54. Lass uns nach Hause gehen
Next one!
Ich verspreche, dass es jetzt langsam aber sicher mal ein bisschen klarer wird, worum es hier geht...aber mit der Auflösung müsst ihr euch noch gedulden...hab euch lieb.
Having no regrets is all that she really wants
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Pov Franzi
Scheiße. Letzter Ferientag.
Ab Morgen würde mein Leben also nur noch eine einzige Qual sein. Jeden Tag in die Hölle, dann nach Hause, um Hausaufgaben zu machen. Das trostlose Leben eines jeden Highschoolers. Naja, wenigstens würde dann der Boxverein wieder aufmachen und Nick würde ich jetzt jeden Tag zumindest in den Pausen sehe können - ein Lichtblick.
Offensichtlich war die Stimmung in der WG wegen des drohenden Schulbeginns ziemlich eisgekühlt.
Niemand von uns hatte Lust, täglich Stunden im Klassenzimmer abzusitzen und dass ich gleich morgen früh zwei Stunden Geschichte bei Glubschi Nummero Uno absitzen musste, verbesserte meine Laune auch nicht.
Dementsprechend missmutig rollte ich mich am letzen Ferienmorgen aus dem Bett und knallte ziemlich schmerzhaft auf den Boden. Der Schmerz in meinem Rücken passte allerdings so perfekt zum allgemeinen Trauerspiel, dass ich nicht mal fluchte. Lediglich genervt zog ich mich auf die Füße und beschloss, heute mal ausgiebig duschen zu gehen. Hatte ich verdient, wo ich doch ab morgen nach dem Aufstehen hektisch durch die Gegend laufen würde, um rechtzeitig fertig zu sein.
Müde zerrte ich irgendeinen Oversizedpullover aus dem Schrank, griff wahllos Jeans und Unterwäsche, bevor ich mich auf den Weg zu den Badezimmern machte. Zu meinem Glück hatten wir drei, ein kleines Gästebad und zwei Duschbäder, die ich jetzt ansteuerte. Leider hörte ich hinter einer der beiden Türen bereits das Rauschen des Wassers und öffnete daher die andere. Innerlich betete ich, dass dieses Bad frei war. Ich verspürte keinerlei Lust, zu warten, bis sich der Typ, der da drin war, endlich dazu bequemte, Platz zu machen.
Zu meinem Glück war das Bad leer und sauer. Eines der beiden Fenster stand offen und die eisige Luft im Raum ließ mich frösteln, aber wenigstens war ich allein und nicht in irgendwen reingelaufen, der vergessen hatte, wie das Schlüssel-Schloß-Prinzip funktionierte. Eilig warf ich meine Klamotten zu Boden, stellte die Dusche heiß und schloss vorsorglich ab, bevor ich endlich in den Wasserstrahl trat und genüsslich die Augen schloss.
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,,Wie verbringt ihr den letzten Tag in Freiheit?", fragte Niall in die Runde, als wir nach dem Frühstück alle gemeinsam das beschmutzte Geschirr in die Küche trugen und den Abwasch machten.
,,Freiheit...Niall, das klingt sehr überdramatisierend, meinst du nicht?", warf Liam ein und erntete ein entrüstetes Schnauben seitens Nils.
,,Wie bitte? Weißt du, was morgen geschehen wird?", trompetete er aufgebracht und ich hörte Harry leise kichern. Ich ging zu ihm hinüber und gemeinsam räumten wir die Spülmaschine ein, während wir der Konversation unserer leicht verrückten Freunde folgten.
,,Wir werden stundenlang eingesperrt, jeden Tag!", wimmerte Niall und packte Liams Ärmel.
,,Uns wird unsere Bewegungsfreiheit genommen!"
,,Niall, man nennt es Bildung. In einem Gebäude namens Schule.", meinte Liam nur kopfschüttelnd. Nils und Niall tauschten einen Blick aus. Oh je.
,,Das System zwingt uns, still an einem Platz zu sitzen und Menschen zuzuhören, die selbst nichts wissen!"
,,Die manipulieren uns, zwingen uns eine Meinung und nur eine Sichtweise auf die Dinge auf!"
,,Alles, was wir lernen, ist unnötig und nicht mal relevant fürs Leben!"
