines besten Freundes lag, als er den Kopf ein winziges Stückchen neigte, um mich anzusehen, trieb mir beinah die Tränen in die Augen. Verdammte Scheiße, was hatte er da nur ertragen müssen?!

,,Hazzy.", hauchte ich.

Dann trat ich noch den letzten Schritt zu Harry heran und streckte die Hand aus, um seine Linke zu ergreifen. Sie erschien mir unverletzt und der Lockenkopf lächelte mich schwach an, als ich seine Finger umfasste und sanft zudrückte. Er versuchte etwas zu sagen, aber sein Hals schien zu geschwollen, dass ihm das schwerfiel. Schließlich beließ Harry es bei einem gefälschten Grinsen.

Ich schluckte die Tränen hinunter - die brauchte nun wirklich keiner - und hob den Blick dann, um Derek zu musterten, der bisher ungewöhnlich still gewesen war.

Harrys Freund stand noch immer nahe der Tür und starrte mich an, als wäre ich der Teufel höchstpersönlich.
Wahrscheinlich hatte er wirklich gehofft, Nick würde herkommen. Ich runzelte die Stirn, als ich an das Telefonat der beiden dachte. Nick hatte Derek einen hirnlosen Vollidioten genannt und ihn angewiesen, das Maul zu halten, da er selber das klären wollte.
Das ergab für mich wirklich nur bedingt Sinn. Ich meine...wenn Derek und Harry von irgendeiner Schlägergruppe angegriffen worden waren, wieso bezeichnete Nick Derek dann als Vollidioten? Was konnte er schon groß dafür? Und wieso wollte mein Freund die Sache selbst in die Hand nehmen? Derek konnte doch einfach schildern, was geschehen war, oder nicht?

Ich schauderte. Was für eine Rolle spielte Nick bei dieser ganzen Sache?

Eindringlich suchte ich Dereks Körper nach Verletzungen ab. Harry sah wirklich übel aus und allein dass seine kalten Finger schlaff in meiner Hand lagen bereitete mir Sorgen, aber sein Freund schien wirklich gut davon gekommen zu sein. Das Einzige, was ich entdeckte, waren seine aufgeplatzten Fingerknöchel an der rechten Hand und seine komplett zerstörte Frisur. Derek hatte sicher schon besser Tage gehabt, aber es sah nicht so aus, als hätte er eben homophobe Schläger getroffen.

Seine schwarzen Augen bohrten sich dunkel in meine und ich zuckte zurück, wofür ich mich im nächsten Moment schon wieder schlagen könnte. Ich wollte Derek nicht zeigen, was für eine Angst er mir einjagte, aber er war nun mal so einschüchternd, dass ich seinem Starren ausweichen musste und stattdessen erneut Harrys blutiges Gesicht betrachtete.

Ich biss mir zweifelnd auf die Unterlippe.
Natürlich war Derek physisch deutlich besser in der Lage sich zu verteidigen, als Harry es war, aber ich schätzte Derek so ein, dass er bei einer Prügelei niemanden Harry auch nur falsch ansehen lassen würde. Wieso also schien er so unverletzt, wohingegen Haz aussah, als wäre eine Dampfwalze über ihn gerollt?

Die einzige logische Erklärung wäre natürlich, dass Derek für Harrys Zustand verantwortlich war. Aber Nick hatte mir die Story mit der Prügelei erzählt. Hatte Derek ihn ebenfalls angelogen?

,,So Harry, jetzt bist du dran.", durchbrach der Arzt die unangenehme Stimmung im Raum, als er bemerkte, dass zwischen uns kein Gespräch beginnen würde. Er schenkte mir einen unergründlichen Blick und zog sich dann einen Stuhl an Harrys Liege, um ihn zu begrüßen.

,,Ich bin Doktor Brown, freut mich. Ich habe gesehen, dass du noch minderjährig bist. Sollen wir deine Eltern informieren?", begann der Doktor das Gespräch und lächelte meinen besten Freund freundlich an, der bei seinen Worten allerdings nur erschrocken die Augen aufriss und offensichtlich nicht begeistert von dieser Idee war. 

,,Ich bin sein Freund und volljährig. Das reicht doch, oder?", mischte Derek sich mit einem dunklen Unterton in der Stimme ein und Doktor Browns Blick glitt zu Harrys Freund.

,,Lebt er bei Ihnen?", fragte er und hob zweifelnd die rechte Augenbraue. Ich biss mir erneut auf die Lippe. Nein, aber bei uns. War das wichtig?

,,Er lebt mit ein paar Freunden und mir in einer WG...wir anderen sind alle Volljährig und bei Harry sind es nur noch zwei Wochen bis zu seinem 18. Geburtstag.", warf ich in die Runde und Doktor Brown runzelte die Stirn. Er überlegte einen Moment, bevor er antwortete:

,,Okay, ich denke, in diesem Fall können wir das auch ohne ein Erscheinen deiner Eltern regeln, Harry. Ich werde jetzt erstmal deine Pupillenreaktion testen, ja?", wandte sich der Arzt schließlich an meinen besten Freund, der erleichtert nickte und in den folgenden Minuten jede Untersuchung brav über sich ergehen ließ.

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Das wars.
Was Nick hier wohl für eine Rolle spielt?

Was glaubt ihr, wie es weitergeht?

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