Ich prustete los. Diese pure Verzweiflung in ihren Stimmen...köstlich! Einfach nur zum totlachen. Harry neben mir versteckte sein Grinsen gekonnt und Zayn biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen. Louis und Emma waren wohl zum ersten Mal in ihrem Leben einer Meinung, als sie genervt die Augen verdrehten. Einzig Liam nahm die beiden Schulhasser unter uns ernst, er versucht doch tatsächlich, zu argumentieren!
,,Leute...Lehrer haben das studiert, was sie euch beibringen."
,,Das heißt nicht, dass sie es wirklich können!", behauptete Niall und verschränkte trotzig die Arme. Ich lachte lauter.
,,Doch Niall, sie haben dafür ihren Abschluss gemacht. Und ihr werdet nicht manipuliert, man bringt euch objektive Fakten bei.", erklärte Liam betont ruhig. Ich legte das Geschirrspültuch weg, während Harry die Maschine anstellte. Belustigt wandte ich mich jetzt endgültig meinen Freunden zu. Ich musste das einfach mitbekommen!
,,Nichts ist objektiv! Mein Religionslehrer versucht seit Jahren, mich dazu zu zwingen, zu beten!", krähte Nils. Ich presste mir die Hand vor den Mund. Verdammte Scheiße, wie konnte Liam die ernst nehmen?
,,Ganz genau! Und anstatt dass ich lerne, wie ich eine Steuererklärung schreibe, will mein Mathelehrer, dass ich sämtliche Nachkommastellen von Pi auswendig kenne und Ableitungen aufstelle! Soll ich etwa im Finanzamt anrufen und denen Pi vortragen, wenn die sich beschweren, weil meine Steuererklärung Müll ist?", entrüstete sich Niall.
Ich konnte nicht mehr, die Vorstellung war einfach zu witzig für mich. Niall, der am Telefon hin und Pi vor sich hin betete...Scheiße! Ich lachte lauthals drauf los und eine Sekunde später schloss Harry sich mir an. Auch Louis und Emma konnte die genervte Fassade nicht mehr aufrechterhalten und stimmt mit ein. Liam betrachtete erst uns und dann die beiden Jungs vor sich mit einem Stirnrunzeln, bevor er versöhnlich den Kopf schüttelte.
,,Nun beruhigt euch doch mal! Ich verstehe ja, dass ihr keine Lust auf Schule habt, aber bitte dramatisiert nicht alles so extrem, ja? Nils, wir haben nur noch ein Jahr und Niall, du, Franzi und Harry müsst zwar noch ein bisschen länger hin, aber es wird euch nicht umbringen. Ich verspreche es! Also tut, was die Lehrer euch sagen und lernt für euren Abschluss, dann wird auch eine Steuererklärung kein Problem mehr sein. Wenn ihr mögt, kann ich euch ja bei euren helfen. Deal?", schlug er tatsächlich ernst vor.
Er erntete allerdings nicht die erwünschte Reaktion. Wir grunzten nur noch lauter und Niall wirkte ernsthaft beleidigt. Er packte Nils am Arm und schenkte uns einen wütenden Blick.
,,Das ist Diktatur! Das System will uns kleinhalten!", stieß er dramatisch aus, dann verschwanden er und Nils aus der Küche, wahrscheinlich, um ihren Plan der Umstürzung des Schulsystems zu planen.
Fuck, musste ich lachen!
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Eine Stunde später betraten Harry und ich gemeinsam das gläserne Wohngebäude an der Themse, in dem Dereks Wohnung lag. Wir hatten beschlossen, dass wir einfach zusammen herkommen konnten, wo wir doch beide unsere Freunde besuchen wollten und ehrlich gesagt fühlte es sich gar nicht so komisch an, wie ich gedacht hatte.
Auch Harry schien von meiner Anwesenheit nicht besonders gestört oder irritiert - so war der Hinweg mit der Bahn wenigstens ein bisschen lustiger gewesen.
Der Lockenkopf schien längst akzeptiert zu haben, dass Derek Nick beherbergte und ich diesen besuchte. Meine Gedanken machte ich mir also unnötigerweise.
Harry spazierte mit seinem üblichen charmanten Lächeln zum Tresen, hinter dem wie so oft James Corden saß und uns grinsend entgegenblickte. Meine Güte, dieser Junge musste mir unbedingt beibringen, wir er das mit dem Lächeln machte...der konnte damit wahrscheinlich jeden um den Finger wickeln.
,,Hey James!"
,,Hi Harry! Schön, dich zu sehen. Franziska.", nickte er uns zu und ich verzog kurz das Gesicht. Franzi war mir lieber.
,,Ihr könnt hoch gehen, ich kenne euch ja und eure Namen stehen auf der Gästeliste. Mr Grimshaw und Mr Ricker sind beide zuhause.", verkündete James nach einem kurzen Blick auf den Computer und Harry bedankte sich lächelnd bei ihm, bevor wir gemeinsam zu Treppe wanderten. Irgendwie waren mir die Aufzüge hier nicht geheuer und Harry schien das ähnlich zu sehen, also nahmen wir lieber die Treppe. Jeder Gang macht schlank oder wie war das noch mal?
,,Wie läuft es mit dir und Nick?", erkundigte Harry sich leise bei mir und ich lächelte ihm zu, auch wenn ich nicht wusste, was diese Frage sollte. War es ehrliches Interesse an meinem Glück? Oder hoffte er, dass das zwischen uns schnell wieder zu Ende war? Ach Mensch, ich hatte doch eben noch beschlossen, nicht alles zu überdenken!
,,Gut.", antwortete ich unverbindlich. Damit konnte man wahrscheinlich nichts falsch machen, egal, wie Harry die Frage gemeint hatte.
,,Er macht dich glücklich?"
Ich nickte grinsend und zwickte Harry sanft in die Seite.
,,Sehr. Er hat den gleichen Humor wie du. Ihr seid euch gar nicht so unähnlich.", erklärte ich.
Harry versteifte sich kurz, sagte aber nichts weiteres. Er schien in Gedanken und ich konnte nicht sagen, ob er wirklich einverstanden mit der Beziehung zwischen mir und Nick war oder nicht. Andererseits hatte er mir quasi sein Einverständnis gegeben und wenn er doch ein Problem hatte, musste er es mir schon sagen. Ich konnte also nichts ändern.
Aber vielleicht würde ich ja aus Harry etwas über den Streit der Brüder rausbekommen...einen Versuch war es doch wert, oder?
Ich bleib stehen und griff vorsichtig nach Harrys Arm. Fragend starrten seine grünen Augen, die Nicks so ähnlich waren, mich an. Ich legte den Kopf schief und öffnete den Mund.
,,Was ist eigentlich zwischen euch vorgefallen, H?"
Harry hielt inne. Seine Augenbrauen zogen sich unwillig zusammen und etwas Ängstliches blitzte in seinen Augen auf.
Er wendete langsam den Blick von mir ab und musterte den Teppich, der auf den Stufen lag. Sein Gesichtsausdruck war unlesbar für mich, aber dass er sich nicht wirklich über die Frage freute, hatte ich ja gewusst.
Ich wartete.
,,N-Nichts.", stieß mein bester Freund schließlich aus. Ich verzog das Gesicht.
,,Komm schon, das nehme ich dir nicht ab. Überzeugend sieht anders aus.", harkte ich nach. Ich wusste, dass Nick bei diesem Thema sensibel war und wahrscheinlich erneut wütend werden würde, aber bei Harry war ich mir ziemlich sicher, dass er mir die Frage nicht übel nehmen oder ausrasten würde, auch wenn er die Frage vielleicht als unangenehm empfand. Irgendwie war es fies von mir, ihn so auszunutzen, um an Informationen über Nick zu kommen, aber ich war einfach zu neugierig, um nicht zu fragen. Irgendwer musste doch mal mit mir reden!
Harry kratzte sich mit der Hand im Nacken, eine Geste, die ich von Nick kannte, und wich meinem Blcik noch immer aus. Unbehaglich zupfte er dann an seinen Jackenärmeln herum und stammelte vor sich hin.
,,Wir waren bloß nicht immer einer Meinung, weißt du?"
Ich schüttelte den Kopf. Das hier sah ganz anders aus. Ernster. Sonst würden die Brüder doch nicht so ein Theater daraus machen, oder? Hier steckte mehr hinter und offensichtlich wollten beide das für sich behalten. Aber wieso bloß?
,,Komm schon Hazza...was ist zwischen euch schief gelaufen?", startete ich einen letzten Versuch.
,,Alles, Franzi. Alles.", stieß Harry aus und ich meinte für eine Sekunde Wut in seiner Stimme zu hören, aber dann sah er mir in die Augen und lächelte tapfer. Es sah verkrampft aus, wie eine verzerrte Maske. Ich runzelte die Stirn. Was sollte denn Alles jetzt konkret bedeuten? Worüber hatten sie denn nun gestritten? Und warum sah Harry so aus, als hätte er in eine sauer Zitrone gebissen?
Aber bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, drehte sich Harry um und hastete die nächsten Stufen hinauf.
,,Los, wir werden erwartet!"
Kommentarlos folgte ich ihm. Was sollte ich nur tun?
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,,Franzi...was ist los?"
Nick setzte sich ruckartig auf und runzelte die Stirn.
In den letzten zwei Stunden hatten wir gemeinsam Popcorn gemacht, einen Film ausgesucht, entschieden, dass der Mist war und hatten eine random angezeigte Serie begonnen. Allerdings war mein einziger Beitrag zu Nicks ständigen witzigen Kommentaren nur ein ewiges Geseufze.
Das schien ihn mehr zu nerven, als er zugab, denn jetzt wollte er sich das wohl nicht mehr anhören.
,,Komm schon, ist was passiert?"
,,Ich...ich hab nur mit Harry gesprochen. Wegen...eurem Streit. Aber er hat total abweisend reagiert. Das...es beschäftigt mich ziemlich.", antwortete ich leise, während ich mich ebenfalls ins Sitzen zog.
Nicks Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig von besorgt zu wütend.
Er rückte, wie letztes Mal auch schon, ein ganzes Stück von mir ab und schenkte mir einen langen Blick aus dunklen Augen.
,,Franzi hör zu. Das kann dir egal sein. Wir hatten kleinere Differenzen und werden die aus der Welt räumen, versprochen. Mach dir keine Gedanken darüber, ehrlich!"
Vielleicht hätten seine Worte mich beruhigt, wenn er nicht diesen zornigen Gesichtsausdruck gehabt hätte. Ganz offensichtlich ging es ihm gegen den Strich, dass ich mich in seine und Harrys Angelegenheiten einmischte und mich für ihre Probleme interessierte. Aber wir waren ein Paar und Hazza nun mal mein bester Freund...da war es doch klar, dass ich wissen wollte, was da los war? Besonders den Reaktionen beider zu urteilen zeigte, dass das nicht Nichts passiert war.
Deshalb war mir das auch alles andere als egal.
,,Harry hat gesagt, zwischen euch wäre alles falsch gelaufen.", fügte ich also nur schulternzuckend hinzu und versuchte, dabei möglichst ruhig und entspannt zu klingen. Ich wollte nicht, dass Nick erneut einen Wutanfall erlitt, denn ich wusste, dass er sich dann im Ton vergreifen würde - was ich nicht tolerieren konnte.
Nick runzelte die Stirn. Für eine Sekunde glaubte ich, dass er von Harrys Worten verletzt worden war, aber dann kehrte die Wut in seine Züge zurück und seine grünen Augen schimmerten dunkel vor unterdrücktem Zorn. Aber Nick ballte bloß die Hand zur Faust und grummelte. Er schien sich beherrschen zu wollen. Gut so. Dann würde wir vielleicht nicht streiten.
,,Harry redet manchmal dummes Zeug. Er ist ein Kind, Franzi, in jeder Hinsicht. Du kennst ihn doch. Unsere Kommunikation ist vielleicht nicht immer ganz rund gelaufen, aber wir sind Brüder und grundsätzlich ist unsere Beziehung auch hervorragend. Bitte denk nicht weiter darüber nach.", knurrte er fast und rieb sich einmal über die Augen.
Ich verzog das Gesicht.
Das war Hazzy gegenüber nicht besonders lieb und als seine beste Freundin fand ich das nicht toll von Nick.
Außerdem klang er, als wolle er mich abwimmeln. Wieso machten die da so ein Theater draus? Was war denn so schlimm, dass ich es absolut nicht wissen durfte, weder als feste Freundin noch als Beste?
Ich öffnete den Mund, um ein letztes Mal nachzuhaken, aber Nick unterbrach mich.
,,Bitte lass es endlich gut sein, Love! Es reicht jetzt, wirklich. Lass uns die Folge weiterschauen, hm?", besänftigte er mich und sein hoffnungsvoller Blick hielt mich davon ab, auf dem Thema herum zu reiten. Vielleicht übertrieb ich ja mal wieder, aber...das kam mir alles ganz schön Spanisch vor. Irgendwas lief hier schief.
Ich sagte nichts über meine unheilvollen Gedanken und seufzte nur.
War ja klar gewesen, dass ich nichts erfahren würde. Ich wollte jetzt keinen sinnlosen Streit vom Zaun brechen, andererseits konnte ich jetzt nicht einfach hier rumliegen und kuscheln, als wäre da nichts zwischen uns.
Ich rutschte langsam vom Bett.
,,Ich besorge mir mal was zu Trinken, bin gleich wieder da. Warte nicht auf mich, in die Handlung komm ich schon wieder rein.", verkündete ich und verließ möglichst schnell das Zimmer. Die einzige Möglichkeit, die mir einfiel.
Ich zog die Tür leise hinter mir zu und lehnte mich erstmal einen Moment gegen die Wand.
Tief durchatmen.
Es gab sicher eine einfach Erklärung für Nicks Zorn über meine Fragen und Harrys verbitterte Antwort. Ich meine...stritten Brüder nicht häufig? War das nicht normal?
Ich seufzte genervt.
Das war es, was Nick mir die ganze Zeit einredete. Glaubte ich das? Eher weniger.
Genervt und unschlüssig, was jetzt zu tun war, wanderte ich ins riesige Wohnzimmer und blickte erstmal eine ganze Minute durch die Glasfront hinaus auf die Themse, dann griff ich in der offenen Küche tatsächlich nach einem Glas und fühlte es mit ein wenig Sprudelwasser. Die kühle Flüssigkeit ran meinen Hals hinab und ich bemerkte, wie durstig ich eigentlich gewesen war. Und außerdem war diese ganze Wohnung ein Traum. Von Geld, versteht sich.
Vorsorglich verstaute ich mein Gals schließlich in der Spülmaschine und wollte mich wieder auf den Weg zurück zu Nicks Zimmer machen, da öffnete sich die Flügeltür ein weiteres Mal. Ins Wohnzimmer kam Harry. Mein bester Freund entdeckte mich sofort und erst wirkte er überrascht, dann verzogen sich seine Lippen langsam zu einem schwachen Lächeln. Sicher ein komischer Anblick für ich: ich, seine beste Freundin, in der Küche seines Freundes.
Harry gähnte und kam zu mir herüber.
Ich musterte ihn eingehend.
Heute morgen war Harry eigentlich noch ziemlich gut drauf gewesen, er hatte gelacht und Spaß mit uns anderen gehabt. Was bei Nialls Dummheit kein Wunder war. Im Treppenhaus hatte er nach meiner Frage nur unsicher und abweisend gewirkt, jetzt aber lagen tiefe Schatten unter seinen Augen und Harrys Gang war alles andere als elegant. Ich hätte ja geschmunzelt, aber mir gefiel es nicht, wie fertig mein bester Freund wirkte.
Also goss ich ihm kommentarlos ebenfalls ein Glas ein. Harry nahm es dankend entgegen und lächelte mir zu, bevor er es in einem Zug leerte.
,,Alles okay?", erkundigte ich mich dann vorsichtig, aber Harry nickte nur kurzangebunden und sah dann auf seine Uhr.
,,Wann wollen wir los? Liam hat sicher längst das Essen fertig, was meinst du?"
Ich traute mich dieses Mal nicht, ihn zu drängen, mir zu erzählen, was los war. Harry verhielt sich seltsam. Er war nicht einschätzbar für mich. Und das gefiel mir absolut gar nicht.
Innerlich nahm ich mir vor, sein Verhalten in Zukunft genauer zu beobachten. Denn er war erst in diese komische Laune geraten, nachdem ich mit ihm gesprochen hatte - oder nachdem er hier gewesen war. Im Zusammenhang mit den Unfällen auf der rutschigen Treppe vor der Tür des Gebäudes machte mir das verdammt viele Sorgen. Ich wollte wissen, was hier los war. Mehr als eine Sache war hier im Busch und ich würde sie alle aufdecken.
Nur hatte ich keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte.
,,Lass uns nach Hause gehen, Harry. Lass uns nach Hause gehen."
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Das wars wieder ❤️
Was haltet ihr von dem Kapitel?
Wie soll Franzi vorgehen? Macht sie sich berechtigt Sorgen?
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